Defektes Lenkkopflager

Navy

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12. März 2016
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München
War mit meiner "neuen" alten R80 beim TÜV, wobei ein defektes Lenkkopflager festgestellt wurde. Hatte mich ja schon auf größere Probleme eingestellt!
Fragen:
Könnt Ihr mir sagen, was das in etwa für ein Aufwand ist, das Lager auszutauschen.
Braucht man dafür Spezialwerkzeug?
Brauche ich dazu eine Werkstatt, bzw. was kann mich das in etwa kosten?
Wäre Euch dankbar für Antworten.
Gruß
Norbert (Navy)
 
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Um deine Fragen zu beantworten, müsste man wissen, welche Erfahrungen du hast, was du handwerklich kannst und über welche Werkzeuge du verfügst.
Für einen Anfänger ist das Lenkkopflager zu schwierig, ein erfahrener Schrauber schaffts auch ohne Spezialwerkzeug; die Bandbreite ist also groß.
 
Hallo Norbert.

Wo bist du den Südlich.

Eine Methode ist die wie ich sie mache. Kalt mit Spezialwerkzeug.

Bild2: Rausziehen.
Bild1: Die alten Lagerschalen. Beim rechten sieht man die Druckstellen.

Gruß

We
 

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Oft wird zu lose, dann klapperts wenn der Prüfer an der Gabel rüttelt, oder zu fest, dann rastet es, wenn der Prüfer den Lenker bewegt, als "kaputt" bezeichnet.
Da würde ich zunächst mal ansetzen.

Gruß
Willy
 
Ich habe auch schon ein rastendes Lenkkopflager nach zerlegen als lediglich völlig verharztes Fett diagnostiziert. Nach gründlichem auswaschen der Lager und frischem fetten war alles ok.
Vorangegangen war eine sehr lange Stilllegungszeit des Motorrades.
 
Hi Norbert,
vieles wurde schon gesagt - Zustimmung!

Falls die Lager aber wirklich im Eimer sind: Ich habe das gerade vor 2 Wochen bei meiner 82er 100RS gemacht, daher sind die Erinnerungen noch up to date:

Der Ausbau der Telegabel ist unproblematisch: Rad raus, Bremssättel ab, Schutzblech ab, Lenker ab, obere Verschraubungen ab. Dann kannst du entweder die Gabel komplett rausziehen, ich finde es einfacher, wenn du die Gabelholme einzeln ausbaust. Zeitaufwand ca. 1/2 Stunde.

Die Innenringe von der Lenkachse abziehen ist leicht: Der obere Innenring geht von selbst ab, wenn du die Lenkachse samt unterer Brücke nach unten per Plastikhammer klopfst. Den unteren Innenring kannst du mit zwei scharf geschliffenen Montierhebeln abhebeln.

Spannend wird es bei den beiden Aussenringen: Was Werner Paul schrieb, ist der ganz saubere Weg. Der geht aber nur, wenn die Lagerringe genügend Überstand im Rahmenrohr haben. Bei mir hatten sie das nicht, sie waren praktisch bündig mit den Ausdrehungen im Rahmenrohr. Wir haben das mit den Spezialwerkzeugen, wie sie Werner Paul ganz prima in Bildern gezeigt, versucht - keine Chance! Jetzt wird's blöd! Wir haben mit einem Kreuzmeißel an jeweils zwei Stellen Nuten zwischen Lagerring und Rahmenrohr geklopft und dann mit einem zu einem Haken umgeschmiedeten größeren Schraubenzieher in diese Nuten gefaßt und die Ringe herausgeschlagen. Das ist eigentlich ein Konstruktionsfehler von BMW, da hätte man eine ordentliche Ausdrehung werkseitig anbringen müssen, damit ein Lager-Innenauszieher überhaupt anpacken kann. Allein für das Herausholen der beiden Innenringe haben wir eine Stunde gebraucht.

Man könnte alternativ versuchen, mit einem kleinen Winkelschleifer oder Dremel mit Trennscheibe die Lageraußenringe durchzuflexen...oben geht das möglicherweise ganz gut, aber unten kommt man nur mit Verrenkungen 'dran...erschien uns zu gewagt.

