AW: Was schwarzes für´s schwarze Museum...
Meiner Ansicht nach ist das Funktionsprinzip so: bei losgelassenem Bremshebel ist durch die freigegebene Nachlauföffnung eine drucklose Leitung vom Vorratsbehälter zu den Bremsleitungen geöffnet; BF kann durch Schwerkraft/durch ihr eigenes Gewicht in den HBZ nachfließen. Bei betätogter Bremse wird durch den Kolben im HBZ die Nachlauföffnung verschlossen und der aufgebaute Druck kann nur noch in Richtung Bremssättel/Kolben. Beim Loslassen wird die Nachlauföffnung wieder freigegeben. Soweit richtig?
Du hast die Leitungen schon dran ?
Nur die dicke aus Gummi zum Y-Verteiler unterm Tank und die Stahlröhrchen bis zur Verschraubung am Schutzblechhalter. Komplett zugequollen kann das Gummi nicht sein, der Hebel geht federleicht, es kommt nur nichts raus...
Dann hast du noch Luft drin.
Das ist richtig...
Sorgsam entlüften und dann den gezogenen Bremshebel über Nacht mal mit Kabelbinder am Gasgriff festzurren.
S.o. Damit verschließe ich doch die Nachlauföffnung?! Keine Soße rein, keine Luft raus.
Die kleinen Luftbläschen wandern schneller nach oben, wenn man 7.B. mit einer elektrischen Zahnbürste oder einem Vibrator an den Leitungen entlangstreicht.
Mit ´nem Vibrator kann ich nicht dienen, wir sind ein reiner Männerhaushalt
aber ´ne el. Zahnbürste hätte ich schon...
Nur nochmal gefragt: welchen Sinn hat der Vorratsbehälter, wenn da nichts von allein nachlaufen kann und dem Bremssystem im Falle einer Undichtigkeit weiter unten nicht zur Verfügung steht?
Hallo Martin,
hast du den Kolben des HBZ schonmal genauer angeschaut?
Es gibt 2 Lippendichtungen und eine Feder.
Und 2 Bohrungen, eine grosse und eine kleine, die Nachlaufbohrung.
Die Nachlaufbohrung hat die Aufgabe, den entstehenden Hohlraum im Handbremszylinder zwischen vorderer und hinterer Lippendichtung mit Bremsflüssigkeit zu füllen und beim Loslassen des Bremshebels den entstehenden Überdruck wieder in den Vorratsbehälter abzuführen.
Man sollte deshalb eher von einer (Druck-) Ausgleichsbohrung sprechen.
Nachlaufen tut die Suppe zwar schon im Moment des Betätigen des Bremshebels, aber sie läuft durch diese Bohrung teilweise auch zurück in den Behälter.
Da diese Bohrung einen sehr kleinen Durchmesser hat, kommt noch eine zweite Eigenschaft der Lippendichtung zum Tragen (vordere Dichtung):
Durch die Flexibilität der Dichtung gibt sie im Idealfall an der Zylinderwand den kompletten Durchmesser frei und ermöglicht der Bremsflüssigkeit damit sich zwischen Zylinderwand und Dichtung durch die grosse Bohrung in den Vorratsbehälter zurückzufliessen.
Der Zwischenraum zwischen vorderer und hinterer Lippendichtung ist immer offen zum Vorratsbehälter hin, egal in welcher Stellung sich der Kolben befindet.
Die vordere Lippendichtung hingegen schliesst beim Betätigen des Bremshebels die Kammer von der grossen Bohrung in Richtung Leitungsanschlüsse an der Druckseite.
In Ruhestellung des Kolbens besteht Durchgang von den Bremssätteln zum Vorratsbehälter.
Wenn die Luftbläschen nun über Nacht aufsteigen, bilden sie ein Luftpolster vor der vorderen Dichtung und dieses Luftpolster wird beim Loslassen des Hebels dann in den Vorratsbehälter abgeleitet (durch Freigabe der grossen Bohrung).
Tricky dabei ist, dass man den Hebel nicht zu schnell loslässt, da sonst die aus der Ausgleichskammer strömende Flüssigkeit die Luftblase wieder in Richtung Leitungen drücken kann.
So verstehe ich den HBZ, man darf mich gerne korrigieren.
Dem allem entgeht man, wenn man die Anlage luftfrei und langsam von unten mit einer grossen Spritze füllt.