meine Gedanken zu meiner Reise GS

kurvenfieber

Créateur de Bonheur † 23.01.2023
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erstmal wieder daheim (bei Karlsruhe)
Das wird ein langer Text, er soll auch später mal in meinem Reise Blog erscheinen. Ich hoffe Ihr habt einen langen Atem :D Eure Kommentare interessieren mich!

Ein Motorrad für eine Fernreise muss eine Eigenschaft haben: es muss unter allen Umständen immer fahren !:D

Und man sollte auch mal eine längere Etappe schaffen (dazu habe ich eine Corbin Sitzbank mit gekapseltem Kern auf meinen Allerwertesten angepasst, der Soziussitz wurde auch so modifiziert, dass man eine Rolle stabil darauf befestigen kann und trotzden einen / eine Sozia mitnehmen könnte)

Dann habe ich den einzigen Motorenbauer engagiert, der zum einen die Fähigkeit hatte (die haben viele der üblichen Verdächtigen), und der mir auch zugehört hat was ich will: Fritz Lottmann.
Vorgabe war: einen haltbaren Motor bauen, der im 4. Gang vollbepackt soviel Druck bringt, dass man auch ein paar LKW in einem Zug sehr fix überhohlen kann und dabei nicht unbedingt Super Plus braucht.

Er hat eine Punktlandung gemacht :applaus:
Der ganze Motor wurde komplett neu aufgebaut, inkl. feingewuchteter KW, und Vielem was andere weglassen, so z.B. ist das Ölfilter Mantelrohr dauerhaft von unten ausdistanziert, da kann sich nichts mehr setzen-Bravo Fritz.
Dazu kommt noch ein Ölthermostat und eine Enduro Ölwanne. Von einem erhöhten Ölvolumen bin ich wieder abgekommen, man muss dann nicht so viel Öl mitschleppen/kaufen. Die Intervalle werde ich auf 8000 bis 9000 km erhöhen, je nach Beanspruchung, das sollte gehen. Zudem ist jetzt ein Alu Ölkühler, aus dem Vollen gefräst, dran (von "off the road")
Die Sturzbügel sind aus Edelstahl in der "Heavy Duty" Ausführung. Die ewigen Unkenrufer befürchten dass der Rahmen sich beim Sturz verbiegt. Mir sind keine dokumentierten Fälle bekannt, im Gegensatz zu kaputten Ventildeckeln (ich verwende die eckigen wegen der besseren Stabilität).
Außerdem fährt eine GS mit verdelltem Rahmen, mit undichten Ventildeckeln nicht. Haupt und Seitenständer sind auch aus Edelstahl, zumal der linke Sturzbügel an der Aufnahme für den Seitenständer von dem schweren Gewicht auch schon eingerissen war.
Es wurden außerdem alle beanspruchten Teile erneuert, oder durch haltbarere Teile ersetzt (Schwingen/Radlager, HAG, Kardan etc.)

Die Elektrik muss so ausgelegt sein, dass das Motorrad immer fahrbereit bleibt auch wenn alles ausfällt.
Ohne Blinker oder Licht, aber mit Zündfunke (und Ladespannung) kommt man immer weiter. Jörn hat sich dran gewagt und hat alles komplett erneuert, ich hoffe seine Nerven sind nachgewachsen:D Er wird sich nochmal darum kümmern, denn einiges brauchte erst ausgiebige Testfahrten (zum Bsp. die Nautilus...die bringt ein zu dünnes Kabel zum Qualmen und eine zu schwache Sicherung zum schmelzen :D)
Da er das drauf hat bin ich zuversichtlich.

Was ich auf einigen Reisen gelernt habe (das erste Mal auf einer XT in Ceylon bei einer Begegnung mit einer Elefantkuh mit Jungem :entsetzten:) : man braucht eine laute Hupe. Damals hatte wir keine, wir mussten zu Fuß die Flucht nach hinten antreten :schock: Da kam nur die Stebel Nautilus in Frage, mittlerweile sogar mit getrenntem Kompressor-sehr praktisch.

