Projekt MZ-Gespann / Enduro mal anders!

Servus,

das hatte sogar mal der japanische Großserienhersteller mit einer (imho!) passablen Kompetenz für brauchbares Zweitaktmaterial im Einsatz. Hatte damals ne DT, und ich war Jahre später durchaus überrascht (schon zu 600er Zeiten) wie schön das Dingelchen von unten raus zog...

Grüße

Herbert
 
Hallo,

erfreulich reges Interesse hier im 2-takter-forum! :P

- Die boost-bottle:

Ich fasse mich kurz; denn das wäre eigentlich ein eigener Fred. Um Mißverständnissen vorzubeugen: "Überfettung" meint in diesem Zusammenhang nicht das Mischungsverhältnis Öl/Benzin! Vielmehr ist die Rede von der im Ansaugtrakt hin- und herschwingenden Gassäule, welche mehrmals vor-zurück durch den Vergaser geht und dadurch immer fetter wird (mehr Benzin, weniger Luft) mit entsprechenden Folgen für das Hochdrehen des Motors. Dem soll die b.-b. vorbeugen, indem sie die zurückschwingende Gassäule "einfängt" und beim nächsten Füllungstakt wieder freigibt.
Das ist ein akustisches Phänomen und funktioniert nur in einem umschriebenen Drehzahlbereich (erwünscht im tiefen), abhängig von Gefäßvolumen, Rohrdurchmesser und -länge. Es gibt dazu den erwähnten "boost-bottle-Rechner", nach dessen Eckdaten ich mich auch gerichtet habe, soweit baulich machbar. Darum ist das Gefäß etwas kleiner als berechnet; funktioniert aber trotzdem gut. Bei mir ist es eine abgeschnittene Alu-Trinkflasche. Der neue Boden ist aus Kunststoff (POM) gedreht, eingeklebt und mit Blechschräubchen gesichert. Mitten im Boden ist eine M6-Schraube befestigt, welche das ganze Teil hinten an einer Strebe des Batteriekastens hält, s. Bilder. Die Rohrleitung besteht aus zwei Schläuchen und verlöteten Kupferfittingen mit passender Biegung (außen verzinnt, damit es wie Alu aussieht). In den Zylinder-Ansaugstutzen ist ein passend gedrehtes Alurohr eingeschweißt.
Ach ja, zur Frischöl-Automatik: Ist sicher eine gute Sache, aber bin mein Lebtag das Selbermischen gewohnt und habe die Devise "was nicht dran ist, geht auch nicht kaputt". Ich fahre ca. 1:60 mit normalem 2T-Öl ohne Probleme.

Membranumbau:

Kenne ich theoretisch aus vielerlei Literatur, aber nicht praktisch und scheue auch den Umbauaufwand. Klassisches Tuning (Strömungsverhältnisse, Verdichtung, Quetschkante, Bedüsung usw. usw. optimieren, boost-bottle) genügt mir einstweilen. Am Simson-Mokick habe ich da schon sehr schöne (alltagstaugliche und langlebige) Erfolge erzielt. Für die TS denke ich langfristig eher an 300 ccm, aber erst, wenn der Motor ohnehin fällig wird.

Auspuff:

Mit dem Originalteil bin ich zufrieden, abgesehen vom Ofenrohr-Design und der Schalldämpfung. Den Topf habe ich dieser Tage aufgesägt, weil es drinnen klöterte. Lag am gebrochenen Innenleben des Dämpferteils, s. Bilder. Wie gesagt, wird der Vorderteil weiter verwendet.Mache mir nur Gedanken, die vorgefundene Prallplatte mit den 4 Löchern durch einen Konus zu ersetzen. Theoretisch sollte der Bereich der Resonanzdrehzahl so etwas breiter werden; muß ich noch meine Literatur wälzen und rechnen. Hat jemand das schon mit Erfolgt gemacht?

Rohrende pressen

Wegen Anfrage, wie das Werkzeug zum Flachpressen der Rohrenden am Haltebügel aussieht, habe ich Bilder dazu gemacht. Ist recht simpel gemacht: In ein Flachmaterial von 8 mm Stärke habe ich ein Loch mit dem gewünschten Radius gebohrt und dann nach oben hin V-förmig ausgesägt und -gefeilt. Die Breite oben muß größer sein als die des plattgedrückten Rohres. Auf der Druckseite müssen die Kanten gut abgerundet sein; das Rohr soll ja nur verformt und nicht geschnitten werden. Auch würde ich beim Pressen den Schraubstock nicht bis zum Allerletzten zuwürgen, sondern etwas Luft lassen. Noch zusätzliche Profi-Tipps?

