Papacharlie
Teilnehmer
Es war nicht lange her, gerade mal ein paar Wochen. Ein warmer, sonniger Tag im März. Die Bäume sind noch kahl, ohne Blätter, die Sonne scheint von einem blauen Himmel ohne Wolken als ich zu einer zweieinhalb Stündigen Fahrt Richtung Südwesten aufbreche. Mein Ziel: ein kleiner Ort in der Nähe von Stuttgart. Was hat sich zugetragen? Eine Woche vorher: In einem plötzlichen Anfall von Frühlingserwachen stelle ich fest, dass immer noch die lang ersehnte /5 in der Sammlung fehlt. In der Mittagspause lese ich den Anzeigenteil der Oldtimer Markt. Abends studiere ich Kleinanzeigen im Netz. Ich stelle fest, dass die Preise für 2-Ventiler gerade güsntig stehen, teilweise sogar richtig im Keller sind. Ich schreibe einen Verkäufer an und teile mein Interesse mit.
Die Maschine, eine BMW R75/5 in augenscheinlich guten, gepflegten Zustand, steht in Berlin. Es kommt über Tage keine Antwort. Dann ist die Anzeige gelöscht. Die Suche geht weiter. Etwas macht mich stutzig. Eine weitere Anzeige, diesmal handelt es sich ume eine R60/5. Anderes Motorrad, anderer Verkäufer. Der Text ist bis auf die Daten genau der selbe wie bei der Maschine in Berlin. Eins zu eins abkopiert. Ein Betrüger der falsche Anzeigen schaltet? Dieses Inserat ist jedoch schon einige Zeit länger online, was mich vermuten lässt, dass es sich hierbei um den original Text handelt.
Die Maschine wird als Restaurationsobjekt beschrieben. Steht, seit 15 Jahren nicht gelaufen, Motor dreht, keine Startversuche unternommen etc. Ich schreibe den Verkäufer an der auch kurze Zeit später Antwortet. Wir besprechen alles weitere am Telefon, der Verkäufer macht einen sympathischen Eindruck. Er erzählt mir, er habe noch einige andere Maschinen und hat die BMW vor Jahren gekauft um sie zu restaurieren, seit dem steht sie in seiner Garage. Da er zeitlich nicht mehr dazu kommt, möchte er sie nun veräusern.
Wir vereinbaren einen Termin und an besagtem Frühlingstag im März mache ich mich also auf den Weg Richtung Stuttgart. Als ich dort ankomme hat der Verkäufer die BMW bereits vor der Garage aufgestellt. Es ist ein /7 Tank sowie eine /7 Sitzbank montiert. Des weiteren eine meiner Meinung nach eher seltene Hugo Fränkel Verkleidung. Ich inspiziere die Maschine. Der Schalthebel lässt sich nicht bewegen, der Grund ist schnell gefunden. Die linke Fußraste ist nach oben gedreht, festgezogen und drückt gegen den Hebel. Und auch ansonten sieht man Ihr die lange Standzeit an. Die gesamte Technik muss überholt werden. Die Elektrik im Lampentopf ist vermurkst, machne Leitungen scheinen willkürlich zusammengeklemmt. Der linke Auspufftopf ist großflächig geschweißt.
Alles in allem genau das was ich jetzt brauche. Wir wurden uns über den Preis einig und ich verlud die Maschine und zurrte sie gut fest. Daheim angekommen wurde sie sogleich in meine kleine Werkstatt verbracht und erstmal grob gesäubert. Verkleidung, /7 Sitzbank und Tank wurden demontiert. Mein Ziel war es die Maschine in original Zustand zurück zu versetzen. Einen guten Tank trieb ich günstig über Kleinanzeigen auf. Und nicht nur günstig: er lag in meinem Nachbardorf. Manchmal hat man auch Glück.
Ich fing an die Maschine zu zerlegen. Den Rahmen beschloss ich auf Grund der guten Lacksubstanz nicht komplett zu lackieren. Ebenso zerlegte ich den Motor nicht. Dieser bekam nur eine neue Ölwannendichtung, Ventildeckeldichtungen und einmal Service, Öl- und Luftfilter, Ventilspiel und Zündung wurden eingestellt und aufgearbeitet. Die Felgen mussten ein bisschen nachzentriert werden, anschliesend kamen neue Reifen drauf und die Räder wurden ausgewuchtet. Vorne und hinten wurden die Bremsbacken erneuert.
Als ich am Endantriebsgehäuse das Öl ablies dann die Offenbarung: sämtliche Gewinde defekt, teilweise fand ich defekte HeliCoil Einsätze vor. Ich bekam alles entfernt, besorgte mir die benötigten Werkzeuge und fing an die Gewinde instand zu setzen. Teilweise musste ich neue HeliCoils setzen, teilweise auf die nächste Größe bohren und schneiden. Hat dann aber letztendlich ganz gut geklappt. Der Endantrieb wurde bei der Gelegenheit gleich neu abgedichtet.
Die Vergaser wurden zerlegt, grob gesäubert und kamen ins Ultraschallbad. Nachdem alles schön sauber war wurden alle Dichtungen erneuert und die Vergaser mit neuen Isolierbuchsen montiert. Die Montage mit den neuen Buchsen ging sehr schwer. Wird ein Spaß wenn die mal wieder runter müssen.
Während der Arbeiten stellte ich fest, dass die Maschine mal einen Unfall gehabt haben muss. Das Zentralrohr ist kurz hinter dem Rahmenkopf leicht gestaucht, ebenso haben die Unterzüge unterhalb der Knotenbleche eine leichte Deformation. Darüber machte ich mir aber noch keine Gedanken.
Die Gabel wurde mit einem Reparatursatz überholt. Ich demontierte und zerlegte das Teil wobei ich feststellte, dass die untere Dämpferschraube in einem Gabelholm defekt war, Gewindegänge abgedreht. Gibts zum Glück als Ersatzteil. Als ich besagtes Teil montierte, riss das Gewinde des Neuteils ab noch bevor die Mutter fest wurde - Materialfehler. Also nochmal bestellt, hab ich dann kulanterweise um sonst bekommen. Das Teil hielt dann und nach der Ölbefüllung war alles schön dicht.
Die Maschine, eine BMW R75/5 in augenscheinlich guten, gepflegten Zustand, steht in Berlin. Es kommt über Tage keine Antwort. Dann ist die Anzeige gelöscht. Die Suche geht weiter. Etwas macht mich stutzig. Eine weitere Anzeige, diesmal handelt es sich ume eine R60/5. Anderes Motorrad, anderer Verkäufer. Der Text ist bis auf die Daten genau der selbe wie bei der Maschine in Berlin. Eins zu eins abkopiert. Ein Betrüger der falsche Anzeigen schaltet? Dieses Inserat ist jedoch schon einige Zeit länger online, was mich vermuten lässt, dass es sich hierbei um den original Text handelt.
Die Maschine wird als Restaurationsobjekt beschrieben. Steht, seit 15 Jahren nicht gelaufen, Motor dreht, keine Startversuche unternommen etc. Ich schreibe den Verkäufer an der auch kurze Zeit später Antwortet. Wir besprechen alles weitere am Telefon, der Verkäufer macht einen sympathischen Eindruck. Er erzählt mir, er habe noch einige andere Maschinen und hat die BMW vor Jahren gekauft um sie zu restaurieren, seit dem steht sie in seiner Garage. Da er zeitlich nicht mehr dazu kommt, möchte er sie nun veräusern.

