remsper

Aktiv
Hallo Zusammen,

gleich vorweg: bitte nur Tipps zur aktuellen gesetzlichen Lage. In der Vergangenheit habe ich das schon ein paar mal durchgemacht, aber anscheinend änderte sich da etwas. Wäre schön, wenn jemand das dieses Jahr schon mal durch gezogen hat.

Googeln hat auch nicht weitergeholfen, KI empfiehlt sofort einen Kaufvertrag ab zu schließen ... ja, erst mal haben ein Gewehr :D

Wie auch immer - im vorliegenden Fall habe ich vor mindestens 8 Jahren einen Scheunenfund ohne Papiere gekauft. Hat mich nicht gestört, da eigentlich als Ersatzteilträger gedacht.
Dummerweise ist der Kaufvertrag auch nicht mehr zu finden, Verkäufer ist daher nicht mehr zu ermitteln. Doof, aber nicht mehr zu ändern.

Was ich anscheinend auf jeden fall brauche - eine Eidesstattliche Erklärung beim Notar, das ich der rechtmäßige Eigentümer bin?
Beim weiteren Ablauf war sich die Dame anscheinend nicht so ganz sicher, Aufbietungsverfahren beim KBA oder Anfrage über die Polizei?

Immerhin konnte sie feststellen, das unter der Fahrgestellnummer keine Einträge zu finden waren (war ja auch mindestens seit 10 Jahren abgemeldet).

Der weitere Ablauf ist dann klar, wenn die Zulassungsstelle grünes Licht gibt kann ich zum TüV und eine Vollabnahme machen lassen.

Gruss, Michael
 
Hallo Michael,
ich habe das Thema gerade mit meiner R23, auch ohne Papiere durch. Natürlich gelten die gemachten Erfahrungen nur für meinen Fall, es besteht da so wie ich es mitbekommen habe, Ermessensspielraum. Zulassung war im August dieses Jahres.

Ich habe das Motorrad mit einem ordentlichen Kaufvertrag und einer eidesstattlichen Versicherung des Vorbesitzers, dass dieser die Maschine ohne Papiere erworben hatte, erstanden. Natürlich hatte ich Angst, aber eine Anfrage bei meinem Straßenverkehrsamt, was ich immer wieder als sehr kooperativ empfunden habe, hat ergeben, dass keine Unterlagen mehr vorhanden sind und die Fahrgestellnummer auch nicht zur Fahndung ausgeschrieben ist.

Danach habe ich zähneknirschend beim lieben historischen Zentrum die "Geburtsurkunde" bestellt und auch mit den Angaben zum Herstellungsdatum und zum Händler erhalten. 120 Euro ärmer (ja, ich weiß, aber ich hatte Schiss, das Ding ohne nicht zugelassen zu bekommen) habe ich dann einen Termin beim TÜV gemacht. Ich habe alle Unterlagen zusammengekratzt, die vielleicht helfen könnten (z.B. Kopie existierender Fahrzeugscheine etc.)

Die Vollabnahme war völlig problemlos und tatsächlich sind ja ein paar dieser Mopeds noch angemeldet, so dass eine Recherche durch den aaS zu den technischen Daten erfolgreich war. Er hat Fotos / Scans von allen Unterlagen gemacht und dann war die Sache durch.

Die Probefahrt war lustig. Er hat den schlechten Anzug bemängelt und ich habe ihn daraufhin gefragt, ob er die Zündung auch mit steigender Drehzahl verstellt habe. Er hat das verneint.

Dann zum Straßenverkehrsamt und hier wurde nach einigen Hin- und Her (die Fahrgestellnummer war mehrfach vergeben, aber alles komplett andere Fahrzeuge) neue Fahrzeugpapiere erstellt. Ich habe sogar keine Reifenfabrikatsbindung eingetragen bekommen.

Also für mich ist das alles problemlos gelaufen.

Ich wünsche Dir viel Erfolg!

Jörg