Trick:

Zum Schluß noch ein nützlicher Trick zum Festlegen von Kabelbäumen am Rahmen, Abschluß von Lenkerband-Wicklungen, auch für Zierteile u.v.m.:
Stammt aus einem alten Motorradbuch aus Zeiten vor Plastik-Kabelbindern. Empfohlen wird, das Kabel etc. mit kräftigem Leinenzwirn an das Rahmenrohr zu wickeln. Der Witz dabei ist, daß es ohne jeden Knoten zuverlässg hält. Wie ich auf der Skizze unten versucht habe darzustellen, wird zunächst seitlich eine Schlaufe gelegt, beide Fadenenden nach hinten geführt, wovon eines zunächst frei liegenbleibt. Das andere wird von der Rolle herunter dicht an dicht zurückgewickelt. Wieder an der Schlaufe angekommen, wird der Zwirn von der Rolle abgeschnitten und das jetzt freie Ende B durch die Schlaufe gesteckt. Durch Ziehen am anderen, freien Ende A geht die Schlaufe zu und nimmt das Fadenende mit unter die Wicklung. Was dann noch links und rechts übersteht, wird abgeschnitten. Dann Einlassen mit Leinölfirnis oder notfalls Klarlack - sieht sehr ordentlich aus und ist wasserfest und sehr haltbar. Siehe das leider etwas unscharfe Bild vom rechten Heizgriff.

Grüßle, Fritz. )(-:
 
Zuletzt bearbeitet:
Ups, die Bilder fehlen!
 

Anhänge

  • IMG_1032.JPG
    IMG_1032.JPG
    121,6 KB · Aufrufe: 226
  • IMG_1033.JPG
    IMG_1033.JPG
    87,8 KB · Aufrufe: 221
  • IMG_1039.JPG
    IMG_1039.JPG
    93,5 KB · Aufrufe: 217
  • IMG_1040.JPG
    IMG_1040.JPG
    85,5 KB · Aufrufe: 224
  • IMG_1041.JPG
    IMG_1041.JPG
    52,9 KB · Aufrufe: 207
  • IMG_1035.JPG
    IMG_1035.JPG
    129,2 KB · Aufrufe: 220
  • IMG_1038.JPG
    IMG_1038.JPG
    103,1 KB · Aufrufe: 209
  • IMG_1037.JPG
    IMG_1037.JPG
    92 KB · Aufrufe: 211
Hallo,

Trick:

Zum Schluß noch ein nützlicher Trick zum Festlegen von Kabelbäumen am Rahmen, Abschluß von Lenkerband-Wicklungen, auch für Zierteile u.v.m.:
Stammt aus einem alten Motorradbuch aus Zeiten vor Plastik-Kabelbindern. Empfohlen wird, das Kabel etc. mit kräftigem Leinenzwirn an das Rahmenrohr zu wickeln. Der Witz dabei ist, daß es ohne jeden Knoten zuverlässg hält. Wie ich auf der Skizze unten versucht habe darzustellen, wird zunächst seitlich eine Schlaufe gelegt, beide Fadenenden nach hinten geführt, wovon eines zunächst frei liegenbleibt. Das andere wird von der Rolle herunter dicht an dicht zurückgewickelt. Wieder an der Schlaufe angekommen, wird der Zwirn von der Rolle abgeschnitten und das jetzt freie Ende B durch die Schlaufe gesteckt. Durch Ziehen am anderen, freien Ende A geht die Schlaufe zu und nimmt das Fadenende mit unter die Wicklung. Was dann noch links und rechts übersteht, wird abgeschnitten. Dann Einlassen mit Leinölfirnis oder notfalls Klarlack - sieht sehr ordentlich aus und ist wasserfest und sehr haltbar. Siehe das leider etwas unscharfe Bild vom rechten Heizgriff.

Grüßle, Fritz. )(-:

Hallo Fritz,

super - seemännische Handarbeiten im Bereich der Motorräder - das ganze heißt Takling und wird normalerweise zum Sichern der losen Enden am Tauwerk gegen das Aufdrehen verwendet. Wobei da auch mittlerweile (grrrrrr....) im Bereich Kunstfaser oft nur das Feuerzeug verwendet wird.

PS: Falls Du mal noch eine Gabel brauchst - habe noch eine ETZ Gabel für Trommelbremse zu stehen.

Gruss Ingo
 
Zuletzt bearbeitet:
@ Fritz: :applaus:Perfekt - besser wie im Lehrbuch erklärt

Auspuff:

Mit dem Originalteil bin ich zufrieden, abgesehen vom Ofenrohr-Design und der Schalldämpfung. Den Topf habe ich dieser Tage aufgesägt, weil es drinnen klöterte. Lag am gebrochenen Innenleben des Dämpferteils, s. Bilder. Wie gesagt, wird der Vorderteil weiter verwendet.Mache mir nur Gedanken, die vorgefundene Prallplatte mit den 4 Löchern durch einen Konus zu ersetzen. Theoretisch sollte der Bereich der Resonanzdrehzahl so etwas breiter werden; muß ich noch meine Literatur wälzen und rechnen. Hat jemand das schon mit Erfolgt gemacht?

Na klar! Jetzt rennt die ZündappA%!
Die Prallplatte mit den Löchern ist m. E. nix halbes und nix ganzes. Theoretisch hat der Auspuff bei ebener Prallplatte genau eine Resonanzfrequenz und damit genau eine Resonanzdrehzahl, also einen ganz kleinen Bereich mit viel Leistung.
Um diesen Drehzahlbereich zu verbreitern muss anstatt der ebenen Prallplatte ein Konus her. Wäre noch das Problem des Konenwinkels. Je länger der Winkel, desto breiter das "gute" Drehzahlband, die Spitzenleistung nimmt aber ab.
Je kleiner der Konus, um so definierter wird der Leistungsbereich und die Spitzenleistung nimmt zu.
Bei alldem darf aber das Gesamtvolumen des Auspuffs nicht vergessen werden, sonst gaht da gar nichts mehr.

