Bremsproblem R100S

Giorgio

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16. Juni 2008
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Ich hab ein Problem mit der Vorderradbremse und bräuchte mal eure Tipps.

Das Fahrzeug

Model: R 100 S - Baujahr 1980
Scheiben: gelochte Doppelscheibe – Original? (zumindest ohne Floater)
Bremssättel: Schwingsattel (so heißt das, glaube ich)
Bremsleitung: Stahlflex ohne die abenteuerliche Umleitung über Bowdenzug


Die Daten

Die Bremsscheiben hab ich vermessen (mit so einem richtig professionellen Meßgerät, was einfach in jeden geordneten Haushalt gehört :D.)

Linke Scheibe:
Höhenschlag: 0,20mm
Seitenschlag: 0,10mm

Rechte Scheibe
Höhenschlag: 0,35mm
Seitenschlag: 0,15mm

Nach meinem Verständnis und unter Berücksichtigung der Bremstechnik sollte das noch im Rahmen sein.

Die Bremsbeläge sehen sehr gut aus. Keine Verglasung
Auch die Scheiben weisen keinerlei Abnutzung auf.


Die Symptome

Bei starkem Bremsen fühlt es sich so an, also würde die Bremse nur pro Radumdrehung 1 x richtig zupacken.
Es pulsiert also stark. So stark, dass die Fuhre anfängt sich ordentlich in den Federn aufzuschaukeln bis sie endlich steht.
 
Hallo Georg,
ich habe die gleichen Bremsen. Aufgepeppt mit Spiegler Gussscheiben und 14mm HBZ!
Bremst perfekt, wenn ich voll zulange mache ich mir Sorgen um die Gabelstandrohre!
 
Um den Höhenschlag würde ich mich weniger sorgen; aber ein Seitenschlag von 15/100 ist schon viel.
Das Werkstatthandbuch gibt max. 3/100 an !
Wie dick sind die Scheiben denn?
 
Original von manzkem
Um den Höhenschlag würde ich mich weniger sorgen; aber ein Seitenschlag von 15/100 ist schon viel.
Das Werkstatthandbuch gibt max. 3/100 an !
Wie dick sind die Scheiben denn?

Links und Rechst 4,9mm

Das mit 3/100 halte ich im eingebauten Zustand für utopisch - bei den Toleranzen, die sich da überall aufbauen ... :rolleyes:
Separat betrachtet, also nur die Scheibe vermessen, ist das sicher ok.
 
Original von detlev
...wenn ich voll zulange mache ich mir Sorgen um die Gabelstandrohre!

Die Bremswirkung (seit einigen Tagen klappte das immer besser mit meiner Hand :D ) ist absolut ausreichend.
Nur dieses extreme Pulsieren ...
 
4,9 ist noch ok; aber bei 4,6 ist Ende.
Von daher ist Detlevs Empfehlung nicht so weit weg.
 

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Also du meinst, ich soll mal schlappe 300 Euro investieren?

Nur Bremsscheiben und Beläge?

Oder gleich eine richtige Lösung?
 
Ach ja, den Seitenschlag habe ich übrigens am eingebauten und sich drehenden Vorderrad an dem Außenkreis der Bremsscheiben gemessen.
 
Pulsieren der Bremse muss nicht nur durch Seitenschlag kommen, ich habe schon Bremsscheiben erlebt, die zeigten Reibwertsprünge, auf einem Teil der Scheibe zog die Bremse wie Anker, auf dem Rest war Glatteis.

Das hier sind die Spieglerscheiben!
bb12.jpg
 
Das könnte es auch sein, das mit den unterschiedlichen Reibwerten.

Also, was gibt es zu empfehlen:


1. Spiegler - isz klar und bekannt

2. Andere Gabel - die ohne Schwenksättel?
Dann mit anderen Bremszangen / Scheiben ...



Empfehlt mir dich bitte mal ein rundum sorglos Paket.
 
Tach Giorgio,

die Frage ist: Wie weit willst Du Dich vom Originalzustand entfernen, und wieviel Geld willst Du investieren?

meine Erfahrung mit den R 100/7/S/RS ATE-Pendelsätteln ist die, dass man mit einem HBZ am Lenker (ich verwende einen 16er, der sehr gut fiunktioniert, an einem Restaurationsobjekt will ich demnächst euinen 14er einsetzen), Stahlflexleitungen, neuen Belägen auf guten Originalscheiben und korrekt justierten Bremssätteln prima Bremsen hat! Tipp zum justieren: Mit einem Expander o.ä. den Handbremshebel unter Dauerdruck setzen, und dann muss man nur ganz leicht an den Exzenterschrauben drehen, und die Beläge legen sich fast von alleine korrekt an.

