Steuerkopflager richtig anziehen

Euklid55

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27. Okt. 2007
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Hallo,

das ewige Pendel der Vorderradgabel sollte mit einer korrekten Einstellung der Lenkungslager behoben sein. In der Datenbank befinden sich 2 Dokumente hierzu.
Auf den Werkzeugschlüssel habe ich eine Nuß mit 1/4 Zoll Antriebe aufgeschweißt. Damit läßt sich nunmehr ein Drehmomentschlüssel aufsetzen.
P1050216.jpg

An der Gabel nunmehr alles abgeschraubt was stört. Lenkungsdämpfer entfernt. Mit dem Schlüssel nunmehr die Mutter gedreht. Mit mehreren Einstellungen dann nach rechts und links die erforderlichen 2,6 Nm Trommelbremse (3.5 Nm Scheibenbremse) eingestellt.

P1050218.jpg

Gemessen wird wenn die Hutmutter mit 107Nm festgezogen ist. Nach der Serviceinfo -32-01-75-385 sollte ein Dichtring Teile Nr. 31421234509 zusätzlich eingebaut werden.

Gruß
Walter
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich halte mich da an die Einstellanweisung von Emil Schwarz. Das hilft auch.
 
Hallo,

das ewige Pendel der Vorderradgabel sollte mit einer korrekten Einstellung der Lenkungslager behoben sein. In der Datenbank befinden sich 2 Dokumente hierzu.
Auf den Werkzeugschlüssel habe ich eine Nuß mit 1/4 Zoll Antriebe aufgeschweißt. Damit läßt sich nunmehr ein Drehmomentschlüssel aufsetzen.
Anhang anzeigen 226207

An der Gabel nunmehr alles abgeschraubt was stört. Lenkungsdämpfer entfernt. Mit dem Schlüssel nunmehr die Mutter gedreht. Mit mehreren Einstellungen dann nach rechts und links die erforderlichen 2,6 Nm Trommelbremse (3.5 Nm Scheibenbremse) eingestellt.

Anhang anzeigen 226209

Gemessen wird wenn die Hutmutter mit 107Nm festgezogen ist. Nach der Serviceinfo -32-01-75-385 sollte ein Dichtring Teile Nr. 31421234509 zusätzlich eingebaut werden.

Gruß
Walter

Das bezieht sich dann offenbar auf das zum Schwenken der Gabel notwendige Drehmoment, oder? Steht das Rad dabei auf dem Boden oder auf Drehplatte die manche TÜV-Prüfstellen heute haben?
 
Danke Luggi,
das habe ich auch gerade gelesen.

Ich frage mich nun, was ist der Unterschied zwischen "halb eingeschlagen", wenn ich die Gabel vom (seitlichen) Anschlag zurück drehe oder wenn ich sie von der Mittelstellung auf die selbe Position drehe?
Weißt Du das?
 
Danke Luggi,
das habe ich auch gerade gelesen.

Ich frage mich nun, was ist der Unterschied zwischen "halb eingeschlagen", wenn ich die Gabel vom (seitlichen) Anschlag zurück drehe oder wenn ich sie von der Mittelstellung auf die selbe Position drehe?
Weißt Du das?

Da drüber stolpere ich auch. Entweder ist das ungeschickt formuliert oder nicht nachvollziehbar...
 
Bis zum halben Lenkeinschlag sollte die Gabel von selbst in Ihrer jeweiligen Position bleiben (bei einem leichten Anticken bewegt sie sich natürlich Richtung Anschlag) und ab dem halben Lenkschlag dann in die jeweilige rechte oder linke Endposition fallen. Das dann mit allem Geraffel was an die Gabel gehört.

Ich habe damit, grade bei der zickigen 90/6 mit S-Cockpit, gute Ergebnisse erreichen können. Nur bei ca. 70 Km/h noch ein leichtes, minimales, kaum spürbares Zittern.

Das Prozedere von Walter würde ich vornehmen, wenn es darum geht nur mit den Gabelbrücken eine Einstellung vorzunehmen. Im Nachhinein dann aber immer nach oben beschriebener Methode überprüfen.

Eventuell führen aber auch beide Varianten zum selben Ergebnis.
 
Danke!

Dazu fällt mir etwas ein:

Der Lehrer zu seiner Klasse: "...und denkt dran, ein Ganzes besteht immer aus zwei gleichgroßen Hälften!
Aber die größere Hälfte von euch versteht das sowieso nicht..."


Schönen Tag!
 
Das bezieht sich dann offenbar auf das zum Schwenken der Gabel notwendige Drehmoment, oder? Steht das Rad dabei auf dem Boden oder auf Drehplatte die manche TÜV-Prüfstellen heute haben?

Hallo,

das Rad hängt in der Luft, das Motorrad steht auf dem Hauptständer. Das Drehmoment über windet die Kraft die nötig ist um die Lagerreibung zu stetig überwinden.
Leider kann ich nicht fahren weil die /5 nicht zugelassen ist.

Gruß
Walter
 
Zuletzt bearbeitet:
Solche Drehmomentmessungen erscheinen mir sehr theoretisch-wissenschaftlich, aber wenig praxisgerecht.
Ein LKL muss man üblicherweise einstellen, wenn die Gabel draußen war oder die Lager erneuert wurden.
Ich stelle dann so ein, dass alles klemmfrei läuft und die Gabel dabei aber nicht leicht hin- und herfällt. Bei einer Probefahrt merkt man bei ca. 60 km/h gut, ob beim Loslassen des Lenkers ein Flattern auftritt; dann muss leicht nachgezogen werden.
Auf die Art hat das bei einwandfreien Bauteilen immer geklappt.
 
