Knickschwingen Kardanmitnehmerverzahnung, z.B. R100GS

Wühlmaus

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18. Feb. 2010
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71
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Heilbronn
Hallo Spezialisten (großen Respekt an Euer Fachwissen),

gibt es Lösungen das alle 10.000km schmieren der Schiebeverzahnung Kardan-Achsgetriebe zu ersetzen?

Mir schwebt vor das mit Hypoidöl oder vieleicht besser mit Antriebswellenfett zu schmieren.
Antriebswellenfett wird bei höheren Temperaturen annähernd flüssig.
Allerdings könnte der Festkörperanteil den Dichtring zum Achsgetriebe hin schädigen.
Füllstandshöhe bis halb in die Mitnehmerverzahnung (in Stand).

Was haltet Ihr davon?
Gibt es andere Ideen / Lösungen?

Gruß Norbert
 
Hei,
gibt es Lösungen das alle 10.000km schmieren der Schiebeverzahnung Kardan-Achsgetriebe zu ersetzen?
Frage: Wie kommst Du auf "alle 10 Mm", bzw wo steht das?

Mir schwebt vor das mit Hypoidöl oder vieleicht besser mit Antriebswellenfett zu schmieren.
Antriebswellenfett wird bei höheren Temperaturen annähernd flüssig.
Allerdings könnte der Festkörperanteil den Dichtring zum Achsgetriebe hin schädigen.
Füllstandshöhe bis halb in die Mitnehmerverzahnung (in Stand).

Was haltet Ihr davon?
Nichts. (Und wenn, dann nur Hypoidöl -genau das gleiche, das auch im Endantrieb verwendet wird)

Gibt es andere Ideen / Lösungen?
Die von BMW vorgesehene Schmierung mit Staburags "alle Jubeljahre mal" hat sich bei meiner GS bisher als effizient erwiesen.
 
"Wühlmaus
10.03.2010, 20:20
Hallo,
Detlevs Idee die Nadellager nachzuschmieren:
Da meine Kardans (ohne jährliche Schmierung der Schiebeverzahnung) alle 60.000km zerbröselten bei meiner ersten R80GS und...
bei meiner R100GS auch mal wieder.
Hab ich in den Q-Tips (dürfte hier bekannt sein??) gefunden:
Die Kardanwellen zerbröseln vorrangig wegen der Schubkraft aus der langsam trocken werdenden Schiebeverzahnung.
HBS, Heinz Bals aus Minden repariert defekte Kardanwellen und modiefiert sie mit Schmiernippeln für die Nadellager.
BMW original Kardan=440€
Heinz Bals mit Nippel 190€ inkl Porto (2007)
und alle (Empfehlung HBS) alle 10.000km die Schiebeverzahnung schmieren.
Falls das schon bekannt war wisst Ihr jetzt das ich es auch weis. :P
Gruß Norbert"

Dachte das wäre weitaus bekannt.

Damit sind meine Bewegründe schon genannt.

Gruß Norbert
 
Schiebeverzahnung <=> Nadellager in den Kreuzgelenken

Die Schiebeverzahung wird "gestaburagst", für die Nadellager in den Kreuzgelenken gibt es (u.a.) von Bals die Variante mit Schmiernippeln. Ansonsten müssen die armen Lager eben zusehen, wie sie klarkommen.

BMW hat nachweislich die Paralever erst im Ölbad laufen lassen wollen, aber kurz vor Serienstart noch diesbezüglich kalte (oder vielleicht besser: ölige?) Füße bekommen. Wenn der Faltenbalg unten reißen würde, dann wäre der Hinterreifen voll Öl ...:entsetzten:


BMW_Paralever_Nass-2.jpg


Nun scheinen wohl aber diese Faltenbälge doch recht robust zu sein, was Deine Idee fördern könnte.

