Prüfstandsmessungen: Generatoren für 2-Ventiler

Zu einer kompletten Bewertungen gehören m. E. noch zwei Hinweise.
Die hier genutzten Komponenten kommen aus einer Serienfertigung und unterliegen im Rahmen zulässiger Toleranzen einer Streuung.
Beurteilt man außerdem die möglichen Meßfehler, relativiert sich die geringe Differenz der Kurven. Das ändert aber nichts an deinem Fazit. ;)

Ich wollte es ja nicht zu schlimm zusammenfassen, aber eigentlich heisst das Fazit: Wurscht, bau rein, was gerade zur Verfügung steht. Wird nix schlechter, aber auch nicht wirklich besser.

Messfehler: Wer hier welche findet, so wäre ich an solch einem Kommentar froh. Und natürlich habe ich weder 10, noch 50 oder 100 Mal den Prüflauf gemacht. D.h. alleine aus dem Grund kann man hier sicherlich jede Menge methodische Fehler finden. Vielleicht hole ich dass ja mal nach. Am Schluss bleibt es aber ein Hobby und keine professionelle Ausarbeitung - auch wenn ich so nah wie es für mich in diese Richtung geht.

Ungeachtet dessen zeigen die Messwerte eine gewisse Tendenz und ob die Nachkommastelle wirklich da die richtige ist, muss nicht so sein. Ich für mich lerne gerade schwer hinzu und muss eingestehen, in meiner Ausbildung an der ein oder anderen Stelle nicht gut aufgepasst zu haben.

Noch was: Wer hier nicht mitkommt, sei gesagt, dass ich auch das ein oder andere Mal dazugehöre. Also, bei Fragen: bitte einfach stellen.

Hans
 
Zuletzt bearbeitet:
Mal wieder die Stromrechnung etwas erhöht

Hatte mir 2021 mal einen nagelneuen Aftermarket-Rotor bestellt, Dank dem hohen "C" dann mit einer Lieferzeit von über 140 Tagen. Seit dem schlummert der ungenutzt im Karton.

Hersteller ist die Firma HC-Cargo, welche hat die Anlasser- und Generator-Sparte von Bosch übernommen hat, Typ 234095.

Damals hatte ich auf der Seite schon gesehen, dass der Durchmesser mit 72,95 mm angegeben wurde. Heute steht auf der Seite 73,0. Möglicherweise haben die nachgearbeitet.

Gemessen habe ich
Durchmesser 72,9 mm (mehr Stellen habe ich nicht zum messen)
Innenwiderstand 3,2 Ohm

HC-Cargo-234095_01.jpgHC-Cargo-234095_02.jpg

Anbei die Lesitungskurve. Der Rotor liefert annähernd die gleiche Leistung wie meine Refferenz-Messung (beides mit -008 Statoren). Der niedrigere Innenwiderstand hat den etwas kleineren Durchmesser wohl kompensiert. Sollte HC-Cargo den Durchmesser angepasst haben, dürften die Ergebnisse vielleicht etwas besser als der Original Bosch 3018 sein.


GEN-008-ROT-3018-HC-Cargo.jpg


Für mich eine Alternative.

Hans
 
Zwei weitere Messungen standen an.
Eigentlich wollte ich ein ganz anderes Problem mit ganz speziellen Komponenten nachstellen, aber es kam ganz anders. Denn das "Problem" war weg. Mist.

Um aber noch schnell mal zu sehen, welche maximale Leistung die betroffene LiMa abgibt, gab es eine Überraschung: Sie fiel deutlich ab. Also Kurzerhand eine komplette Leistungkurve aufgenommen. Alle "normalen" Parameter sehen eigentlich gut aus. Also Teiletausch. Erstmal die Diodenplatte - nix, dann den Stator - auch nix, und zuletzt den Rotor: Erfolg. Ab mit dem Teil auf den OP-Tisch. Und ein etwas erhöhter Innenwiderstand zeigte sich (Typ 3018, 73 mm, 3,4 Ohm) mit 3,6 bis 3,7 Ohm.

Da ich noch einen zweiten Rotor zugesandt bekam (auch Typ 3018), kam der ebenfalls auf den Prüfstand. Auch der fiel ab, auch der hatte einen höheren Innenwiderstand mit 3,8 Ohm.