Und dann muss die Birne noch leise gemacht werden udn dann solls noch so ähnlich wie das Original aussehen, damit keiner meckert. Damit kenn ich mich aber nicht aus.....
 
Hallo Fritz,

sammelt sich in der Flasche Gemisch?
Eigendlich sollte der Anschluß doch am tiefsten Punkt der Flasche liegen.
Bei meiner sah es damals auch so aus wie bei deiner Emme, da stand dann immer einiges drin.
Der Bauaufwand für das Membrangehäuse war garnicht so groß.
Am Einlaß etwas Platz geschaffen (Kühlrippen weggefräst), eine Grundplatte mit Bohrung auf den Einlaß geschraubt, darauf ein Alugehäuse geschraubt.
In dem steckt der Membranblock und dann wieder ein Platte, an der ein abgesägter Ansaugstutzen angelötet ist.
Der Motor ist dadruch deutlich schaltfauler zu fahren, als ETZ-Motoren mit 290 oder 300ccm (jeweils mit Mahlekolben).
Auch sollen ETZ-Motoren mit 32er Mikunivergaser deutlich besser laufen als mit den BVF`s.

Gruß
Ralf
 
Hallo,

habe weiter gebaut ...

Kontrolle der vor über einem Jahr eingebauten Flasche ergab drinnen ca. 2-3 Eßlöffel Benzingemisch. War mit zu rechnen, halte ich aber für tolerabel. Senkrecht finde ich keinen vernünftigen Platz zum Anbau. Kommt halt eine Ablaßschraube dran.

Den "Tuning"topf habe ich auch näher inspiziert. Hatte schon nach der Probefahrt den Eindruck, daß der Motor damit "zugestopft" wirkt. Der Krümmer war auch etwas angebläut. Erster Verdächtiger war der Schalldämpfer (primitiv aufgebaut mit einer glaswollumwickelten Schraubenfeder statt eines Siebrohres). Zerlegt offenbarte sich dann, daß die Auslaßöffnung zu gut einem Drittel durch hochstehendes Blech eingeengt war, s. Bild.

Dem konnte mittels Druckluftschleifer abgeholfen werden. Zusätzlich zeigte sich noch, daß der Topf überhaupt kein vernünftiges Endrohr hat, nur eine schmale, zudem unten offene Lasche. Versuchsweise kommt ein Stück Heizungsrohr drauf, innen 25 mm, Länge 120 mm. Ehe ich am Originaltopf weitermache, wird so probegefahren. Es bleibt spannend!

Nebenbei sieht man auf dem einen Bild diesen abgesägten Originaltopf; drinnen steckt ein Stück Alu-Rohr aus meinen Vorräten (ist doch praktisch, so einen vom Schrott gesammelten Fundus zu haben!). Daran wird ein noch zu wickelnder Konus befestigt, und durch Verschieben dieses Ensembles werde ich mit der Resonanzlänge experimentieren. :]

Bis dann, Fritz. )(-:
 

Anhänge

  • IMG_1049.JPG
    IMG_1049.JPG
    69,3 KB · Aufrufe: 145
  • IMG_1048.JPG
    IMG_1048.JPG
    93,4 KB · Aufrufe: 143
  • IMG_1047.JPG
    IMG_1047.JPG
    94,9 KB · Aufrufe: 148
  • IMG_1046.JPG
    IMG_1046.JPG
    112,6 KB · Aufrufe: 151
  • IMG_1043.JPG
    IMG_1043.JPG
    52,2 KB · Aufrufe: 143
Hallo,

der Tuning-Pott läuft weiterhin besch..eiden; mehr Zeit hänge ich nicht daran.
Wenigstens bot die Probefahrt Gelegenheit für ein wenig Wintersport. Die Bilder entstanden auf einer öffentlichen Schotterstraße, die ca. 7 km durch den Wald führt - sowas gibt es hier noch! :gfreu:
 

Anhänge

  • IMG_1054.JPG
    IMG_1054.JPG
    78 KB · Aufrufe: 129
  • IMG_1053.JPG
    IMG_1053.JPG
    129 KB · Aufrufe: 110
  • IMG_1052.JPG
    IMG_1052.JPG
    112,4 KB · Aufrufe: 137
  • IMG_1051.JPG
    IMG_1051.JPG
    88,8 KB · Aufrufe: 115
  • IMG_1050.JPG
    IMG_1050.JPG
    108,3 KB · Aufrufe: 119
Hallo,


den Winter über hat sich was getan!

Die boost bottle habe ich schräg anhängen können, sodaß der Auslaß nun nahezu am tiefsten Punkt liegt und sich kein Sprit mehr sammeln kann.

Die Ansaugwege ab Vergaser bis in den Brennraum hinein haben die übliche Fräser-Behandlung bekommen (ohne die Steuerzeiten zu ändern). Lohnt sich wirklich; war viel Arbeit, die erheblichen Überstände und Grate zu egalisieren.

