Kipphebel vs. Ventil

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chk11

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Hallo zusammen,

an meiner R100GS (Fallert, 1992, 60 Tkm) macht mir seit dem Kauf ein abweichendes, stärkeres Geräusch aus dem linken Kopf etwas unsicher. Meiner Ansicht nach, hat es sich seit dem Kauf (also innerhalb der letzten 3000 km) deutlich verstärkt. Ich würde es aus dem Bauch als metallisches Schlagen beschreiben, so als ob das Ventil ganz ordentlich in seinen Sitz knallt - hätte das auch nach Gehör dem Auslass zugeordnet. Nun habe ich heute mal die Kopfhaube (was für ein Begriff :D) wieder runtergemacht und erneut das Ventilspiel geprüft. Nachdem es vor 300 km am Auslaß sehr klein war (max. 0.05), ist es heute einwandfrei - Einlass 0.1, Auslass 0.2. Aber die Stellung von Kipphebel zu Ventil mach mich etwas stutzig. Während der Einlaßkipphebel das Ventil eher mit einer "Spitze" oder spitz zu tuschieren scheint, liegt der Auslaßkipphebel eher "flächig" auf dem Ventil, drückt also anders auf das Ventil als die Einlaß-Seite. Bilder hänge ich mal rein.

Kann sich irgendjemand einen Reim drauf machen ? Sind diese unterschiedlichen Arten der Auflage von Kipphebel auf Ventil normal ? Oder gibt es daraus vielleicht Hinweise für die weitere Suche ?

Würde mich über eine rege Teilnahme freuen und wünsche schönen Abend bzw. fast schon ein schönes Wochenende !:applaus:

einlass_links.jpg auslass_links3.jpg
 
ich würde vermuten, daß die sitze mal unteschiedlich tief bearbeitet wurden. die ventile koennen sich meines erachtens in gehärtete sitze nicht so einschlagen wie in grauguß.
 
Hallo Christoph,

kontrollier mal, ob die Kipphebel Radialspiel haben.
Meine R100(RT) macht ebenfalls übelsten Radau (auch auf der linken Seite). Mehrfaches Ventil- und Axialspieleinstellen brachte keine Besserung. Bis ich irgendwann merkte, daß sich das Ventilspiel gar nicht so richtig einstellen ließ. Und siehe da, die Kipphebel kippen nicht nur radial um die Kipphebelachse sondern auch in Achsrichtung. Nadellager verschlissen? Nächsten Winter.....

Schönen Gruß vom Harzrand,
Jürgen
 
Hallo Christoph,

kontrollier mal, ob die Kipphebel Radialspiel haben.
Meine R100(RT) macht ebenfalls übelsten Radau (auch auf der linken Seite). Mehrfaches Ventil- und Axialspieleinstellen brachte keine Besserung. Bis ich irgendwann merkte, daß sich das Ventilspiel gar nicht so richtig einstellen ließ. Und siehe da, die Kipphebel kippen nicht nur radial um die Kipphebelachse sondern auch in Achsrichtung. Nadellager verschlissen? Nächsten Winter.....

Schönen Gruß vom Harzrand,
Jürgen

damit würde ich aber nicht bis zum winter warten. :oberl:
oder halt nicht mehr fahren...
netten gruß
jan
 
Hi,
ich hab mir mal in meinem Bilderfundus die Ventile angeschaut. Bei mir sehen diese eher wie dein Einlassventil aus:

Ventil.jpg

Damit müsste dann aber dein Auslassventilsitzring weiter herausschauen, was wohl eher untypisch ist, da der umgekehrte Fall öfters vorkommt. Aber ob man das hört, kann ich dir leider nicht sagen. Da sollten mal die Profis sich zu äussern.

Hans
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke zunächst mal an alle für die Beiträge. Ich habe mal "geschaut". Der Kipphebel lässt sich (ausser in Richtung des Ventilspiels) mit einer oder auch mit zwei Händen zu keiner Bewegung zwingen. Der Kopf wurde meines Wissens auch noch nie bearbeitet, ausser natürlich im Neuzustand.