Die Beleuchtung ist auch ein Thema, ich habe mich für den Doppelscheinwerfer entschieden (schon durch die Maske vorgegeben), mit H7 als Abblendlicht und einem H4 als Fernlicht. Die Abblend Funktion des H4 ist durch einen Schalter im Cockpit getrennt. Erstens ist es so legal und zweitens: wenn die H7 ausfällt kann ich das Abblendlicht des H4 einfach zuschalten.
Vor den Lampen ist eine Makrolon Scheibe als Schutz geplant.

Natürlich fahre ich mit einer Ignitech und einer Regler Dioden Einheit los, Redundanz kommt ins Gepäck, denn ein Rest Misstrauen bleibt, vorallem, weil die beiden "Blackboxen" nicht repariert werden können, sondern man bei einem Defekt tauschen muss.
Was machen wenn die Post länger dauert als das Visum gültig ist?

Das Cockpit: war eine schwere Geburt...was braucht man und was ist verzichtbar?
Guido hat nicht nur die Aufnahme am Rahmenrohr gefräst, sondern hat mir auch viele Teile überlassen.
Auch eine komplette Maske einer AT, es stellte sich heraus, dass sie einfach zu schwer ist und sie riss ein.
Jetzt ist eine Rallye Maske von "off the road" dran, die hohe Scheibe der AT habe ich so modifiziert, dass sie dran passt.
Windschutz ist, seltsamerweise gerade bei Seitenwind, ein Thema.
Als Tachoeinheit kam ein DET 100 dran, ob der bleibt?
Natürlich sind Handschalen wichtig, hier habe ich darauf geachtet, dass ein stabiler Bügel dran ist. Mittlerweile habe ich erfahren, dass es Handschalen aus Neopren gibt, das verspricht guten Wetterschutz, mal sehen ob die auf meine Bügel passen, dann kommt das Plastik weg.
Als zusätzlichen Luxus wollte ich (die bislang von mir als "Weichei Accesoir" verpönte) Griffheizungen.
Meine Tochter hat einen finnischen Freund, dessen Passion Snowscooter fahren ist. Das inspirierte mich in dieser Richtung zu suchen, und da kam dann Coolride heraus. Die haben mehrere Vorteile: man kann den Griffschalen Bügel daran befestigen, man kann verschiedene Gewindestärken ordern, sie sind in fast jedem durchmesser erhältlich und als wichtigstes, die Kabel laufen geschützt im Lenker. Und sie funktionieren wirklich bestens. Ich habe einen Schalter gewählt, der etnweder 25 % Leistung abgibt oder volle Pulle. Das passt.
Als Navi war ein Monterra geplant, leider hat es soviele Mißfunktionen, dass man nicht mehr von Kinderkrankheiten sprechen kann, ein 6..x..CX von Garmin ist momentan der Favorit, vielleicht bekommt Garmin das mit dem Monterra ja noch hin bis zum Start meiner Reise.
Als Bereifung fiel die Wahl auf den K60 Scout, er macht viele KM und hat in allen Lebenslagen genug Grip, leider in der GS Größe 130 kein durchgehendes Profil in der Mitte, also musste ein R100 R Hinterrad her, in 140 hat er ein viel praktischeres Profil.