Der Auspuffbau:
Es ging ja darum, statt der Prallplatte einen Gegenkonus ans Ende des Leistungsteils zu setzen. Gewählt habe ich dafür einen moderaten Winkel von 7,5 Grad, passend zum flachen, etwa halb so großen Winkel des Diffusors. In "Two stroke perfomance tuning" von A.G. Bell finden sich dazu gute Anleitungen wie auch Formeln zum Berechnen der Blechabwicklung.

Geformt habe ich den Konus aus Zinkblech (für Recyclingfans: Waschmaschinenrückwand). Oben ist er um einen Alu-Ring gedengelt und mit am Kopf flachgeschliffenen Blechschrauben daran befestigt. So paßt er genau in den abgesägten Auspufftopf und läßt sich darin verschieben. Im anderen Konusende steckt als Endrohr (engl. stinger oder bleed pipe) ein Kupferrohr mit 25 mm Innendurchmesser. Dazu später.
Auf das Endrohr habe ich einen (ziemlich) provisorischen :D Schalldämpfer gepfriemelt und bin auf die Testpiste, eine Teerstraße in den Feldern. Dutzende Fahrten in Nieselregen und scharfem Wind mit unerwartet erfreulichem Ergebnis: Durch Hin- und Herschieben des Trichters ließ sich ein scharf begrenzter Optimalpunkt ermitteln, bei dem der Motor sauber ausdrehte. Im Bild sieht man Striche auf dem Konus, bis zu denen er jeweils eingeschoben war. Da, wo das + - Zeichen ist, liegt der Bestpunkt. Nur ein cm weiter rein oder raus, und der Motor dreht nicht vollends hoch. Der Resonanzpunkt war gefunden!
Das Endrohr ist 15 cm lang. In einer englischen Tuninganleitung - dort gibt es eine MZ-Rennserie - las ich den Tipp, das Rohr weitgehend in den Gegenkonus einzuschieben; soll bessere Leistung bringen und das Auspuffgeräusch etwas leiser machen. Letzteres kann ich nicht bestätigen, aber das Hineinschieben hat tatsächlich einen mit Sicherheit nicht eingebildeten, zusätzlichen Schub gebracht!

Soweit, so gut. Der "neue" Auspuff ist jedoch etwas zu lang, um den geplanten, hochgelegten Schalldämpfer problemlos anzuschließen. Also habe ich versucht, dem früher erwähnten, miserablen "Tuning"auspuff bessere Manieren beizubringen. Zwischen Konus und Gegenkonus aufgesägt (gute Gelegenheit, die innen an den Sch(w)eißnähten hochstehenden Blechkanten zu beseitigen) und nochmal das ganze Testprogramm, dieses Mal mit einer Blechmanschette und zwei Schlauchschellen, s. Bild. Und, oh Wunder, mit 4 cm Verlängerung ist das Ding dem modifizierten Originalauspuff gleichwertig und wird zunächst als Basis für den Weiterbau hergenommen!

Weitere Kleinigkeiten: Ein vorrätiger Simson- Seitengepäckträger paßt mit einer umgeschweißten Haltelasche oben links tadellos an die MZ. Dazu ein Ledergurt, in bewährter Weise gefirnißt und gefettet (für Markenfetischisten: Gürtel von Diesel :schadel: ) macht zusätzlich was her. Und ein blecherner Metabo-Maschinenkasten vom Schrott mutierte mit Anstrich und ein paar Holzleisten zum oregenool WK II-Munitionsbehälter.

Den Schalldämpfer beschreibe ich im in Kürze im nächsten Beitrag!


Grüßle, Fritz. )(-:
 

Anhänge

  • IMG_1130.jpg
    IMG_1130.jpg
    222,3 KB · Aufrufe: 127
  • IMG_1129.jpg
    IMG_1129.jpg
    297,9 KB · Aufrufe: 133
  • IMG_1125.jpg
    IMG_1125.jpg
    158,5 KB · Aufrufe: 116
  • IMG_1126.jpg
    IMG_1126.jpg
    169,3 KB · Aufrufe: 117
  • IMG_1136.jpg
    IMG_1136.jpg
    139,6 KB · Aufrufe: 113
Lieber Fritz,

auch wenn dein Zweitakt-Tuning uns im Kernthema hier gar nicht weiterbringt,
lese ich mit großer Freude von deinen Forschungen. :fuenfe:
Schön, wie du mit wissenschaftlicher Akribie deine Ziele verfolgst und respektable Ergebnisse präsentierst.
Weiter so! :applaus:
 
Lieber Fritz,
auch wenn dein Zweitakt-Tuning uns im Kernthema hier gar nicht weiterbringt

Oh doch!
Mich schon.

Aber in einem möchte ich mich Michael anschließen:
Weiter so! :applaus:

Kannst du gern mehr von berichten.

