Update
Sooo heute war Begutachtungs- und Messtag am Motorgehäuse und weiterer Innereien:
1. Ölpumpe
Bei der Demontage stellte ich bereits fest, dass der Außenrotor ziemlich geschmirgelt ausschaut, wie auch die Kontaktflächen zwischen beiden Rotoren. Links oben finden sich entsprechende Spuren im Ölpumpengehäuse sowie an der Stirnseite.
Messwerte:
Außendurchmesser Außenrotor: 56,99 mm (Soll 57,1 mm (0 ... -0,025))
Innendurchmesser Ölpumpengehäuse: 57,255 mm (Soll 57,2 mm (0 ... +0,046)
2. Nockenwellenlager hinten:
Auch hier waren bereits Riefen auf dem Lagerzapfen der Nockenwelle sichtbar sowie eine stufe am zum Ende des Lagerbereichs fühlbar. Die Nocken selber weißen keine Schäden auf (wie auch die Stößel). Schleifspuren/Riefen finden sich ebenfalls im Gehäuse, hier am ausgeprägtesten rechts oben:
Messwerte:
Nockenwellenlagerzapfen (Schwungradseitig): 23,930 mm (Soll 24 mm (-0,020 ... -0,033))
Nockenwellenlagerbohrung (Schwungradseitig): 24,04 mm (Soll 24 mm (0 ... +0,021))
3. Bohrungen für Stößel im Motorgehäuse
Messwerte liegen hier noch knapp in der Toleranz bzw. im Bereich des Messfehlers außerhalb. Das Radialspiel (0,01 mm ... 0,051mm) wird allerdings eingehalten. Weiters wird im Werkstatthandbuch ein Verschleißspiel von 0,03mm angegeben (also kleiner als 0,051mm). Soll diese 0,03mm noch auf die 0,051 aufaddiert werden? Sonst macht diese Angabe für mich keinen Sinn...
Problem hier, die Lauffläche der Stößel wurde wohl, wie auch viele andere Stellen des Motorgehäuses innen, mit Sprühnebel mit lackiert eventuell vorher auch gestrahlt (außen unten: Blank von den Laufspuren, Rechts: Lackabplatzung, innen: Rau durch Sprühnebel oder vor dem Lackieren mitgestrahlt):
4. Helicoil im der Zugankerbohrung rechts, hinten, unten
An besagter Stelle einen Helicoil gefunden, allerdings weit vorne im Gehäuse, während die langen Zuganker ja eigentlich erst weiter innen eingeschraubt werden sollen. Das Originalgewinde scheint aber ebenfalls OK zu sein. Der lange Zuganker lässt sich auch vollständig eindrehen.
5. Weitere lackierte Stellen:
Außerdem überall im Motor innen weitere Stellen mitlackiert, oder mit Sprühnebel... siehe Fotos:
6. Zylinderköpfe
Hier nochmal ein paar Fotos der Köpfe, zur Beurteilung ob diese wirklich mal bearbeitet waren und dann GROB gestrahlt wurden:

Außerdem habe ich außen diesen Anguss unterhalb der Krümmergewindes entdeckt: ist der nicht eigentlich für das SLS-System? Wieso ist der dann an den R100S Köpfen schon dran??
Fragen:
1. Was tun mit dem Motorgehäuse?
- Meiner Meinung nach müsste zumindest der Lack in den Stößelführungen, auf den Dichtflächen etc. weg. Abbeizer funktioniert hier leider schonmal nicht (bereits getestet). - Jemand eine Idee?
- Nockenwellen- und Ölpumpenlaufflächen: Ist das so normaler/noch akzeptabler Verschleiß, oder zwingend auch Arbeiten daran nötig/ratsam?
- Stößelführungen: Wie ist das das mit dem Laufspiel und Verschleißspiel genau gemeint?
- lohnt es sich überhaupt da noch weiter Energie zu investieren?
2. Was tun mit den Zylinderköpfen:
- Kann die Behauptung dass es sich um R100S-Köpfe handelt überhaupt stimmen?
- Wirklich stark eingekürzt und gestrahlt oder völlig unbearbeitet?
- Wie kommt es zu den Variierenden Maßen auf der Außenseite von Auslass nach Einlass (siehe vorherige Beitrag)? - Normal?
- Irgendwie rettbar? Oder gleich richtige GS-Köpfe? Hat jemand welche zu viel?
Mal wieder ganz schön viel geworden... Ich danke allen die bis hierhin durchgehalten haben, bereits mit Messwerten helfen konnten, und noch mehr natürlich für weiteren Rat
Grüße,
Steven