Schwierigkeiten beim Einstellen der Ventile

Anselmo

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29. Dez. 2022
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13
Guten Tag zusammen, seit 1996 fahre ich meine R 100 GS/PD und habe mit ihr 120000km zurückgelegt. Jetzt habe ich folgendes Problem und danke schon einmal sehr für hilfreiche Tipps.
Das rechte Auslassventil lässt sich nicht mehr korrekt einstellen: Bringe ich den rechten Kolben auf Kompressions- OT und stelle das Spiel auf 0,20mm ein, funktioniert dies - wie all die Jahre - problemlos wie es zunächst scheint. Wenn ich dann den anderen Zylinder eingestellt habe und den rechten erneut teste (natürlich immer korrekt bei Kompressions-OT), hat sich dieser verstellt bzw. ein anderer Wert wird angezeigt: der gemessene Wert liegt dann bei 0,30 mm. Drehe ich weiter zum nächsten Kompressions OT rechts habe ich 0,10 mm. Bei weiteren Messungen schwanken die Werte abwechselnd von 0,10mm und 0,30mm - ohne dass ich an den Einstellungen etwas geändert habe. Entweder ist das Spiel also abwechselnd zu klein oder zu groß.
Das kann ich mir nicht erklären, ist auch nur beim rechten Auslassventil der Fall. Alle anderen Ventile lassen sich korrekt einstellen.
Die Ventilspieleinstellschraube und Axialspiel sind übrigerns in Ordnung. Alle Ventilsitze wurden bei 100000km gefräßt.
Vielen Dank fürt Tipps und Hilfe!!!
 
Ich denke entweder ist die betreffende Stößelstange beschädigt oder der Stößel weist Pitting auf. Ich würde zuerst mal den Kipphebel abbauen und die Stößelstange auf Rundheit prüfen. Anschließend Ölwanne ab und die Stößel anschauen.

Edith: Das Nadellager im Kipphebel könnte auch krank sein, aber das siehst du ja wenn du den Kipphebel abbaust.

Gruß
Peter
 
Zuletzt bearbeitet:
Sitzen die Stehbolzen vom Zylinder noch fest im Motorgehäuse? Hast Du vor dem Einstellen der Ventile das Anzugsdrehmoment der Zylinderschrauben geprüft? Laut Handbuch sollte es bei 38 Newton-Meter liegen.

P.S. Wer bist Du? Wo kommst Du her?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe ebenso wie Peter die Stößelstange in Verdacht. Dunkel habe ich in Erinnerung, dass sich die Stößelstange dreht.
Eine einseitige Beschädigung würde so das Verhalten wohl erklären.
Viele Grüße
Thorsten
 
Guten Tag zusammen, seit 1996 fahre ich meine R 100 GS/PD und habe mit ihr 120000km zurückgelegt. Jetzt habe ich folgendes Problem und danke schon einmal sehr für hilfreiche Tipps.
Das rechte Auslassventil lässt sich nicht mehr korrekt einstellen: Bringe ich den rechten Kolben auf Kompressions- OT und stelle das Spiel auf 0,20mm ein, funktioniert dies - wie all die Jahre - problemlos wie es zunächst scheint. Wenn ich dann den anderen Zylinder eingestellt habe und den rechten erneut teste (natürlich immer korrekt bei Kompressions-OT), hat sich dieser verstellt bzw. ein anderer Wert wird angezeigt: der gemessene Wert liegt dann bei 0,30 mm. Drehe ich weiter zum nächsten Kompressions OT rechts habe ich 0,10 mm. Bei weiteren Messungen schwanken die Werte abwechselnd von 0,10mm und 0,30mm - ohne dass ich an den Einstellungen etwas geändert habe. Entweder ist das Spiel also abwechselnd zu klein oder zu groß.
Das kann ich mir nicht erklären, ist auch nur beim rechten Auslassventil der Fall. Alle anderen Ventile lassen sich korrekt einstellen.
Die Ventilspieleinstellschraube und Axialspiel sind übrigerns in Ordnung. Alle Ventilsitze wurden bei 100000km gefräßt.
Vielen Dank fürt Tipps und Hilfe!!!
Kompressions-OT?
 
