technische Diskussion: Nachziehen der Zylinderkopfmuttern / Zylinder / Service

Marvin2911

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Hallo zusammen,

auf die Gefahr hin, dass es wieder ausufert.. aber der Gedanke hat mich einige Zeit beschäftigt und ich würde hierzu gern eine Diskussion anstoßen..

Nachziehen der Zylinderkopfmuttern und somit der Zylinder an den Motor..

Dieser Schritt wird beim Service in den WHB erwähnt.

Ich muss gestehen, dass ich mir diesen Punkt immer geklemmt habe.. das einzige nachziehen erfolgte bei mir immer nach der Montage neuer Dichtungen nach dem ersten Erhitzen und dann nochmal ggf nach 1000 km wenn sich das Ventilspiel verändert haben sollte.



Wie handhabt Ihr es und wieso ?

Nachziehen als Kontrolle bei Gebrauchtkäufen ?

Nachziehen wenns am Fuß schwitzt ? ( Besonders bei den alten Modellen mit Alu Fußdichtung sicherlich erfolgversprechend ? )


Wie würde ich es tun : Lösen und nachziehen nacheinander nach Schema über kreuz .. 1/4 lösen und direkt mit den 35 mm anziehen.


Macht Ihr es bei jedem großen Service und den o.g. Gründen oder handhabt Ihr es wie ich und macht es nur nach Neumontage ?


Viele Grüße und auf eine angeregte und fundierte Diskussion !
 
Detlev
AW: technische Diskussion: Nachziehen der Zylinderkopfmuttern / Zylinder / Service

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Zitat von Marvin2911
... das einzige nachziehen erfolgte bei mir immer nach der Montage neuer Dichtungen nach dem ersten Erhitzen und dann nochmal ggf nach 1000 km wenn sich das Ventilspiel verändert haben sollte.




Genau so. Später lasse ich die Muttern in Ruhe.​

Ich kenne das auch nicht anders. Das ständige Nachziehen beschädigt unter Umständen nur die Gewinde im Motorgehäuse.

Gruß
Gerd
 
Die eigentliche Frage die sich mir bei dem Nachziehen stellt, ist wie man das überhaupt machen soll. Die angegebenen Anzugsmomente gelten ja für trockene Schrauben, zumindest die oberen Gewinde sind aber nach erfolgten Betrieb stark geölt :nixw:
Insbesondere wenn man die Muttern zunächst löst wird dies Öl auch noch schön verteilt


Grüße,
Steven
 
Steven, geölt sind sie aber schon nach dem ersten heißlaufen lassen, somit schon beim aller ersten nachziehen. Und sind die Angaben eventuell für geölte Verbindungen.....habe ich jetzt nicht im Kopf.
 
Darum ja die gewünschte Diskussion / Debatte..

Ich habe auch mit Fachbetrieben gesprochen und sie ziehen regelmäßig / beim großen Service nach
 
Hallo,

nach dem 2.Nachziehen nach circa 1500 bis 2000 km lasse ich da die Finger weg. Hat mir der Seniorchef der Werkstatt meines Vertrauens (über 50 Jahre Zweiventiler Erfahrung) schon vor Jahren so empfohlen.
Die Spanne zwischen dem ersten Nachziehen nach dem Setzen der Dichtung beim ersten Start und dem zweiten Nachziehen habe ich etwas verlängert. Das Ventilspiel setze ich darum in der Zeit etwas herauf auf lockere 15/20... ich fahre normalerweise 12/17. Wahrscheinlich ist dies aber unnötig, da sich am Ventilspiel eigentlich nichts mehr ändert.
In der Zeitspanne ist mir auch noch nichts undicht geworden.
Man kann die korrekte Zugspannung wenn man will mit einem Drehmo prüfen, also 35 Nm einstellen und einfach ohne die Muttern vorher zu Lösen abklicken. Eventuell meinen das die Werkstätten mit "Nachziehen". Damit kann man feststellen ob die Zuganker noch fest im Block sitzen. Rühren tut sich da erst was bei mehr als 40 Nm :pfeif:, der Losbrechwiderstand summiert sich da halt drauf.

Gruß

Kai
 
Moin,

kurze Frage diesbezüglich. Das Setzen der Kopfdichtung bei Einsatz derselben aus Kupfer oder Alu dürfte doch gen Null tendieren. Oder sehe ich das falsch?
 
