Batterieproblem mit R100Gs Bj.88

BaB

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01. Okt. 2013
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Guten Morgen in die Runde der Elektrolurche mit einer Frage an die Experten.

Meine GS hat jetzt die zweite Batterie tiefentladen. Im Stand. Einziger bekannter Verbraucher ist die Uhr.
Die erste (Gel-)Batterie war nach erster Fahrt und anschließender 3-tägiger Standzeit platt.
Ich habe die Schuld auf die die Batterie geschoben, ist mir schon einmal bei einem anderen Rad passiert, Montagsproduktion, dachte ich.
Also eine neue Säurebatterie eingebaut, alles gut, Rad startet und LM lädt.
Nach 2-wöchiger Standzeit dann das gleiche Ergebnis: Batterie völlig tiefentladen, Spannung=0,45V.
Das kann doch nicht die Uhr gewesen sein, oder doch? Wonach sollte ich eurer Meinung jetzt suchen?
Für eure geschätzten Meinungen bin ich sehr dankbar!
 
Trenne die (voll geladene) Batterie vom Bordnetz und schalte ein Amperemeter, oder, falls nicht vorhanden, eine kleine Glühlampe (12 Volt, 2-4 Watt) in Reihe zur Batterie. Wenn diese aufleuchtet, fließt ein Strom in deutlich nennenswerter Höhe. Dann kannst Du alle Schalter, Leitungen und Relais anfassen und schauen, ob irgendwo ein Verbraucher im Stromkreis liegt.
 
Hallo Bernhard,
mess doch mal mit dem Ampermeter den Ruhestrom. Wenn man weis wie hoch der ist kann man die Sache evtl. eingrenzen.

Liebe Grüsse Ralf
 
lausiges Problem, hatte meine auch: 90er GS PD 1.
Bei mir war es eine Scheuerstelle, die einen Stromfluss erzeugte.
Ich hatte sie in der Werkstatt, weil das vor meiner Forumszeit war. Unter dem Tank, wenn ich mich recht entsinne. Ich habe für 400€ Batterien gehimmelt darunter eine Hawker PC680
Was mir jetzt spontan einfällt, ist die Variante mit Stromanzeige (Amperemeter oder Glühlampe) und dann gesteckte Kabelbaumteile trennen, z.B. den Heckkabelbaum, Lenkerschalter.
Dabei auch gleich nachsehen, ob irgendwo Wasser drinsteht.
Ob Schmodder unter dem Lima-Deckel zu einer Brücke führen kann, LiMa, Diodenplatte, ... :nixw:.
Wenn sich die Spezialisten zur Reihenfolge bei der Fehlersuche äußern könnten, fände ich das auch für mich sehr hilfreich.
 
Hallo,
allen Kabelbäumen ist gemein: Ausser der Uhr und der Bordsteckdose wird alles abgeschaltet. Die von Martin angesprochenen Dreckverbindungen können aber natürlich auch an vielen anderen Stellen für einen Stromfluß sorgen: Viele Relais sind z.B. auf der Arbeitsseite ungeschaltet mit Plus verbunden.

Einfacher Test: Batterie abklemmen und beobachten. Wenn die Batt. nach z.B. mehreren Tagen genügend Leistung hat, so ist sie mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht betroffen.

Uhr mal abklemmen (immer ein guter Kandidat).

Grosse Verbraucher können mit einer Stromzange gemessen werden, bei kleinen sind die Zangen meiner Meinung nach zu ungenau. Dann entweder ein Strommessgerät einschleifen (Vorsicht bei der Auswahl des Messbereiches, damit nicht das Messgerät schaden nimmt). Oder eine Leuchte mit max. 10 Watt einschleifen. Ist die Leuchte zu groß gewählt und der Übergangswiderstand zu hoch, bricht die Spannung ein und der Fehler kann nicht gefunden werden.
Den Schaltplan nehmen und nach und nach alles am Kabelbaum abklemmen, bis der spezielle Verbraucher gefunden ist. Diese Methode funktioniert leider nur dann, wenn der Fehler IMMER vorhanden ist. Ich habe auch schon mehrfach kapituliert und musste warten, bis der Komplettausfall eintrat.

Hans
 
Martin aus Mannheim;941257[... schrieb:
Wenn sich die Spezialisten zur Reihenfolge bei der Fehlersuche äußern könnten, fände ich das auch für mich sehr hilfreich.

Meine Vorgehensweise:
Messgerät einschleifen
Zündung und Zündspule trennen (weisser Dreieckssteckverbinder und beide Kabel an der/den Zündspulen)
Lima trennen (rotes B+ Kabel an der Diodenplatte und weisser Doppelstecker LKL/Starterkabel)
Sicherungen ziehen
Relais ziehen
Boardsteckdose
Kabelbaum Zusatzinstrumente
Zündschloss
Stecker Kontrolleuchten
offene, nicht genutzte Steckverbinder reinigen (Griff-Heizung/Warnblinker/Zusatzinstrumente)
Heckbaum
Lenker-Schalter
 
An alle, die mir hier ihre sehr wertvollen Tipps gegeben haben meinen herzlichen Dank!
Es war wohl die Uhr.
Mit angeklemmter Uhr: Sekundenzeiger bewegt sich nicht, 1mA Ruhestrom gemessen.
Nachdem ich sie abgeklemmt hatte, floss nichts mehr, und die Batterie hatte auch nach zwei Tagen keinen Spannungsabfall mehr.
Jetzt hoffe ich noch auf ein paar schöne Tage zum Fahren.
 