Guten Tag zusammen, seit 1996 fahre ich meine R 100 GS/PD und habe mit ihr 120000km zurückgelegt. Jetzt habe ich folgendes Problem und danke schon einmal sehr für hilfreiche Tipps.
Das rechte Auslassventil lässt sich nicht mehr korrekt einstellen: Bringe ich den rechten Kolben auf Kompressions- OT und stelle das Spiel auf 0,20mm ein, funktioniert dies - wie all die Jahre - problemlos wie es zunächst scheint. Wenn ich dann den anderen Zylinder eingestellt habe und den rechten erneut teste (natürlich immer korrekt bei Kompressions-OT), hat sich dieser verstellt bzw. ein anderer Wert wird angezeigt: der gemessene Wert liegt dann bei 0,30 mm. Drehe ich weiter zum nächsten Kompressions OT rechts habe ich 0,10 mm. Bei weiteren Messungen schwanken die Werte abwechselnd von 0,10mm und 0,30mm - ohne dass ich an den Einstellungen etwas geändert habe. Entweder ist das Spiel also abwechselnd zu klein oder zu groß.
Das kann ich mir nicht erklären, ist auch nur beim rechten Auslassventil der Fall. Alle anderen Ventile lassen sich korrekt einstellen.
Die Ventilspieleinstellschraube und Axialspiel sind übrigerns in Ordnung. Alle Ventilsitze wurden bei 100000km gefräßt.
Vielen Dank fürt Tipps und Hilfe!!!

Moin,

wie sieht denn der Kipphebel an der Betätigungsfläche des Ventilschaftes aus? Wenn die Fläche murks ist, wird das nie was... :rolleyes:
 
Gewinde Ventileinstellschraube war‘s bei meiner Wartungsschlampe mit dieser Auffälligkeit.

Defektes Gewinde im Kipphebel hat denselben Effekt.

Kipphebel muss für dafür raus, dann merkt man auch gleich ob sich der oder die Stehbolzen aus dem Gehäuse arbeiten.

Viel Glück, Frank
 
Vielen Dank an alle für die Antworten. Stößelteller und Stange werde ich mal kontrollieren. Kipphebel, Kipphebellager und Stehbolzen sind ok.
Anselmo aus Erftstadt
 
Hallo Anselmo,

an meiner RT hatte ich das gleiche Problem mit dem rechten Auslassventil

wie du.

Ursache waren ausgebrochene Stößel und abgeschabte Nocken der

Nockenwelle ( Härtungsfehler seitens des Herstellers ).

Nockenwelle und Stößel getauscht und alles war wieder in Ordnung.

Gruß aus Bayern

Max
 
Wenn sich alle Tips als gut/Teile i,O. herausgestellt haben würde ich in Richtung Nockenwellenlager gucken
Manfred
 
Moin,

sind die Stößelbecher Original? Bei zusammengesetzt Bechern kann sich die Kappe lösen und mit Öl füllen.....
 
Hast du mal auf gleiche Weise die Einlassventile geprüft?

Ja, habe ich. Beide Einlassventile als auch das linke Auslassventil lassen sich perfekt einstellen. Kipphebel, Lager und Axialspiel sind i.O. ebenso die Ventispieleinstellschrauben.
 
Hallo Anselmo,

an meiner RT hatte ich das gleiche Problem mit dem rechten Auslassventil

wie du.

Ursache waren ausgebrochene Stößel und abgeschabte Nocken der

Nockenwelle ( Härtungsfehler seitens des Herstellers ).

Nockenwelle und Stößel getauscht und alles war wieder in Ordnung.

Gruß aus Bayern

Max
Das scheint mir auch in meinem Fall eine nachvollziehbare Ursache zu sein. Hast du im Öl bzw. Ölfilter Material der Stößel/Nockenwelle finden können? Danke, Anselmo
 
Wie die Stößel aussehen können, siehst Du hier. ;)
Die abgeplatzten Teile kann man sicher auch z.T. in der Ölwanne finden, ihre Spuren finden sich manchmal auch in der Ölpumpe (Riefen)...
 
Das scheint mir auch in meinem Fall eine nachvollziehbare Ursache zu sein. Hast du im Öl bzw. Ölfilter Material der Stößel/Nockenwelle finden können? Danke, Anselmo


Hallo Anselmo,

nur in der Ölwanne war das Material der Stößelbecher zu finden.