Die Federung: vorne sind Marzocchi Kartuschen drin (das geht bestimmt besser-aber ich will jetzt nicht auch noch an die Gabel ran, das sollte gehen.)
Hinten ist noch ein HCS Federbein mit Druck und Zugstufe und 1000er Feder verbaut.
Damit komme ich nicht hin, ich möchte es einfach halten, also wurde ein Fournales geordert.
Das HCS schafft das bestimmt auch, nur müsste ich mich da wirklich eindenken und mit der Einstellung auseinandersetzen...Luftpumpe ist einfacher, mal schauen was dann auf der Reise passiert. Ich werde aber ein Wilbers in der Mongolei deponieren, sicher ist sicher. Wenn es das Fournales bis nach Ulaan Batar schafft, dann schafft es den Rest auch :D
Als Gepäck werde ich Enduristan Taschen nehmen, eine Polo Gepäckrolle und einen Tankrucksack...da muss alles rein passen:pfeif:
Soviel für jetzt, ich hoffe ich habe euch nicht gelangweilt.
Noch ein paar Bilder, wild durcheinander :D
 

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Glückwunsch zur Reise-Q :applaus:

Bin schon mal auf das Reisetagebuch gespannt.

Wann soll's denn losgehen?

Noch 'ne Frage zu dem Rad von der R:

Ist der Reifen dann wirklich so viel nach links versetzt?

Wenn ich das Bild mit dem Kennzeichenhalter und dem Rückstrahler ansehe. :schock:
 
Der Ölkühler gefällt mir! :applaus: Aber sage mal, die Makrolonscheibe vor den Scheinwerfern, wird der nicht zu heiss? Nicht das die auf Dauer blind wird.
 
Das Foto ist ein wenig schräg aufgenommen, aber es ist schon deutlich zu sehen und in Linkskurven auch spürbar. Auf einer Reise aber zu vernachlässigen.
Ich habe letzte Woche erfahren, dass ich bis Juli arbeite, das wäre dann zu spät zum losfahren, also erst das Frühjahr danach.
Vielleicht mache ich vorher noch eine kleine Testfahrt nach Kurdistan oder den Iran ...
Ich hoffe der Reisebericht bleibt frei von Katastrophen,obwohl ich ja weiß dass Ihr meine Katastrophen gerne lest ...;)
 
Der Ölkühler gefällt mir! :applaus: Aber sage mal, die Makrolonscheibe vor den Scheinwerfern, wird der nicht zu heiss? Nicht das die auf Dauer blind wird.

Makrolon ist dafür ausgelegt, und das Material der Wahl, sogar getüvt. Hitzefest, Bruch und Splittersicher. Das ist kein ordinäres Plexiglas. Außerdem kommen da noch kurze Abstandshalter dazwischen.
Das ist, nicht nur von mir, bereits erprobt! Hatte ich an der AT Maske schon in Marokko dran.
 
...Ein Motorrad für eine Fernreise muss eine Eigenschaft haben: es muss unter allen Umständen immer fahren !:D
...

Und genau das kollidiert mit Murphys Gesetz: „Whatever can go wrong will go wrong.“

Möge Dir der Beweis des Gegenteils gelingen...:D

Eine Vollkaskoreise jedoch ist abenteuerfrei, Shit happens, und man lernt dabei nette Leute kennen...:pfeif:
 
Stimmt genau, aber wenn Du auf gewisse Defekte vorbereitet bist, kann dich das schon nicht mehr schocken
Du hast quasi eine, wenn auch beschränkte, Möglichkeit, dir den Defekt aus zu suchen :D:D

P.S.: man kann auch nette Leute kennenlernen, wenn man Anderen hilft und selbst nix hat ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Liebe Leut,
so wie der Herbert grad wieder daherschwätzt,
wird es höchste Zeit das er wieder auf Tour geht mmmm

NiGS für ungut, Gruß
Holger

und wie sagen unsere rheinischen Frohnaturen ?
est küt wie es küt .

oder so ähnlich
 
Zuletzt bearbeitet:
Tach Herbert,
soweit so gut bis auf die Lenkererhörung, hoffentlich bleibt die in der eingestellten Position.
Unter Geländefahrern gelten diese Dinger als NoGo, weil sie bei einem heftigen Einschlag als nichtverdrehsicher gelten.