Korrigiert mich, aber ich kenne trotzdem niemand, der die Schwinge nachträglich mit Öl gefüllt hat. Wenn Du jetzt meinst, das ist die "10000-Fliegen-Argumentation" - dann berichte nach 60 oder 100.000 km.
 
Ich habe bisher in zwei Paraleverschwingen Getriebeöl vorgefunden, ohne dass am hinteren Faltenbalg auch nur ein Hauch Öl sichtbar gewesen wäre. Von daher wäre es sicher kein Problem, die Schwinge mit einem gewissen Ölstand zu versehen.

Aaaaaaber: Der Eingangswellendichtring im Hinterachsgetriebe hat die Eigenschaft, davor stehendes Öl ins HAG zu fördern, so lange, bis es aus der Entlüftung austritt.
Man müsste also einen anderen Wedi im HAG einbauen oder sogar diesen Wedi ganz weglassen, damit die Flüssigkeitsstände sich ausgleichen können.
 
Ich habe bisher in zwei Paraleverschwingen Getriebeöl vorgefunden, ohne dass am hinteren Faltenbalg auch nur ein Hauch Öl sichtbar gewesen wäre.
...

Genau das war bei den mir bekannten Fällen anders: da war jedesmal am HAG ein "Ölnebel" unten bei der Dichtung. Wenn da richtig Öl drinstehen würde, hätte das vermutlich richtig rausgesuppt.

Die Oberfläche des HAG-Gehäuses ist unter der Schlauchschelle allerdings auch recht rauh - vielleicht war diese Dichtfläche ursprünglich feiner bearbeitet.
 
Tach zusammen !

Man kläre mich auf, vielleicht stehe ich auf der Leitung::nixw:

Wo ist das Problem, die Schiebeverzahnung alle 10-15tkm zu schmieren ???

Ich mach das einmal im Jahr, ob ich jetzt nur 8 (was noch nie vorkam...:D) oder 15tkm (die Regel) fahre !!! Das dauert knapp eine Stunde mit Kaffee und Kippe und ich muss mir nicht um irgendwelche wilde Konstruktionen den Kopf zerbrechen...

Die abschmierbaren Nadellager sind eine feine Sache, aber das steht ja auf einem anderen Blatt !!
 
Guten Morgen,

viel Meinungen, keine Fakten (ausser Detlev).

Also, was spricht für/gegen eine Öl/ Fettfüllung ausser diesem "saugenden" Hinterachswellendichtring?
Andere Lösungsideen?

Es kann doch nicht Ziel sein jährlich abzuschmieren nur weil wir gerne basteln.

Also Spezialisten, wo seid Ihr?

Gruß Norbert
 
viel Meinungen = FORUM !!!!


Es kann doch nicht Ziel sein jährlich abzuschmieren nur weil wir gerne basteln.

Doch, isses, unter anderem....

Am besten fragst Du mal bei BMW in der Entwicklungsabteilung nach, die werden schon wissen, warum sie den Paralever genauso und nicht anders gebaut haben !!!
 
Hi,
ich bin der Meinung, daß der Kardan wegen dem Gummi in der Kardanwelle trocken läuft.
Grüße, Gerhard.
 
Hi,
ich bin der Meinung, daß der Kardan wegen dem Gummi in der Kardanwelle trocken läuft.
Grüße, Gerhard.
Die Überlegung liegt nahe, aber was ist mit den Faltenbälgen zwischen Getriebe und Schwinge an Monolever und Zweiarmschwinge? Und an der Kupplungsdruckstange? Die halten auch alle öldicht...
Klar, wenn der Paraleverbalg reißt, dürfte die Schweinerei riesig sein und ein Sturz könnte passieren. BMW wird da wohl aus Gründen der Produkthaftung zurück gerudert haben. Die Schadenersatzprozesse in den USA sind halt nicht billig...
 
Hi Detlev,
ich meinte den Gummi Ruckdämpfer in der Kardanwelle.
Der macht ja auch ohne Öl oft Probleme ( verdrehen).
Grüße, Gerhard.
 