Das könnte kurz vor Abbrand sein, die frühen GSen haben den Kabelbaum ganz dämlich unterhalb der Gabelbrücke geführt, mit hohen Schutzblech z.B. scheuert es da mächtig.
 
1 mA ist nicht das Problem!

hi,

bei 1 mA hält ein 18Ah-Akku 750 Tag (theoretisch). Es ist sehr unwahrscheinlich, dass Du Dein Problem gelöst hast.

hi Hi lmar
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke fuer die Hinweise, das gibt was zu tun.
Kurz vor Abbrand?
Patrick, ich kann jetzt echt nicht mehr schlafen. Meine ist eine 88er. Der Baum geht unter der Bruecke durch und die Ummantelung ist soweit weg, dass ich die Kabel sehen kann. Zerscheuert ist da aber nichts.
 
Bernhard,

Die kannst ruhig schlafen solange du die Batterieverbindungen trennst.
Dan kann nichts passieren in deiner abwesendheit.


Nicht nur bei die GS sondern bei alle Krafträder sollte man bei Strom und Kabelbaum Probleme damit rechnen das abfackeln wegen Kurzschluss eine Gefahr ist die man ernst nehmen muss.

Batterie abklemmen reicht.


Paul
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber gerne.
Die Kühe sollten uns Freude bringen und keine schlaflose Nächte.


Ganz ehrlich: bevor meine R100S sich im heutigen gutem Zustand befand habe ich auch mal weniger geschlafen.
Hab mich dan entschlossen eine der letzte Generation, eine Mono, dazu zu kaufen.
Erst beim Probefahren auf mehrere von diese Monos ist mir klar geworden wie gut meine 40 Jahre alte R100S ist.


Paul
 
Danke fuer die Hinweise, das gibt was zu tun.
Kurz vor Abbrand?
Patrick, ich kann jetzt echt nicht mehr schlafen. Meine ist eine 88er. Der Baum geht unter der Bruecke durch und die Ummantelung ist soweit weg, dass ich die Kabel sehen kann. Zerscheuert ist da aber nichts.

Das würde Bine auch interessieren, ihre GS ist von 89.mmmm
 
Das würde Bine auch interessieren, ihre GS ist von 89.mmmm

Beim alten "Brotdosen"Cockpit hast Du kaum die Möglichkeit, den Kabelstrang oberhalb der unteren Gabelbrücke durch zu führen, es sei denn Du bohrst die Dose von hinten an. Dann hast Du allerdings bei jeder Lenkbewegung eine Schubbewegung des Kabelbaums im Lampengehäuse. Ob das so gut ist?
Tendenziell würde ich dann eher mal den Kabelbaum gegen einen neuen austauschen, nach knapp 30 Jahren auch kein Luxus.
 
Lebe Leute,

zum ursprünglichen Problem: Bei mir hat auch mal die defekte Uhr tiefentladen. Hat aber 2-3 Wochen gedauert.

Jetzt habt Ihr mich auch etwas nervös gemacht. Bei meiner 89er habe ich schon seit geraumer Zeit Bammel vor einem Elektrikproblem. Bisher aber alles gut.

Ist der Austausch des kompletten Kabelbaums ein Projekt, dass man sich als Gelegenheitsschrauber zutrauen sollte? Elektrotechnischen Sachverstand habe ich in der Familie, aber außer Lampenaufhängen und Herd anschließen halten sich meine eigenen Erfahrungen in engen Grenzen.

Viele Grüße,
Armin
 
Man kann beim Kabelbaumtausch eigentlich nichts falsch machen, da die Stecker alle eindeutig sind. Du solltest vorher allerdings die Verlegung des alten Baums abfotografieren.
 
Ich habe an meiner Basic fast überall die äussere Ummantelung des Kabelbaums, insbesondere im Bereich in und unter der Brotdose, mit Certoplast 519 neu isoliert.
Das Band ist übrigens klasse! Klebt gut, bietet Schutz gegen Scheuern, sieht aus wie original BMW.

Dann habe ich aufgrund der Tatsache, dass der Kabelbaum der Basic, bzw. der GS'en nicht komplett abgesichert ist eine zusätzliche 20A Flachsicherung in das rote Pluskabel an der Batterie eingeschleift (siehe Zebulon).


Gruß
Reimund
 
Zuletzt bearbeitet:
Hoffentlich ist bald Winter.
Das ist bei einem Kauf so eines älteren Krads das Einzige, was die kalten Tage freundlich macht.
Ich habe gerade das erste Mal die Heizung in der Garage angemacht.
 
