gearbox2001

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Hallo zusammen,

derzeit warte ich meine R100GS (EZ 1996), also mit SLS.
Ventile eingestellt, Kompression auf beiden Zylindern gleich, Zündzeitpunkt passt.
Messung mit zwei Boehm-Uhren

Leerlauf: Beide Zylinder haben gleiche Werte (ca. -0,2)
Messen im Fahrbetrieb, also Last: Beim Beschleunigen und Konstantfahren haben bei Zylinder auch gleiche Werte, im Schubbetrieb erhebliche Unterschiede (das könnte an den Vergaserfedern liegen)

Aber:
Wenn ich im aufgebockten Zustand die Drehzahl leicht erhöhe, steigt der Unterdruck im rechten Zylinder, im linken fällt wird er weniger. Ebenso habe ich erhebliche Abweichungen von rechts nach links bei höheren Drehzahlen.

Als Praktiker sage ich, dass das Verhalten unter Last das entscheidende ist.

Kennt jemand dieses Verhalten im aufgebockten Zustand?
Dieses Baujahr hat ab Werk auch eine Schlauchverbindung zwischen beiden Unterdruckanschlüssen, die ich von anderen R100 nicht kenne. Ein Druckausgleich soll anscheinend ermöglicht werden.


Bin gespannt auf Eure Antworten.

cu
GB
 
Hallo Klaus,

Du liegst natürlich richtig: Die Werte im Fahrbetrieb sind entscheidend. Wenn allerdings mit den Gaszügen (und deren Verlegung) alles in Ordnung ist, sollten zwischen Fahr- und Standbetrieb keine Unterschiede auftreten.

Die Verbindung der Unterdruckanschlüsse bei SLS-Motoren läuft über eine von beiden Unterdruckdosen im Luftfiltergehäuse. Das erklärt auch den geringfügigen Unterschied der Standgasdrehzahl, je nach dem ob die Uhren oder ob das SLS angeschlossen ist.

Gruß,
Florian
 
Interessant ist die Einstellung in dem Moment, wo die Drosselklappen so gerade eben ein wenig geöffnet werden. Unter Last lässt sich nichts mehr einstellen, da ist die Schieberstellung entscheidend und die regelt der Vergaser selbsttätig. Für einen schönen Motorlauf ist das "gerade eben so" entscheidend.
 
So, wie es Detlev gesagt hat: Ganz wichtig ist der Bereich mit einer minimalen Veränderung dr Drosselklappen ab Standgasstellung.

Zum SLS: Möglicherweise ist ein Membran eines SLS-Ventils bei dir defekt. Man kann das SLS aber selber testen (du hast ja Unterdruckuhren):

[h=3]SLS: Funktion und Wartung[/h]Hans
 
Allen drei Antwortenden einen großen Dank - die Idee mit dem SLS werde ich verfolgen und die Verlegung und Leichtgängigkeit der Gaszüge werde ich nochmals kontrollieren.
Viel kann nicht falsch sein, da trotz meines Gewichts die Kuh für Ihre 60PS (pardon - 44kW) ausgesprochen gut zieht.

Danke Euch!
 
Hatte bei meinem Mopped ähnliche Probleme mit der Synchronisation/Einstellung etc. !
Habe sie letztendlich von einem Profi zur Synchronisation/Einstellung gebracht!
Wurde mittels Breitbandlamdasonde in einigen Std. auch im Vollastbetrieb eingestellt!
Tja und nun läuft das Mopped wie 1A !
Grüße Lutz
 
Zuletzt bearbeitet:
Hatte bei meinem Mopped ähnliche Probleme mit der Synchronisation/Einstellung etc. !
Habe sie letztendlich von einem Profi zur Synchronisation/Einstellung gebracht!
Wurde mittels Breitbandlamdasonde in einigen Std. auch im Vollastbetrieb eingestellt!
Tja und nun läuft das Mopped wie 1A !
Grüße Lutz
Nochmal: Man kann diese Vergaser nicht unter Last synchronisieren, unter Volllast schon gar nicht. Was da mit der Lambdasonde gemacht wurde ist eine Einstellung des Benzin-Luft Gemisches. Dazu werden Düsen ausgetauscht und ggf die Düsennadelposition geändert bzw. die Nadel überarbeitet.
Synchronisieren lässt sich nur der Leerlauf und der Bereich minimal darüber.
 