Der Zusammenbau ist dann einfach. Übrigens steht im BMW-Buch von Helmut Heusler auch einiges zum Thema.

Viele Grüße

Frank
 
Spannend wird es bei den beiden Aussenringen: Was Werner Paul schrieb, ist der ganz saubere Weg. Der geht aber nur, wenn die Lagerringe genügend Überstand im Rahmenrohr haben. Bei mir hatten sie das nicht, sie waren praktisch bündig mit den Ausdrehungen im Rahmenrohr. Wir haben das mit den Spezialwerkzeugen, wie sie Werner Paul ganz prima in Bildern gezeigt, versucht - keine Chance! Jetzt wird's blöd! Wir haben mit einem Kreuzmeißel an jeweils zwei Stellen Nuten zwischen Lagerring und Rahmenrohr geklopft und dann mit einem zu einem Haken umgeschmiedeten größeren Schraubenzieher in diese Nuten gefaßt und die Ringe herausgeschlagen. Das ist eigentlich ein Konstruktionsfehler von BMW, da hätte man eine ordentliche Ausdrehung werkseitig anbringen müssen, damit ein Lager-Innenauszieher überhaupt anpacken kann. Allein für das Herausholen der beiden Innenringe haben wir eine Stunde gebraucht.
Ich habe an der Stelle mit einem Kukko Innenauszieher noch nie Probleme gehabt.:oberl:
 
@Detlev: Sei froh! Es ist wohl so, wie auch Heusler schreibt, dass die Fertigungstoleranzen der BMW-Rahmen an dieser Stelle sehr unterschiedlich ausfallen - von ausreichendem Überstand (für Kukko-Innenabzieher) bis null Überstand so wie bei mir.

Viele Grüsse

Frank
 
Also:

a) Es gibt entweder einen Überstand. Sehr gut.
b) Es gibt einen Spalt, oder einen Bereich an dem die beiden Materialien aufeinander treffen.

Zu a: Den Abzieher rein und ... .
Zu b: Den Abzieher an den "Spalt" bringen und durch Anziehen in den Spalt reintreiben.


Es geht mit einem Abzieher -wobei ich den Nexus* Segment bevorzuge- und laut Franky88 auch mit dessen beschriebener Methode.

We

*Bild
 

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Hallo
#Michael, hast ja recht mit Deiner Antwort. Bin versiert in allen handwerklichen Belangen rund um Haus und Hof und verfüge auch über die notwendigen Werkzeuge/Maschinen dazu.
Unter Anleitung könnte ich auch bestimmt an der R80 was machen, alleine traue ich mich an das Problem allerdings nicht ran. Ist ja auch ein sicherheitsrelevanten Teil.
#Werner
Wohne hier in München im Bereich Obersendling/Solln.

# Detlev, ja die Maschine ist längere Zeit unbenutzt in der Garage gestanden. Si wie mir der Prüfer das gezeigt hat, ist beim drehen des Lenkers ein deutlicher Widerstand (oder auch Loch) zu spüren.

#Snoggle, danke, jetzt habe ich wenigsten eine Größenordnung.

Gruß
Norbert (Navy)
 
Nur um das anzumerken, eventuell reicht es aus, nur die Lager zu wechseln
und die Sitze gut zu reinigen. Dazu musst Du das erst mal auseinandernehmen.
Ging mir vor ein paar Jahren mal so, morgens zum TÜV mit gutem Gefühl,
der Kollege bemängelte das LKL........ Da ich sparsam bin, wollte ich die
Nachprüfgebühr sparen. Also ab zu Uli in FFM, komplettes Lager gekauft und
an die Garage. Festgestellt das die Sitze (für mich) noch O.K. waren, wieder zu Uli fahren,
weil der Abdeckring/Chromring unten kaputt ging und mir das keiner sagte ;-) Zusammengeschraubt und 4STunden später wieder beim TÜV aufgeschlagen.
Für gut befunden und fertig ;-)
Da ich nicht zuviel abbauen wollte, sah das rech chaotisch aus.
Grüße
Nico

Wahrscheinlich wäre eine Reinigung mit Neufettung des alten Lagers ausreichend gewesen. Wenn natürlich die Lagerschalen bereits Setzschäden aufweisen, dann komplett.
 