Das hatte ich schon so verstanden, Gerhard, aber warum sollte das Ruckdämpfergummimaterial eher unter dem Öl leiden als das Gummi der Faltenbälge?
 
Hallo Norbert,

vorab: Wenn Du Deinen Kardan partout marinieren willst - bitte sehr, jeder wie er mag.

Den Einwänden der Herrn Kollegen möchte ich aber gern noch aus eigener Erfahrung anfügen, daß Dein Ökonomie-Argument ('kann doch nicht sein, alle 10 000 km') einfach nicht zutrifft.

Ich habe die Verzahnung etwa alle 2 Jahre abgeschmiert (das entspricht meistens knapp 40.000 km, übrigens nie mit Staburags), und trotzdem ist die Verzahnung auf der Kegelradwelle nach immerhin 280 000 km noch top. Und es war auch nie so trocken, daß die Schiebeverzahnung geklemmt hätte, was die Lagerung der Getriebe-Abtriebswelle stressen würde.

Interessant wäre m. E. bei einem Ölbad-Kardan nicht die Wartungsfrage, sondern die Frage, ob die Nadellager der Kreuzgelenke länger leben würden. Denn die führen zum Exitus der Wellen, nicht die Schiebeverzahnung.
 
Guten Morgen,

viel Meinungen, keine Fakten (ausser Detlev).

Also, was spricht für/gegen eine Öl/ Fettfüllung ausser diesem "saugenden" Hinterachswellendichtring?
Andere Lösungsideen?

Es kann doch nicht Ziel sein jährlich abzuschmieren nur weil wir gerne basteln.

Also Spezialisten, wo seid Ihr?

Gruß Norbert

Ach so?!? Du bist nicht zufrieden, weil keiner "super Idee, ist ja noch keiner drauf gekommen" geantwortet hat? Und daher alle hier keine Spezialisten sind?

Dann empfehle ich das Nike-Motto: "just do it".
Was im einzelnen zu tun ist, steht ja schon verteilt hier drin:
- WeDiRi hinten ändern
- am besten eine 88er Schwinge, die hatten noch die Angüsse
- Gewinde rein, Schrauben rein
- und: "Fluten, LI !"

09-05-13_das_boot_08.jpg


Und berichte nach angemessener Laufzeit.

Grüße - Gerd
 
Zuletzt bearbeitet:
viel Meinungen, keine Fakten

Ist normal, Du hast ja auch nach Meinungen gefragt ("was haltet Ihr davon") und nicht nach mit 50 Mm Er-Fahr-ung belegten Fakten )(-:

Es kann doch nicht Ziel sein jährlich abzuschmieren nur weil wir gerne basteln.
Bei der Gelegenheit erlaube ich mir, die oben angedeutete Frage zu wiederholen: Wo steht, dass die Schiebeverzahnung zwischen Kardanwelle und EA jährlich abgeschmiert werden müsste?
 
Guten Morgen,

lustig, was Ihr alles für Anworten habt. :---)

Ist es denn schon zuviel zu fragen, ob irgendjemand schon mal so etwas probiert hat ?
Es ist halt schlau auf Erfahrungen von anderen aufzubauen, auszutauschen, diskutieren und weiterzuentwickeln.

Auch darum geht es doch hier im Forum, oder habt ich was falsch verstanden?

Übrigens habe ich vor dem Wissen von Q-Tips, Kardanwelle, Heinz Bals, Schmiernippel und Schiebeverzahnung schmieren....
Bei 53.000, 108.000 und in einem zweiten GS'chen nach 83.000km Kardanwellen "verschlissen". Bei allen Kreuzgelenk hinten. Für richtig Geld.
Ebenso von 1/2 Dutzend weiteren Fällen in meinen GS-Bekanntenkreis.
Soetwas wiederstrebt mir einfach als ...