Und danke für den Tipp mit dem Metabo-Koffer, ich habe noch einen unbenutzten AEG-Koffer....
 
mir gefällt es auch, ich werde eventuell noch Anleihen für meine Puch nehmen, die meisten hier sind doch mehrfach unterwegs was Motorräder betrifft

ich mag wie unpragmatisch der Fritz das löst, und welche Rohstoffe er verwendet
:applaus::applaus::applaus:
 
Fortsetzung von oben:

Schalldämpferbau

Vorab: Hier geht es zwar um einen Zweitakter, jedoch ergibt sich aus der theoretischen Betrachtung und der handwerklichen Ausführung vieles als "Abfall"produkt, das allgemein anwendbar ist; auch 2-ventiler sollten auf ihre Kosten kommen!

Jetzt kommt nämlich die Füsick ins Spiel. Hier war jahrzehntelang verschüttetes Wissen aus der Schul- und Studienzeit wiederzubeleben. Rein hobbymäßig und ohne Druck hat das richtig Spaß gemacht :].

Nicht, daß wer meint, ich hätte den ultimativ leisen Wundertopf konstruiert - einstweilen bin ich froh, daß er im Standlauf nicht lauter als das Serienteil ist. Da geht noch was, denn die Rohrdurchmesser im Dämpfer sind reichlich ausgelegt und sollen sukzessive verkleinert werden, so lange, bis die Motorleistung anfängt zu sinken. Testfahrten werden gemacht, sobald das österliche Schneetreiben aufgehört hat ... mmmm

Schalldämpfung ist u.a. machbar mittels
- Querschnittsänderung
- Düse
- Volumenresonator
- Pfeifenresonator
- Absorptionsdämpfer

Der für unsere Gummikühe beliebte Absorptionsdämpfer (Siebrohr mit Schallschluck-Material drumherum) bringt beim 2-Takter eher enttäuschende Ergebnisse. Besser wirkt hier ein sog. Tiefpaßdämpfer, der dessen unangenehme, hochfrequente Geräusche vermindert. Er besteht aus mehreren Kammern, welche durch Röhrchen ("Pfeifen") miteinander verbunden sind. Abhängig von der Pfeifenlänge liegt die maximale Schalldämpfung bei einer bestimmten Wellenlänge Lambda, nämlich bei der 4-fachen Rohrlänge. Weitere Dämpfungsbereiche liegen bei ungeradzahligen Vielfachen dieser Rohrlänge (die man auch als Lambda : 4 beschreiben kann).

Wie lang sollen nun die Pfeifen sein? Da habe ich Formeln zusammengesucht und herumgerechnet, letztlich aber das Handtuch geworfen und pragmatisch gehandelt. Sinnvoll im Auspufftopf gegebener Größe unterzubringen sind nur einigermaßen kurze Pfeifen; also habe ich dreierlei Längen und eine Siebplatte vorgesehen, s. Bild. Falls wer dennoch Lust zum Rechnen hat, hier einige Formeln:

Tonhöhe
L = c : 2f (L = Rohrlänge in m; c = Schallgeschwindigkeit in Luft in m/sec; f = Tonhöhe/Frequenz in Hertz)

Wellenlänge
c = Lambda x f (c = Schallgeschwindigkeit, s.o.; Lambda = Wellenlänge; f = Frequenz, s.o.)

Als störende "Hoch"frequenz werden Tonhöhen oberhalb von etwa 500 Hertz angesehen.

Damit es schön unübersichtlich wird, kommen noch diverse Variablen hinzu:

- Die Schallgeschwindigkeit in Luft ist temperaturabhängig und liegt bei heißen Auspuffgasen wesentlich höher, z.B. bei 500 Grad C bei 558 m/s, bei 400 Grad C bei 520 m/s und bei 300 Grad C bei 480 m/s.

- Das Luftvolumen ist ebenfalls temperaturabhängig. Hier gilt das
Gay-Lussac' sche Gesetz
V1 : T1 = V2 : T2 = konstant
Das heißt, Volumen V und Temperatur T stehen in einem gleichbleibenden Verhältnis. Eine Abkühlung von z.B. 500 Grad C auf 400 Grad C (- 20%) verringert das Ausgangsvolumen um 20 %.


Weil es so schön ist, nun noch das
Hagen-Poiseuille' sche Gesetz
(ja, ich habe auch nachgesehen, wie man das richtig schreibt).
Die Formel erspare ich uns. Es geht hierbei um die Größe des Volumenstromes durch ein Rohr. Dies ist u.a. abhängig vom Innenradius des Rohres, dessen Länge und der Viskosität des strömenden Mediums.
Merken kann man sich folgendes, und das ist eine Nutzanwendung für alle Bastler:
Der Strömungswiderstand ist sehr stark abhängig vom Rohrmaß, nämlich der 4. (!) Potenz des Radius. Halbierung des Rohrdurchmessers erhöht den Strömungswiderstand somit um das 16-fache! Sicher interessant bei Überlegungen nicht nur bzgl. Auspuff, sondern auch bei der Auslegung von Ansaugwegen, Vergasergrößen usw.
Ferner steigt mit der Temperatur auch die Viskosität von Luft; der Strömungswiderstand erhöht sich (durch verstärkte Molekülbewegung und damit "Reibung" im Rohr).

Jetzt aber zum ehrbaren Handwerk!

