Ölwannengewinde: M6 Ensat-Einsatz oder M8x1,0 Gewindebohrer?

strichzwojan

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01. Nov. 2017
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Innsbruck
Hallo,

drei M6 Gewinde an der Strichfünfölwanne sind defekt. Spricht etwas dagegen, die 6er Gewinde mit einem M8x1 Gewindebohrer (habe ich gerade frisch gekauft für eine Kipphebelreparatur) instandzusetzen??

Hintergedanke: Die Ensat-Buchsen haben 10mm Außendurchmesser und machen ordentliche Löcher in die Dichtfläche.

Kommen sich beim Aufbohren des Ölwannenschraubengewindes unter dem Ölfilterdeckel eigentlich die Gewindegänge der Ölwannenschraube rechts vorn und die der Ölfilterdeckelschraube auf " Fünf Uhr" in die Quere?

Ich finde, dass es da ziemlich eng zugeht.
Wie habt ihr das instandgesetzt?

Gruß und Danke,
Jan
 
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Richtig und die Drahtgewindeeinsätze verteilen die Spannung besser. Hier ist eine graphische Darstellung mit/ohne Einsatz.

Den letzten Helicoil-Einsatz habe ich bei einer Stehbolzenrep. am linken Zylinderfuß verbaut - wegen der einfacheren Ölführung zu den Kipphebeln. Das war ein originales BMW-Ersatzteil (screwlock!), was den Stehbolzen durch eine "Deformierung" im Gewinde besser festhalten soll. Möge es so bleiben...
Ansonsten gab es aber an anderen Stellen auch schon mal Probleme mit der Haltbarkeit, die ich mit Gewindebuchsen bislang nicht hatte.

Das mit M7 ist natürlich eine gute Idee. Danke! Ich werde morgen mal die Verfügbarkeit in meinem Schrauben/Werkzeugladen checken...

Und Manfred: die Ensat-Buchsen haben ein 10er Außengewinde, was sie sich aber selbst schneiden.

Jan
 
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Von M6 auf M10 würde ich mir sorgsam überlegen -bzw. bleiben lassen.
Standard Helicoil o. ä. sind hier die bessere Wahl.
 
Ich mache seit Jahren alles was möglich ist mit TimeSert Einsätzen. Für den, der es nicht kennt: Buchsen, ähnlich wie Ensat, aber sehr dünnwandig und durch den in der Fläche versenkten Bund auch öl-und gasdicht.
 
Hallo,
Von den Ensat- Buchsen gibt es auch eine dünnwandige Ausführung.

Nachdem der Helicoil Draht aus einer der Bohrungen der Ölfilterdeckelschrauben mir entgegen kam, besorgte ich mir TimeSert und die dünnen von Ensat.
Die TimeSert sind so dünn, das sie sich einfach einschieben liessen.
Die Bohrung war ja schon für den Heli Coil aufgebohrt worden.

Den Ensat Einsatz habe ich in einem Mentalen schwachen Minute einfach mal eingeschraubt, ohne aufzubohren. Und? Es passt perfekt.

Gruß
Paul

Ach ja. Die Bohrungen für den Helioil sollten vernünftig gebohrt werden, sonst kommt der Draht irgendwann wieder raus.
 
Also,

es ist fertig. Gestern schraubte ich die Ölwanne herunter und bohrte die drei defekten Gewinde im Block auf M7x1 auf. Meine Frage nach Sackloch- oder Durchgangsgewinde kann nun wie folgt beantwortet werden:

Alle, wirklich alle Ölwannenbefestigungsgewinde sind Durchgangsgewinde!
Es ist nicht ein einziges Sackloch dabei!

Der Motor ist der originale von April 1970.
Sämtliche Schrauben da unten können also als "Not-Ölablassschraube" genutzt werden. Deshalb habe ich sie auch alle mit Hylomar eingesetzt. Hoffentlich hat die Sabberei jetzt ein Ende.

Gruß, Jan
 
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Noch ein Tipp zur Instandsetzung eines Ölwannengewindes. Da die Motorblockfläche ja ziemlich "schief" über dem Boden hängt, man aber rechtwinklig und präzise arbeiten muss, habe ich diesmal nicht - wie üblich - ein kleines Geodreieck zur Kontrolle benutzt, sondern einfach eine M6x100mm-Schraube in das jeweilige Nachbargewinde geschraubt und leicht gegen die Motorblockfläche gekontert.
Man hat so einen wunderbaren Peilstab, den man immer während des Bohr-/Schneidvorgangs im Blick hat.
Geht wirklich super!

Jan
 
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