So, mal wieder ein update. In der Zwischenzeit habe ich eine Menge Arbeiten gemacht, die sich am Ende am fertigen Motorrad zeigen werden: Chromteile poliert, kleine Lackteile lackiert, Rahmenabdeckungen gemacht für Gewinde und Öffnungen, wo keine Beschichtung hinkommen soll (Gewinde, Lenkkopf, etc).

Gestern Abend war das Distanzieren des Getriebes dran. Lager waren bereits am Wochenende auf den Wellen neu, die Kunststoffrolle im Schaltautomat habe ich ersetzt durch ein Lager 8/16/5 (in ebay mal nach Kugellager 688 suchen). Die Laufbahnen der Schaltgabelzapfen in den Kurvenscheiben habe ich mit dem Dremel poliert, um sicherzustellen, daß sich alles reibungsarm bewegt. Schaltgabeln und die Zapfen sind ebenfalls poliert.

Auffällig beim Distanzieren war, daß die bei der Antriebswelle und der Zwischenwelle die werkseitig montierten Abstandsscheiben exakt nach meinen Messungen da rein gehören. Bei der Abtriebswelle passte das nicht: dort war werksseitig 0,5mm zu viel beigelegt. Ich habe daraufhin alles noch mal kontrolliert: Lager sitzen richtig auf der Welle, das vordere Lager sitzt korrekt bis auf den Grund im vorderen Lagersitz (das Ölleitblech ist auch drin...). Immer noch 0,5mm zu eng mit den org. Distanzscheiben.
Ich habe mich dann entschieden, meinen Messungen mehr zu trauen und habe 0,5mm weniger beigelegt. Im Betrieb werde ich dann merken, ob das eine gute Entscheidung war. Immer noch besser, als durch zusätzliche 0,5mm Beilage Druck auf die Lager zu geben.

Demnächst mehr ...

0,5mm ist in etwa das Maß das entsteht wenn man die Anlaufscheiben "falsch" herum montiert.

Das würde ich nochmals kontrollieren.
 
Ich hasse es zu sagen, aber Du hast Recht: bei der Abtriebswelle kam mir beim Lagerwechsel eine Anlaufscheibe entgegen. Die habe ich draufgesteckt, ohne auf die Fase zu achten. Mist. Dabei weiß ich, daß es diese Fasen gibt, und dass man drauf achten muss. Ich habe im Sommer ein 4-Gang-Getriebe gemacht, da war es genauso.

Na ja, dann habe ich wenigstens was zu tun :entsetzten:

Sollte das die Ursache sein, kann ich mir wenigstens sicher sein, daß meine Messerei und das rumrechnen funktioniert...

@Dietmar: das Getriebe war an den Gehäuseschrauben locker, aber nicht komplett geöffnet, der Flansch sass noch bombenfest drauf. Sollte es jemand offen gehabt haben, hätte er doch die gebrochene Schenkelfeder getauscht. Zumindest wenn er schlau war. Es sah aber eher so aus, als ob jem,and gucken wollte, ob z.B. Wasser drin ist.
 
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@Dietmar: das Getriebe war an den Gehäuseschrauben locker, aber nicht komplett geöffnet, der Flansch sass noch bombenfest drauf. Sollte es jemand offen gehabt haben, hätte er doch die gebrochene Schenkelfeder getauscht. Zumindest wenn er schlau war. Es sah aber eher so aus, als ob jem,and gucken wollte, ob z.B. Wasser drin ist.

Da Du geschrieben hattest, dass das ein 78er Getriebe sei, war das mit Sicherheit schon mal auf, weil auf der Zwischenwelle ein Rad verbaut ist, was es 1978 m.W. noch nicht gab:oberl:

Der mindestens 2. Reingucker hat vielleicht nur nach Wasser geguckt, wobei er das ja auch einfacher hätte haben können.
 
Das stimmt - laut Gussstempel ist das Gehäuse ein 78er. Klar, was mit dem Gehäuse vorher passiert ist kann ich selbstverständlich nicht sagen.
 
Weiss jemand, wie man die Hupe (schonend) aufmacht? Meine hupt, ist aber leise. Ich vermute Kontaktabbrand.
 