Wenn du mehr willst, wird's teuer: K 100 oder R 100R Gabel mit R 100R Nabe und passend eingespeichtem 18 Zoll-Vorderrad bestücken, K 100 oder R 100R Bremsscheiben mit Zweikolben Brembos (13er HBZ) oder Vierkolben-Brembos (15er HBZ), oder noch größere Scheiben, dann braucht's Bremszangenadapter usw. ... aber das bremst dann infernalisch.

Gruß

Alfons
 
Bei meiner /6 ist alles original, Einzelscheibe und man kann trotzdem den Vorderreifen ein mehrstimmiges Liedchen pfeifen lassen. Gute Bremsen sind reine Einstellungssache. Und mit riesigen Bremsscheiben, super-duper-mega-12-kolben-Bremszangen kannst Du auch nur so bremsen, wie der Vorderreifen aushält.
 
moin georg

am werkstattstammtisch kannst du ja mal die verschiedenen bremsen/gabeln die straße runter fahren.
(wenn man dich lässt ;) )

die spiegler scheiben von detlef sind schon mal eine deutliche steigerung
für mehr braucht`s ne stärkere gabel.

die K1 gabel/bremse wie an meiner 90S ist nochmals eine deutliche steigerung
würde mmn dem racer optisch aber nicht stehen.

wie wärs denn mit ganz was anderem?
ne schöne doppelduplex könnte ich mir an dem racer sehr gut vorstellen.
die langt schon ganz ordentlich zu, ist allerdings bei feuchtigkeit ein bischen kritisch und nicht plug and play zu montieren.

aber was soll das ganze schwätz
werden bremsen im allgemeinen nicht sowieso völlig überbewertet? :D

HM
 
Gut, gut.

Ich finde dir Bremswirkung der originalen Anlage ja wirklich nicht schlecht.
Wenn sie denn durchgängig wäre.

Aber nur mal so zum Spaß ein paar neue Scheiben drauf packen, um dann
festzustellen, es hat nichts gebracht, ist mir dann doch etwas teuer.

Ich denke ja, dass die alten mit ihren Maßen wirklich noch gut sind.
Weder übermäßig verzogen noch angenutzt.

Nur bin ich leider am Ende mit meinem Latein bezüglich des pulsierenden Bremsverhaltens.
Die Bremsbeläge sind so eingestellt, dass sie beidseitig ganz leicht schleifen.
Das sollte also auch ok sein.
Jetzt könnte ich natürlich die Scheiben noch einmal planschleifen / anrauhen.
Kann aber auch nicht die Lösung sein. :rolleyes:

Bliebe also, wenn es einigermaßen original aussehen sollte, nur die Spiegler Lösung übrig.

Oder ???
 
Dein Problem läßt sich gut mit etwas Zeit lösen.

Ich würde die Scheiben erst mal plan schleifen lassen, dafür sind die noch dick genug. Das kostet auch nicht so viel und du kannst einwandfrei feststellen, ob es am Seitenschlag liegt oder nicht. Diese Erfahrung ist dann wichtig für deine weitere Vorgehensweise.

Danach weißt du, ob sich neue Scheiben lohnen oder du im Winter dir ne andere Gabel mit anderer Bremse spendierst.

Bis dahin schaust du dir ein paar andere Lösungen an, wie HM schon schrub...
 
Original von Giorgio

Bliebe also, wenn es einigermaßen original aussehen sollte, nur die Spiegler Lösung übrig.

Oder ???

vllt reicht auch schon eine penible justierung, wie in alfons post gut beschrieben.
so wie er es macht, hat es mir detlev auch beigebracht.

die spiegler grauguss kannst du dann im winter machen lassen
dafür müssen die original scheiben eingeschickt werden.

HM
 
Original von kasinoteam
moin georg

am werkstattstammtisch kannst du ja mal die verschiedenen bremsen/gabeln die straße runter fahren.
(wenn man dich lässt ;) ).....

Solange kann ich leider nicht warten.

Wie gesagt, ich erwarte nicht die Bremsleistung meiner K1200R. Das wäre totaler Quatsch.