Viel Spass auf der Reise wünscht dir :bitte:...
Ingo
 
Stimmt, ich muss bald wieder weg...:D

Und die Lenkererhöhung ist absichtlich so, auch weil sie sich verdreht und so der Lenker nicht verbiegt.
Der Lenker soll ja lenken sonst würde er Festhalter heissen...;)

stimmt schon, dass sich das erst unter Extrembedingung bewähren muss, abgebaut ist der auf der Piste aber schnell:D
Der Problematik bin ich mir bewusst.
 
Hallo Herbert,

bzgl. der Zündungs-Redundanz: warum lässt Du nicht einfach die Originalzündung drin, die könntest Du bei einem Defekt der Ignitech doch relativ einfach umstecken?
Und sollte die Ignitech einen systemischen Fehler (*) haben, nützt Dir eine zweite gleiche Zündung nix.

(*) bei Deiner weiten Reise fährst Du zeitweise ja quasi fast kopfüber und wenn die Igni z.B. das nicht abkann ...:&&&:

Gruß

Walter
 
...Zudem ist jetzt ein Alu Ölkühler, aus dem Vollen gefräst, dran (von "off the road")...

Du wolltest ja Meinungen hören, Herbert.

Zum Ölkühler meine: von dem Ding halt' ich nix.

Wir sind uns zwar weitgehend einig, daß man normalerweise keinen braucht, wenn ich aber unbedingt einen dranhaben wollte, dann sicher keinen gefrästen. Der liegt von der Kühlleistung her ganz erheblich unter dem Originalteil, selbst ein Kringel Ölleitung kühlt wahrscheinlich besser.

Da würd' ich ihn eher ganz weglassen, dann hast Du eine Fehlerquelle weniger.
 
Liebe Leut,
so wie der Herbert grad wieder daherschwätzt,
wird es höchste Zeit das er wieder auf Tour geht mmmm

:fuenfe:

Wenn man seine Postings über die Jahre so mitbekommen hat, dann kann man das locker einsortieren.
Allerdings gibt es ja auch noch Neu-Einsteiger denen dieser Background fehlt.
Deshalb nochmals, wie von anderer Seite schon geschrieben: Jeder Umbau, und sei er noch so gut gemeint, ist erst dann ausgereift, wenn er xxxtkm gehalten hat. Wenn man sich ein Moped kauft, dann mal eine Runde in den Süden fährt und meint man hat das jetzt alles gecheckt, dann heisst man vmtl. Herbert. :D
 
:fuenfe:

Wenn man seine Postings über die Jahre so mitbekommen hat, dann kann man das locker einsortieren.
Allerdings gibt es ja auch noch Neu-Einsteiger denen dieser Background fehlt.
Deshalb nochmals, wie von anderer Seite schon geschrieben: Jeder Umbau, und sei er noch so gut gemeint, ist erst dann ausgereift, wenn er xxxtkm gehalten hat. Wenn man sich ein Moped kauft, dann mal eine Runde in den Süden fährt und meint man hat das jetzt alles gecheckt, dann heisst man vmtl. Herbert. :D

Wieso machst Du mich so blöd von der Seite an?
Was Du schreibst stimmt zu dem noch nicht mal...
 
Du wolltest ja Meinungen hören, Herbert.

Zum Ölkühler meine: von dem Ding halt' ich nix.

Wir sind uns zwar weitgehend einig, daß man normalerweise keinen braucht, wenn ich aber unbedingt einen dranhaben wollte, dann sicher keinen gefrästen. Der liegt von der Kühlleistung her ganz erheblich unter dem Originalteil, selbst ein Kringel Ölleitung kühlt wahrscheinlich besser.

Da würd' ich ihn eher ganz weglassen, dann hast Du eine Fehlerquelle weniger.

