Hallo,
hier ein erster Erfahrungsbericht zum BT 45 auf der Hartgummikuh.
Dieser ist seit ca. 1000 km auf dem Vorderrad montiert, hinten ist noch der zöllige Pirelli City Demon in 3.50 S -18 drauf (zu dem anschließend

)
Handlichkeit und Nässehaftung sind hervorragend, wie ich auf der Tauchfahrt ins Yspertal feststellen konnte; nennenswerter Verschleiß oder Sägezähne bislang nicht festzustellen. Es ist aber zu Fahrwerksproblemen gekommen, welche ich jedoch nicht dem BT 45 zurechne.
Eine Untugend der geschobenen Langschwinge ist die Neigung zum Lenkerflattern bei Unregelmäßigkeiten (falscher Reifendruck, Felgenschlag etc.). Das hatte ich der Kuh seit vielen Jahren ausgetrieben und jetzt erstmals wieder erlebt. Einmal im Stadtverkehr bei ca 50 auf gerader Strecke und am nächsten Tag beim harten Herunterbremsen aus ca. 130. Frommi fuhr hinter mir; ich hätte es gerne aus dieser Perspektive gesehen. Soll spektakulär ausgeschaut haben. Zum Glück bin ich bei dem Rodeo oben geblieben. Die Lenkung fühlte sich auch etwas anders an. Beim Test, durch leichtes Schütteln am Lenker ein Flattern anzuregen, war eine Bereitschaft zum Aufschaukeln spürbar, was vorher nicht der Fall war.
Ich denke, es war eine Verkettung mehrerer Umstände. Der anschließend geprüfte Reifendruck lag bei ca. 2,2, also unter meinem Mindestwert von 2,5. Ferner war ein 10gr-Auswuchtgewicht verlorengegangen. Daheim habe ich die Wuchtung nochmals geprüft und konnte durch Verdrehen des Reifens auf der Felge 20gr Wuchtgewicht einsparen.
Nachdem der metrische Vorderreifen einen geringfügig k l e i n e r e n Durchmesser als die zöllige Originalgröße hat, wird dadurch der Nachlauf verkleinert. Das könnte einen, wenn auch geringen, zusätzlichen Negativ-Einfluß auf die Fahrstabilität gehabt haben. Der Effekt wird sich noch verstärken, wenn auch hinten der metrische BT 45 draufkommt; dieser ist nämlich im Durchmesser leicht g r ö ß e r als original. Deshalb habe ich vorsorglich den Nachlauf etwas vergrößert durch Umsetzen der oberen Federbeinbefestigungen nach unten. Dort sind ja zwei Bohrungen untereinander; eigentlich zur Umstellung auf Gespannbetrieb gedacht. Das zusätzliche Stückchen Bodenfreiheit nimmt man natürlich gerne mit.
Jetzt ist tatsächlich wieder alles bestens. Es läßt sich auch mit Schütteln keine Unruhe mehr ins Fahrwerk bringen, und die Handlichkeit bzw. Kurvenwilligkeit hat nicht gelitten.
Zu dem Pirelli kann ich keine guten Worte verlieren. Bei Nässe ist die Erfahrung damit sehr schlecht. Bei -allerdings wirklich zentimeterhoch gefluteter Straße- bin ich beim ganz leichten Bremsen vor einer Ampel heftig mit dem Hinterrad ins Schleudern gekommen. In einer Autobahnauffahrt -feucht, aber nicht naß- wurde es schon bei geringer Geschwindigkeit und Schräglage "leicht". Zuunguterletzt ist mir auf der Landstraße bei lediglich restfeuchter Fahrbahn in einer mittelschnellen Kurve bei ordentlicher Schräglage das Hinterrad weggeschmiert, ließ sich aber wieder einfangen. Gleiches passierte auf knochentrockenem Asphalt beim beschleunigten Linksabbiegen aus dem Stand heraus. So habe ich das auch mit den bisherigen Metzeler ME 77 noch nicht erlebt.
Grüßle,
Fritz
