Bremse der GS verbessern

Nachdem die technische und rechtliche Seite solcher Umbauten intensiv diskutiert wurde, werfe ich mal einen weiteren Aspekt dazu.

Das Gesamtsystem Fahrer-Fahrzeug-Fahrbahn unterliegt sehr individuellen Einflüssen. Mir persönlich reicht die serienmäßige Bremse der GS völlig. Wenn ich zupacke, ist es kein Problem, das Vorderrad auch auf griffigem Untergrund zu blockieren. Die Vorstellung, das auch mit mildem Handdruck zu erreichen, verursacht mir eher Unbehagen.
Für jemanden mit zarteren Fingern mag das ganz anders aussehen.
Da auch jeder Umbau ein Mehr an (ungefederten) Massen bedeutet, muss jeder für sich entscheiden.
 
....Das Gesamtsystem Fahrer-Fahrzeug-Fahrbahn unterliegt sehr individuellen Einflüssen. Mir persönlich reicht die serienmäßige Bremse der GS völlig. Wenn ich zupacke, ist es kein Problem, das Vorderrad auch auf griffigem Untergrund zu blockieren. Die Vorstellung, das auch mit mildem Handdruck zu erreichen, verursacht mir eher Unbehagen.
Für jemanden mit zarteren Fingern mag das ganz anders aussehen.
Da auch jeder Umbau ein Mehr an (ungefederten) Massen bedeutet, muss jeder für sich entscheiden.

Es geht mir gar nicht um maximale Bremsleistung, sondern vor allem um die Dosierbarkeit beim starken Bremsen. Die wird wohl bei den Sechskolbensätteln besser sein, sonst bräuchte man die ja nicht. Außerdem wiegt der Sechskolbensattel wohl weniger als das Serienteil - Gewicht der Scheibe bleibt ja gleich.

Außerdem sieht der Umbau technisch sehr schön aus. Wenn der TÜV aber nicht will, bleibts halt so.
 
Wichter als die Bremszange finde ich eigentlich die Große Scheibe. Gerade wenn man mit der GS mit Gepäck zügig bergab in den Bergen unterwegs ist. Die Serienbremse hat da schnell mit Überhitzung zu kämpfen.
 
Mir persönlich reicht die serienmäßige Bremse der GS völlig. Wenn ich zupacke, ist es kein Problem, das Vorderrad auch auf griffigem Untergrund zu blockieren. Die Vorstellung, das auch mit mildem Handdruck zu erreichen, verursacht mir eher Unbehagen.
kommt natürlich immer auf die fahrweise an ;)
ich war mal mit ner originalen g/s bremse mit meiner holden auf korsica.
ich finde bei passabfahrten mit urlaubsgepäck ist die recht schnell an ihrer grenze. die dann noch vernünftig zu dosieren ist echt panne. und die pd wiegt noch um einiges mehr und ist auch nicht besser. daher hab ich an der eine spiegler und an der k1OOgs eine doppelscheibe.
 
Nachdem die technische und rechtliche Seite solcher Umbauten intensiv diskutiert wurde, werfe ich mal einen weiteren Aspekt dazu.

Das Gesamtsystem Fahrer-Fahrzeug-Fahrbahn unterliegt sehr individuellen Einflüssen. Mir persönlich reicht die serienmäßige Bremse der GS völlig. Wenn ich zupacke, ist es kein Problem, das Vorderrad auch auf griffigem Untergrund zu blockieren. Die Vorstellung, das auch mit mildem Handdruck zu erreichen, verursacht mir eher Unbehagen.
Für jemanden mit zarteren Fingern mag das ganz anders aussehen.
Da auch jeder Umbau ein Mehr an (ungefederten) Massen bedeutet, muss jeder für sich entscheiden.

kommt natürlich immer auf die fahrweise an ;)
ich war mal mit ner originalen g/s bremse mit meiner holden auf korsica.
ich finde bei passabfahrten mit urlaubsgepäck ist die recht schnell an ihrer grenze. die dann noch vernünftig zu dosieren ist echt panne. und die pd wiegt noch um einiges mehr und ist auch nicht besser. daher hab ich an der eine spiegler und an der k1OOgs eine doppelscheibe.


so ist das. die spiegler mit 300mm durchmesser und die zugehörige vierkolbenzange verhilft der 100er GS zu "ausreichender" verzögerung.
bei gleichzeitig nur geringfügiger zunahme der ungefederten massen.