Ich möchte das Pulsieren wegbekommen und ich kann beim besten Willen nicht einen Seitenschlag, gemessen am montierten Rad!!!, von 0,1mm als Ursache dafür erkennen.


Also werde ich wohl erstmal die Scheiben plan schleifen bzw etwas anrauhen und dann noch die Bremsbeläge justieren.
 
Wegen des pulsierens würde ich den Tip von Hobbel befolgen, planschleifen.
Das Pulsieren ist mir von Autos bekannt, bei denen nach langer Standzeit die Bremsbeläge anscheinend an den Scheiben "festbacken" und dort eine "Ablagerung" hinterlassen.
Ich hatte das schon öfter, behebbar war es nur durch neue Scheiben oder durch abdrehen.
 
Original von Giorgio

Ich möchte das Pulsieren wegbekommen und ich kann beim besten Willen nicht einen Seitenschlag, gemessen am montierten Rad!!!, von 0,1mm als Ursache dafür erkennen.


.
0,1 mm ist ein ganzer Haufen! In meiner Werkstattzeit hatte ich mal einen BMW M 635 CSi in der Hand, der war mit einem Schlag von nur 0,02 mm unfahrbar! Ich denke mal, Du kannst ganz getrost davon ausgehen, daß es an den Scheiben liegt.
Was Du evtl. noch messen kannst, ist die Dicke der Scheibe um den Umfang rum. Dazu nimmst Du eine Micrometerschraube (keinen Messschieber!) und misst auf gleichbleibendem Radius an ca. 8- 12 Stellen um die Scheibe rum die Dicke. Kenn ich auch von den Dosen, daß da Unterschiede Auftreten, hauptsächlich bei Stehzeugen, da rostet die Scheibe an der Stelle an, an der die Klötze anstehen, weil sich da die Nässe länger hält.
 
wenn Du schon so richtig an die Sache ranwillst - schon mal anne schöne Duplex inner schönen Trommel gedacht?
 
Hallo,

für das pulsieren kann ich Dir ein bewährtes Mittel vorschlagen. Die Alutöpfe auf der Scheibe plan drehen. Das eigentliche Problem ist eine Drehbank mit einem 250mm Futter. Scheiben in die Backen einspannen und auf Rundlauf mit einer Uhr prüfen. Dann die Auflagefläche vom Bremstopf plan abdrehen.
Die Scheiben einbauen und mit einem Drehmomentschlüssel die 5 Schauben anziehen.
Der Rundlauf sollte dann so in der Größenordnung von 0,03mm liegen. Sind die Scheiben durch eine Schlagenwirkung verzogen so hilft nur wegwerfen. Die Vorspannung an den Radlager am Besten auch mit überprüfen.

Gruß
Walter
 
Oder machs wie ich:
Sohnemann hat ein neues Fahrrad bekommen.
Durch unsanfte Transportbehandlung hatte die Bremsscheibe einen Seitenschlag von ca. 2 mm.
Ich dachte schon: "Prima! Versand reklamieren ist zu spät; da muss ne neue Scheibe her, fürs Abschleifen
ist die zu dünn."
Ich hab dann mal ein bißchen von Hand gerichtet und hatte sie nach kurzer Zeit praktisch schlagfrei.
:aetsch: :&&&:
 
Hallo
vielleicht hilfts:
Kann ja sein, dass die Scheiben wirklich einen Schlag haben.
Aber: Ich hab auch lange mit Bremsenrubbeln gekämpft und sogar eine neue Scheibe gekauft. Letztlich war ich aber einfach zu blöd, die Bremse richtig gut parallel einzustellen! Ich würd unbedingt die von Alfons genannte und sicher hier schon öfter beschriebene Methode anwenden. Am besten zweimal hintereinander (Bremse anziehen mit Spanner o.ä., parallel einstellen, Bremse stärker anzeihen, nochmal parallel einstellen).
Bevor du nach grossen Lösungen suchst, würde ich das als allererstes sicherstellen, damits dir nicht ergeht wie mir.

Grüsse
Roland
 
Hallo
du schreibst das deine Bremsscheiben 4,9mm Maß haben,
weiter hast du 0,2mm Seitenschlag wenn das auf der Innen und Außenseite weggeschliffen werden muß fehlen dir sofort 0,4mm was bedeutet du hast eine Restwandstärke von4,5mm.
Ich kenn mich ja nicht so aus ich binn nur eine Teilewechsel nicht Generalüberholer ist das Schleifen sinnvoll ???

