Ihr tut mir wirklich alle Leid. Die völlig verwirrte und uneinheitliche Rechtslage in Deutschland ist ebenso eine Katastrophe wie das willkürliche Gebaren mancher Behördenmitarbeiter. Es geht auch anders: ich wohne direkt hinter der Grenze in Ostbelgien. Hier fühlen sich die Mitarbeiter im öffentlichen Dienst als Diener des Bürgers. Auf dem Amt gilt absolut spürbar der Grundsatz: Lieber Bürger, was ist dein Problem? Es ist mein Job dir bei der Lösung zu helfen. Also erzähl mal...
Als ich vor ein paar Jahren einen soliden Schuppen bauen wollte und beim Bauamt vorsprach, hieß es zunächst, in unserer Straße (landwirtschaftliche Nutzung mit Altbaubestand) würden keinerlei Neubauten genehmigt. Der zuständige Bauschöffe (!!!) kam dann auf die Idee, den Schuppen als Stall für Nutztiere zu deklarieren. Den dürfte ich bauen. (Nutztiere müsste ich dafür nicht nachweisen.) Ich dürfte ihn nur nirgendwo als Schuppen oder Garage benennen, sondern immer nur als Stall, und nicht als Wohnraum nutzen. Meine Kuh steht also auch ganz offiziell und amtlich in einem Stall! Diese bürgernahe Haltung spüre ich bei jedem Amtsgang, bei jedem!
Und das beste kommt zum Schluss: Kein TÜV für Motorräder, auch nicht für neue. (Übrigens auch nicht für vierrädrige Oldtimer über 25 Jahre) Keine Reifenbindung, kein Rumgemecker über Anbauspiegel oder Blinker oder ähnliches. Meine Kuh ist moderat gepimpt. Das interessierter hier keine Sau, solange ich nicht mit röhrendem Auspuff durchs Dorf brülle. Wenn es mir gelingt, eine LKW-Diesel in einen Motorradrahmen zu quetschen, dann darf ich hier damit fahren. Allerdings darf der Dorfscheriff checken, ob die Karre überhaupt verkehrstauglich ist. Aber die Jungs sind auch ganz locker. Ich hatte hier in 25 Jahren bei zahlreichen Kontrollen (drei mal soviel Polizei pro Einwohner wie in Deutschland) noch nie Stress.
Es ist ein Jammer, dass das nicht überall so einfach geht.
Ich will nie wieder zurück nach Deutschland...
LG
Zoltán