Die unter Druck stehenden Aufpuffgase sollen nicht herumknallen, sondern idealerweise als ruhiger, gleichmäßiger Strom das System verlassen. Zweckdienlich müssen sie dafür entspannt und ihre Geschwindigkeit herabgesetzt werden. Dem ist ein möglichst großes Topfvolumen förderlich.
Als Topf dient ein 10 cm großes Alu-Rohr (Dank an König Otto!). Die runden Scheiben sind aus einem alten Straßenschild entstanden - vier Quadrate ausgeschnitten, zusammen auf eine lange M 6-Schraube gespannt, die Ecken abgesägt und dann auf der Drehbank rundgemacht. Verkehrsschilder (ausrangierte! :oberl:) liefern vielseitig verwendbares, 2 mm starkes Alu-Blech. Die Pfeifen sind aus dem Vollen gedreht und dann in die gebohrten Scheiben eingesetzt und verschweißt. Montiert ist alles auf einer Gewindestange; im Bild steckt diese in einer Bohrmaschine. So ging das Aufschrauben der Haltemuttern schneller. Das ganze Konglomerat ist in das Rohr eingeschoben und wird mit der Gewindestange im vorderen Abschlußdeckel gehalten. Hinten befindet sich als Abschluß und zusätzlicher Dämpfer ein runder Alu-Schöpflöffel :gfreu:, verschweißt mit einem gedrehten Alu-Ring. In der Mitte steckt ein Stück Kupferrohr mit einem 90-Grad-Winkel (Heizungsbau). Damit werden die Abgase nach links unten abgeleitet zugunsten künftiger Beiwagen-Passagiere. Sonst steht denselben nach kurzer Fahrt das Wasser in den Augen ;(, und sie stinken ewig nach Auspuff.

Als Hitzeschutz dient ein Stück Edelstahl-Lochblech, gewonnen aus einem Wäscheabwurf, am Topf befestigt mit Blechschrauben. Zur Verstärkung sind darunter rundgebogene 2 mm-Alustreifen, ferner gedrehte Abstandshalter.
Bleibt noch das Verbindungsteil vom Auspuff zum Schalldämpfer. Das sollte nicht einfach nur ein simples Verbindungsrohr sein, sondern möglichst dem nachgeschalteten Dämpfer die Arbeit schon etwas erleichtern.

Die obige Theorie in die Praxis umgesetzt, soll es das auf mehrfache Weise tun (mag sein, daß die Erwartung überzogen ist; zumindest gibt es dem Betrachter optisch Rätsel auf ;)).

- Querschnittsänderung. Der Innendurchmesser springt nach dem Endrohr (stinger / bleed pipe) von 25 auf 37 mm, wodurch sich die Gase etwas entspannen können.

- Volumenänderung. Durch eingedrehte Rillen ist das Teil ein bißchen als Kühlkörper ausgebildet. Vgl. oben; nach Gay-Lussac sinkt das Gasvolumen prozentual gleich stark wie die Temperatur. Macht z.B. von 500 auf 400 Grad C immerhin 20 % aus. Gleichzeitig sinkt auch die Gasviskosität; wohl kaum spürbarer Effekt.

- Schallgeschwindigkeit. Sinkt auch mit der Temperatur, s.o.

Bleibt abzuwarten, was die Testläufe ergeben und was sich noch optimieren läßt. Als Erfahrungswert vom früher selbst gebauten Simson-Dämpfer habe ich, daß die Dämpfung oberhalb eines passenden Pfeifen-Innendurchmessers rapide nachläßt. Es bleibt spannend.

Korrekturen und ergänzende Anregungen sind willkommen!


Grüßle, Fritz. )(-:
 

Anhänge

  • IMG_1109.jpg
    IMG_1109.jpg
    135,7 KB · Aufrufe: 161
  • IMG_1110.jpg
    IMG_1110.jpg
    170,7 KB · Aufrufe: 161
  • IMG_1120.jpg
    IMG_1120.jpg
    161,6 KB · Aufrufe: 158
  • IMG_1123.jpg
    IMG_1123.jpg
    187,2 KB · Aufrufe: 160
  • IMG_1135.jpg
    IMG_1135.jpg
    291,6 KB · Aufrufe: 184
  • IMG_1134.jpg
    IMG_1134.jpg
    238,2 KB · Aufrufe: 176
  • IMG_1132.jpg
    IMG_1132.jpg
    270,2 KB · Aufrufe: 171
  • IMG_1131.jpg
    IMG_1131.jpg
    301,9 KB · Aufrufe: 166
Zuletzt bearbeitet:
- Eisbecher wird Auspuff
- Beiwagen ist da! :hurra:

Hallo,

habe nun doch auf Grundlage des Originaltopfes eine zweite Auspuffversion gebaut. Der "Tuning"pott hat jämmerlich dünnes Blech und deshalb sehr lauten Körperschall; dagegen hilft mein schöner Schalldämpfer natürlich nicht. Bei einem Geländeausflug bin ich über kopfgroße Betonbrocken gehoppelt und habe mir die Auspuffnaht unten aufgerissen wie Papier. So nicht! Bei der Gelegenheit hat sich übrigens der Hebebügel am Vorderrad bewährt. Nach dem Beton kam Schlamm, in dem ich nach 20 m steckengeblieben bin. Schieben ging nicht, bin dabei samt Maschine rücklings voll in die Grütze gefallen - das Leben kann soo schön sein ... :schadel: Mit dem Hebebügel ließ sich die Fuhre dann wieder rauszerren.