Ich selber schicke am Montag miene Scheiben zur Firma Spiegler.
Ich konnte heute mit ihnen am Telefon für die überholungvonden zwei Scheiben plus 2 Satz Beläge 10 % Rabat raushauen.
Das sind im meinen Fall auch 40 Euro.

Viel Erfolg
Hans-Peter
 
Erstmal besten dank für die vielen und guten Tipps!

Ich werde das System erstmal zerlegen und in allen Punkten kontrollieren.

Die Bremsklötze sehen gut aus, die Scheiben ebenfalls - noch mal: der
Beidseitig gleichermaßen vorhandene "Seitenschlag" von 0,1mm bezieht sich
auf die Messung im eingebauten, sich drehenden Vorderrad in Bezug zur
Lenkkopfachse und nicht an der demontierten Scheibe als maß Basis der
Bremsscheibe, was, wenn ich mir die Toleranzen und Verspannmöglichkeiten
in diesem doch rech abenteuerlichen System so anschaue, wohl völlig
unbedenklich sein sollte.

Hier noch ein paar kleine Fragen:

1. Können bei den Schwingsätteln die Anschlüsse getauscht werden?
Also Entlüftungsnippel nach unten, Bremsschlauch nach oben.


2. Sind rechter und linker Sattel baugleich?
Kann man sie also problemlos gegeneinander tauschen?

Hintergrund der Frage:
Da der Abgang der Bremsleitung sich zwischen Entlüftungsnippel und Gabel
„einklemmt“, hat der Schwingsattel so wenig Platz zum schwingen, dass ich
die Bremsleitung demontieren muss, um das Vorderrad zu entnehmen.

3. Kann mir jemand die Anzugsdrehmomente geben für:
a) Steckachse Vorderrad
b) Klemmschrauben für die Steckachse
c) Befestigungsschrauben für die Bremsscheiben
d) Verschlussschraube für die Excenterschraubbohrung

Links - Originalzustand
61736P1010108%20(Medium).JPG



Rechts – umgesetzter Entlüftungsnippel um mehr Platz zwischen
Bremsschlauch und gabel zu bekommen
78688P1010109%20(Medium).JPG


Danke euch!
 
Nur mal so .... ;)


Das nenne ich eine aufgeräumte Werkstatt mit viel, viel Platz: :D
43604CafeRacer_04.JPG

Man beachte das Holzklötzchen! :gfreu:
 
Original von Hofe
Gib doch zu, dass Du die Gute ins Wohnzimmer geschoben hast! :D

Jepp! :gfreu:


Stellt ihr eure Schätzchen etwa in eine kalte, ungemütliche Garage?
Oder gar auf den Hof?
Eventuell sogar nur auf eine öffentliche Straße?! :schock:
 
Original von Giorgio

Da der Abgang der Bremsleitung sich zwischen Entlüftungsnippel und Gabel
„einklemmt“, hat der Schwingsattel so wenig Platz zum schwingen, dass ich
die Bremsleitung demontieren muss, um das Vorderrad zu entnehmen.

moin georg,

...schonmal über "passende" bremsleitungen nachgedacht !?

anscheinend bereiten die aktuellen eigentlich nur probleme...

sind selbst bei völlig ausgefederter gabel viel zu lang,

sind deshalb sehr "individuell" verlegt,

haben es sicherlich auch im bereich des lenkkopfes nicht leicht,

die optik ist natürlich geschmacksache, aber professionell sieht anders aus...

(`tschuldigung HM, du hast`s ja nur gut gemeint, ich weiß)

zurückrüsten auf die originalen bremsleitungen entlang der gabelholme und dann ab standrohr bis zur bremsarmatur mit stahlflex weiter ist in diesem falle wahrscheinlich die bessere lösung und deine bremssättel lassen sich wieder spannungsfrei justieren.

die jetzigen leitungen wehren sich doch gegen ein verdrehen.

ich weiß, - weniger schraubverbindungen an den bremsleitungen = weniger mögliche probleme usw...

aber wer hat mit der originalversion schon undichtigkeiten an den verbindungsstellen? - ich in den letzten dreißig jahren jedenfalls nicht.

diese vorschläge wie immer ohne gewähr aus schwalmtal
erich
 

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