Darum ja die gewünschte Diskussion / Debatte..

Ich habe auch mit Fachbetrieben gesprochen und sie ziehen regelmäßig / beim großen Service nach

Frag da nochmal nach: Ein guter Betrieb wird die wichtigsten Schraubverbindungen auf festen Sitz per Sichtprüfung oder durch eine Drehbewegung MIT WENIG KRAFT prüfen, jedoch nicht mit "Nachziehen". Mir ist keine Pfüfung bekannt, die eine korrekt angezogene Schraubverbindung nachweisen kann. Die meisten halten sich an die Werks- oder Herstellervorschriften, da kann man das wunderbar nachlesen.

Hans
 
Frag da nochmal nach: Ein guter Betrieb wird die wichtigsten Schraubverbindungen auf festen Sitz per Sichtprüfung oder durch eine Drehbewegung MIT WENIG KRAFT prüfen, jedoch nicht mit "Nachziehen". Mir ist keine Pfüfung bekannt, die eine korrekt angezogene Schraubverbindung nachweisen kann. Die meisten halten sich an die Werks- oder Herstellervorschriften, da kann man das wunderbar nachlesen.

Hans


Der Mitarbeiter des entsprechenden Betriebes ( 2 Ventiler seit Jahrzehnten ) sagte mir, das sie ebenfalls nach Schema 1/4 lösen und mit entsprechendem Drehmoment wieder anziehen .. im Zuge der großen Inspektion nach WHB..

Kannte ich so bislang nicht und habe es auch nie gemacht, aber es steht halt in den originalen Wartungsunterlagen und wird wohl teils auch so gehandhabt .. daher wollte hier eine entsprechende Diskussion / Bestandsaufnahme anregen
 
Ich habe gerade über die Oster-Tage die Stößelrohr-Gummis (incl. Kopf-Dichtung) erneuert (R100 Bj.81) und möchte jetzt weiter so verfahren: Ein paar kürzere Fahrten im näheren Umkreis, danach den Ventildeckel runter, die Zuganker-Schrauben eine viertel Umdrehung lockern und dann mit 35nm wieder anziehen, die Ventil-Einstellung kontrollieren und ggf. korrigieren und wieder zusammen bauen ...
 
Ich habe gerade über die Oster-Tage die Stößelrohr-Gummis (incl. Kopf-Dichtung) erneuert (R100 Bj.81) und möchte jetzt weiter so verfahren: Ein paar kürzere Fahrten im näheren Umkreis, danach den Ventildeckel runter, die Zuganker-Schrauben eine viertel Umdrehung lockern und dann mit 35nm wieder anziehen, die Ventil-Einstellung kontrollieren und ggf. korrigieren und wieder zusammen bauen ...


Ja klar, das ist richtig !

Hier ging es um die Frage, ob es danach im Laufe des Lebens der Dichtungen nochmals wiederholt werden sollte .. und wenn ja, wieso und wenn nein.. wieso :-)
 
Ja klar, das ist richtig !

Hier ging es um die Frage, ob es danach im Laufe des Lebens der Dichtungen nochmals wiederholt werden sollte .. und wenn ja, wieso und wenn nein.. wieso :-)

... das hatte ich hier vor einigen Monaten schon einmal erfragt und die einhellige damals Meinung war => wenn's einmal dicht ist, lass die Finger davon und fummele an was anderem herum ;;-)
 
Wissenswert wäre, wenn’s zB am Fuß schwitzt, ob man es erstmals nochmal mit nachziehen versuchen sollte, oder ob das sowieso nix bringt :-) kopfdichtung undicht habe ich noch nie / seltenst gehört.. meistens demontiert man ja eher, weil die Gummis an den Stösselrohren den Geist aufgeben oder der Fuß schwitzt :-)
 
Was jetzt ?

a) kein Setzen
b) oder sehe ich das falsch ?

wenn ja bei a) dann nein bei b)
wenn ja bei b) dann nein bei a)

Gruss vom wissbegierigen

Holger


Ich dachte das Foto macht das klar...
Also Ja bei b) da die Aludichtung sich offensichtlich stark gesetzt hat, so sehr dass sie sich in den Brennraum drückte und die Löcher für die Stößelstangen sich soweit verengten, dass diese schließlich dort anliefen und die Dichtung oval ausarbeiteten - Ölundicht an den oberen Stiftschrauben wurde sie auch

Grüße
Steven
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi Steven,

kannst du die Dicke der Dichtung mal mit einer Bügelmessschraube o.ä. messen?
Weil, das wäre mir jetzt neu, dass sich die Aludichtungen setzen.
Sind die Auflageflächen an Zylinder und Kopf auch richtig eben?
Ist das eine Dichtung aus der Forumsaktion?

