FanR69
Aktiv
Hallo,
Inzwischen bin ich 1200 km mit der aktuell restaurierten R100RS gefahren. Überwiegend schnelle Fernverbindungen. Die R100RS habe ich mir speziell für zügiges Überwinden von weiten Fernstrecken, bei schlechtem Wetter und bei Kälte zugelegt.
Ich habe den direkten Vergleich mit meiner R100S, Bauj. 1977, mit welcher ich in 2012/2013 über 12000 km zurückgelegt habe. Zunächst fällt auf, daß die R100RS (Bauj. 1982) im Durchschnitt etwa 7 Liter Superbenzin auf 100 km konsumiert und damit gut 1 Liter mehr als die R100S. Die R100S benötigte über 12000 km nur 5,6 Liter pro 100 km im Durchschnitt. Ich kann nur vermuten woran das liegt:
- Die Verkleidung verführt zu einer grundsätzlich schnelleren Gangart, ich
fahre zügiger als mit der R100S.
- Der RS-Motor hat bereits den Platten-Luftfilter. Dieser Motor benötigt
mehr Treibstoff, daher der höhere Verbrauch?
- Die Verkleidung hat einen beachtlichen Windwiderstandsbeiwert?
- Die 320° Schleicher-Nockenwelle fordert Tribut?
- Die "RS" hat eine knappere Endübersetzung im kardan, der Motor dreht
bei gleichem Tempo etwa 300 U/min. höher?
Die "RS" liegt auf der Autobahn erheblich ruhiger (ab 140 km/h) als die "S". Man spürt förmlich, wie die Verkleidung das Motorrad ab 140 km/h auf die Strasse drückt. Selbst Längsrillen oder gar die Montage von beladenen Krauserkoffern kann dem Fahrwerk nichts anhaben.
Mein persönliches Reisetempo auf der A-bahn liegt um die 150km/h (immer dann, wenn risikolos möglich). Das ist ein "Entschleunigungstempo", es macht mir Spaß, weil ich (bei freier Strasse) noch die umgebende Landschaft geniesen kann.
Sollte mich ein Überholvorgang zwingen, dann lasse ich die RS schon mal bis zu 200 km/h galoppieren. (Kommt selten vor).
Die Schaltung des 82iger Modells ist erheblich besser als bei der "S" von 1977. Die Gänge flutschen spielend in die nächste Stufe. Toll ist auch die geringere Schwungmasse, der Motor hängt sensibler am Gas und er reagiert schneller auf die Befehle des Gasgriffs.
Im Handling auf der Landstrasse ist mir die "S" lieber, sie lässt angenehmer um enge Kehren jagen. Das liegt in erster Linie am breiteren Lenker. Dennoch, ich bin nach wie vor von der RS-Verkleidung begeistert. Nach meiner Beobachtung ist es die schmalste Verkleidung, die den Fahrer sehr wirkungsvoll vor dem Wetter schützt. Weil sie den Fahrer tatsächlich integriert. Die RT-Tourenverkleidung ist gut - mir aber zu breit. Die Verkleidung der 4-Ventiler nimmt sehr gut den Winddruck weg, ist schmaler, aber dafür bei weitem nicht so schützend (Ausnahme die bullige RT-Verkleidung). Also ich denke, die R100 RS-Verkleidung ist ein toller Kompromiß.
Die gut 1200 km bin ich bei diesem Wetter mit sehr dünnen Stiefeln (so fein wie Halbschuhe = Reiter-Stiefletten) und mit Sommerhandschuhen gefahren. Keine kalten Hände nach wie vor keine kalten Füssen. Auch nicht nach 200 km Autobahn.
Die Verkleidung verstärkt die Motorgeräusche. Das nehme ich aber nur bis etwa 80 km/h wahr. Darüber sind die Windgeräusche stärker, so stört mich das Rasseln des Motors nicht. Dröhnen kann die Verkleidung auch, bei meiner "RS", allerdings nur, wenn ich bei niedrigem Tempo den 2 Gang über 5500 U/min. drehe. Das kommt sehr selten vor, meist schalte ich bei 4500 U/min. Der kraftvolle Motor sorgt dann schon für ausreichende Beschleunigung.
Einen kleinen Nachteil will ich nicht verschweigen: Wenn der Motor kalt ist, hält er nicht das Standgas, wenn ich die Hand vom Gasgriff nehme. Erst nach etwa 2 km Fahrt ist er so warm, daß er ein stabiles Standgas hat. Das nervt ein bischen, inzwischen betrachte ich das als "Charaktermerkmal" und habe mich daran gewöhnt.
Tja, nach wie vor bin ich sehr zufrieden, bei jeder Fahrt gilt "der Weg ist das Ziel". Die "RS" bleibt im Stall (neben der R69S und der R100S), sie wird nicht mehr hergegeben. Unten noch ein paar Bilder.....