Der Originaltopf ist doppelwandig und dämpft den Körperschall viel besser. Den Anschluß zum Dämpfer mußte ich ändern, s. Bild. Ein rundes Endstück habe ich aus einem Edelstahl-Eisbecher gedengelt, im Schraubstock über einem Alu-Rundstück passenden Durchmessers und per Schlauchschelle befestigt.

Und jetzt das Beste: Endlich habe ich einen Beiwagen erwischt, genauer sogar ein komplettes TS 250/1-Gespann ohne Motor. Restaurierungsbedürftig, aber mit guter Substanz. Am Seitenwagenheck hat irgendwer einen Überrollbügel hingebraten und den Kofferraum etwas vergrößert (für' s Kind oder für mehr Bierkästen ??). Ich laß das so und mache das Beste daraus; ist ein guter Platz für ein Reserverad. Mit herausgeflextem Blech im oberen Teil sieht der Bügel ganz manierlich und nicht mehr so blockig aus, s. Bilder.

Ja, nun bin ich gut beschäftigt ... :gfreu:

Bis demnächst, Fritz. )(-:
 

Anhänge

  • IMG_1146.jpg
    IMG_1146.jpg
    312,8 KB · Aufrufe: 174
  • IMG_1144.jpg
    IMG_1144.jpg
    307,6 KB · Aufrufe: 190
  • IMG_1141.jpg
    IMG_1141.jpg
    294,1 KB · Aufrufe: 174
  • IMG_1138.jpg
    IMG_1138.jpg
    135,7 KB · Aufrufe: 162
  • IMG_1139.jpg
    IMG_1139.jpg
    115,7 KB · Aufrufe: 172
  • IMG_1157.jpg
    IMG_1157.jpg
    213,3 KB · Aufrufe: 178
  • IMG_1155.jpg
    IMG_1155.jpg
    296 KB · Aufrufe: 178
  • IMG_1153.jpg
    IMG_1153.jpg
    215,2 KB · Aufrufe: 171
  • IMG_1149.jpg
    IMG_1149.jpg
    152,9 KB · Aufrufe: 173
Oje Fritz, nicht den Beiwagen auf die guten Perserteppiche stellen :entsetzten:.

Schön mal wieder was von deinen Basteleien zu lesen :applaus:.

Eisbecher - geil :D.

Mit Seitenwagen wirkt die MZ noch viel besser ;).

Ne kölsche Jrooß in et Alljäu :D

Wolfgang
 
Immer wieder lesesenswert was der Fritz da so baut !

Aber sag Fritz mal hast du deinen frisierten Rasenmäher ausgemustert oder was liegt da im Hintergrund?
 
Hallo,

Dank und liebe Grüße nach Bergenstetten, Erftstadt und in den hohen Norden!

Der frisierte Rasenmäher schwächelt langsam - darf er nach 20 Jahren intensiver Grasbahn-Rennerei! :] Ersatz wird gerade gerichtet; es sind noch zwei Exemplare im Vorrat (vom Wertstoffhof, woher sonst?) Der alte hat ein paar Rostlöcher im Chassis, daher meine Idee: "Neues" Chassis innen dick mit Rostschutzgrund und darüber noch dicker mit Unterbodenschutz eingepinselt. Das sollte m.E. die Steinschläge, denen sonst keine Farbe usw. standhält, ausbremsen und damit auch den Rost.

Noch ein Wort zum Auspuff: Man kann nicht oft genug sagen, wie wichtig die passende Resonanzlänge ist! Für meine Zweitversion habe ich den Gegenkonus aus stabilerem Blech gebaut mit gleichen Maßen und genau gleicher, ausprobierter Optimallage im Auspuff. Trotzdem mußte er, um wieder den Bestzustand zu erreichen, 1,5 cm tiefer eingeschoben werden. Offenbar spielen hier schon kleinste Abweichungen eine gewichtige Rolle. Zwischen Bestleistung und "lahmer Krücke" liegt kaum mehr als ein Zentimeter!


Grüßle, Fritz. )(-:
 
Hallo Fritz!
Interessant, dass die Blechdicke so eine Rolle spielt.
Bei MZ wurde für die Rennauspüffe 0.75er Tiefziehblech verwendet. "Ging man, weil das riss, auf stärkeres Blech, reagierte der Motor sofort mit einer deutlichen Leistungseinbusse. Zur Zeit verwendet man ein Spezialblech aus dem Flugzeugbau, das der offensichtlichen Membranwirkung der Auspuffkammerwandungen standhält." Das war 1961!
;)
Für Berechnungen des Strömungswiderstandes verwende ich gern http://www.druckverlust.de/, die Viskosität liefert http://www.peacesoftware.de/einigewerte/luft.html
Gespannt wies weitergeht ;;-)
Grüsse
Carsten
 
Hallo Carsten,

danke für die Links!