Anbei in rot die Referenzmessung, die anderen beiden sind die "Problemkinder". Im Betrieb hat man bei beiden keine wirklichen Auffälligkeiten bemerkt.


GEN-008-ROT-3018_3x-ohm.jpg

Hans
 
Der Rotor mit der Kennung "Bernd" ist von beem mir für Messungen und Experimente zur Verfügung gestellt worden.

Besten Dank!!!

Hans
 
also könnte man zusammenfassen
008 er Stator
Rotor mit möglichst geringem Innewiderstand und
möglichst geringem Spaltmaß also 73 mm
Regler ? nicht gerade Behördenregler wegen der zu hohen Schluss Spanng.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dank dieses Threas ist mir nun klar, weshalb ein von einer bekannten Firma neu gewickelter Rotor niemals keine Ladeleistung nicht brachte. Sie schrieb damals explizit, sie hätte die Klauen nach dem Zusammenbau überdreht :&&&:.

Beste Grüße, Uwe
 
Anbei in rot die Referenzmessung, die anderen beiden sind die "Problemkinder". Im Betrieb hat man bei beiden keine wirklichen Auffälligkeiten bemerkt.


Anhang anzeigen 317552

Hans
Das eine Problemkind war von mir, das kann man der Legende entnehmen. Nach den Messungen hab ich mir Referenz und 'Problemkind 1' nochmal genauer angesehen.

Beim Spulenwiderstand hab ich keinen Unterschied rausmessen können, allerdings ist mein Equipment nicht so gut wie das von Hans.

Einen Unterschied fand ich beim Außendurchmesser:

P1100351-small.jpg P1100352-small.jpg

Ich will nicht behaupten, dass die Differenz beim Ausgangsstrom nur auf diesen Unterschied zurückzuführen ist, aber vernachlässigbar ist er m.E. nicht. Immerhin hat BMW den Rotor nach Problemen mit der 90S entsprechend angepasst (alt: 73,2mm, neu 73,0mm, vgl. #91).
 
Moin Jungs

Denkt doch bitte auch mal an die zerspaner:(
Gesteht denen doch auch etwas Toleranz zu.
Ich denk mal, der rotor Durchmesser ist im zehntel Millimeter toleriert.
Somit ist da schon auch eine Streuung da.

Grüße Holger
 
Moin Jungs

Denkt doch bitte auch mal an die zerspaner:(
Gesteht denen doch auch etwas Toleranz zu.
Ich denk mal, der rotor Durchmesser ist im zehntel Millimeter toleriert.
Somit ist da schon auch eine Streuung da.

Grüße Holger

Hallo Holger,
würde ich bei dem 72,9x auch sagen, bei 72,8 ist der Unterschied schon sehr hoch. Bosch hat ja zwischen den 73,0 und 73,2 Rotoren unterschieden.

Eben nochmal den anderen Rotor (3018) vermessen: Auch dort, wie bei Michel, zwischen 72,85 und 72,90 (habe leider nur 1/10 mm). Also ist es nicht nur der Durchmessen, sondern die Kombination aus Durchmesser und Innenwiderstand.

Der oben von mir getestete HC-Cargo liegt (mal alle 6 Doppel-Pole vermessen) zwischen 72,9 und 73,0, nie drunter, nie höher. Eigentlich dann doch ein recht gutes Ergebnis.

Hans

Fett = Korrektur
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Hans: von welchem Sollspiel reden wir? Je geringer umso besser.

wenn einer so einen Rotor neu wickelt dann feststellt dass der ggf schleifen könnte weil der 73,x mm hat dann sehe ich da nun nichts unehrenhaftes oder minderwertiges dran, ist doch besser als ein Untermaßiger mit viel Spiel, andererseits könnte man ja sogar die Vorgabe machen: bitte 3,4 Ohm wickeln?
Und hätte im Ergebnis wenig Lauf Spiel und hoher Strom..
Gruß Klaus
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Holger,
würde ich bei dem 72,9x auch sagen, bei 72,8 ist der Unterschied schon sehr hoch. Bosch hat ja zwischen den 73,0 und 73,2 Rotoren unterschieden.

Eben nochmal den anderen Rotor (3018) vermessen: Auch dort, wie bei Michel, zwischen 92,85 und 92,90 Hans, hast dich vertippt, oder?? (habe leider nur 1/10 mm). Also ist es nicht nur der Durchmessen, sondern die Kombination aus Durchmesser und Innenwiderstand.

