Hallo Karl und Ralf,
Bremshebel (-schlüssel) beim Bremsakt knapp vor 90 Grad ist korrekt, aber nur, wenn der Nocken innen drin dabei nicht zu weit gedreht wird; irgendwann geht er nämlich nicht mehr zurück. Passiert bei abgefahrenen Belägen oder größerem Trommeldurchmesser nach Ausdrehen/-schleifen. Also vor dem Umsetzen des Bremsschlüssels mal nachschauen.
Heißt aber nicht, daß aller Tage Abend ist. Wenn die Beläge noch gut genug sind, lassen sich die Nocken-Kontaktflächen an den Backen "auffüttern"; wie, kriegen wir bei Bedarf.
Stoppie mit HR-Bremse ist nicht, außer, wie schon richtig bemerkt, rückwärts. Aber wer fährt schon rückwärts, außer z.B. einem italienischen Panzer (zwecks politischer Korrektheit hier bitte beliebige Nationalität einsetzen!) mit vier Rückwärtsgängen und einem Vorwärtsgang (weil der Feind auch mal von hinten kommen könnte)?
Bedenkenträger bitte weghören: Als böser Bube habe ich einen Hang zu Bremsenbasteleien und bin vielleicht der einzige Mensch, der mit einer Simson-Mokickbremse vorn ein Stoppie zuwege gebracht hat. Nach Umbau der originalen Simplexversion auf Servobremse, was noch heftig gemeiner als Duplex ist, gelang beim ersten Versuch ein Lupfen des Hinterrades bis knapp vor dem Überschlag, leider auf Kosten des überforderten Ostmaterials. Die Bremsankerplatte zerlegte sich bei dieser Gelegenheit ob der schieren Gewalt in zahlreiche Bruchstücke, und das Projekt wurde einstweilen auf Eis gelegt. Zunächst verrichtet stattdessen eine größere Trommel aus einer 150er-MZ ihren zufriedenstellenden Dienst.
Gut´s Nächtle,
Fritz
