0,15 oder 0,20 ?

Zwei Fragen hierzu:

- Wo bekommt man dieses Band?

- Weshalb wird ausgereichnet das Einlassventil mit größerem Spiel als in den Werksdokumentationen beschrieben justiert, der Auslass dagegen mit weniger? Rein intuitiv würde ich das umgekehrte Vorgehen präferieren :nixw:.

Beste Grüße, Uwe
 
Liebe Kollegen,
ich glaube, ihr seht das viel zu eng. Ich habe mal im Toyota Repair Manual für die 2 l Benzinmotoren nachgeschaut: Achtet mal nicht nur auf die Werte selbst, sondern auch auf die Streubreiten:
Einlaß 0,19 - 0,29 mm
Auslaß 0,3 - 0,4 mm.
Diese Motoren haben bei 2 l 152 PS, Literleistung also höher als bei den BMW 2V! Und es sind Doppelnocker mit je 4 Ventilen, die viel kleinere Spiele vertragen würden.
Ich fahre seit Jahrzehnten 2V BMWs mit E 0,15 und A 0,2. Nie Probleme gehabt.
Klugscheißermode an:oberl:
Und weil es Unklarheiten gab: Das Auslaßventil bekommt IMMER ein größeres Spiel, weil es im Betrieb ca. 900 Grad warm wird und sich stärker längt wegen der Wärmeausdehnung als das Einlaßventil mit seinen im Betrieb 500 Grad.
Viele Grüße
Frank
 
Zwei Fragen hierzu:

- Wo bekommt man dieses Band?

Wenn du lieb bist, bei mir.

- Weshalb wird ausgereichnet das Einlassventil mit größerem Spiel als in den Werksdokumentationen beschrieben justiert, der Auslass dagegen mit weniger? Rein intuitiv würde ich das umgekehrte Vorgehen präferieren :nixw:.

Weil das die Maschinenbauer, Techniker und Meister den Patienten empfehlen.

Bei Licht betrachtet wird die Ventilspieldiskussion weit überbewertet.
Solange man die Ventile hört, ist alles gut. :D.
 
Ebent. Bei Wasserkühlung ist der Temperaturbereich, in dem der Motor betrieben wird, wesentlich keiner als bei Luftkühlung. Dem entsprechend ist das Ventilspiel nicht so kritisch.

Beste Grüße, Uwe
 
Hallo Frank

Ist doch müßig hier das Ventilspiel verschiedener Motorenkonzepte ins Spiel zu bringen.

Das kann doch nicht einfach von einem Motor auf einem X beliebigen übernommen werden.

Meine 4V R 1150 z.B. fährt mit 0,15 / 0,30. ;)
 
@Uwe: Theoretisch ja, praktisch nicht wirklich: Meine Kawasaki Z900 aus 1977 ist ein luftgekühlter Vierzylinder, für Ein- und Auslaß jeweils 0,05 - 0,1 mm lt. original Kawasaki Repair Manual. Beachte auch hier bitte nicht die absoluten Werte, sondern die zulässige Streubreite.

@ Fritz: Doch, das geht. Es gilt die alte Bauernregel der Motorenbauer: Kleinere OHV-Viertakter, also Motorrad und PKW, Einlaß ca. 0,2, Auslaß 0,3.
Damit wird auch ein BMW 2 V laufen. Etwas zuviel Ventilspiel schadet nicht, zuwenig kann das Ventil verbrennen lassen.

Und wenn man es ganz richtig machen will: Motor richtig heiß fahren, dann Ventilspiel praktisch auf Null einstellen, dabei muß sich aber die Stößelstange noch ganz leicht drehen lassen. Nach Abkühlen hast du das passende Kalt-Ventilspiel. Uralter Trick der Motortuner.

Viele Grüße
Frank
 
Am besten an das vom Werk vorgegebene Ventilspiel halten, und gut ist. ;)


Wenn man nun die Ventilspiele der verschiedensten Oldies betrachtet reicht das z.B. von 0/0 (Drehluft) bei der englischen Panter 100 u.110 bis 0,2/0,4 bei der deutschen Standard Rex.


Beim modernen Zeugs kenn ich mich nicht so aus,
aber sucht euch halt das passende zum Rumprobieren aus und heult danach nicht rum wenn`s klappert, der Motor schlecht läuft oder die Ventile verbrennen. :D
 
.. Bei Wasserkühlung ist der Temperaturbereich, in dem der Motor betrieben wird, wesentlich keiner als bei Luftkühlung. Dem entsprechend ist das Ventilspiel nicht so kritisch.