Gruß
Rainald
Inzwischen bin ich 1200 km mit der aktuell restaurierten R100RS gefahren. Überwiegend schnelle Fernverbindungen. Die R100RS habe ich mir speziell für zügiges Überwinden von weiten Fernstrecken, bei schlechtem Wetter und bei Kälte zugelegt.
Ich habe den direkten Vergleich mit meiner R100S, Bauj. 1977, mit welcher ich in 2012/2013 über 12000 km zurückgelegt habe. Zunächst fällt auf, daß die R100RS (Bauj. 1982) im Durchschnitt etwa 7 Liter Superbenzin auf 100 km konsumiert und damit gut 1 Liter mehr als die R100S. Die R100S benötigte über 12000 km nur 5,6 Liter pro 100 km im Durchschnitt. Ich kann nur vermuten woran das liegt:
- Die Verkleidung verführt zu einer grundsätzlich schnelleren Gangart, ich
fahre zügiger als mit der R100S.
- Der RS-Motor hat bereits den Platten-Luftfilter. Dieser Motor benötigt
mehr Treibstoff, daher der höhere Verbrauch?
- Die Verkleidung hat einen beachtlichen Windwiderstandsbeiwert?
- Die 320° Schleicher-Nockenwelle fordert Tribut?
- Die "RS" hat eine knappere Endübersetzung im kardan, der Motor dreht
bei gleichem Tempo etwa 300 U/min. höher?
Die "RS" liegt auf der Autobahn erheblich ruhiger (ab 140 km/h) als die "S". Man spürt förmlich, wie die Verkleidung das Motorrad ab 140 km/h auf die Strasse drückt. Selbst Längsrillen oder gar die Montage von beladenen Krauserkoffern kann dem Fahrwerk nichts anhaben.
Mein persönliches Reisetempo auf der A-bahn liegt um die 150km/h (immer dann, wenn risikolos möglich). Das ist ein "Entschleunigungstempo", es macht mir Spaß, weil ich (bei freier Strasse) noch die umgebende Landschaft geniesen kann.
Sollte mich ein Überholvorgang zwingen, dann lasse ich die RS schon mal bis zu 200 km/h galoppieren. (Kommt selten vor).
Die Schaltung des 82iger Modells ist erheblich besser als bei der "S" von 1977. Die Gänge flutschen spielend in die nächste Stufe. Toll ist auch die geringere Schwungmasse, der Motor hängt sensibler am Gas und er reagiert schneller auf die Befehle des Gasgriffs.
Im Handling auf der Landstrasse ist mir die "S" lieber, sie lässt angenehmer um enge Kehren jagen. Das liegt in erster Linie am breiteren Lenker. Dennoch, ich bin nach wie vor von der RS-Verkleidung begeistert. Nach meiner Beobachtung ist es die schmalste Verkleidung, die den Fahrer sehr wirkungsvoll vor dem Wetter schützt. Weil sie den Fahrer tatsächlich integriert. Die RT-Tourenverkleidung ist gut - mir aber zu breit. Die Verkleidung der 4-Ventiler nimmt sehr gut den Winddruck weg, ist schmaler, aber dafür bei weitem nicht so schützend (Ausnahme die bullige RT-Verkleidung). Also ich denke, die R100 RS-Verkleidung ist ein toller Kompromiß.

Die gut 1200 km bin ich bei diesem Wetter mit sehr dünnen Stiefeln (so fein wie Halbschuhe = Reiter-Stiefletten) und mit Sommerhandschuhen gefahren. Keine kalten Hände nach wie vor keine kalten Füssen. Auch nicht nach 200 km Autobahn.
Die Verkleidung verstärkt die Motorgeräusche. Das nehme ich aber nur bis etwa 80 km/h wahr. Darüber sind die Windgeräusche stärker, so stört mich das Rasseln des Motors nicht. Dröhnen kann die Verkleidung auch, bei meiner "RS", allerdings nur, wenn ich bei niedrigem Tempo den 2 Gang über 5500 U/min. drehe. Das kommt sehr selten vor, meist schalte ich bei 4500 U/min. Der kraftvolle Motor sorgt dann schon für ausreichende Beschleunigung.
Einen kleinen Nachteil will ich nicht verschweigen: Wenn der Motor kalt ist, hält er nicht das Standgas, wenn ich die Hand vom Gasgriff nehme. Erst nach etwa 2 km Fahrt ist er so warm, daß er ein stabiles Standgas hat. Das nervt ein bischen, inzwischen betrachte ich das als "Charaktermerkmal" und habe mich daran gewöhnt.

Tja, nach wie vor bin ich sehr zufrieden, bei jeder Fahrt gilt "der Weg ist das Ziel". Die "RS" bleibt im Stall (neben der R69S und der R100S), sie wird nicht mehr hergegeben. Unten noch ein paar Bilder.....
Gruß
Rainald
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