Der oben von mir getestete HC-Cargo liegt (mal alle 6 Doppel-Pole vermessen) zwischen 72,9 und 73,0, nie drunter, nie höher. Eigentlich dann doch ein recht gutes Ergebnis.

Hans

Gruß. Hans-Jürgen
 
von welchem Sollspiel reden wir? Je geringer umso besser.

wenn einer so einen Rotor neu wickelt dann feststellt dass der ggf schleifen könnte weil der 73,x mm hat dann sehe ich da nun nichts unehrenhaftes oder minderwertiges dran, ist doch besser als ein Untermaßiger mit viel Spiel, andererseits könnte man ja sogar die Vorgabe machen: bitte 3,4 Ohm wickeln?
Und hätte im Ergebnis wenig Lauf Spiel und hoher Strom..

Die Vorgabe heisst (je nach Rotortyp aber anders): 3,4 + 0,34 Ohm bei 355 + 5 Windungen

Wenn der Rotor min "minimal" auf das Maß überschliffen wird, sicherlich noch OK. Aber wenn die Klauen bei der Demontage so verbogen wurden und/oder die Wicklung so schlecht aufgebracht wurde, dass die Klauen abstehen, kann das Magnetfeld eben nicht seine mögliche Kraft erhalten - der Generator fällt in der Leistung ab.

Hans
 
Hallo,

die Größe des Luftspalts hat einen erheblichen Einfluss auf die Leistungsfähigkeit des Generators.

Insofern ist ein Rotordurchmesser von 72,8 mm nicht mehr zu tolerieren.

Es ist auch für einen guten Zerspaner heutzutage kein Problem, sogar auf 1/100 mm genau zu arbeiten.

Das Problem ist wohl eher eine Kostenfrage. Die Rotoren werden ja nicht händisch überdreht. Und dann kommt es eben darauf an, wie oft man bereit ist, hier zu kontrollieren und das Werkzeug neu einzurichten.

Bei meiner 800er und den Drehzahlen die ich üblicherweise fahre, würde ich dann, falls möglich, zu einem Rotor mit 73,2 mm Durchmesser greifen.
 
Hallo, dann frage ich halt noch mal:
Welches Spiel ist messbar vorhanden / Soll
Wenn manche von 72,8mm und andere von 73,2 mm schreiben kommt ja noch was hinzu.
 
Hallo, dann frage ich halt noch mal:
Welches Spiel ist messbar vorhanden / Soll
Wenn manche von 72,8mm und andere von 73,2 mm schreiben kommt ja noch was hinzu.

Hallo Klaus,

es handelt sich hier nicht um ein Spiel, sondern um die Breite des Luftspalts.

Die kannst Du bestimmen, wenn Du den Innendurchmesser des Stators kennst.

Und diese Differenz soll möglichst gering sein. Allerdings groß genug, damit der Rotor, bedingt durch die Biegeschwingungen der Kurbelwelle, nicht am Stator schleift.

Deswegen auch meine Anmerkung zum Hubraum und der Drehzahl.
 
na gut Wolfram, da ist luftspalt, fürs Lagerspiel.
Den Luftspalt meine ich doch.
Da müsste ich ja jeden Stator vermessen oder besser im eingebauten Zustand das Paar mit der Blattlehre messen.

Ich dachte genauso wie die 73 mm des Rotors bekannt sind, ist ein Maß vom Stator von ZB 73,1 mm bekannt, da sollte ja nicht 0,5 mm Luft sein.
Da man weiß, dass das Magnetfeld mit weniger Luft größer wird..

Sonst hätte man ja immer gelesen:
stelle das Maß des Stators fest und nimm einen Rotor mit 0,1 mm drunter ZB.

Du meinst, dass die KW Auslenkung durch das fehlendes Mittellager so viel Raum aufbraucht bei sehr hohen Drehzahlen?
 
Zuletzt bearbeitet:
na gut Wolfram, da ist luftspalt, fürs Lagerspiel.

Für mich gibt es drei Parameter
  • Lagerspiel der KW
  • Biegung der KW durch die einseitige Belastung der Kolben
  • Wäremausdehnung der Stator/Rotor-Komponenten


Den Luftspalt meine ich doch.
Da müsste ich ja jeden Stator vermessen oder besser im eingebauten Zustand das Paar mit der Blattlehre messen.

