Hallo zusammen,
da ich bisher, bis auf einen Thread hier immer nur stiller Mitleser war und das in diesem Forum versammelte Know-How sehr schätze möchte ich mich und mein letztes Winterprojekt vorstellen.
Ich selbst komme aus dem wunderschönen Augsburg und hatte bisher keine großen Erfahrungen mit motorisierten Zweirädern, bis mir dann im letzten Winter eine DKW Baujahr 52 in einem sehr zuneigungsbedürftigen Zustad zugelaufen ist, die ich dann vollständig zerlegt und neu gelagert und abgedichtet und technisch nahezu in ihren Ursprungszustand versetzt habe. Dabei habe ich festgestellt, dass mir durchaus Freude bereitet im Winter gemütlich in der Werkstatt zu schrauben. Deshalb musste ich dann auch nicht sonderlich lange überlegen, als wieder ein Winter vor der Tür stand und mir eine BMW R80 RT Baujahr 83 mit 53k Kilometern zu einem fairen Kurs angeboten wurde. Das gute Stück wurde in den 80er Jahren mal als Gefährt für eine Hochzeitsreise genutzt und wurde zu diesem Zweck damals sehr gründlich in einem schimmernden perlmutweiß lackiert und mit goldenen Linien versehen und sah dann als es in meinen Besitz überging folgendermaßen aus:

da es die Farbgebung original so nicht gab und ich ja sowieso Schrauben wollte habe ich mich dann mal drangemacht das gute Stück etwas zu erleichtern.
Zerlegen:




Auf Grund der nicht meinem Geschmack entsprechenden Farbgebung, die dazu auch nicht mehr ganz frisch war habe ich dann beschlossen, alles wieder frisch zu machen und dazu noch etwas weiter zerlegt.

Um das ganze nicht zu stark ausufern zu lassen, sodass es in einem Winter noch Problemlos zu bewerkstelligen ist, habe ich dann beschlossen zunächst mal mit der originalen Gabel vorlieb zu nehmen, diese jedoch optisch etwas meinem Wünschen anzupassen.
Gabel:


weiter ging es dann mit der oberen Gabelbrücke. Hier gefiel mir das Blechteil nicht wirklich. Die Gabelbrücken aus dem Zubehör sagten mir alle nicht so richtig zu und deshalb beschloss ich eine untere zur oberen zu machen.
Hier im Forum bin ich dann auf einen solchen Umbau gestoßen, der mir allerdings technisch nicht ganz zusagte. (unter anderem fand ich die Klemmung eines Aluteils mit der originalen Hutmutter technisch fragwürdig).
Deshalb habe ich mir eine paar Gedanken gemacht und die dann in Metall umgesetzt.
Gabelbrücke:






Die Hutmutter ist aus Edelstahl und geht nur vollständig in die Gabelbrücke und stützt diese gegen seitliche Kräfte und Momente ab. Die Zeichnung der Brücke ist nicht der letzte Stand, hier haben sich noch Details geändert (nicht dass die jemand einfach blind nachbaut
) Bei Bedarf kann ich auch noch die Zeichnungen der Hutmutter raussuchen.
Weiter gings dann mit dem Tank. Die Farbe die drauf war gefiel mir nicht, also runter damit und dann hab ich festgestellt, dass der Tank blank gar nicht schlecht aussieht. Deshalb habe ich beschlossen, dass er so bleiben soll. Allerdings hatte der Vorbesitzer sehr ausgiebig Beulen mit Spachtelmasse verfüllt, was ich natürlich erst merkte, als er nackt war. Der Tank wurde dann noch von einem Bekannte bestmöglich ausgebeult und anschließend mit einem transparenten Korrosionsschutz behandelt.
Tank:


Motor:
Weiter gings mit dem Motor. Hier war etwas Undichtigkeit an den üblichen Stellen vorhanden und etwas Kosmetik notwendig:








anschließend habe ich der Vergaser im Ultraschallbad gereinigt und mit neuen Düsen und neuem Dichtsatz versehen.
beim Hinterachsgetriebe habe ich mich auf neue Dichtung und neuen Simmerring beschränkt:
Heckrahmen:
Weiter gings dann mit dem Heckrahmen. Hier gefiel mir der Orginale nicht wirklich. Ich finde ein schlankeres Heck schöner und mir gefällt es auch, wenn man etwas mehr vom Hinterreifen sehen kann. Deswegen habe ich mir auch hier gedanken gemacht und habe mir dann einen steileren, schmaleren Heckrahmen in Verbindung mit längeren Dämpfern mit gleichem Hub ausgedacht. Dadurch bleibt die Position der Schwinge wie im Orginal.
Anhang anzeigen 179737Anhang anzeigen 179738Anhang anzeigen 179739
hier noch der Vergleich zwischen Original und Fälschung:
Anhang anzeigen 179740
Das Rücklicht habe ich in diesem Zuge auch gleich noch im Rahmenheck untergebracht