weniger ist unverzichtbar.(verzögerungsleistung)
mehr ist vollkommen überflüssig.(massenmehrung)
Ralf
 
Dafür gibts ja die verschiedensten Möglichkeiten.
Spontan fallen mir diese ein:
1. Wechseln der Bremsscheibe und -klötze gegen solche mit besserer Reibpaarung.
2. Anbau einer größeren Scheibe (z.B. HE) mit original Bremssattel.
3. Dito mit 4-Kolbensattel der R100R
4. Anbau einer zweiten Bremsscheibe mit 2- oder 4-Kolbensätteln (hoher Aufwand)

Nachdem ich 1. probiert habe (Brakingscheibe mit organischen EBC Klötzen) war ich eigentlich mit der Bremsleistung zufrieden, allerdings erfordert die Bremse eine hohe Handkraft worunter wiederum die Dosierbarkeit leidet. Auch die Montage eines 12er Handbremszylinders hat zwar eine leichte Besserung ergeben, aber noch nicht den Erfolg, den ich mir gewünscht hatte.

Als ich neulich in der BMW-Werkstatt meines Vertrauens war, fiel mein Blick auf die Bremse einer Kawasaki, die dort auf der Bühne stand. Eine schön zierliche 6-Kolben-Zange. Einmal mit dem Zollstock gemessen, sie baut nicht breiter als die 48er Brembo.

Also habe ich mir so einen Sattel von einem Gebrauchtteilehändler besorgt. In gutem Zustand mit nahezu neuwertigen Bremsklötzen für schlanke 60€... :gfreu:
Dieser Sattel stammt von einer Suzuki Hayabusa und hat 4x 27mm und 2 x 24mm Kolben. Die Summe der Kolbenbodenoberflächen ist etwas kleiner als die der 48er Brembos. Daher könnte ich rein rechnerisch ich den 12 HBZ beibehalten.

Bei der Probemontage habe ich dann einige freudige Ausrufe von mir gegeben, zum ersten passt der Radius des Sattel und der Bremsklötze perfekt an den Radius der BMW Bremsscheibe und zum zweiten passt sogar die Lage der unteren Befestigungsschraube perfekt an den Gabelholm der BMW!
Nur die obere Befestigungsöse muss an die Gabel adaptiert werden.

Dafür habe ich unseren "Hochleistungszerspaner" Granada angesprochen und er hat mir, nach laienhaften Zeichnungen und ein paar Fotos von mir, den ersten Prototypen des Adapters zugeschickt. Ein paar kleine Nacharbeiten waren erforderlich, aber dann passte auch die obere Befestigung.

Heute kam dann auch die Stahlflexbremsleitung (94cm lang, 2x B-Anschluss, eine M10x1 und eine M10x1,25 Hohlschraube) von www.stahl-flex.de (vorgestern Abend bestellt!).

Montiert, neu befüllt und entlüftet war die Anlage schnell, und nach einer etwa einstündigen Fixierung des Bremshebels mittels Kabelbinder liegt der Druckpunkt jetzt auch perfekt dort, wo ich ihn gerne habe.
Die alten (fast neuen) Bremsklötze des Tokico-Sattels habe ich gereinigt und die Belagfläche glasperlgestrahlt und dann montiert.
Nach kurzer Einbremsung auf der Straße hat sich schnell eine tolle Bremse dargestellt: Mit zwei Fingern bedienbar und bis zum pfeifen des Reifens zu dosieren, kaum ein Unterschied zur sehr guten Bremse meiner türkischgrünen R100R.

Achja: Leichter als der 48er Brembo ist der Tokico-Sattel auch noch...

Ich bin zufrieden.

Als nächstes gehts zum TÜV...


Hallo Detlev,

vielleicht kannst Du mir helfen.
Ich habe an meiner R 80 G/S PD (E 247) eine 320er Scheibe vom HE verbaut in Kombination mit einem 4-Kolben Bremssattel von Brembo inkl,. Stahlflexleitung.

Problem ist die Adapterplatte, ist wohl auch ein angefertigtes Frästeil ist, wwelches mir der DEKRA-Mann nicht eintragen will (kein Materialgutachten etc). :schimpf:

Wie hat das bei Deiner Adapterplatte beim TüV funktioniert, oder hast Du evtl. ein Gutachten dazu?

