... Ich habe mich gefragt wieviel wohl eine HD140 gegenüber einer HD135 im unteren Teillast Bereich anfettet.
In dem Niedertourigen Bereich 1500-2000 U/min hat es eine sehr merkbare Änderung ( in meinem Fall Verbesserung ) der Fahrbarkeit gegeben. ...
Hallo Emanuel,
habe vorhin nur ganz knapp geantwortet, da ich weg musste. Jetzt gerne etwas ausführlicher.
Bisher war ich der Meinung, dass die Hauptdüse den unteren Teillastbereich so gut wie garnicht beeinflusst.
Voraussetzung, wir sind auch wirklich in dem Bereich. Ist bei Gleichdruckvergasern nicht so einfach fest zu machen, da die Stellung der Drosselklappe nicht identisch ist mit der Stellung des Kolbens.
Sind die von Dir verwendenten Hauptdüssen Originalteile von Bing, erkennbar an dem signifikanten eingestempelten Symbol? Ich frage deswegen, weil hier im Forum vor kurzem über billigen Schrott berichtet wurde, bei dem die Bezeichnung fern der Realität war. Die von Bing gefertigten Düsen werden nach dem Reiben jede einzeln auf einer Fließbank kalibriert und dann erst gestempelt.
Zum Strömungswiderstand noch ein paar Worte. Die von Dir vorgeschlagene Formel gehört von der Struktur her zur Berechnung des Gesamtwiderstandes bei einer Parallelschaltung von Widerständen. Die kann man hier nicht anwenden, indem man einfach den Widerstand durch die Querschnittsfläche ersetzt.
Bei der Berechnung des Strömungswiderstandes reicht es nicht aus, einfach die Querschnittsflächen zu vergleichen. Es spielt hierbei eine entscheidende Rolle, wie diese Fläche gestaltet ist.
Bei der Hauptdüse haben wir einen Kreis, bei dem die Randzone durch den Umfang gebildet wird. Am äußersten Rand haben wir eine ganz dünne Schicht, in der sich die Flüssigkeitsmoleküle garnicht bewegen, sie kleben quasi an der Wand. Dann kommt eine Übergangszone, in der die Geschindigkeit kontinuierlich zunimmt. In der Kernzone haben wir die höchste Geschwindigkeit.
Bei dem Ringspalt der Nadeldüse haben wir zum einen zwei Wandungen mit den entsprechenden Übergangszonen, zum anderen ist der Ringspalt sehr eng, solange der zylindrische Teil der Dünsennadel in die Nadeldüse eintaucht. Die Kernzone wird damit automatisch kleiner. D.h., die Übergangszone hat hier einen deutlich größeren Anteil an der Gesamtfläche als bei der Hauptdüse.
Insofern kann man nicht sagen, dass wenn eine Hauptdüse z.B. die doppelte Querschnittsfläche gegenüber dem Ringspalt bei einer Nadeldüse hat, dass sie dann den halben Strömungswiderstand hat. Der Unterschied ist wesentlich größer, zumal der Ringspalt der Nadeldüse deutlich länger ist als die kurze Verengung einer Hauptdüse.
Daher meine Zweifel, ob ein Sprung von einer 135er zu einer 140er Hauptdüse eine Veränderung im unteren Teillastbereich bewirken kann. Die Anordnung der beiden Düsen ähnelt ja einer Reihenschaltung von Widerständen. Und wenn dann der deutlich kleinere der beiden Widerstände geringfügig geändert wird, macht dies beim gesamten Strömungswiderstand noch weniger aus (prozentual gesehen).