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Wahrscheinlich wäre eine Reinigung mit Neufettung des alten Lagers ausreichend gewesen. Wenn natürlich die Lagerschalen bereits Setzschäden aufweisen, dann komplett.

Hallo,

meist ist das Lagerfett hoffnungslos verharzt, insbesondere unten. Habe gerade diese Woche ein unters Lager zum tauschen auf der Pressen gehabt. Wenn die Gabelbrücken schon ausgebaut sind, dann kann man die Lager auch ersetzten. Rost ist meist noch mit im Spiel, dann sowieso raus damit.

Gruß
Walter
 
Hallo Norbert.

Lager und Lagerschale sind eins. Wechselt man eins, dann das andere auch.

Muss nächste Woche, die Zündung an meiner Q einstellen und da wäre die Entfernung nach Solln die richtige Warmfahrstrecke.
Könnte die Angelegenheit, vor Ort charakterisieren.

Dazu bitte eine PN.

Werner


P.S.: Verfolge keine Gewerblichen Absichten. Meine Tätigkeit erfolgt im Sinne der Verpflichtung zur Aufrechterhaltung von Kulturgut.
 
Eine kleine Schweißraupe in die alten Aussenringe , und die Dinger fallen nach dem Abkühlen von selbst raus.
So mach ich das, auch bei den Schwingenlagern.
 
Ich habe eine große Unterlegscheibe aus dem Zimmereigewerbe im Außendurchmesser passend geschliffen, dass sie ca. 5 mm im Außenring des Lagers liegt und mit 3 Punkten verschweißt. Ließ sich dann leicht mit einem Schrubberstiel rauskloppen.
Gruß Peter
 
Hallo Norbert
komm doch einfach nächsten Donnerstag zum Stammtisch. Da triffst du dann die gesamte Schrauberelite Bayerns....:gfreu:.
Das wär doch was.
Das mit dem Link am iphone ist jetzt schwierig.... aber ein Kollege macht das bestimmt und setzt den Link vom Nordschwabenstammtisch.

Gruß Ralf
 
Da hatte ich letzter Woche auch ein Preis bekommen von +/- €210,= ohne teile.

@ Herr F.
Was bedeutet Abzocke???

Gruß Andrew
 
Ich bin jetzt nicht Herr F., aber ich habe heute gerade einmal Lenkkopflager an der /5 rausgehabt und neu gemacht.
Das hat 2 Stunden gedauert.
Nebenbei habe ich auch noch die Telegabel zerlegt, gespült und wieder komplettiert. Alles in der Zeit.
 
Ich habe eine große Unterlegscheibe aus dem Zimmereigewerbe im Außendurchmesser passend geschliffen, dass sie ca. 5 mm im Außenring des Lagers liegt und mit 3 Punkten verschweißt. Ließ sich dann leicht mit einem Schrubberstiel rauskloppen.
Gruß Peter
wie schon geschrieben wurde, wenn du schon punktest, kannst du auch gleich eine raupe ziehen. dann brauchst du keine scheibe. die schale unten fällt einfach raus, und oben lupft du die mit nem kleinen schraubenzeiher aus dem sitz.
 
Hallo Jürgen

Markenware ;)
z.B. SKF oder FAG 320/28X.

... und wo wir gerade bei den Kosten waren:
Der Lagerhändler meines Vertrauens bot mir das Stück für knapp 50€ an, also €48,ungrad pro Stück, mit "großzügigem" Rabatt dann 46€ pro Paar, hatte es aber dann vorgezogen, über Kleinanzeigen für 35€ ein neues Paar von FAG zu nehmen, das auch noch auf dem Weg lag.
Ob "Markenlager" aus ebay für 18€/St. authentisch sind, kann ich nicht beurteilen.
Williwedel (Guido) hat sie dann verbaut, weil ich am Kukko-Abzieher hier knapp vorbei geschrammt bin :evil: .
 
Als erstes würde ich mal prüfen, ob´s einfach nur zu fest oder zu locker ist!

Was hat denn der Prüfer konkret bemängelt?
Hat´s gewackelt oder hat er Rastungen erspürt?
 
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