Meinst Du wirklich der gefräste Kühler ist eine zusätzliche Fehlerquelle?
Ausprobiert habe ich ihn noch nicht. Ich habe ihn genommen, weil er stabiler ist als der originale, und ich werde auch einen Thermostat einbauen, und ein Bypass mit originalem Deckel ist dabei.
Diese Teile werden bei Rallyes eingesetzt, ich dachte eher daran dass die Teile (wenn auch nicht so gut kühlend) doch etwas Kühlleistung haben und stabiler sind.
Hast Du Erfahrungen mit diesen Teilen, oder von Erfahrungen gehört?
Ich bin natürlich offen dafür.
 
Hallo Herbert,

bzgl. der Zündungs-Redundanz: warum lässt Du nicht einfach die Originalzündung drin, die könntest Du bei einem Defekt der Ignitech doch relativ einfach umstecken?
Und sollte die Ignitech einen systemischen Fehler (*) haben, nützt Dir eine zweite gleiche Zündung nix.

(*) bei Deiner weiten Reise fährst Du zeitweise ja quasi fast kopfüber und wenn die Igni z.B. das nicht abkann ...:&&&:

Gruß

Walter

Hi Walter,
einen systemischen Fehler kann ich ausschließen, der würde ja nicht erst während einer Reise auftreten...;)

Die Igni hatte ich ja nicht aus Jux und Dollerei eingebaut, sondern weil mein Zünsteuergerät ausgefallen war und die Hallgeberdose auch nicht mehr so dolle war.
Das war eine Milchmädchen Rechnung, die originalen Teile zu ersetzen hätte mehr gekostet als die Igni. (als die Diodenplatte und dann auch noch der Regler die Grätsche gemacht hat, habe ich dann auch die Regler-Diodeneinheit verbaut)
Die DZ kam später, als Fritz den Motor überholt hat, war aber vorher schon geplant.
Die Igni hat sich auf 50000 km in der GS bewährt (Rumänien, Spanien/Portugal, Marokko, x-mal Frankreich) und in allen Lebenslagen (kalt-heiß-nass-trocken...) und 20000 km in der Minna. Ich denke das passt. :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Hast Du Erfahrungen mit diesen Teilen

Mit genau diesen nicht. Spielt aber keine Rolle, ein bißchen Physik reicht.

Die Wärmeübergangszahl Öl-Aluminium ist ungefähr um den Faktor 50-1000 (!) höher als die zwischen Aluminium-Luft. Ein "richtiger" Kühler kompensiert das, indem er auf der Luftseite eine entsprechend größere Fläche hat (Rippenkühler mit Lamellen, drum sehen "richtige" Kühler so aus, wie Kühler eben aussehen). Passt das Flächenverhältnis nicht, ist die Kühlleistung um diesen Faktor geringer, die Wärme steckt im Alu fest. Wenn's das Ding es überhaupt auf 1kW Wärmeleistung bringt, wär' das schon sehr viel, und dann kannst Du's auch weglassen (den Thermostat sowieso, an Unterkühlung wird dein Motor mit dem Kühler nicht sterben).
 
Zuletzt bearbeitet:
Meinst Du wirklich der gefräste Kühler ist eine zusätzliche Fehlerquelle?
Ausprobiert habe ich ihn noch nicht. Ich habe ihn genommen, weil er stabiler ist als der originale, und ich werde auch einen Thermostat einbauen, und ein Bypass mit originalem Deckel ist dabei.
Diese Teile werden bei Rallyes eingesetzt, ich dachte eher daran dass die Teile (wenn auch nicht so gut kühlend) doch etwas Kühlleistung haben und stabiler sind.
Hast Du Erfahrungen mit diesen Teilen, oder von Erfahrungen gehört?
Ich bin natürlich offen dafür.

Ich könnt´mit vorstellen das der Münchner Stadtverkehr bei 15 Grad thermisch kritischer ist, als mit 130 km/h über eine Sandpiste im 35 Grad heißen Marroko.....
 