Beste Grüße, Uwe

Nein, das stimmt bei weitem nicht. Moderne aufgeladene Pkw-Motoren sind allesamt wassergekühlt. Die Auslassventile sind aber thermisch so hoch belastet, dass sie mit Natrium innengekühlt werden müssen. Das flüssige Natrium transportiert durch seine Massenträgheit Wärme vom Ventilteller hoch in den Schaft und von dort geht sie über die Führung in den Zylinderkopf. Allein über den Ventilsitz könnte nicht genug Wärme abgeführt werden. Da die Ventilwerkstoffe für solche Temperaturen vollaustenitisch sein müssen, dehnt sich das Ganze auch ordentlich. Da bei diesen Motoren aber fast ausschließlich Hydrostößel verbaut sind, interessiert sich niemand mehr für das „Ventilspiel“.

@Spineframe könnte bestimmt was dazu sagen, wie es bei Rennmotoren aussieht. Die haben ja eher keine Hydros.
 
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Meine Kawasaki Z900 aus 1977 ist ein luftgekühlter Vierzylinder, für Ein- und Auslaß jeweils 0,05 - 0,1 mm lt. original Kawasaki Repair Manual. Beachte auch hier bitte nicht die absoluten Werte, sondern die zulässige Streubreite.

Hallo Frank,

das ist keine -Streubreite- sondern technisch bedingt. die Kawa hat einen DOHC Motor mit Tassenstösseln. Hier wird das Ventilspiel mittels -Shims- eingestellt. Der Mechaniker hat einen Sortimentskasten voll mit Shims, und die haben alle eine andere Dicke in einem bestimmten Abstand.
Das bedeutet ohne -X bis Y Wert- könntest du hier gar nichts einstellen.

gruss peter
 
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Hallo,

mir hat mal ein alter BMW Werkstattmeister erzählt, dass die unterschiedlichen Einstellwerte dadurch kämen das BMW-Polizeimotorräder die länger im Stand laufen und dabei Stromerzeuger sollen (anderer Regler) andere Ventileinstellungen benötigen, damit der Motor im Stand nicht zu heiss wird.

Was meinen die Experten dazu ?

Gruss

Christof
 
mir hat mal ein alter BMW Werkstattmeister erzählt, dass die unterschiedlichen Einstellwerte dadurch kämen das BMW-Polizeimotorräder die länger im Stand laufen...

Hallo Christoph,

in Hamburg kannte ich einen Polizisten der bei der Motorradstaffel seinen Dienst getan hat. Der hat viel von seinem Job erzählt, aber nie das die ihre Qe im Stand laufen lassen. Was ist das auch für eine -Vorbildfunktion-, im Stand den Motor laufen lassen, geht gar nicht. Polizei Qe hatten auf jeden Fall stärkere LiMas, Regler und Batterien, wegen dem Funkgerät.
Warum es so unterschiedliche Werte gibt frage ich mich auch schon länger. Lassen wir mal die AV 0,15 aussen vor. Ich kenne 10/20, 15/20, 15/25, aber warum?

gruss peter
 
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Nein, das stimmt bei weitem nicht. Moderne aufgeladene Pkw-Motoren sind allesamt wassergekühlt. Die Auslassventile sind aber thermisch so hoch belastet, dass sie mit Natrium innengekühlt werden müssen. Das flüssige Natrium transportiert durch seine Massenträgheit Wärme vom Ventilteller hoch in den Schaft und von dort geht sie über die Führung in den Zylinderkopf. Allein über den Ventilsitz könnte nicht genug Wärme abgeführt werden. Da die Ventilwerkstoffe für solche Temperaturen vollaustenitisch sein müssen, dehnt sich das Ganze auch ordentlich. Da bei diesen Motoren aber fast ausschließlich Hydrostößel verbaut sind, interessiert sich niemand mehr für das „Ventilspiel“.

@Spineframe könnte bestimmt was dazu sagen, wie es bei Rennmotoren aussieht. Die haben ja eher keine Hydros.

Bei den Porsche Rennmotoren stellen wir trotz geänderter Nockenwellen/Steuerzeiten und Rennkipphebeln immer die Serienwerte ein, eventuell 2/100 mehr. Ebenso beim Umbau auf Shims wenn die Einstellschrauben wegfallen. Temperaturmäßig bleiben wir auf Serienniveau. Andernfalls sind die Probleme vorprogrammiert.
 