Sitzbank:
Als nächstes War die Sitzbank dran
Anhang anzeigen 179744Anhang anzeigen 179745Anhang anzeigen 179746Anhang anzeigen 179747
Räder:
Als nächstes waren die Räder dran. Hier war die Ausgangssubstanz gut, sodass nur ein bisschen Kosmetik betrieben werden musste (was natürlich mit meditativem Aus- und wieder einspeichen verbunden war
):
Anhang anzeigen 179748Anhang anzeigen 179749Anhang anzeigen 179750Anhang anzeigen 179751
Als nächstes habe ich mir dann die Bremssättel vorgenommen und überholt und aufgehübscht


nun war der Punkt gekommen, an dem der alte Lack dann weichen musste:


Der fehlende Schutz wurde dann durch eine Pulverbeschichtung in lebensbejahrendem schwarz ersetzt und dann gings schon wieder aufwärts
Zusammenbau:





Aus Gründen der einfachheit wurde der Kabelbaum rund um eine m-Unit erstellt:

Hinsichtlich Klang habe ich mich für bewährtes entschieden. Hier wird ggfs. noch die Position optimiert, aber wie gesagt, es sollte nicht ausufern, weil so ein Winter ja gar nicht sooo lang ist:

Als Tacho gab es dann zufällig noch was vom gleichen Hersteller wie die M-unit und das Ganze musste irgendwie befestigt werden. Deshalb habe ich beschlossen die Enterprise nachzubauen:

Weiter ging es dann mit noch mehr kabeln



und dann gings auch schon richtung Ende


Danach gings dann zum TÜV, was aber relativ stressfrei war, da ja nicht viel geändert wurde und ich mich auch vorher schonmal mit dem amtlich anerkannten Sachverständigen unterhalten hatte.
am Ende sieht das Ganze jetzt so aus und ich denke bis auf Kleinigkeiten werde ich erst im nächsten Winter wieder ran




Die ersten Ausfahrten haben dann auch einen rießen Spaß gemacht und auch eine 150km Altmühltalrunde wurde absolviert.
Möchte mich an dieser Stelle noch für das vilee Wissen bedanken, dass hier zusammengetragen wird. Die meisten Nutzer hier sind sehr kompetent und hilfsbereit (destruktiven und eher nicht so hilfsbereiten User
kennt man irgendwann und weiß sie zu ignorieren) und es war wirklich super zu wissen, dass man im Notfall hier nachsehen könnte, wenn man irgendwo nicht weiterkommt. Ich hatte vorher keine Ahnung von Motorrädern und von der BMW sowieso nicht und ich glaube in Zeiten bevor es solche Foren gab hätte ich mich nicht dran gewagt, einfach mal drauf loszuschrauben. 


Viele Grüße aus dem schönen Augsburg.
Ich werde wahrscheinlich versuchen bei einem der nächsten Stammtische mal vorbeizuschauen.
da ich bisher, bis auf einen Thread hier immer nur stiller Mitleser war und das in diesem Forum versammelte Know-How sehr schätze möchte ich mich und mein letztes Winterprojekt vorstellen.
Ich selbst komme aus dem wunderschönen Augsburg und hatte bisher keine großen Erfahrungen mit motorisierten Zweirädern, bis mir dann im letzten Winter eine DKW Baujahr 52 in einem sehr zuneigungsbedürftigen Zustad zugelaufen ist, die ich dann vollständig zerlegt und neu gelagert und abgedichtet und technisch nahezu in ihren Ursprungszustand versetzt habe. Dabei habe ich festgestellt, dass mir durchaus Freude bereitet im Winter gemütlich in der Werkstatt zu schrauben. Deshalb musste ich dann auch nicht sonderlich lange überlegen, als wieder ein Winter vor der Tür stand und mir eine BMW R80 RT Baujahr 83 mit 53k Kilometern zu einem fairen Kurs angeboten wurde. Das gute Stück wurde in den 80er Jahren mal als Gefährt für eine Hochzeitsreise genutzt und wurde zu diesem Zweck damals sehr gründlich in einem schimmernden perlmutweiß lackiert und mit goldenen Linien versehen und sah dann als es in meinen Besitz überging folgendermaßen aus:

da es die Farbgebung original so nicht gab und ich ja sowieso Schrauben wollte habe ich mich dann mal drangemacht das gute Stück etwas zu erleichtern.
Zerlegen:




Auf Grund der nicht meinem Geschmack entsprechenden Farbgebung, die dazu auch nicht mehr ganz frisch war habe ich dann beschlossen, alles wieder frisch zu machen und dazu noch etwas weiter zerlegt.