Danke für Deine Ausführung, das klingt ja nicht so dolle. Ich weiss ja ungefähr wie schnell und wie heiss meine GS mit original Kühler wurde.
Ich werde das ausprobieren und vergleichen. Bei kaltem Wetter ist das natürlich wenig aussagekräftig. Wenn das alles so zutrifft, ist der Kühler ja auch kein Schaden ;)
Denn es geht ja auch ganz ohne Kühler.
 
Ich könnt´mit vorstellen das der Münchner Stadtverkehr bei 15 Grad thermisch kritischer ist, als mit 130 km/h über eine Sandpiste im 35 Grad heißen Marroko.....

Wieso grad' der in München?

Die Annahme ist zwar irgendwie naheliegend, weil man im Stadtverkehr "spürt" wie heiß das alles wird, aber nichtsdestotrotz falsch. Damit der Motor keinen Kollaps kriegt, muß immer soviel Wärme abgeführt werden, wie bei der momentan angeforderten Leistung als Verlustleistung entsteht.

Im Stadtverkehr wären das dann wohl so ungefähr (wenn man nicht schneller als ein Mofa vorankommt) etwa 2-3 kW Antriebsleistung, entsprechend (bei angenommenen 30% Wirkungsgrad) etwa 6kW Wärmeleistung. Davon geht die Hälfte mit dem heißem Abgas von dannen, so daß noch etwa 3 kW übrig bleiben, die die Motorkühlung übernehmen muß.

Die Sandpiste mit 130 (falls die Q die erstens leistungsmäßig überhaupt erreicht und es zweitens den Herbert - was wir innigst hoffen wollen - dabei nicht auf die Fresse haut) erfordert (wegen des enormen Fahrwiderstands) Vollgas. 45kW Motorleistung erzeugen 90kW Abwärme, von denen wieder die Hälfte im Abgas verschwindet, so daß 45 kW über die Motorkühlung abgeführt werden müssen. Mit Fahrtwind kühlt natürlich die Motorkühlung deutlich besser, da ist aber leider bloß ein mickriger Faktor 2 bis allerhöchstens 10 drin, der wahrscheinlich schon durch die erhöhte Aussentemperatur zum großen Teil aufgefressen wird.

Einen Ölkühler braucht man dann, wenn langsam gefahren und gleichzeitig viel Leistung abgerufen wird, also genau bei der beschriebenen Situation.
 
Wieso grad' der in München?

Die Annahme ist zwar irgendwie naheliegend, weil man im Stadtverkehr "spürt" wie heiß das alles wird, aber nichtsdestotrotz falsch. Damit der Motor keinen Kollaps kriegt, muß immer soviel Wärme abgeführt werden, wie bei der momentan angeforderten Leistung als Verlustleistung entsteht.

Im Stadtverkehr wären das dann wohl so ungefähr (wenn man nicht schneller als ein Mofa vorankommt) etwa 2-3 kW Antriebsleistung, entsprechend (bei angenommenen 30% Wirkungsgrad) etwa 6kW Wärmeleistung. Davon geht die Hälfte mit dem heißem Abgas von dannen, so daß noch etwa 3 kW übrig bleiben, die die Motorkühlung übernehmen muß.

Die Sandpiste mit 130 (falls die Q die erstens leistungsmäßig überhaupt erreicht und es zweitens den Herbert - was wir innigst hoffen wollen - dabei nicht auf die Fresse haut) erfordert (wegen des enormen Fahrwiderstands) Vollgas. 45kW Motorleistung erzeugen 90kW Abwärme, von denen wieder die Hälfte im Abgas verschwindet, so daß 45 kW über die Motorkühlung abgeführt werden müssen. Mit Fahrtwind kühlt natürlich die Motorkühlung deutlich besser, da ist aber leider bloß ein mickriger Faktor 2 bis allerhöchstens 10 drin, der wahrscheinlich schon durch die erhöhte Aussentemperatur zum großen Teil aufgefressen wird.