Was die Blechdicke angeht: Bei diesem Projekt steht natürlich Haltbarkeit an erster Stelle - und Schweißbarkeit ohne Löcher (jedenfalls bei mir :pfeif:). Ein Hochleistungstuning ist das hier ohnehin nicht. Hauptsache, der Drehmomentverlauf läßt sich ein wenig günstiger gestalten.

Am Gespann hat sich schon einiges getan. Demnächst kommen wieder Bilder.

Zum Thema vierter Anschluß habe ich mir nochmal Gedanken gemacht. Es leuchtet ein, daß gerade im Gelände eine zu steife Auslegung über' s Material hergehen würde. Zu lommelig (schwäb. für: locker, schlabberig) hätte m.E. aber die gleichen Folgen.

Also gilt es, die obwaltenden Kräfte im Zaum zu halten (habe ich das jetzt nicht schön gesagt :D). Das einfache Grundprinzip ist es ja bekanntlich, einen Kraftimpuls auf eine Fläche bzw. eine verlängerte Zeit zu verteilen (z.B. Stoßdämpfer). Vielleicht versuche ich das mittels des oben erwähnten Auspuff- und Motorschutzes zu realisieren. Ein Lochblech zwischen Beiwagen- und Maschinenrahmen, evtl. mit Gummielementen könnte als elastischer "Stabi" funktionieren. Mal sehen!

Grüßle, Fritz. :oberl:
 
Steckachsen richten / Beginn Zusammenbau


Hallo,

nach viel Arbeit an Kleinteilen und eifriger Pinselei war ein Motivationsschub nötig. Geht bei mir am besten durch Zusammenbauen.

Also die Rahmen zusammengesteckt und mit daran verbauten Teilen garniert. Prima, allmählich ist sichtbar, was das mal werden soll! Die Anzahl herumliegender Einzelteile hat wohltuend abgenommen.

Die Telegabel mit Stabilisator ist praktisch fertig. Vorher habe ich die oberen Tauchrohr-Enden, wo der Stabi geklemmt wird, abgedreht. Erstaunlich, wie unrund und schräg die waren! Mußte soviel Material abnehmen, daß Klemmung erst wieder mit eingelegten Blechstreifen hält - kein Problem. So weiß ich wenigstens, daß die Gabel wirklich achsgerecht stabilisiert und nicht noch zusätzlich verspannt wird.

Das dürre Erscheinungsbild des Vorderrades ist nun endgültig Geschichte. Dafür sorgt der gröbste Prügel, der zu finden war, ein Mitas C 01 in 3,50-16. Das Schutzblech habe ich an den Rändern aufgebogen, damit die Abdeckung reicht; ferner wurden die Haltestreben bis auf das Mittelteil abgeschnitten und dieses verlängert zwecks besserem Freigang (oder eher Matschgang). Als Dekostücke mußten beim Anpinseln noch zwei alte Feuerwehrhelme aus GFK dran glauben - oregenool Kradmelder! :D

Das Gespann hat früher mal schwer einstecken müssen. Die Bootsnase war offenbar heftig eingeschlagen und zerknittert, schnell und eilig mit Glasfaser "repariert". Der Kugelbolzen an der Schwingenachse war auch deutlich nach hinten gedrückt.

Das läßt sich meist richten, was ich hier einmal kurz beschreibe. Wenn Steckachsen sich nicht oder nur schwer einschieben lassen, können z.B. Grate schuld sein, oder die Achse ist eben krumm. Sieht man am besten eingespannt in einer Drehbank. Mit verschieden langer Einspannung ist recht gut zu sehen, wo die Verbiegung etwa anfängt. Am besten sichtbar wird das, wenn ein am Quersupport angehaltener Filz- oder Bleistift ganz sachte an die Achse herangefahren wird. Am geraden Teil malt er einen Vollkreis, je stärker die Biegung, desto kürzer der Strich.

Mit diesem Wissen kann man im starken Schraubstock die Biegung gezielt herausdrücken, entweder mit Alu-Schutzeinlagen oder beherzt mit einem rückschlagfreien Schonhammer, s. Bilder. Ist Gefühlssache und evtl. ein kleines Geduldsspiel.

Viel Arbeit wartet noch - alle Räder neu lagern, Bremsen überholen, Seilzüge bauen, Elektrik :rolleyes:, und was der ungeöffnete Motor aus dem Teilefundus so meint? Jedenfalls bleibt das Boot zunächst so verheizt, wie es ist; das wird eine rollende Restaurierung.


Bis demnächst, Fritz. )(-:
 

Anhänge

  • IMG_1176.jpg
    IMG_1176.jpg
    186,4 KB · Aufrufe: 134
  • IMG_1181.jpg
    IMG_1181.jpg
    200,4 KB · Aufrufe: 155
  • IMG_1183.jpg
    IMG_1183.jpg
    242,3 KB · Aufrufe: 144
  • IMG_1187.jpg
    IMG_1187.jpg
    225,5 KB · Aufrufe: 138
Wie, fahren? Drauf setzen und Brummbrumm machen? Sind doch keine Räder dran. :schock:
 
Zurück
Oben Unten