Kupplungsscheibentausch empfohlen?

R80

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04. März 2007
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Ostelsheim
Liebe Wissende,
habe gerade die Kupplung meiner R100GS BJ.92 zerlegt. Die Gute hat erst ca. 60Tkm gelaufen.
Die Reibscheibe sieht eigentlich recht manierlich aus: hat ca. 5,7mm Gesamtdicke - die einzelnen Reibschichten sind noch dicker als 2mm.

Tauscht man so etwas trotzdem sicherheitshalber aus? Gibt es eine Angabe der Mindestbelagdicke der Kupplung? Habe im WHB und auch im Forum nichts gefunden.

Und da wir gerade dabei sind: Es wird öfters empfohlen, den Federteller gleich mit zu tauschen - warum?

Zustand der Teile => siehe Fotos.

Gruß, Micha
 

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Guten Morgen Micha,

Gegenfrage: Wieso hast Du die Kupplung ausgebaut und zerlegt? Aus Freude am Schrauben?

Die Gesammtdicke hast Du sicher im unbelasteten Zustand gemessen, also inkl. Federweg der Belagfederung, da 5,75mm die obere Toleranzgrenze bei Neuzustand darstellt, mit belasteter, also ausgeschalteter Belagfederung.

Es ist besser die Tiefe der Nietköpfe zur Belagoberfläche zu messen, die soll im Neuzustand mindestens 0,5mm betragen.

Wenn die M-Feder nicht gebrochen ist, gibt es keinen Grund, sie zu tauschen.

Ob Du Neuteile einbauen möchtest unterliegt Deiner Entscheidung, es würde jedenfalls mithelfen Arbeitsplätze zu sichern. ;)
 
Gegenfrage: Wieso hast Du die Kupplung ausgebaut und zerlegt? Aus Freude am Schrauben?

Es ist besser die Tiefe der Nietköpfe zur Belagoberfläche zu messen, die soll im Neuzustand mindestens 0,5mm betragen.

Hallo Peter,
Freude am Schrauben ist sicherlich dabei - aber ich möchte den hinteren Kurbelwellendichtring prophylaktisch tauschen, da auch sonst fast alle Dichtungen an diesem Krad durch lange Standzeiten undicht geworden sind.
Dabei wollte ich mir auch die Kupplung mal genauer ansehen, da diese "gefühlt" nicht so schön sauber trennt wie die an meiner Monolever.
Das hat sich meines Erachtens darin geäußert, dass die Schaltvorgänge häufig mit "Krachen" begleitet werden. Das Getriebe habe ich bereits letztes Jahr offen gehabt und nichts verdächtiges gefunden.
Die Nietköpfe stehen zur Reibfläche deutlich tiefer als 0,5mm - ca. fast 1mm - Hmmm....
Kann es sein das die Kupplungsreibflächen mit der Zeit verhärten (die Reibfläche fühlt sich glashart an) oder sogar aufquellen?
Gruß, Micha
 
Moin,

der Kupplungbelag sieht gut aus, man sollte sein Augenmerk allerdings auch auf die Innenverzahnung der Kupplungsscheibe richten.

Nicht selten sind die Zähne schon recht schmal, dann ist der Grat oben auf dem Zahn messerscharf.

Ich habe auch schon mal eine Verzahnung rausgedreht, das kann einem schonmal die Tour versauen.

Gruß Krischan
 
Haste mal was drübergelegt ?? Dann ist gut zu erkennen, ob und wie schräg die Teile eingelaufen sind. Übrigens: wenn sich der Kopf der Druckstange in die Bohrung der Membranfeder eingearbeitet hat, rechtfertigt das einen Wechsel. Die Feder ist das preisgünstigste Teil in diesem Paket....
 
Hallo Micha,

wenn man sich genauer die Auflageflächen ansieht, kann man deutlich
"Brandspuren" auf dem Belag bzw. der Reibscheibe erkennen. Auf der Reibscheibe sind sie ungefähr im gleichen Bereich wie auf dem Belag,
woraus man schließen kann, dass die Teile beim Einkuppeln nicht sofort komplett plan aufliegen,sondern "peu à peu" sich aufeinander pressen.
Daher tritt stellenweise eine Temperaturspitze auf, die dann zur "Verglasung" dieses Bereiches führt.
Dies kann zum "Rupfen" bzw. zum Durchrutschen der Kupplung beim Einkuppeln führen, da der Reibbeiwert stark herabgesetzt ist.
Das "Krachen" beim Gangwechsel kann aber auch von einer "klemmenden"
Verzahnung der M-Scheibe auf der Getriebe-Eingangswelle kommen, was sich bei zunehmender Erwärmung des Antriebs noch verstärkt.
Ich würde wegen der Brandstellen die Kupplung wechseln, wenn Du nicht darauf aus bist, Deine Freizeit mit "Intensiv-Schrauben" versüßen zu wollen.