Tja, wieder mal ein Geräusch-Thread, sorry. Wodurch könnte sich die Position Ventil zu Kipphebel verändern ? Krummes Ventil ? Zahriemenschaden schließe ich mal aus :nixw:

Grüße
Christoph
 
Hoffe mal, das mit dem Zahnriemen ist trotz fehlendem LOL- smiley als Scherz angekommen :D
 
:( Bleibt wohl nichts anderes übrig, als den Kopf runterzureissen. Hans hat Recht, so gesehen müsste sich eigentlich zwischen Ventil und Kopf etwas eingeschmuggelt haben, denn diese Ventil/Kipphebelstellung kann ja eigentlich nur sein, wenn das Ventil tiefer im Kopf sitzt, als die anderen. Das ist doch eigenartig. Die Stoßstange kann ja auch kaum länger geworden sein, oder? ;) Hat jemand schon einen derart verkohlten Ventilsitz (oder Ventil) gehabt, dass es einmal rundum und gleichmäßig saß?
Hilfe, in meinem Motor wächst was !:rolleyes:
 
Hallo,

die Stoßstangen können kürzer werden, insbesondere bei Fallert.
SNV31260a.jpg

Wenn die Einpressung der gekürten Stangen nicht stimmt wird der Stangenkopf lose und schlägt sich in das Alurohr ein. Neue Stoßstage passend abschneiden und mit Untermaß in das erhitzte Alu einpressen.

Gruß
Walter
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Walter,

besten Dank für Deinen Beitrag.
So wie aber der Kipphebel zum Ventil bei mir steht, müsste die Stoßstange länger geworden sein, oder eben das Ventil weiter in den Brennraum hineinragen. Wenn das Ventil tiefer einschlagen würde, oder die Stoßstange kürzer würde, würde der Kipphebel eher noch spitzer auf dem Ventilkopf aufliegen. Mein Kipphebel liegt aber flach auf dem Ventilkopf....?(?(

16-08-2016 09-08-46.jpg



Hallo,

die Stoßstangen können kürzer werden, insbesondere bei Fallert.
Anhang anzeigen 156946

Wenn die Einpressung der gekürten Stangen nicht stimmt wird der Stangenkopf lose und schlägt sich in das Alurohr ein. Neue Stoßstage passend abschneiden und mit Untermaß in das erhitzte Alu einpressen.

Gruß
Walter
 
Was bitteschön hat denn die Länge der Stoßstange (Stößelstange, jeder wie er es mag) mit dem Winkel des Kipphebels zum Ventil zu tun?
Lediglich die Einstellseite, also die mit der Schraube wäre davon betroffen.
Es kann also entweder nur ein Ventil mit anderer Schaftlänge oder ein anders sitzender Ventilsitz im Kopf sein.
 
Hallo Detlev,

die Ideen mit der Stoßstange sollten ja nur die Geometrie etwas näher bringen, daher habe ich das immer mit "müsste" verknüpft. Würde eine "verlängerte" Stoßstange nicht den gesamten Kipphebel mehr Richtung Ventil drücken, sofern kein Spiel eingestellt wird ?

Bei mir erhärtet sich auch immer mehr der Verdacht Richtung Ventilsitz - das Geräusch würde auch zeimlich gut dazu passen.

Grüße und Danke...

Was bitteschön hat denn die Länge der Stoßstange (Stößelstange, jeder wie er es mag) mit dem Winkel des Kipphebels zum Ventil zu tun?
Lediglich die Einstellseite, also die mit der Schraube wäre davon betroffen.
Es kann also entweder nur ein Ventil mit anderer Schaftlänge oder ein anders sitzender Ventilsitz im Kopf sein.
 
Hallo Christoph,

gehe kein Risiko. Kopf runter und nachschauen bevor es richtigen Schrott gibt.

liebe Grüße Ralf
 
Hallo auch - diese Unterschiede sind auch durch fertigungstechnische Toleranzen (Ventile bzw. Ventilsitze gering unterschiedlich tief bearbeitet und/oder Ventilführung nicht in der gleichen Achse liegend) möglich - hab es auch erst nicht glauben wollen, aber an verschiedenen Kopfen, die ich noch im Keller liegen habe festgestellt.
Ist nicht schön, ist aber so...