Wir vereinbaren einen Termin und an besagtem Frühlingstag im März mache ich mich also auf den Weg Richtung Stuttgart. Als ich dort ankomme hat der Verkäufer die BMW bereits vor der Garage aufgestellt. Es ist ein /7 Tank sowie eine /7 Sitzbank montiert. Des weiteren eine meiner Meinung nach eher seltene Hugo Fränkel Verkleidung. Ich inspiziere die Maschine. Der Schalthebel lässt sich nicht bewegen, der Grund ist schnell gefunden. Die linke Fußraste ist nach oben gedreht, festgezogen und drückt gegen den Hebel. Und auch ansonten sieht man Ihr die lange Standzeit an. Die gesamte Technik muss überholt werden. Die Elektrik im Lampentopf ist vermurkst, machne Leitungen scheinen willkürlich zusammengeklemmt. Der linke Auspufftopf ist großflächig geschweißt.
Alles in allem genau das was ich jetzt brauche. Wir wurden uns über den Preis einig und ich verlud die Maschine und zurrte sie gut fest. Daheim angekommen wurde sie sogleich in meine kleine Werkstatt verbracht und erstmal grob gesäubert. Verkleidung, /7 Sitzbank und Tank wurden demontiert. Mein Ziel war es die Maschine in original Zustand zurück zu versetzen. Einen guten Tank trieb ich günstig über Kleinanzeigen auf. Und nicht nur günstig: er lag in meinem Nachbardorf. Manchmal hat man auch Glück.

Ich fing an die Maschine zu zerlegen. Den Rahmen beschloss ich auf Grund der guten Lacksubstanz nicht komplett zu lackieren. Ebenso zerlegte ich den Motor nicht. Dieser bekam nur eine neue Ölwannendichtung, Ventildeckeldichtungen und einmal Service, Öl- und Luftfilter, Ventilspiel und Zündung wurden eingestellt und aufgearbeitet. Die Felgen mussten ein bisschen nachzentriert werden, anschliesend kamen neue Reifen drauf und die Räder wurden ausgewuchtet. Vorne und hinten wurden die Bremsbacken erneuert.





Als ich am Endantriebsgehäuse das Öl ablies dann die Offenbarung: sämtliche Gewinde defekt, teilweise fand ich defekte HeliCoil Einsätze vor. Ich bekam alles entfernt, besorgte mir die benötigten Werkzeuge und fing an die Gewinde instand zu setzen. Teilweise musste ich neue HeliCoils setzen, teilweise auf die nächste Größe bohren und schneiden. Hat dann aber letztendlich ganz gut geklappt. Der Endantrieb wurde bei der Gelegenheit gleich neu abgedichtet.





Die Vergaser wurden zerlegt, grob gesäubert und kamen ins Ultraschallbad. Nachdem alles schön sauber war wurden alle Dichtungen erneuert und die Vergaser mit neuen Isolierbuchsen montiert. Die Montage mit den neuen Buchsen ging sehr schwer. Wird ein Spaß wenn die mal wieder runter müssen.



Während der Arbeiten stellte ich fest, dass die Maschine mal einen Unfall gehabt haben muss. Das Zentralrohr ist kurz hinter dem Rahmenkopf leicht gestaucht, ebenso haben die Unterzüge unterhalb der Knotenbleche eine leichte Deformation. Darüber machte ich mir aber noch keine Gedanken.

Die Gabel wurde mit einem Reparatursatz überholt. Ich demontierte und zerlegte das Teil wobei ich feststellte, dass die untere Dämpferschraube in einem Gabelholm defekt war, Gewindegänge abgedreht. Gibts zum Glück als Ersatzteil. Als ich besagtes Teil montierte, riss das Gewinde des Neuteils ab noch bevor die Mutter fest wurde - Materialfehler. Also nochmal bestellt, hab ich dann kulanterweise um sonst bekommen. Das Teil hielt dann und nach der Ölbefüllung war alles schön dicht.