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Bei den Porsche Rennmotoren stellen wir trotz geänderter Nockenwellen/Steuerzeiten und Rennkipphebeln immer die Serienwerte ein, eventuell 2/100 mehr. Ebenso beim Umbau auf Shims wenn die Einstellschrauben wegfallen. Temperaturmäßig bleiben wir auf Serienniveau. Andernfalls sind die Probleme vorprogrammiert.


Ob anderer Kipphebel und/oder Rennnockenwelle/steuerzeiten spielt ja auch keinerlei Rolle, es sei denn, die Nockenwelle ist konstruktiv anders ausgelegt.

Man kann problemlos ein Nockenwellenprofil konzipieren, dass im Betrieb 2mm Ventilspiel zulässt. Werden die Anlauframpen zur Aufhebung des Ventilspiels eben "etwas" länger.
Macht man aber nicht, da es zum einen tribologisch nachteilig wäre, zum anderen würden bei 2mm Ventilspiel z.B. die Stoßstangen u.U. aus den Kugelpfannen der Einstellschrauben fallen.

Insofern ist das vom Hersteller angegebene Ventilspiel immer ein Auslegungskompromiss.
 
Hallo,

mir hat mal ein alter BMW Werkstattmeister erzählt, dass die unterschiedlichen Einstellwerte dadurch kämen das BMW-Polizeimotorräder die länger im Stand laufen und dabei Stromerzeuger sollen (anderer Regler) andere Ventileinstellungen benötigen, damit der Motor im Stand nicht zu heiss wird.

Was meinen die Experten dazu ?

Gruss

Christof

Das Hauptproblem aller unserer Limas ist, dass diese im Standgas nicht mal oder gerade eben den Strom für die Zündung liefern, d.h. der Motor läuft auf „Batterie“.

Zum Märchen mit dem Behördenregler: Dieser regelt ab und kann keinen Strom zaubern.

Sprich, der Werkstattmeister war entweder geschäftstüchtig oder etwas unwissend.

Hans
 
Ob anderer Kipphebel und/oder Rennnockenwelle/steuerzeiten spielt ja auch keinerlei Rolle, es sei denn, die Nockenwelle ist konstruktiv anders ausgelegt.

Man kann problemlos ein Nockenwellenprofil konzipieren, dass im Betrieb 2mm Ventilspiel zulässt. Werden die Anlauframpen zur Aufhebung des Ventilspiels eben "etwas" länger.
Macht man aber nicht, da es zum einen tribologisch nachteilig wäre, zum anderen würden bei 2mm Ventilspiel z.B. die Stoßstangen u.U. aus den Kugelpfannen der Einstellschrauben fallen.

Insofern ist das vom Hersteller angegebene Ventilspiel immer ein Auslegungskompromiss.

Genau das wollte ich eigentlich damit sagen.

Der Klassiker bei Heimwerker-Nockenwellenumbauten ist bei Porsche in einen 964 Motor (mechanische Ventilspieleinstellung) Nockenwellen aus dem 993 (Hydros) einzubauen, weil der ja deutlich mehr Leistung hat. Im kalten Zustand ist noch alles gut, wenn der warm wird, klappert der wie ein Sack Nüsse wegen der fehlenden Anlauframpen.
 
Die 15/25 sind jedenfalls die Vorgabe nach Montage einer neuen Kopfdichtung

Schon klar, kleineres Spiel erst nach setzen der Kopfdichtung und nachziehen der Muttern. So weit ich weiss ist 15/25 aber auch das reguläre Spiel der 90er Qe, oder liege ich da falsch? (bei den jungen Dingern kenne ich mich nicht so gut aus :D

gruss peter
 
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...... und warum steht in allen Bordbüchern von mir (/7 , G/S) sowie im WHB was anderes?????? -> 10/15

Gruß

Kai

z.B. WHB /7

Wird halt irgendwann mal zurückgezogen worden sein, damit BMW auf der sicheren Seite war. Ich fahre seit 25 Jahren an meinen 2V Boxern (alles Paralever) 10/15, problemlos. Muss man halt öfter nachschauen....

Grüße
Marcus

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Nee, bei mir WHB. G/S!

Müsste aber ein älteres Exemplar sein, da die Alte Vergaserbestückung bis 85 noch drin ist.

Ich hatte die Theorie, dass der veränderte Ventilsitzwinkel ab circa 1988 der Grund für die Änderung war.
Kann aber irgendwie auch nicht sein.

Gruß
Kai
 
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