Beste Grüße aus Sachsen Melanie!
 
Hallo Melanie.
Du brauchst dafür einen Prüfer mit "Sachverstand" und der Kompetenz (und den Befähigungen), die Sachen einzutragen. Davon gibt es leider nicht allzu viele.
Ich habe viele Umbauten per Einzelgutachten legalisieren lassen, klar ist es für den Sachverständigen einfacher wenn er entsprechende Teilegutachten oder Festigkeitsnachweise hat, es geht aber beim richtigen Mann auch ohne.
 
Hallo Leute
hat denn schon mal jemand die 6 Kolben Zange mit der HE 320er Scheibe kombiniert? Oder ergibt das keinen Sinn?

Alex
 
hat denn schon mal jemand die 6 Kolben Zange mit der HE 320er Scheibe kombiniert? Oder ergibt das keinen Sinn?
Sinnvoll könnte das nur dann sein, wenn Du dazu einen reinrassigen Strassenreifen fährst.

Wenn auf dem Rad aber ein Enduroprofil drauf ist, dann kann das Reibpaar Reifen/Strasse die Bremsleistung gar nicht übertragen.
 
Sinnvoll könnte das nur dann sein, wenn Du dazu einen reinrassigen Strassenreifen fährst.

Wenn auf dem Rad aber ein Enduroprofil drauf ist, dann kann das Reibpaar Reifen/Strasse die Bremsleistung gar nicht übertragen.
Ich würde das etwas allgemeiner formulieren: es gibt 2 Reibpaare, die eine Rolle spielen, und dann natürlich noch "Sonstiges".


  1. Reibpaar Reifen/Straße: ist bei Vollbremsungen das limitierende (aber auch wirklich nur dann).
  2. Reibpaar Scheibe/Belag (bzw. deren Plural bei Doppelscheibenbremsen): dieses ist leichter beeinflußbar. Man sollte als Konstrukteur hier natürlich nichts verschenken, in dem Sinne, daß gewissermaßen ein Zwangs-ABS vorgesehen ist, weil der Wert der ersten Reibpaarung gar nicht erreicht wird. Dann kann der Reifen nie blockieren (das ist gut), aber man verschenkt Bremsweg (das wäre a weng bled, um es nett zu formulieren).

Ich weiß, daß die Original-Anlage (wenn i.O.) sehr wohl in der Lage ist, jeden Vorderreifen zum Blockieren zu bringen. Stollenreifen natürlich leichter als irgendwelche Straßenkleber. Von daher ist also alles gut.

An dieser Stelle kommt das "sonstige":
  1. je nach Gestaltung des Systems Gabel/Achse kommt noch deutlich vor der Blockiergrenze #1 das Thema "Verwindung der Gabel", was deren Federungsverhalten und somit den bestmöglichen Bodenkontakt und somit im Extremfall auch wieder Blockiergrenze #1 beeinflußt.
  2. und dann gibt es sicherlich auch noch Unterschiede im "Ansprechverhalten" der Bremszangen - i.d.R. ist man ja weit unterhalb der Blockiergrenze #2 zugange. Wie packt sie zu und wie läßt sie wieder etwas nach, usw.

Aus dem "Sonstiges #1" heraus bevorzuge ich Doppelscheiben-Anlagen, auch wenn das hier manche als "überflüssige Massenmehrung" bezeichnen ;).
 
Ich möchte den Thread noch einmal hochholen, da ich den Anbau einer zweiten Scheibe an meine GS PD überlege.

Zunächst: ich habe bereits ein zweites Tauchrohr rechts, welches umgearbeitet werden kann und auch eine rechte 4K Bremszange von der RxxxR.

Mir ist klar, dass die Achsaufnahme am Tauchrohr aufgeweitet werden muss. Allerdings scheint mir nun beim Betrachten dieses Teils es so zu sein, dass die beiden Laschen, an die die Bremszange bzw der Adapter hierfür geschraubt werden, nicht mittig am Rohr sitzen. Ist das so, oder ist nur der „Gussgrat“ außermittig?

Bedeutet dies, dass die beiden Laschen bearbeitet werden müssen? Da hätte ich Bedenken, dass das der TÜV abnimmt.

Wie habt Ihr das mit dem Reflektor gelöst? Wenn ich das richtig sehe, ist ja einer notwendig, aber wie kann man das so hinkriegen, dass es auch ordentlich aussieht?