Gruß - Thomas
 
...ach ja, nicht so viel Sorgen machen - wenn beim Reinschauen nichts offensichtlich zu sehen ist, dann ist das eben so...
 
Wie weiter oben schon erwähnt wurde - die Länge der Stößelstangen hat nichts mit der Auflage der Kipphebel zu tun. Nur der Sitz der Ventile oder eventuell auch nicht gleich eingesetzte Ventilführungen.
 
Hallo zusammen,

vielen Dank für Eure Beiträge. Das "Projekt Kopfüberholung" ist also für die nähere Zukunft (beginnender Winter oder so) gespeichert. Ich werde sowieso kaum oder gar nicht mehr fahren, denn jetzt kommt erst mal der Urlaub und dann noch ein Haufen Arbeit, die kein Moppedfahren zulässt.

@Thomas: interessant finde ich Deine Aussage allerdings schon, dass Du es bei mehreren Köpfen auch unterschiedlich gesehen hast. Genau diese Info wollte ich ja ursrpünglich von den Erfahrenen Kollegen hier haben. Dachte dann aber, sowas hätte hier noch keiner gesehen. Wie dem auch sei - dann werden wir die Welt wieder ein kleines bißchen besser machen.;) Wenn nur nicht immer das Zeitproblem wäre :(
 
Bei den 2-Ventilern mit anständig geschmierten Ventilen ist das alles vergleichsweise unproblematisch, da kommt es auf einen halben mm kaum an.

Bei den alten Karren, wo die Ventile offen laufen und nicht nennenswert geschmiert werden, sind Ventilführungen Verschleißteile. Und dieser Verschleiß nimmt stark zu, wenn die gedachten Geraden "Kipphebelmitte - Auflagefläche Kipphebel/Ventil" und "Ventilschaftmitte" nicht in unbetätigtem Zustand einen spitzen Winkel (<90°) und wenn das Ventil betätigt wird einen stumpfen Winkel (>90°) bilden. In anderen Worten: während der Ventilbetätigung (am besten mittig) wird ein rechter Winkel durchlaufen.

Wenn das nicht so ist, drückt der Kipphebel das Ventil nicht nur nach unten, sondern es entsteht eine einseitige Kraft, mit der der Schaft gegen die Führung drückt - und erweitert sich die Führung.

Bei verchromten Ventilschäften bilden sich nicht selten eine Art "Schuppen", die wirken dann wie eine Feile auf die Ventilführung. Plus Staub und Straßendreck.

Die Angabe, daß nur die Geometrie im Kopf eine Rolle spielt, und NW, Stößel und Stoßstangen nichts (für diese Problematik) zu sagen haben, ist absolut korrekt. Entscheidend sind Ventilsitz (der sich durch Verschleiß und Bearbeitung ändern kann), Ventil (Schaftlänge, ändert sich durch Auswahl und Bearbeitung des Ventils und - in engen Grenzen - Verschleiß wenn sich der Kipphebel in die Stirnfläche des Ventilschaftes einarbeitet) und Kipphebellaggerung (fest durch den Kipphebel und die Lagerböcke).

Unterm Strich: wenn sich der Ventilsitz eingearbeitet hat, gibt es nur 2 realistische Optionen, die GGeometrie zu korrigieren:
1 - Ventil kürzen bzw kürzeres Ventil verwenden
2 - Neuen Ventilsitz mit korrekter Höhe verwenden
 
Unterm Strich: wenn sich der Ventilsitz eingearbeitet hat, gibt es nur 2 realistische Optionen, die GGeometrie zu korrigieren:
1 - Ventil kürzen bzw kürzeres Ventil verwenden
2 - Neuen Ventilsitz mit korrekter Höhe verwenden

3te wäre: axialspielaugleichscheiben unter die kipphebelbockauflagen legen....wenn die köpfe von hinten krumm sind und geplant werden müssen, geht das halt nur so
 
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