Nochmal: Man kann diese Vergaser nicht unter Last synchronisieren, unter Volllast schon gar nicht. Was da mit der Lambdasonde gemacht wurde ist eine Einstellung des Benzin-Luft Gemisches. Dazu werden Düsen ausgetauscht und ggf die Düsennadelposition geändert bzw. die Nadel überarbeitet.
Synchronisieren lässt sich nur der Leerlauf und der Bereich minimal darüber.

Benzin /Luftgemisch ,das war Sinn und Zweck der ganzen Sache!
Grüße 👍
 
Zuletzt bearbeitet:
Interessant ist die Einstellung in dem Moment, wo die Drosselklappen so gerade eben ein wenig geöffnet werden. Unter Last lässt sich nichts mehr einstellen, da ist die Schieberstellung entscheidend und die regelt der Vergaser selbsttätig. Für einen schönen Motorlauf ist das "gerade eben so" entscheidend.

Jetzt darf ich nachhaken. Die R100GS hat im Gegensatz zur R90S keinen Schiebervergaser, sondern einen Gleichdruck/Strombergvergaser. Darf ich Dich so verstehen, dass "die Kolbenstellung sich selbst regelt"? Das könnte ich nachvollziehen.
Danke für eine kurze Bestätigung.
 
Ja du stellst mit der Standgasschraube und dem Zug die Drosselklappe ein, deren Öffnung regelt das Verhalten des Kolbens.
 
Hallo,

die Aussage, dass die Synchronisation bei geringfügiger Öffnung einzustellen ist, ist richtig und wichtig, da bei zunehmender Drosselklappenöffnung, also mehr »Gas«, (kleine) Unterschiede im Gaszugspiel immer weniger zum Tragen kommen.

Beste Grüße, Uwe
 
Messung mit zwei Boehm-Uhren
Leerlauf: Beide Zylinder haben gleiche Werte (ca. -0,2)
Messen im Fahrbetrieb, also Last: Beim Beschleunigen und Konstantfahren haben bei Zylinder auch gleiche Werte, im Schubbetrieb erhebliche Unterschiede (das könnte an den Vergaserfedern liegen)

Hallo,

die Aussage -0,2 (bar) auf beiden Seiten ist für die korrekte Einstellung vom Übergang Leerlauf zum Lastbereich viel zu ungenau. Nach meinen Erfahrungen ist ein Druckdifferenz zwischen beiden Seiten von 0,01 bar oder 10 mbar anzustreben. Genaue Einstellungen liegen im Bereich von < 0,005 bar. Die bei BMW verwendeten Unterdruckvergaser sind empfindlicher als sie sonst verwendeten Schiebervergaser.
Für die Jüngeren unter uns, "bar" ist die altertümliche Bezeigung vom Druck, nach SI System ist des heute "Pa" (Pascal).

Gruß
Walter
 
Zuletzt bearbeitet:
... die Aussage -0,2 (bar) auf beiden Seiten ist für die korrekte Einstellung vom Übergang Leerlauf zum Lastbereich viel zu ungenau. Nach meinen Erfahrungen ist ein Druckdifferenz zwischen beiden Seiten von 0,01 bar oder 10 mbar anzustreben. Genaue Einstellungen liegen im Bereich von < 0,005 bar. ...r

Hallo Walter,

verstehe ich das richtig, dass Du dafür plädierst, die Vergaser mit einem Differenzdruckmessgerät zu synchronisieren und nicht mit zwei einzelnen Unterdruckmessgeräten?
 