Vielleicht kann mir hier der eine oder andere, der diesen Umbau schon gemacht hat, ein wenig auf die Sprünge helfen. Und: ja, mir ist klar, dass die zweite Scheibe nicht wirklich notwendig ist. Aber der Basteltrieb will halt auch befriedigt sein.

Danke für Eure Hinweise!

Alex
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Alex.

Die Aufnahme ist aussermittig.
Die entsprechenden 3mm habe ich aufgeteilt auf Gabelholm, Adapter und Bremszange so dass die Zangen nach aussen wandern, sie streifen sonst an den Speichen.
Ich hab bei mir 2 HE Bremsscheiben verbaut.
Mit den zugehörigen Adapter ist es einfacher die Sättel zur Scheibe zu mitteln.
Die HE Bremsscheibe hat auch den Vorteil, dass sie einfach flach ist und einen Distanzring aus Alu hat. Nicht so abgesetzt ( getopft)wie die Orginalscheibe.
Da bei dem ganzen Umbau die Scheiben nicht mehr mittig laufen musste ich auch auf der linken Seite durch Abdrehen von 3mm an dem Distanzring wieder anpassen.

Den orginalen 13er Bremszylinder noch gegen einen 15er getauscht und eine passende Stahlflex Bremsleitung anfertigen lassen. Für den Umbau hatte ich vorher mit dem TÜV gesprochen, der wollte nur einen passenden Hauptbremszylinder.

Die Reflektor Aufnahme hab ich innen weg geflext. Für aussen eine passende Aufnahme aus Alu gefräst und mit Montage Kleber angeklebt.
Manche flexen auch beide weg.

Gruß Jochen
 

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Hallo Jochen,
Danke für die Info. Wäre es möglich gewesen, einen dünneren Distanzring unter der Bremsscheibe zu verwenden? Oder gibt das die 3 mm nicht her?
Alex
 
Auf jeden Fall bleibt zu beachten, dass der Bremssattel noch an den Speichen vorbei geht, wenn man die Scheiben weiter in Richtung Radmitte versetzt.
 
Wenig? Ist relativ, tatsächlich genügen wenige zehntel Millimeter und man kann ggf auch noch was an der Bremszange abnehmen. Schau Dir das an Deiner Maschine an.
 
...Den orginalen 13er Bremszylinder noch gegen einen 15er getauscht und eine passende Stahlflex Bremsleitung anfertigen lassen. Für den Umbau hatte ich vorher mit dem TÜV gesprochen, der wollte nur einen passenden Hauptbremszylinder. ...

Mächtig gewaltiger Umbau! Macht sich die zusätzliche Masse nicht auch am Federungs- und Lenkverhalten bemerkbar?
 
Bei alldem gilt es m.M. immer zu bedenken, daß ein 90/90er Reifen über seinen Latsch nur eine gewisse Bremskraft übertragen kann (die Bedienbarkeit = HBZ-Durchmesser mal hintangestellt).
Diese Kapazität sollte im Groben zur Bremsfläche zwischen Belägen und Scheibe(-n) passen, ferner unter Berücksichtigung der Parameter "Einfachheit", "Gewicht" und "Krafteinleitung auf Gabel".

Kurz & konkret: 2 x 320 mm empfinde ich als Überdosis.
 
Mächtig gewaltiger Umbau! Macht sich die zusätzliche Masse nicht auch am Federungs- und Lenkverhalten bemerkbar?

Der Umbau ist nicht so gewaltig wenn man fräsen und drehen kann. Oder jemand hat.

Ob sich die zusätzlichen Massen bemerkbar machen?
Ich merk nix. Meine ex GPZ900R mit anti dive war bestimmt schwerer und unhandlicher.

2x 320er Bremsscheiben sind bestimmt über dimensioniert aber die Adapter von HE lassen sich einfacher nacharbeiten anstatt den originalen Bremsscheiben.
Es bremst auf jeden fall wie'd Sau.
Ich finde die Bremse besser als eine einzelne Scheibe


Hallo Jochen,
Danke für die Info. Wäre es möglich gewesen, einen dünneren Distanzring unter der Bremsscheibe zu verwenden? Oder gibt das die 3 mm nicht her?
Alex

Der Sattel muss weiter nach aussen damit er nicht an den Speichen streift
Das ist alles sehr eng.
 
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