Alufelgen pulvern verboten !!!

Also,
ich habe heute mit einen auf Zweiräder spezialisierten Prüfer der TÜV Nord Mobilität bei uns im Haus gesprochen.

Stand lt. Aussage ist folgender:
Unter hohen Temperaturen ist an Schweißnähten von Alu-Rahmen mit Gefügeveränderungen zu rechnen.
In diesem Zusammenhang wird das Pulverbesschichten unter hohen Temperaturen (über 200°C) kritisch gesehen.
Eine Handlungsempfehlung oder Prüfrichtlinie liegt hierzu noch nicht vor. 2018 sind hierzu gemeinsame Gespräche geplant.

Wichtig:
Dies gilt nicht für Alu-Felgen (es sei denn sie sind geschweißt :D).
 
Zuletzt bearbeitet:
gehen kann, wenn es ein besonderes Lacksystem ist. Wikipedia hat einen guten Artikel zum Pulverbeschichten, darin ist auch ein Abschnitt zum Einbrennen. Wer einen persönlichen Eindruck haben möchte, sehe sich mal die OEM-Aluräder seines Bürgerkäfigs genau an, überhaupt sind heute an Fahrzeugen viel mehr Teile pulverbeschichtet als die Kunden glauben.

Ich zitiere mal den Originaltext des Beschichters:
"Durch die Einbrenntemperatur von bis zu 250°C schmilzt das Pulver zu einer geschlossenen Lackschicht und härtet zu einem elastischen und doch harten Überzug aus."

Ungeklärt ist, welche Obeflächenbehandlung vor dem Pulvern die Felgen erfahren. So hab ich von Sandstrahlen und anderen abasiven Verfahren gelesen. Dass sich das auf die Festigkeit von Alufelgen auswirken kann halte ich für vorstellbar.

Bend
 
Zuletzt bearbeitet:
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Stand lt. Aussage ist folgender:
Unter hohen Temperaturen ist an Schweißnähten von Alu-Rahmen mit Gefügeveränderungen zu rechnen.
In diesem Zusammenhang wird das Pulverbesschichten unter hohen Temperaturen (über 200°C) kritisch gesehen.
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Wichtig:
Dies gilt nicht für Alu-Felgen (es sei denn sie sind geschweißt :D).

Also gilt das doch für alle Alu Felgenringe von Speichenrädern :oberl:

Wenn ich manchmal solche komplett beschichtete Paralever Kreuzspeichenräder sehe, bei denen vor dem Beschichten nicht mal die Speichen rausgebaut wurden,..ganz toll (PFUSCH!)

Grüße
Marcus
 
Ich zitiere mal den Originaltext des Beschichters:
"Durch die Einbrenntemperatur von bis zu 250°C schmilzt das Pulver zu einer geschlossenen Lackschicht und härtet zu einem elastischen und doch harten Überzug aus."
Hallo Bernd,

Falls du diesen Text so interpretiert haben solltest, daß die Einbrenntemperatur immer 250°C erreicht, hättest du den Text und auch den verlinkten Wikipedia-Artikel nicht verstanden.

Grüße
Hans
 
Hallo Hans,

dort steht "bis zu 250 °C". Warum sollte ich davon ausgehen, dass die Temperatur stets so hoch gefahren wird?
Es kann aber durchaus sein, dass eine Felge bis zu dieser Temperatur aufgeheizt und bei dieser Temperatur gehalten wird.
Da man das aber nicht ausschliessen kann und die Felge schwerlich bezüglich der Festigkeit zerstörungsfrei geprüft werden kann ist es vollkommen in Ordnung wenn das Pulvern von Alufelgen kritisch gesehen wird.

Grusz

Bernd
 
Also gilt das doch für alle Alu Felgenringe von Speichenrädern :oberl:

Wenn ich manchmal solche komplett beschichtete Paralever Kreuzspeichenräder sehe, bei denen vor dem Beschichten nicht mal die Speichen rausgebaut wurden,..ganz toll (PFUSCH!)

Grüße
Marcus
Ja,
kannst Du da bitte einen Fall benennen in dem es Komplikationen gab?
Ich fahr nämlich so nen Pfusch seit Jahren.
 
Hallo,

mit diesem "Pfusch" bin ich auch schon einige km gefahren.
Genau kann ich es nicht sagen, jedenfalls ist mittlerweile der zweite Reifensatz drauf.

Räder-Schek01.jpg Räder-Schek02.jpg

Zwischenzeitlich habe ich sie als "Deko" verwendet.
Diesen Versuch habe ich als mißlungen abgehakt, die Räder sind völlig eingestaubt. Und wer putzt schon gerne diese Kreuzspeichenräder?

Aktuell wurden sie wieder eingebaut.

Schek02.jpg

Da es an diesem Fahrzeug noch ein paar Arbeiten gibt, geht es aber erst im nächsten Jahr zur HU.
 