Hallo,

die Aussage -0,2 (bar) auf beiden Seiten ist für die korrekte Einstellung vom Übergang Leerlauf zum Lastbereich viel zu ungenau. Nach meinen Erfahrungen ist ein Druckdifferenz zwischen beiden Seiten von 0,01 bar oder 10 mbar anzustreben. Genaue Einstellungen liegen im Bereich von < 0,005 bar. Die bei BMW verwendeten Unterdruckvergaser sind empfindlicher als sie sonst verwendeten Schiebervergaser.
Für die Jüngeren unter uns, "bar" ist die altertümliche Bezeigung vom Druck, nach SI System ist des heute "Pa" (Pascal).

Gruß
Walter

So kenne ich das auch mit den Böhm Uhren: Jeweils um die -0,10 bis -0,12 bar

Hallo Walter,

verstehe ich das richtig, dass Du dafür plädierst, die Vergaser mit einem Differenzdruckmessgerät zu synchronisieren und nicht mit zwei einzelnen Unterdruckmessgeräten?

Kannst du doch auch mit 2 Uhren machen: einmal -0,11 einmal -0,12


@Walter: rechter oder linker Vergaser höheres Standgas, d.h. niedriegerer Wert?

Hans
 
Die absoluten Werte sind für eine Synchronisation unbedeutend.
Entscheidend ist alleine die Differenz links/rechts.
Meine langjährige Erfahrung sagt, dass manchmal eine minimale Differenz zum besseren Motorlauf führt als eine Null.
Die Erklärung liegt in minimalen Unterschieden bei
- Geometrie
- Verdichtung
- Zündzeitpunkt.
Ein sensibles Ohr ergänzt bzw. verbessert das Messen.
 
...............
Ein sensibles Ohr ergänzt bzw. verbessert das Messen.

Genau, Grundeinstellung mit Messuhren oder sonstigem Gerät, danach Feineinstellung nach Gefühl und Gehör.

Aber mit dem synX Synchrontester funktioniert das für den Ungeübten auch sehr gut, da brauche ich "normalerweise" nichts mehr nachregulieren. ;)
Und falls kein DZM vorhanden lässt sich damit sogar die genaue Motordrehzahl ablesen.
https://www.synx.de
Den brauchte ich nicht unbedingt, aber der Spieltrieb .... :pfeif:
 
Ich denke Walter meint hier Differenz
kleiner 0,01 bar und nicht genau 0,01 bar
Oder Walter?

Gruß Ulrich

Hallo,

genau gesagt < 0,01 bar Differenzdruck. Zunächst hatte ich ein mit Hg gefülltes U-Rohr. Aus Umweltschutzgründen bin ich auf ein analoges, elektrisches Meßverfahren umgestiegen. Mittlerweile auf ein digitales Meßverfahren (synx). Das Gemisch bei den Vergasermotoren stelle ich dann mit einem alten BOSCH CO Tester ein.

Gruß
Walter
 
Zuletzt bearbeitet:
Die absoluten Werte sind für eine Synchronisation unbedeutend.
Entscheidend ist alleine die Differenz links/rechts.
Meine langjährige Erfahrung sagt, dass manchmal eine minimale Differenz zum besseren Motorlauf führt als eine Null.
Die Erklärung liegt in minimalen Unterschieden bei
- Geometrie
- Verdichtung
- Zündzeitpunkt.
Ein sensibles Ohr ergänzt bzw. verbessert das Messen.

Kann ich bestätigen. Vor einger Zeit schrieb ich, dass es mir gelingt, die Synchronizität bis zu einer Abweichung von lediglich einem Skalenstrich des Twinmax in seiner empofidlichsten Stellung herzustellen. Justiere ich anschließend exakt auf null Abweichung, läuft der Motor rauer, unde zwaro in allen meinen bzw. mir zugänglichen Mopeten.

Beste Grüße, Uwe