Ein paar grundsätzliche Überlegungen zum Thema:

Kabel und Kabelbäume sind am Motorrad stärker beansprucht als z. B. am PKW. Das liegt an stärkeren Störeinflüssen wie
- Temperatur(wechsel)
- Feuchtigkeit
- Verschmutzung
- Vibrationen
- Lenkbewegungen.
Mit entsprechendem Alter und Laufleistung ist deswegen zunehmend mit Schäden zu rechnen; präventive Kontrollen oder Maßnahmen sind da in jedem Fall sinnvoll.
Schaut man sich die Elektrik von /5 und Paralever im Vergleich an, fällt außerdem auf, dass die Systeme mit den Jahren komplexer und umfangreicher wurden; gleichzeitig hat man aber später dünnere Kabel und schlechtere Isolierungen verwendet...
 
BMW Preise entwickeln sich recht unfreundlich.
Es gibt schon Kabelbäume über 600 euro.
Schlimmer ist das es nicht länger für alle Modellen Kabelbäume gibt.

Paul
 
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Ist der Austausch des kompletten Kabelbaums ein Projekt, dass man sich als Gelegenheitsschrauber zutrauen sollte? Elektrotechnischen Sachverstand habe ich in der Familie, aber außer Lampenaufhängen und Herd anschließen halten sich meine eigenen Erfahrungen in engen Grenzen.

Viele Grüße,
Armin

Wie Detlev schrieb, von jeder Stelle Bilder machen. Du kannst an jeder Verbindung beidseitig kleine Kleber mit Nummern verpassen, damit du die richtigen Verbindungen erwischt. Das meiste ist abe alleine von de Lage schon ersichtlich. Zeit nehmen und nicht in Hektik verfallen, dann bekommst du das gut hin. An jeder Stelle, wo ein Kabelbinder war, eine Markierung hinterlassen, dann geht die Verlegung sehr einfach. Kabelbinder UV Beständigkeit achten!

BMW Preise entwickeln sich recht unfreundlich.
Es gibt schon Kabelbäume über 600 euro.
Schlimmer ist das es nicht länger für alle Modellen Kabelbäume gibt.

Paul

Ich hab mir mal alle Stecker der Paralever zusammengestellt. Nimmt man noch den Zeitaufwand, die vielen unterschiedlichen Farben und Querschnitte, so ist man beim Selbermachen nicht weit weg vom ausgewiesen Preis.

Hans
 
Hallo,
wegen diverser verschmorter Kabelisolationen durch mechanisch hängendes Anlasserrelais habe ich gerade einen Kabelbaumtausch hinter mir.
Habe mich von hinten nach vorne vorgearbeitet und vorher auch sicherheitshalber mit Bildern dokumentiert. Ist wie Legospielen für Erwachsene.
Habe nicht zum Original gegriffen sondern zu einem Nachbaukabelbaum von Vorholt und Klein, der um einiges günstiger war, hier habe ich auch zum Motorkabelbaum gegriffen.
Einzig den Abzweig zum Heckkabelbaum musste ich etwas anders verlegen als er ursprünglich war, sonst passte der prima. Der neue Baum ist auch etwas schlanker als der Originale und lässt sich zwischen den Rohren gut verstauen. Auch die Verbindung zum Brotkasten ist durch ein einzelnen schmaleren Schlauch geführt - habe hierbei den Eindruck, da das eine Weile die Lenkbewegungen ohne Kabelbruch/Isolierungsschaden mitmacht. Nach den fast 30 Jahren sind die alten Schläuche und Kabelisolierungen schon recht strack im Vergleich zu einem flexiblen neuen Kabelbaum.
Die Steckverbindungen (3 mechanisch gleiche Buchsen im vorderen Rahmenblech) zu den Instrumenten sind jetzt einfarbig schwarz, aber anhand der Kabelfarben sind die Zuordnungen der jeweiligen Stecker leicht zu identifizieren.

Lima und Hauptkabel habe ich auch gleich erneuert, geordert hier bei Matze

Der Zündungsbaum ist noch unterwegs, den habe ich original genommen.

Ich hatte auch immer etwas Bauchweh was die Zuverlässigkeit der alten Elektrik angeht und bin froh das jetzt größtenteils neu zu haben.

schöne Grüsse
Dirk

Edit: Bin recht glücklich, das es das Zeugs noch fertigkonfektioniert gibt, Die Teile alle an Land zu ziehen und dann selbst klöppeln muss ich nicht haben.

Lebe Leute,

zum ursprünglichen Problem: Bei mir hat auch mal die defekte Uhr tiefentladen. Hat aber 2-3 Wochen gedauert.

Jetzt habt Ihr mich auch etwas nervös gemacht. Bei meiner 89er habe ich schon seit geraumer Zeit Bammel vor einem Elektrikproblem. Bisher aber alles gut.

Ist der Austausch des kompletten Kabelbaums ein Projekt, dass man sich als Gelegenheitsschrauber zutrauen sollte? Elektrotechnischen Sachverstand habe ich in der Familie, aber außer Lampenaufhängen und Herd anschließen halten sich meine eigenen Erfahrungen in engen Grenzen.

Viele Grüße,
Armin
 
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