Ich dachte genauso wie die 73 mm des Rotors bekannt sind, ist ein Maß vom Stator von ZB 73,1 mm bekannt, da sollte ja nicht 0,5 mm Luft sein.
Da man weiß, dass das Magnetfeld mit weniger Luft größer wird..

Sonst hätte man ja immer gelesen:
stelle das Maß des Stators fest und nimm einen Rotor mit 0,1 mm drunter ZB.

Du meinst, dass die KW Auslenkung durch das fehlendes Mittellager so viel Raum aufbraucht bei sehr hohen Drehzahlen?

Das Statorinnenmaß beträgt 74,00 mm. Angefangen haben alle Rotoren ab 1969 mit 73,2 mm Durchmesser, d.h. im kalten Zustand mit einem Luftspalt von 0,4 mm.

Mit der Entwicklung der R90S hat BMW wohl die Erfahrung gemacht, dass der Rotor mit dem Stator bei hoher KW-Belastung Kontakt mit dem Stator hatte. In einem Thread konnten wird das mit hochbelasteten Motoren nachweisen: Alle Statoren hatten Kontakt auf 9 Uhr (entgegen der Fahrtrichtung gesehen). Deshalb wurde der Rotor von 73,2 auf 73,0 mm reduziert. Gleichzeitig wurde die Leistungsangabe der R90S von 280 Watt auf 240 Watt reduziert angegeben.

Hans
 
Für mich gibt es drei Parameter
  • Lagerspiel der KW
  • Biegung der KW durch die einseitige Belastung der Kolben
  • Wäremausdehnung der Stator/Rotor-Komponenten




Das Statorinnenmaß beträgt 74,00 mm. Angefangen haben alle Rotoren ab 1969 mit 73,2 mm Durchmesser, d.h. im kalten Zustand mit einem Luftspalt von 0,4 mm.

Mit der Entwicklung der R90S hat BMW wohl die Erfahrung gemacht, dass der Rotor mit dem Stator bei hoher KW-Belastung Kontakt mit dem Stator hatte. In einem Thread konnten wird das mit hochbelasteten Motoren nachweisen: Alle Statoren hatten Kontakt auf 9 Uhr (entgegen der Fahrtrichtung gesehen). Deshalb wurde der Rotor von 73,2 auf 73,0 mm reduziert. Gleichzeitig wurde die Leistungsangabe der R90S von 280 Watt auf 240 Watt reduziert angegeben.

Hans
Perfekte Rückmeldung, Hans und da wurde dann nicht nur bei 9 Uhr 0,2 mm abgetragen? also Desachsiert überdreht ?
Dann wäre je gut gewesen, aber man braucht dann eine Zuordnung zur KW beim Lösen.
 
Ja das ergibt sich doch aus dem Konsens, BMW hat dann von 73,2 auf 73 mm reduziert also hat sich das rundum um 0,2mm verkleinert und nicht nur dort wo die Schleifstelle war bei 9 Uhr. Nur dort hatte es doch geklemmt.
 
Ja das ergibt sich doch aus dem Konsens, BMW hat dann von 73,2 auf 73 mm reduziert also hat sich das rundum um 0,2mm verkleinert und nicht nur dort wo die Schleifstelle war bei 9 Uhr. Nur dort hatte es doch geklemmt.

0,2 mm Umfang sind 0,1 mm Reduzierung des Luftspaltes. Nur deinen Hinweis auf eine möglich "Desachsiert" habe ich nicht verstanden.

Hans

ps.: Habe die damalige Diskussion wieder gefunden
 
stimmt sorry, ich schrieb 0,2mm bei 9 Uhr abnehmen, von 73,2 auf 73 mm das sind 0,1 mm am Halbmesser.
So wie so nicht am Umfang sondern am Durchmesser.

Spannt man den Läufer also 0,1 oder 0,2 mm Desachsiert auf, fehlt der Materialabtrag eben nur bei 9 Uhr und daneben abnehmend nicht am gesamten Umfang des Rotors.
Weil auf der 3 Uhr Seite wird der Luftspalt ja dynamisch bei 8000.. 8500 größer. Da braucht man keine 0,1 mm abnehmen
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben Unten