Technisch ist es vollkommen unerheblich, ob man die Räder zerlegt oder am Stück pulvert. Macht ein Freund von mir schon seit Jahren so. Die Speichennippel sitzen bei alten Rädern sowieso bombenfest und beim Versuch irgendwas zu bewegen gibt es in mindestens 50% der Fälle Bruch. meine letzte Nabe habe ich nach der fünften abgerissenen Speiche mit der Flex aus dem Felgenring befreit, die Warm/Kalt Orgie mit Rostlöser und ewig warten funktioniert auch nur teilweise. Klar sieht das mit unvergammelten silbernen Nippeln schöner aus, aber das muß einem den immensen Mehraufwand schon wert sein. Oder man klebt die Nippel zum Pulvern ab, das dürfte am einfachsten sein. Entsprechend geeignetes Klebeband dafür gibt es.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und wenn eine Speiche mal bricht? Kommt im Gespannbetrieb schon mal vor. Dann hält man das eingepulverte Nippel fest und dreht den Rest der Speiche raus? :D

Auch meiner Meinung nach ist ein "komplettgepulvertes" Rad Pfusch.
Aber jeder wie er mag

Bernd
 
Bei mir waren die Nippel allesamt ohne Pulver so richtig festgebacken. Der Ausbau ging bei fast allen nur durch Speiche bündig am Nippel abschneiden und mit Durchschlag austreiben. Im Felgenring saßen die Speichenköpfe leider noch deutlich fester, das war echt eselig. Ich kann mir vorstellen, daß die Pulverbeschichtung bei einem nicht ganz so vergammelten Rad eher konservierend wirkt und sich der Kram am Ende sogar leichter wieder lösen lässt.
Wenn man die Pulverbeschichtung 100%ig machen will und Felgenring sowie die Nabe einzeln beschichten will , muß man damit rechnen alle Speichen und Nippel ersetzen zu müssen. Je nach Vergammelungszustand ist dann komplett pulvern schon eine ernstzunehmende Alternative.
Aber generell sehe ich das auch so, daß komplett pulvern eher in die Abteilung "Pfusch am Bau" fällt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und wenn eine Speiche mal bricht? Kommt im Gespannbetrieb schon mal vor. Dann hält man das eingepulverte Nippel fest und dreht den Rest der Speiche raus? :D

Auch meiner Meinung nach ist ein "komplettgepulvertes" Rad Pfusch.
Aber jeder wie er mag

Bernd

Ist kein Problem. Ich habe ein komplett gepulvertes Rad schon komplett entspeicht und entnippelt. Ist genauso gut oder schlecht zu bewerkstelligen wie bei einem umgepulverten Rad.

Was an einem komplett gepulverten Rad Pfusch sein sollte, erschließt sich mir bisher nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
[QUOTE...
Was an einem komplett gepulverten Rad Pfusch sein sollte, erschließt sich mir bisher nicht.[/QUOTE]

Im Anlieferzustand meiner R27 hatte einer der Vorbesitzer die Räder komplett gepulvert - also Nabe, Speichen, Nippel und Felge.
Hier war es nicht möglich die Nippel "zerstörungsfrei" von den Speichen und der Felge (Stahl) zu trennen - war halt mit einer recht dicken Beschichtung überzogen. Und das bezeichne ich als Pfusch.

Bernd
 
[QUOTE...
Was an einem komplett gepulverten Rad Pfusch sein sollte, erschließt sich mir bisher nicht.

Im Anlieferzustand meiner R27 hatte einer der Vorbesitzer die Räder komplett gepulvert - also Nabe, Speichen, Nippel und Felge.
Hier war es nicht möglich die Nippel "zerstörungsfrei" von den Speichen und der Felge (Stahl) zu trennen - war halt mit einer recht dicken Beschichtung überzogen. Und das bezeichne ich als Pfusch.

Bernd[/QUOTE]

Das ist halt wie so oft:
"Es kommt darauf an";)
Es kommt auf die jeweilige Situation und das Fahrzeug an. Ich würde im Leben nicht auf die Idee kommen, an einer "alten" BMW wie z.B. R27 die kompletten Räder pulvern zu lassen.

Ich habe einen Satz Kreuzspeichenräder komplett pulvern lassen:
Die Räder waren in schlechtem Zustand, Winterbetrieb usw.
Ich habe noch bei keinem Kreuzspeichenrad jemals eine Speiche nachziehen müssen, geschweige denn wegen Bruch ersetzen.
(Es geht hier nicht um Gespannbetrieb!)
Die Alternative wäre gewesen, das Rad komplett zu zerlegen und neu aufzubauen. Das ist wirtschaftlich völliger Unsinn und alleine der Ausbau der Speichennippel (bei Rädern im Winterbetrieb!) ist schon eine große Herausforderung.
Für mich war in diesem Fall für diese Räder die Komplettpulverung die beste Lösung.
Und wenn in 25 oder 30 Jahren mal eine Speiche locker wird oder das Rad auseinanderfällt, dann hatte schon jemand nach mir noch lange Zeit Spass an den Rädern.
 
Das ist halt wie so oft:
"Es kommt darauf an";)
Es kommt auf die jeweilige Situation und das Fahrzeug an. Ich würde im Leben nicht auf die Idee kommen, an einer "alten" BMW wie z.B. R27 die kompletten Räder pulvern zu lassen.