Einen Ölkühler braucht man dann, wenn langsam gefahren und gleichzeitig viel Leistung abgerufen wird, also genau bei der beschriebenen Situation.

München viel mir nur so grade ein.:pfeif:

Ich hätte auch ne andere Weltstadt nehmen können, also Berlin oder Hamburg. :&&&:

Die Frage ist, welchen Einfluss der Ölkreislauf hat. Das Öl wird bei höheren Drehzahlen doch deutlich häufiger durchs Gehäuse gepumpt als bei niedrigeren Drehzahlen im Stadtverkehr. Hilft es bei geringen Fahrgeschwindigkeiten einen niedrigeren Gang mit entsprechend höheren Drehzahlen zu nehmen um die Kühlung zu verbessern?
 
Vielleicht mache ich vorher noch eine kleine Testfahrt nach Kurdistan oder den Iran ...

Deshalb nochmals, wie von anderer Seite schon geschrieben: Jeder Umbau, und sei er noch so gut gemeint, ist erst dann ausgereift, wenn er xxxtkm gehalten hat. Wenn man sich ein Moped kauft, dann mal eine Runde in den Süden fährt und meint man hat das jetzt alles gecheckt, dann heisst man vmtl. Herbert. :D

Moin!

Ich kenne euch nicht persönlich, doch finde ich es schon Understatement von einer Runde in den Süden zu schreiben, wenn Herbert vorher von einer kleinen Testfahrt nach Kurdistan schreibt.

Da kann ich nur :respekt: schreiben. Solche Testfahrten wären mein Jahresurlaub, allerdings nur auf asphaltierten Straßen innerhalb Europas. Für mehr fehlt mir Zeit, Geld, Sprachkenntnisse und Sitzfleisch. ;)

Nebenbei: Ich würde bei so einer "Reise-GS" alle Bowdenzüge nochmals parallel zusätzlich verlegen; also Gas-/Choke-/Kupplung- und Fußbremszug. Kostet vielleicht knapp 100 bis 150 Euro zusammen, aber kann eine Zwangspause wegen eines gerissenen Bowdenzuges sicherlich um einiges an Zeit verkürzen.
Vielleicht die offenen Enden mit Schrumpfschlauch abdichten, damit sich kein Staub einschleicht und bei Bedarf einfach mit Messer den Schrumpfschlauch abschneiden und umhängen auf den zweiten.
 
Moin!

Ich kenne euch nicht persönlich, doch finde ich es schon Understatement von einer Runde in den Süden zu schreiben, wenn Herbert vorher von einer kleinen Testfahrt nach Kurdistan schreibt.

Da kann ich nur :respekt: schreiben. Solche Testfahrten wären mein Jahresurlaub, allerdings nur auf asphaltierten Straßen innerhalb Europas. Für mehr fehlt mir Zeit, Geld, Sprachkenntnisse und Sitzfleisch. ;)

Nebenbei: Ich würde bei so einer "Reise-GS" alle Bowdenzüge nochmals parallel zusätzlich verlegen; also Gas-/Choke-/Kupplung- und Fußbremszug. Kostet vielleicht knapp 100 bis 150 Euro zusammen, aber kann eine Zwangspause wegen eines gerissenen Bowdenzuges sicherlich um einiges an Zeit verkürzen.
Vielleicht die offenen Enden mit Schrumpfschlauch abdichten, damit sich kein Staub einschleicht und bei Bedarf einfach mit Messer den Schrumpfschlauch abschneiden und umhängen auf den zweiten.

Nee, er meinte meine Testfahrt nach Südfrankreich mit ein paar Umwegen, das waren 2500 km. Ich habe dann noch eine Fahrt über Spanien/Portugal nach Marokko gemacht, und ein paar kleinere Testfahrten. Mir wurde vorhin zu diesem Kommentar geschrieben: "Von nix ne Ahnung, aber zu allem ne Meinung!" sollte man humoristisch nehmen.