Ölpumpe wurde nicht kontrolliert.

Bin seit der Reparatur ca. 30000 Km gefahren und hatte keinerlei Probleme

mit dem Öldruck.

Gruß aus Bayern

Max
 
Das scheint mir auch in meinem Fall eine nachvollziehbare Ursache zu sein. Hast du im Öl bzw. Ölfilter Material der Stößel/Nockenwelle finden können? Danke, Anselmo

Guten Tag zusammen, vielen Dank für eure Tipps. Hier das Ergebnis: Stößelbecher rechts mit extremem Pitting, leider auch an der Nockenwelle, aber dort nur am Nocken des rechten Auslassventils. Alle anderen Nocken ohne Pitting. Werde ich aber noch vermessen. Beste Grüße, Anselmo
 

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Dann unbedingt die Ölpumpe kontrollieren und ggf. die Gleitlager im weiteren Ölweg.

Hallo Michael,

den zweiten Teil Deines Hinweises verstehe ich so, dass sich Partikel nach dem Passieren der Ölpumpe am Filter vorbeimogeln, wenn sich das Umgehungsventil des Ölfilters öffnet.

Passiert das Öffnen des Umgehungsventil regelmäßig beim Kaltstart (hohe Viskosität des Motoröls) oder nur bei zugesetztem Ölfilter, also bei nachlässiger Wartung?

Eine Kontrolle der Gleitlager würde dann ja wohl eine Totalzerlegung des Motors bedeuten.
 
Guten Tag zusammen, vielen Dank für eure Tipps. Hier das Ergebnis: Stößelbecher rechts mit extremem Pitting, leider auch an der Nockenwelle, aber dort nur am Nocken des rechten Auslassventils. Alle anderen Nocken ohne Pitting. Werde ich aber noch vermessen. Beste Grüße, Anselmo

Tach Anselmo,

da du offensichtlich neue Stössel brauchst, nimm welche von Wank. Die gibt es bei fast allen üblichen Verdächtigen wie 7R, SWT oder WÜDO usw. Preisvergleich lohnt an dieser Stelle.
Wenn du eine neue NW brauchst und noch die Serien-NW verbaut hast würde ich mir eine gute gebrauchte NW besorgen.

Viel Efolg/Spass beim Basteln :bitte:....
 
Das Ventil arbeitet bei einem Differenzdruck. Sprich, wenn vor dem Ventil ein höherer Druck im Ölstrom wie dahinter herrscht. Nach meiner Kenntnis macht das Ventil immer auf, kann mich aber täuschen.
 
Das Ventil arbeitet bei einem Differenzdruck. Sprich, wenn vor dem Ventil ein höherer Druck im Ölstrom wie dahinter herrscht. Nach meiner Kenntnis macht das Ventil immer auf, kann mich aber täuschen.

Hallo Phil,

was verstehst Du unter "immer auf"?

Dieser Bypass wird bei einem Differenzdruck von etwa 1,5 bar geöffnet.

Bei warmen Öl und regelmäßig gewechseltem Filter ist dieses Umgehungsventil immer geschlossen. Sonst wäre der Filter ja ohne Funktion. Erst bei zugesetztem Filter öffnet die Kugel gegen den Federdruck, immer gemäß der Vorgabe: Schmierung geht vor Filterung.

Was ich nicht einschätzen kann ist, wie die Situation bei kaltem, hochviskosen Öl aussieht. Das war eben meine Frage. Nur so könnten ja irgendwelche Partikel den Filter umgehen.
 
Da man die Historie nicht kennt, schrub ich ggf.
Solange alles regulär gelaufen ist, sind die Partikel im Ölfilter geblieben.
Ist aber die Zerstörung des Stößels sehr schnell passiert, könnte über die Umgehung auch was in den Lagern gelandet sein.
Wenn das mein Motor wäre, würde ich schon etwas genauer schauen; der Stößel sieht übel aus.
 
Kann auch sein das ich hier Falschaussagen im Kopf hatte, das ein Teil immer ungefiltert ist. Aber es macht ja eher Sinn, das es bei kaltem Öl so ist. Dann steigt der Druck vor dem Filter und somit ergibt sich der Differenzdruck. Aber alles Theorie.
 
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