Viele Grüße
R17freak
Dietmar
 
Und ich würde die Kupplung mit frisch gefetteter Nabe wieder einbauen und bedenkenlos noch tausende von Kilometern weiterfahren.

Aber wie bereits oben geschrieben: Austausch hilft Arbeitsplätze bei ZF zu sichern!

Die, im Vergleich mit dem anderen Getriebe, etwas unkomfortableren Schaltvorgänge können, müssen aber nicht an der Kupplung liegen.

Ohne Anspruch auf Vollständigkeit:
Schwergängiges Nabenprofil -> säubern, schmieren mit OPTIMOL 3EP
Seitenschlag -> Scheibe richten
Getriebeöl
Serienstreuung
 
Zusammenbauen und weiterfahren (Nabe leicht fetten s.o.) und vom dem Kurbelwellendichtring würde ich die Finger lassen, wenn er noch dicht ist. Kann man ja so gut sehen. Meine Q mit 135 Tkm ist dicht und eine bekannte Q mit 195 Tkm ist auch noch dicht.

Gruß Bernhard

P.S.: Beide haben auch noch die erste Kupplungsscheibe.
 
Zuletzt bearbeitet:
Micha, was die "Gängigkeit" Deiner Kupplung angeht würde ich mal den Kunststoffkolben mit dem Ausrücklager leicht abdrehen. Möglicherweise klemmt der im Getriebegehäuse, das fühlt sich dann nicht so gut an.
 
Haste mal was drübergelegt ?? Dann ist gut zu erkennen, ob und wie schräg die Teile eingelaufen sind. Übrigens: wenn sich der Kopf der Druckstange in die Bohrung der Membranfeder eingearbeitet hat, rechtfertigt das einen Wechsel. Die Feder ist das preisgünstigste Teil in diesem Paket....

Hallo Franco.
hab' jetzt noch ein paar Bilder gemacht.
Der Druckstift hat sich etwas in den Federteller eingearbeitet - werde ich wohl mit der Reibscheibe tauschen.
Der Gehäusedeckel fällt nach innen um ca. 0,05mm rundum ein (Bild Deckel).
Die Druckplatte fällt kaum ein (Bild Platte).
Gibt es da auch Wechselbedarf ?
Gruß, Micha
 

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Zusammenbauen und weiterfahren (Nabe leicht fetten s.o.) und vom dem Kurbelwellendichtring würde ich die Finger lassen, wenn er noch dicht ist. Kann man ja so gut sehen. Meine Q mit 135 Tkm ist dicht und eine bekannte Q mit 195 Tkm ist auch noch dicht.

Gruß Bernhard

P.S.: Beide haben auch noch die erste Kupplungsscheibe.

Schon zu spät - KW-Dichtring ist draußen.
Gruß, Micha
 
Der Gehäusedeckel fällt nach innen um ca. 0,05mm rundum ein (Bild Deckel).
Die Druckplatte fällt kaum ein (Bild Platte).
Gibt es da auch Wechselbedarf ?
Gruß, Micha

Definitiv nicht! Das muß so! Ich erklär jetzt aber nicht wieso, hab ich schon zu oft, auch in diesem Forum gemacht.

Edith: Und dass der Druckstift sich in den Ausrückteller eingearbeitet hat sehe ich auch nicht.
 
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Definitiv nicht! Das muß so! Ich erklär jetzt aber nicht wieso, hab ich schon zu oft, auch in diesem Forum gemacht.

Edith: Und dass der Druckstift sich in den Ausrückteller eingearbeitet hat sehe ich auch nicht.

Hallo Peter,
habe jetzt mir trotzdem einen neuen Federteller gekauft - sieht auch kaum anders aus - hattest recht gehabt - da hatte sich nichts eingearbeitet.
Aber zum Thema Arbeitsplatzsicherung war ich aktiv. ;)

Den Druckring und die Platte habe ich schön sauber gemacht und wieder verbaut.

Auch Dank an Alle für die Hilfen.

Gruß, Micha
 
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