Getriebe am Wochenende noch mal aufgemacht, nachgesehen, Anlaufscheiben sassen korrekt. Wieder zusammengesetzt, noch einmal gemessen, offensichtlich sass die Welle nicht einwandfrei im Sitzgrund, oder ein Lager saß nicht 100% auf die Welle geschoben. Auf jeden Fall waren es nun 0,45mm tiefer drin, damit bin ich bei gemssenen 9/100 Axialspiel der Welle mit der originlane Distanzierung. Punkt erledigt.

Die Hupe scheint nur aufzugehen, in dem man die Nieten aufbohrt ;-( Na ja, da mache ich erst mal was anderes... Diese Woche bringe ich die letzten Fremdarbeiten weg (Lack für ein paar Kleinteile & pulvern).

Beim nächsten Mal gibt's auch wieder Fotos!
 
So, und schon wieder ist das Projekt vorangeschritten. Batteriehalter, Rahmen und Heckrahmen zum pulvern bei In-Ton in Troisdorf Spich. Dort habe ich schon mal arbeiten lassen, die wissen mittlerweile, worauf es bei Motorradteilen ankommt und machen das gut.

Ein paar schwarze Lackteile habe ich vorbereitet für den Lackierer: Schwinge und Lampenhalter. Alle anderen Teile sind bereits fertig.

Bei der Technik habe ich heute die Gewichte von Kolben und Pleueln angeglichen.
Bei den Kolben gab es 5,6gr Differenz, die sind auf 0,4gr runter. Das Gesamtgewicht der Kolben beträgt nun 687,6gr und 688gr. Ganz schön schwer die Dinger, aber nun immerhin gleichschwer.

Bei den Pleuien ist die Herausforderung, die Dinger so zu lagern, daß man den Kopf und das 'big end' separat messen kann. Ich habe mir eine Vorrichtung gebaut - die passt für den Kopf ganz gut, beim Big End ist es schwierig, reproduzierbare Ergebnisse zu erzielen. Vorschläge zur Verbesserung nehme ich gern an...

Das Pleuelgewicht selber differierte um 4 Gramm. Am Kopf waren die gemessenen Gewichte 206,2gr und 207,7 - hier konnte ich durch Abschleifen eines Grates am Kopf genügend Material auf der schwereren Seite abnehmen, bis ich bei 206,8gr war. Meßaufbau siehe Bilder.

Den Rest habe ich am Fuß beseitigt, bis beide Pleuel etwas gleich schwer waren.
 

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Ich hasse Leute, die immer Recht haben. Einer davon sagte mir: "Das doppelreihige Lager der Ritzelwelle muss neu, die sind immer kaputt.""Du, das läßt sich ganz geschmeidig drehen, das ist super.""Ich hab noch nie einen alten Achsantrieb gesehen, wo das nicht kaputt ist."

Alöso habe ich nochmal gedreht, und alles fühlte sich super an, ehrlich. Trotzdem die Werkzeuge bei Hofe bestellt. Und auseinandergenommen. Und dann das gesehen :entsetzten:

Patrick, leg mir so'n Lager dazu...
 

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Noch 'ne Frage zur Befestigung des Typschildes am Rahmen: bei den alten BMWs waren da oben am Lenkkopf 2 5mm Löcher, da wurde dann ein Kerbnagel reingeklppt oder es war ein M5 Gewinde für eine Halbrundschlitzschraube.

Bei meiner 90S ist da M8 Gewinde - wie geht das? Das Typschild lag bei mir lose dabei.
 
M8x1 sind die Löcher für die Geweihe bei den neueren Rahmen.
Die haben am 90S Rahmen nix zu suchen.
Du benötigst jetzt ein solch grosses Typenschild, dass dieses die 2 Löcher abdeckt und somit unsichtbar macht :aetsch:
 
ok, verstanden, das hat also einer da rein gemacht. Deswegen war auch eine andere Verkleidung in den Papieren eingetragen. Dann mache ich mir Gewindebuchsen mit M8 außen und M5 innen, und jubel da zwei Rundkopfschrauben rein - fettich.

Ein bißchen ärgerts mich schon, daß ich den Rahmen gerade zum Beschichten weg habe, sonst hätte ich die Löcher zugemacht und neu gebohrt X(
 
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Hat eigentlich jemals schon einer eine "Schraubenliste" für die /5/6/7 Modelle gemacht? So eine Art "Auflisting aller Normteile", die man mit zu Schrauben-Müller nehmen kann und dann loslegt? Mir geht es dabei in erster Linie um die Teile, die man von außen sieht. Erstens gammeln die viel schneller weg, als z.B. die Verschraubungen im Motor, und zweitens isst das Auge ja bekanntlich immer mit. Ich hab zwar eine Menge der Original-Schrauben, viele davon sind aber vermackt oder vergammelt.
 