Ansonsten war es mir auch zu doof alle 30.000km ein Ölundichtes Federbein zuhaben. Jetzt halten die Federbeine bei mir auch immer über 100.000km......
Seit meinen modifizierten Spanngsreglern halten Batterien immer über 5 Jahre , keine kaputten Lima's oder Startprobleme mehr.....
Und so weiter....

Hat ja wohl fast jeder hier seine Geschichten......
Wäre schön mal ne Sammlung....

:bier:
Gruß Norbert
 
Dann empfehle ich das Nike-Motto: "just do it".
Was im einzelnen zu tun ist, steht ja schon verteilt hier drin:
- WeDiRi hinten ändern
- am besten eine 88er Schwinge, die hatten noch die Angüsse
- Gewinde rein, Schrauben rein
- und: "Fluten, LI !"

Genau. Ausprobieren.

Und dann feststellen, daß es vielleicht doch nicht ganz so einfach ist, wie gedacht. Es dürfte schon seine Gründe haben, daß BMW von der Ölidee abgekommen ist (bzw. nicht spätestens da wieder draufkam, als die erste Serie GSen auf Garantie neue Kardanwellen haben wollte).

Zusätzlich zu den genannten Maßnahmen müssten wohl zumindest noch die Abdichtungen der Kreuzgelenke raus, damit das Öl auch da hinkommt, wo's hingehört. Dann könnte man sicherlich noch Stunden und Tage über den richtigen Ölstand, der das vordere Gelenk nicht austrocknen läßt und trotzdem noch hinten dicht hält diskutieren. Und natürlich über ein geeignetes Öl, das den Ruckdämpfer nicht gleich zerbröseln läßt.

Gruß,
Markus
 
Genau. Ausprobieren.

Und dann feststellen, daß es vielleicht doch nicht ganz so einfach ist, wie gedacht. Es dürfte schon seine Gründe haben, daß BMW von der Ölidee abgekommen ist (bzw. nicht spätestens da wieder draufkam, als die erste Serie GSen auf Garantie neue Kardanwellen haben wollte).

Zusätzlich zu den genannten Maßnahmen müssten wohl zumindest noch die Abdichtungen der Kreuzgelenke raus, damit das Öl auch da hinkommt, wo's hingehört. Dann könnte man sicherlich noch Stunden und Tage über den richtigen Ölstand, der das vordere Gelenk nicht austrocknen läßt und trotzdem noch hinten dicht hält diskutieren. Und natürlich über ein geeignetes Öl, das den Ruckdämpfer nicht gleich zerbröseln läßt.

Gruß,
Markus

Und müsste man sich nicht auch Gedanken über die Schwingenlager machen? Die sind ja - jedenfalls bei mir - auch nicht öldicht, und wenn dahinter fleißig die Brühe tanzt...

fragt sich
magnus
 
Vergiss auch nicht die Schwingenlager abzudichten.
Bei meiner GS sind die nicht wirklich dicht, ich habe die mit einem seewasserfesten und sehr zähen Fett welches gerne an Motorbooten verwendet wird geschmiert und so gegen eindringendes Wasser geschützt.
Von innen würde wohl das Öl in der Schwinge das Fett mittelfristig wegwaschen und dort austreten.
Habe auch schon mit dem Gedanken gespielt Öl in die Schwinge einzufüllen, habe das dann aber aus Sicherheitsgründen gelassen.
Nicht auszudenken was Anderen und mir passieren kann wenn das Öl beim reissen der Manschette sich auf den Hinterreifen und die Strasse ergießt.
Kann auch haftungstechnisch ganz schön teuer werden.
Ich bin Schrauber und habe mir aus diesem und anderen Gründen die GS gekauft.
An meiner 1400 GTR musste ich die letzten 42000 Kilometer noch nichts reparieren oder nachbessern.

Viel Erfolg
 
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