...
Ich stelle dann so ein, dass alles klemmfrei läuft und die Gabel dabei aber nicht leicht hin- und herfällt. Bei einer Probefahrt merkt man bei ca. 60 km/h gut, ob beim Loslassen des Lenkers ein Flattern auftritt; dann muss leicht nachgezogen werden.
.....

Genau! Und wenn man bei langsamer Fahrt nicht sauber geradeaus fahren kann, dann ist´s zu stramm!

Und wenn nur das eine (Flattern) oder das andere (nicht sauber geradeaus fahren) möglich ist, dann sind entweder die Lager kaputt, nicht richtig montiert, oder die Ursache liegt in den übrigen Fahrwerkskomponenten (Radlager, Schwingenlager etc.).
 
Hallo Walter,

ich denke dass deine Messmethode mit der Verlängerung des Drehmomentschlüssels nicht den von BMW geforderten Wert ergibt. Nach der Serviceinformation wird die Reibkraft direkt achsial über der Hutmutter ermittelt. Siehe auch als Tip https://forum.2-ventiler.de/vbboard/attachment.php?attachmentid=33817&d=1307910683

Gruss
Hans-Jürgen

Hallo Hans-Jürgen,

das Drehmoment wird ja auf die Mutter aufgebracht. Hier geht es nicht um Kraft mal Hebelarm und auch nicht um das Flattern bei 60 Km/h. Die /6 wird ab 160 km/h unruhig in der Gabel, kannte ich früher nicht und da hatte der Motor mehr mugges intus.:D Die Beschränkung auf +-20° nach Anweisung ist schon klar. Danach fällt die Gabel selbstständig in die Endstellung und die Kraft wird ~3mal so groß.
An der /5 hatte ich zunächst die Kraft mit einem Steckschlüssel auf die Hutmutter aufgebracht. Dazu muß allerdings immer der Lenker ab. Die neue Konstruktion geht auch ohne Demontage. Die Ergebnisse sind vergleichbar. Würde das Ergebnis gerne ausprobieren. Nur das Wetter spiel z.Z. nicht mit.;(

Gruß
Walter
 
Zuletzt bearbeitet:
... und dann gibts wie immer eine Ausnahme:
G/S
Soll nur nach rechts leichtgängig in die Endstellung "fallen", nach links gehts nicht (Kabel, Züge)

Gruß
Lars
 

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Genau so Isses!
Wenn man nicht alles demontieren will bleibt einem nur das Gefühl!
Aber mal im Ernst. Man kann jegliche Wartungsarbeiten so professionalisieren, dass niemand sie mehr in der Garage durchführen kann.
Ein zu festes Lenkkopflager merkt man direkt, ein zu loses
kann man auch erfühlen (Bremsen mit nem Finger zwischen Gabelbrücke und Lenkrohr.)
Also stelle ich das Lager erst zu fest ein und löse dann sukzessive bis ich keine Schlangenlinien mehr freihändig bei circa 50 km/h fahre.
Das ist halt die empirische Methode.
Bei der Ingenieurmethode mit dem Drehmomentschlüssel spielen zu viele Faktoren beim Messen eine Rolle, Kabelführung, Züge, Temperatur etc etc..Da kann man Stunden in der Werkstatt verbringen und ne halbe Doktorarbeit darüber schreiben.


Gruß

Kai
 
Genau so Isses!
Wenn man nicht alles demontieren will bleibt einem nur das Gefühl!

Bei der Ingenieurmethode mit dem Drehmomentschlüssel spielen zu viele Faktoren beim Messen eine Rolle, Kabelführung, Züge, Temperatur etc etc..Da kann man Stunden in der Werkstatt verbringen und ne halbe Doktorarbeit darüber schreiben.

Hallo,

da liege ich ja als Rentner genau richtig :D

Gruß
Walter
 
Solche Drehmomentmessungen erscheinen mir sehr theoretisch-wissenschaftlich, aber wenig praxisgerecht.
...
Ich stelle dann so ein, dass alles klemmfrei läuft und die Gabel dabei aber nicht leicht hin- und herfällt. Bei einer Probefahrt merkt man bei ca. 60 km/h gut, ob beim Loslassen des Lenkers ein Flattern auftritt; dann muss leicht nachgezogen werden. ...

:fuenfe: "Leicht schwergängig" muss es sein. Sagt auch BMW. Der Kesselprüfer hat bei letzten Prüfung kurz gestutzt, meinte dann doch: Stramm - aber gut.
 
Hallo,

ich stelle das Lenkkopflager immer auf der Straße ein. Das Lenkopflager wird erst richtig festgezogen, damit sich das Lager setzt. Dann nehme ich die Spannung an der Hakenschraube (Schraube wo der Hakenschlüssel ran kommt) am Lager nach Gefühl zurück und drehe die Hutmuter fest.

Normalerweise ist dann das Lenkopflager zu fest und das Mopped pendelt schon bei niedriger Geschwindigkeit bzw. es ist kein klarer Strich zu fahren.

Jetzt wird schrittweise die Hakenschraube aufgedreht und immer jeweils natürlich auch die Hutmutter wieder festgeschraubt. Das mache ich so lange bis das Mopped einen sauberen Strich fährt, nicht pendelt und auch bei 60-80 km/h kein Lenkerpendeln festzustellen ist. Der Lenker läuft dann auch leicht und ohne Rastung von Anschlag zu Anschlag

Ist sicher eine Primitivlösung, aber es funktioniert. Die Lösung mit Dremo-Schlüssel hab ich früher gemacht, hat aber immer nie richtig funktioniert. Entweder war das Lager zu fest und das Mopped pendelte bei nieriger Geschwindigkeit oder ich hatte Lenkerflattern ab 60 km/h.
 
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