Ich habe einen Satz Kreuzspeichenräder komplett pulvern lassen:
Die Räder waren in schlechtem Zustand, Winterbetrieb usw.
Ich habe noch bei keinem Kreuzspeichenrad jemals eine Speiche nachziehen müssen, geschweige denn wegen Bruch ersetzen.
(Es geht hier nicht um Gespannbetrieb!)
Die Alternative wäre gewesen, das Rad komplett zu zerlegen und neu aufzubauen. Das ist wirtschaftlich völliger Unsinn und alleine der Ausbau der Speichennippel (bei Rädern im Winterbetrieb!) ist schon eine große Herausforderung.
Für mich war in diesem Fall für diese Räder die Komplettpulverung die beste Lösung.
Und wenn in 25 oder 30 Jahren mal eine Speiche locker wird oder das Rad auseinanderfällt, dann hatte schon jemand nach mir noch lange Zeit Spass an den Rädern.

:fuenfe:

Eigentlich wollte ich genau das auch schreiben. Aber ich glaube ich zu faul.:&&&:
 
Zuletzt bearbeitet:
Wobei wir inzwischen dann doch ganz schön vom Thema abgekommen sind. Ob die Alufelgen nun gepulvert werden "dürfen" oder nicht haben wir letztendlich nicht klären können.
Ich halte als "Oldtimerfahrer" eh mit H. Ford der mal sagte: "Mir ists gleich in welcher Farbe die Autos lackiert werden - Hauptsache es ist schwarz" obwohl ich gestehen muss, dass ich meine R27 in einem "poppigen" Grau lackiert hab.

Grusz

Bernd
 

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Mach es doch nicht so kompliziert.
Wo es nichts gibt, kann auch nichts vorliegen. Es gibt kein Verbot zum Pulvern von Alufelgen!

Guten Abend zusammen,

das Thema scheint echt heiß zu sein, über 10.000 Hits, wow !!

Ich habe Euch eine Antwort meines TÜV-Mannes versprochen, ein Mopedkumpel aus den 50 ccm Zeiten Mitte der 70er Jahre.
Ich musste Euch lange warten lassen, sorry dafür.
Hat ein bißchen gedauert, weil er eine Zeit lang nicht hier in der TÜV Niederlassung anzutreffen war.
Heute Morgen habe ich ihn aufgesucht. Er ist wieder da.
Ich liefere also nach.

Also es ist natürlich nicht verboten, Alufelgen mit Pulver beschichten zu lassen (Zitat oben).
Die unterschiedlichen Verfahren wurden hier ja hinreichend angeführt.

Aber......

Fährst Du mit solchen Felgen zur nächsten Hauptuntersuchung, wird Dir in aller Regel die Plakette verweigert.

Begründung meines Kumpels:

Alufelgen, welche von Krad- oder PKW-Herstellern gepulvert verkauft werden, haben eine strenge Prüfung hinter sich bezogen auf die Festigkeit des Bauteils. Es wird eine ABE erteilt und die Teile dürfen an Kraftfahrzeugen benutzt werden.

Bei einer nachträglich gepulverten Alufelge, in der Regel aus (GK-Al-Si7-Mg T6), wird durch die beim Einbrennvorgang eingebrachte Wärme das Gefüge geändert. Hierzu hat der TÜV Süd Studien betrieben. Hinzu kommt das in den meisten Fällen vorgeschaltete Entfernen der alten Beschichtung, meist durch abrasive Verfahren.

Wird eine Alufelge derart bearbeitet, wäre der Nachweis der Bauteilfestigkeit zum Beispiel durch ein Gutachten erforderlich, um beim TÜV die begehrte Plakette zu erhalten.

Großserienhersteller schrotten in solchen Prüfverfahren etliche Felgen, da hier neben Schnelllauftests auch Formfestigkeitsprüfungen durchgeführt werden.

Aber wer will seine aufgefrischten Felgen denn solch einem Verfahren unterziehen ?
Die kann man danach gleich wegschmeißen.

Also ohne Gutachten nach Pulverbeschichtung keine TÜV-Plakette.

Meine Frage nach schriftlichen Unterlagen beantwortete er sinngemäß folgendermaßen:

"Die Tests und Empfehlungen der DEKRA und des TÜV Süd sind auf den entsprechenden Seiten abrufbar. Weiterhin muss nicht er dem KFZ-Halter nachweisen, dass etwas nicht geht, sondern der KFZ-Halter ihm, dass etwas zulässig ist, etwa mittels Vorlage von Gutachten, Freigaben oder entsprechenden Quellenangaben im I-Net auf Seiten von Herstellern etc."

Mehr kann ich Euch dazu jetzt auch nicht bieten. Zieht Eure Schlüsse daraus.


Ich wünsche Euch eine schöne Weihnachtszeit

Gruß
Jürgen
 
Wie warm werden Alufelgen am Auto eigentlich bei einer Vollbremsung von 200 auf 0 oder auch bei einer Abfahrt vom Stilfser Joch? Insbesonder dann, wenn die Bremsscheiben sich rötlich färben?
 
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