Gruss Holger
 
kann es sein das die verkehrt rum eingebaut wurde?
Im Zuge der 7Rock Zylinder musste ich 2x alles demontieren und montieren. Die waren einwandfrei. Von verschiedenen Forumskäufer habe ich Rückmeldungen bekommen das die Dichtungen gut sind.
Manfred
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Mitarbeiter des entsprechenden Betriebes ( 2 Ventiler seit Jahrzehnten ) sagte mir, das sie ebenfalls nach Schema 1/4 lösen und mit entsprechendem Drehmoment wieder anziehen .. im Zuge der großen Inspektion nach WHB..

Kannte ich so bislang nicht und habe es auch nie gemacht, aber es steht halt in den originalen Wartungsunterlagen und wird wohl teils auch so gehandhabt .. daher wollte hier eine entsprechende Diskussion / Bestandsaufnahme anregen

Mit welchem Ergebnis/Ziel?

Die Mehrheit hier hat (berechtigt oder nicht) Bedenken bezüglich der Zuganker (zu denen gehöre ich auch) und lassen es. Wenn das WHB das so vorsieht und deine Werkstatt des Vertrauens das auch so macht, dann mach es doch einfach - es wird dich niemand daran hindern.

Hans

NACHTRAG: Auch BMW schreibt nur in der ersten Inspektion das Lösen und Nachziehen vor (LINK)
 
Zuletzt bearbeitet:
In "meinem" WHB (R100R) sehe ich nicht, dass man dort bei jeder Inspektion nachziehen sollte. Nur bei der Inspektion I, mit der die erstmalige Inbetriebnahme beschrieben ist.

Gruß Bernhard
 
Hi Steven,

kannst du die Dicke der Dichtung mal mit einer Bügelmessschraube o.ä. messen?
Weil, das wäre mir jetzt neu, dass sich die Aludichtungen setzen.
Sind die Auflageflächen an Zylinder und Kopf auch richtig eben?
Ist das eine Dichtung aus der Forumsaktion?

Gruss Holger

Ja waren aus der Forumsaktion.
Zylinder waren neu (BBK), Köpfe geprüft und auch nahezu unbenutzt.
Versuche ich mal nachzumessen.

kann es sein das die verkehrt rum eingebaut wurde?
Im Zuge der 7Rock Zylinder musste ich 2x alles demontieren und montieren. Die waren einwandfrei. Von verschiedenen Forumskäufer habe ich Rückmeldungen bekommen das die Dichtungen gut sind.
Manfred

Nein waren definitiv richtig rum drin.
Für ca. 13tkm, nach 10tkm fing es an leicht undicht zu werden (Öl), am Ende konnte man nicht mehr deutlich über 100 fahren weil es einem sonst die Füße vollsiffte

Grüße,
Steven
 
BBK---1045 oder 1070?

Neoplan hatte damit auch Probleme. Mit Alu Dichtungen anderer Hersteller. Laut der letzten Meldung würden unsere halten.
Manfred
 
Zu den Begriffen; nachziehen, bzw. abklicken oder abknacken

Nachziehen heisst; das entsprechende Drehmo ist nicht vorhanden, die Mutter bewegt sich. Das passiert nur bei einer neuen Kopfdichtung die sich setzt, irgendwo zwischen 500 und 1000Km ist der richtige Zeitpunkt.

Letzteres ist die Kontrolle ob das Drehmo noch vorhanden ist. Der Schlüssen löst aus, und die Mutter dreht sich nicht (vorausgesetzt der bedienende kann mit einem Drehmoschlüssel umgehen). Ich hatte beruflich mit dieser Thematik zu tun, auch einen Lehrgang bei Gedore mit gemacht. Beruflich habe ich hunderte Schrauben an Kranen -abgeknackt-, privat habe ich das nie gemacht, Kopfmuttern, Radschrauben etc. never.

gruss peter
 
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