dabbelju
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Seitenwagenballast
Hallo Hubi,
ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen. Ballast im Seitenwagen, der nur für's Sicherheitsgefühl zusätzlich reingelegt wird und nicht standardmässig vorhanden ist (wie z.B. die Batterie, ein Zusatztank oder 'ne prall gefüllte Werkzeugtasche), ist für den Lerneffekt kontraproduktiv und produziert evt. zu früh das SCHEINgefühl "Eh, ich kanns ja schon". Das ist wie mit den aufblasbaren Schwimmflügeln oder den Stützrädern am Kinderfahrrad. Auch die behindern nachweislich das Schwimmen- bzw. Fahrradfahrenlernen.
Zum Üben sucht du dir am besten einen barrierefreien Platz (Laternenmaste haben eine ungeheure Anziehungskraft) und ziehst alle Anfängerfahrübungen bis zum Abwinken durch. Ich habe eine bewährte Übungsanleitung , die auf der Erfahrung von über 30 Gespannanfängerlehrgängen mit mehreren hundert Teilnehmern basiert. Falls du (oder wer auch immer) 'ne Kopie haben möchte: PN genügt.
Linkskurven sind übrigens viel gefährlicher als Rechtskurven (auch wenn fast alle Anfänger und teilweise auch sg. "alte Hasen" das Gegenteil annehmen). Der Ballast im Boot "nützt" aber nur rechtsrum. Geradeaus ,linksrum oder beim scharfen Bremsen verstärkt dieser die gespannspezifischen Unarten. Allein deshalb sollte man ihn weglassen.
Die gefährlichste Phase beginnt dann, wenn es erstmals richtig rund läuft und du denkst: ich kann's. Das geht so lange gut, bis eine plötzliche Schrecksituation auftaucht (dir nimmt z.B. jemand in einer unübersichtlichen Ecke die Vorfahrt) und dein Unterbewusstsein ruft instinktiv (zum Nachdenken ist ja keine Zeit) abgespeicherte Reflexe ab. Dummerweise sind das noch mangels Routine SOLOreflexe. Und schon brauchst du mehr als einen Schutzengel. Wie lange es dauert bis auch die gespannspezifischen Reaktionsmuster sicher im Unterbewusstsein verankert sind kann niemand mit letzter Sicherheit sagen; aber je nach Naturtalent mehrere Tausend Kilometer sind's bestimmt. Ansonsten: viel Üben ausserhalb des Strassenverkehrs ist sicher förderlich. So etwas Wertvolles wie Kinder sollte man erst dann mitnehmen wenn dieser Lernprozess abgeschlossen ist.
Ich hatte damals zum Glück noch keine. Wäre wahrscheinlich böse ausgegangen. Hat mich nur all das gekostet, was links aus der Zugmaschine rausragt; plus neue Thermokombi und 'ne Familienpackung Voltaren. Andere hatten weniger Glück.
Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Gespannfahren ist 'ne ganz tolle Sache. Auch und vor allem auf Untergrund mit wenig Grip sind Gespanne mit die sichersten Fahrzeuge überhaupt; wenn einer draufsitzt, der's kann.
Du wirst bestimmt auch so einer!
Mit dreirädrigem Gruß Werner
Hallo Hubi,
ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen. Ballast im Seitenwagen, der nur für's Sicherheitsgefühl zusätzlich reingelegt wird und nicht standardmässig vorhanden ist (wie z.B. die Batterie, ein Zusatztank oder 'ne prall gefüllte Werkzeugtasche), ist für den Lerneffekt kontraproduktiv und produziert evt. zu früh das SCHEINgefühl "Eh, ich kanns ja schon". Das ist wie mit den aufblasbaren Schwimmflügeln oder den Stützrädern am Kinderfahrrad. Auch die behindern nachweislich das Schwimmen- bzw. Fahrradfahrenlernen.
Zum Üben sucht du dir am besten einen barrierefreien Platz (Laternenmaste haben eine ungeheure Anziehungskraft) und ziehst alle Anfängerfahrübungen bis zum Abwinken durch. Ich habe eine bewährte Übungsanleitung , die auf der Erfahrung von über 30 Gespannanfängerlehrgängen mit mehreren hundert Teilnehmern basiert. Falls du (oder wer auch immer) 'ne Kopie haben möchte: PN genügt.
Linkskurven sind übrigens viel gefährlicher als Rechtskurven (auch wenn fast alle Anfänger und teilweise auch sg. "alte Hasen" das Gegenteil annehmen). Der Ballast im Boot "nützt" aber nur rechtsrum. Geradeaus ,linksrum oder beim scharfen Bremsen verstärkt dieser die gespannspezifischen Unarten. Allein deshalb sollte man ihn weglassen.
Die gefährlichste Phase beginnt dann, wenn es erstmals richtig rund läuft und du denkst: ich kann's. Das geht so lange gut, bis eine plötzliche Schrecksituation auftaucht (dir nimmt z.B. jemand in einer unübersichtlichen Ecke die Vorfahrt) und dein Unterbewusstsein ruft instinktiv (zum Nachdenken ist ja keine Zeit) abgespeicherte Reflexe ab. Dummerweise sind das noch mangels Routine SOLOreflexe. Und schon brauchst du mehr als einen Schutzengel. Wie lange es dauert bis auch die gespannspezifischen Reaktionsmuster sicher im Unterbewusstsein verankert sind kann niemand mit letzter Sicherheit sagen; aber je nach Naturtalent mehrere Tausend Kilometer sind's bestimmt. Ansonsten: viel Üben ausserhalb des Strassenverkehrs ist sicher förderlich. So etwas Wertvolles wie Kinder sollte man erst dann mitnehmen wenn dieser Lernprozess abgeschlossen ist.
Ich hatte damals zum Glück noch keine. Wäre wahrscheinlich böse ausgegangen. Hat mich nur all das gekostet, was links aus der Zugmaschine rausragt; plus neue Thermokombi und 'ne Familienpackung Voltaren. Andere hatten weniger Glück.
Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Gespannfahren ist 'ne ganz tolle Sache. Auch und vor allem auf Untergrund mit wenig Grip sind Gespanne mit die sichersten Fahrzeuge überhaupt; wenn einer draufsitzt, der's kann.
Du wirst bestimmt auch so einer!
Mit dreirädrigem Gruß Werner
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