Um das ganze nicht zu stark ausufern zu lassen, sodass es in einem Winter noch Problemlos zu bewerkstelligen ist, habe ich dann beschlossen zunächst mal mit der originalen Gabel vorlieb zu nehmen, diese jedoch optisch etwas meinem Wünschen anzupassen.
Gabel:


weiter ging es dann mit der oberen Gabelbrücke. Hier gefiel mir das Blechteil nicht wirklich. Die Gabelbrücken aus dem Zubehör sagten mir alle nicht so richtig zu und deshalb beschloss ich eine untere zur oberen zu machen.
Hier im Forum bin ich dann auf einen solchen Umbau gestoßen, der mir allerdings technisch nicht ganz zusagte. (unter anderem fand ich die Klemmung eines Aluteils mit der originalen Hutmutter technisch fragwürdig).
Deshalb habe ich mir eine paar Gedanken gemacht und die dann in Metall umgesetzt.
Gabelbrücke:






Die Hutmutter ist aus Edelstahl und geht nur vollständig in die Gabelbrücke und stützt diese gegen seitliche Kräfte und Momente ab. Die Zeichnung der Brücke ist nicht der letzte Stand, hier haben sich noch Details geändert (nicht dass die jemand einfach blind nachbaut

Weiter gings dann mit dem Tank. Die Farbe die drauf war gefiel mir nicht, also runter damit und dann hab ich festgestellt, dass der Tank blank gar nicht schlecht aussieht. Deshalb habe ich beschlossen, dass er so bleiben soll. Allerdings hatte der Vorbesitzer sehr ausgiebig Beulen mit Spachtelmasse verfüllt, was ich natürlich erst merkte, als er nackt war. Der Tank wurde dann noch von einem Bekannte bestmöglich ausgebeult und anschließend mit einem transparenten Korrosionsschutz behandelt.
Tank:


Motor:
Weiter gings mit dem Motor. Hier war etwas Undichtigkeit an den üblichen Stellen vorhanden und etwas Kosmetik notwendig:








anschließend habe ich der Vergaser im Ultraschallbad gereinigt und mit neuen Düsen und neuem Dichtsatz versehen.
beim Hinterachsgetriebe habe ich mich auf neue Dichtung und neuen Simmerring beschränkt:
Heckrahmen:
Weiter gings dann mit dem Heckrahmen. Hier gefiel mir der Orginale nicht wirklich. Ich finde ein schlankeres Heck schöner und mir gefällt es auch, wenn man etwas mehr vom Hinterreifen sehen kann. Deswegen habe ich mir auch hier gedanken gemacht und habe mir dann einen steileren, schmaleren Heckrahmen in Verbindung mit längeren Dämpfern mit gleichem Hub ausgedacht. Dadurch bleibt die Position der Schwinge wie im Orginal.
Anhang anzeigen 179737Anhang anzeigen 179738Anhang anzeigen 179739
hier noch der Vergleich zwischen Original und Fälschung:

Anhang anzeigen 179740
Das Rücklicht habe ich in diesem Zuge auch gleich noch im Rahmenheck untergebracht

Sitzbank:
Als nächstes War die Sitzbank dran

Räder:
Als nächstes waren die Räder dran. Hier war die Ausgangssubstanz gut, sodass nur ein bisschen Kosmetik betrieben werden musste (was natürlich mit meditativem Aus- und wieder einspeichen verbunden war

Anhang anzeigen 179748Anhang anzeigen 179749Anhang anzeigen 179750Anhang anzeigen 179751
Als nächstes habe ich mir dann die Bremssättel vorgenommen und überholt und aufgehübscht


nun war der Punkt gekommen, an dem der alte Lack dann weichen musste:


Der fehlende Schutz wurde dann durch eine Pulverbeschichtung in lebensbejahrendem schwarz ersetzt und dann gings schon wieder aufwärts
Zusammenbau:





Aus Gründen der einfachheit wurde der Kabelbaum rund um eine m-Unit erstellt:

Hinsichtlich Klang habe ich mich für bewährtes entschieden. Hier wird ggfs. noch die Position optimiert, aber wie gesagt, es sollte nicht ausufern, weil so ein Winter ja gar nicht sooo lang ist:

Als Tacho gab es dann zufällig noch was vom gleichen Hersteller wie die M-unit und das Ganze musste irgendwie befestigt werden. Deshalb habe ich beschlossen die Enterprise nachzubauen:


Weiter ging es dann mit noch mehr kabeln



und dann gings auch schon richtung Ende


Danach gings dann zum TÜV, was aber relativ stressfrei war, da ja nicht viel geändert wurde und ich mich auch vorher schonmal mit dem amtlich anerkannten Sachverständigen unterhalten hatte.
am Ende sieht das Ganze jetzt so aus und ich denke bis auf Kleinigkeiten werde ich erst im nächsten Winter wieder ran




Die ersten Ausfahrten haben dann auch einen rießen Spaß gemacht und auch eine 150km Altmühltalrunde wurde absolviert.
Möchte mich an dieser Stelle noch für das vilee Wissen bedanken, dass hier zusammengetragen wird. Die meisten Nutzer hier sind sehr kompetent und hilfsbereit (destruktiven und eher nicht so hilfsbereiten User




Viele Grüße aus dem schönen Augsburg.
Ich werde wahrscheinlich versuchen bei einem der nächsten Stammtische mal vorbeizuschauen.
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