Was Du mit den Bowdenzügen empfiehlst hatte ich sowieso in Planug. allerdings werde ich sie wohl nicht paralell verlegen, das hat auch Nachteile.
Eine Reperatur ist schnell erledigt, auch wenn ich die Züge neu verlegen muss. Ich werde es nicht so eilig haben.;)
Und zu "Kurdistan": Jan will da mit mir hin, vielleicht bekomme ich ihn überredet das vor meiner grossen Reise zu machen.
So weit ist das nicht. Mit der Fähre von Italien nach Griechenland, kurz zur nächsten Fähre fahren und dann in die Türkei übersetzen. Und dann an die irakisch/iranische Grenze. Es gibt übrigens einen Reiseführer von Karl May von der Gegend.:D:D
 
............. und dann in die Türkei übersetzen. Und dann an die irakisch/iranische Grenze. Es gibt übrigens einen Reiseführer von Karl May von der Gegend.:D:D

Du bist sicher das Karl May den Reiseführer geschrieben nachdem er dort war und nicht vorher?:schock:

Wie steht es den mit denn mit den Übungen an Kleinfeuerwaffen, Maschinengewehr und Krummschwert? Das Erkennen und Entschärfen von Haftminen sollte auch geübt werden... :&&&:
 
Wieso grad' der in München?

Die Annahme ist zwar irgendwie naheliegend, weil man im Stadtverkehr "spürt" wie heiß das alles wird, aber nichtsdestotrotz falsch. Damit der Motor keinen Kollaps kriegt, muß immer soviel Wärme abgeführt werden, wie bei der momentan angeforderten Leistung als Verlustleistung entsteht.

Im Stadtverkehr wären das dann wohl so ungefähr (wenn man nicht schneller als ein Mofa vorankommt) etwa 2-3 kW Antriebsleistung, entsprechend (bei angenommenen 30% Wirkungsgrad) etwa 6kW Wärmeleistung. Davon geht die Hälfte mit dem heißem Abgas von dannen, so daß noch etwa 3 kW übrig bleiben, die die Motorkühlung übernehmen muß.

Die Sandpiste mit 130 (falls die Q die erstens leistungsmäßig überhaupt erreicht und es zweitens den Herbert - was wir innigst hoffen wollen - dabei nicht auf die Fresse haut) erfordert (wegen des enormen Fahrwiderstands) Vollgas. 45kW Motorleistung erzeugen 90kW Abwärme, von denen wieder die Hälfte im Abgas verschwindet, so daß 45 kW über die Motorkühlung abgeführt werden müssen. Mit Fahrtwind kühlt natürlich die Motorkühlung deutlich besser, da ist aber leider bloß ein mickriger Faktor 2 bis allerhöchstens 10 drin, der wahrscheinlich schon durch die erhöhte Aussentemperatur zum großen Teil aufgefressen wird.

Einen Ölkühler braucht man dann, wenn langsam gefahren und gleichzeitig viel Leistung abgerufen wird, also genau bei der beschriebenen Situation.

Die abzuführende Wärme ist doch weitgehend abhängig von dem zugeführten Sprit?

Die Erfahrung lehrt in dem Zusammenhang, daß der Verbrauch in der Stadt bei ca 25 bis 30 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit der Verbrauch mit den Dosen sehr hoch ist und über dem Durchschittsverbrauch liegt. Das dürfte mit den Moppeds genauso sein.
 
Du bist sicher das Karl May den Reiseführer geschrieben nachdem er dort war und nicht vorher?:schock:

Wie steht es den mit denn mit den Übungen an Kleinfeuerwaffen, Maschinengewehr und Krummschwert? Das Erkennen und Entschärfen von Haftminen sollte auch geübt werden... :&&&:

Es gibt genug völlig ungefährliche Landstriche dort unten, zumindest auf türkischer Seite, selbst im Iran ist es problemlos möglich zu reisen.
 
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