Genau sowas, aber für /6 sprich mein 90S Projekt. Vielleicht mal eine gute Vorlage, um ein /6 update zu machen. Mal sehen, ob was geht.

Danke.
 
Noch 'ne Frage: was ist die Breite des originalen Lenkers bei der 90S? Gab es da einen, oder verschiedene Modelle? Identisch mit 100S (60cm), oder anders?

An der 75/5 waren 67cm über alles. Kann mal jemand mit einer org. 90S nachmessen, bitte?
 
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Haben gestern messen können an einer 90S Modell 1974 - Lenkerbreite 60cm, identisch mit R100S Modell 77 und 78.
 
Haben gestern messen können an einer 90S Modell 1974 - Lenkerbreite 60cm, identisch mit R100S Modell 77 und 78.

Form und Breite sind identisch, die /6 hatten aber die Riffelung im Klemmbereich noch nicht. Die guckt halt rechts und links immer ein bisschen raus, wenns original werden soll.............................
 
Direkt mal nachgeschaut: Lenker R100S Modell 77 hat keine Rillen, und die 100S Modell 78 auch nicht. Auf meiner 90S war ein breiterer Lenker montiert, der hatte die Rillen.
 
So, frisch in die Hände gespuckt:
der spannende Teil kann beginnen!
 

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Nur wenig Zeit gehabt am WE, deshalb nur wenig Fortschritt. Aber immerhin etwas weiter bin ich gekommen. Schwinge drin, Stossdämpfer optisch aufgearbeitet. Und der Zinker hat ganze Arbeit geleistet. Nur das Sitzbankschloss ist Kernschrott.
 

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Ich habe begonnen, die /5 Liste zu überarbeiten, und diese Liste liegt nun in der Werkstatt. Jedesmal, wenn ich was anschraube, schaue ich nach, vergleiche mit der Teileliste und trage das in die Schraubenliste ein. Am Ende kommt (hofffentlich) eine komplette und gute 90S Liste dabei heraus, die stelle ich gern zur Verfügung.
Ich habe ebenfalls begonnen, eine Liste mit den Details der 90S über die verschiedenen Baujahre aufzustellen. Wenn die fertig ist, stelle ich sie ebenfalls gern zur Verfügung. Ich vergesse das immer so schnell, deswegen schreibe ich mir alles auf...
 
Update. Das Front end nimmt Formen an. Das ist ja schon der netteste Teil der Arbeit.
 

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I'm Moment Krieg ich die Finger nicht mehr so richtig sauber. ..
 

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Update: Am Wochenende habe ich angefangen, die Lampe mit Kabelbaum zu montieren. Gar nicht so einfach, aber wenn man es Schritt für Schritt macht, geht es. Bislang habe ich die Lampe von der R100S noch nicht aufgemacht, um zu checken,m könnte aber noch kommen.

Gestern habe ich von Patrick den Motor mit neuen Hauptlagern zurück bekommen. Gute Arbeit. Schwungscheibe und Kupplung sind drin, Ölwanne ist drunter, und mit etwas Öl im Sumpf den einwandfreien Durchgang aller Bohrungen gecheckt. Wie immer: wenn das Öl zu den 4 oberen Zugankern rauskommt, ist alles gut. Wenn man die Nockenwelle zu schnell dreht, ist die Werkstatt imprägniert...

Ich habe eine Frage zur Zylinderfußdichtung: es gibt die dünne Papierdichtung, und 0.5mm Alu. Was nehmen?
 
Ich habe eine Frage zur Zylinderfußdichtung: es gibt die dünne Papierdichtung, und 0.5mm Alu. Was nehmen?

Hab' heute schon was Neues bezüglich Schlosskasten gelernt, muss ich jetzt schon wieder?
Papierdichtung :schock:, noch nie gesehen, noch nie gehört für den Zylinderfuss.
Vielleicht bei den Bronceschiebern einzuordnen, original ist die Aludichtung.
 
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Papierdichtung kenn ich auch 'noch' nicht.
Die Aludichtung neigt meistens zum Schwitzen wenn man sie 'trocken' verbaut.
Ich würde stattdessen nur noch eine gute Flüssigdichtung verwenden.