Distanz-Phobie

Wie sehen die drei schräg verzahnten aus?
Sieht man auf deinen Bildern nicht wirklich...

Wo du jetzt alles so schön auseinander hast, könntest du die Zwischenwelle Patrick schicken. Der kann sie auf der Presse zerlegen und die Schmierkanäle reinigen.
 
Wie sehen die drei schräg verzahnten aus?
Sieht man auf deinen Bildern nicht wirklich...

Wo du jetzt alles so schön auseinander hast, könntest du die Zwischenwelle Patrick schicken. Der kann sie auf der Presse zerlegen und die Schmierkanäle reinigen.

Hi,
die Bilder spiegeln arg - meiner Meinung nach sehen sie neuwertig aus.

Hans
 
In der Produktion wurden häufig geänderte Teile mit Farbmarken gezeichnet, wenn eine Weile alt und neu verbaut wurden.

Das sollte bei dem Getriebe eigentlich nicht sein (hab das Teil doch neu gekauft). Es scheint Farbe vom Markieren der Schrauben zu sein, die nach innen gelaufen sein muss (Position passt mit der Aussenmarkierung überein). Nur die Schrauben sitzen eigentlich so fest, dass diese Theorie nicht richtig sein sollte. Aber auch unter den Unterlagscheiben war die Farbe sichtbar.

Hans
 
So viel ich weiß wurden bei BMW die fertig montierten Teile und Verschraubungen mit Farbpunkt markiert.

Diese Farbmarkierung ist unter anderem sogar noch an den Schrauben der Telegabel,Schrauben der Bremse und den Muttern der Motorhalteverschraubung bei meiner ST von 1983 vorhanden.
 
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So viel ich weiß wurden bei BMW die fertig montierten Teile und Verschraubungen mit Farbpunkt markiert.

Diese Farbmarkierung ist unter anderem sogar noch an den Schrauben der Telegabel,Schrauben der Bremse und den Muttern der Motorhalteverschraubung bei meiner ST von 1983 vorhanden.

Genau diese Farbmarkierungen meine ich:

BMW_R100GS_2015-12-27_03b.jpg

Nur: Wie kommt die Farbe in den Innenraum? Wenn die Schraubebn angezogen sind, dichten diese eigentlich die Verschraubung ab. Oder wurde das Gehäuse später nochmal so warm gemacht, dass die Farbe sowohl unter die Unterlagscheibe als auch in das Gehäuse gelangte?

Hans
 
Hallo Hans

Ich denke mal der Farbklecks auf der Schaltmechanik wurde nach der Montage und Funktionsprüfung dieser aufgebracht bevor sie ins Getriebe eingebaut wurde.
 
Zuletzt bearbeitet:
Tach Hans,
ich würde die Kanten des Schaltautomaten, an denen die Federschenkel anliegen verrunden, das beugt dem berühmten Federbruch vor.

Wünsche viel Erfolg/Spass dabei!
 
Die klebt wahrscheinlich am Zahnrad.....;)

100 Punkte!!

& die Scheibe finden :D



Klingt richtig euphorisch :D

Jungs,
danke für euer Vertrauen in meine Arbeit, hätte ich die nur manchmal selber. Gut, die Scheibe klebte super an dem Zahnrad und bei den recht kühlen Temperaturen in der Garage ließ sie sich nur mühsam entfernen. Leichtes, aber erleichtertes Aufatmen.

Das Gesamtensemble:

BMW_R100GS_2016-01-03_02.jpg

Hans
 
Noch zwei Fragen:

Dieses nette dünne Blechteil (Eingangswelle, vor dem hinteren Lager): Das zieht man ja mit dem Lager ab. Aber so richtig verlustfrei geht das wohl nicht. Neu??

BMW_R100GS_2016-01-02_23.jpg

Und das passiert, wenn man nicht sorgsam arbeitet. Wohl auch neu

BMW_R100GS_2016-01-02_25.jpg

Der blöde Dichtungsring wehrt sich auch standhaft ...

Hans
 
Die Scheibe (1mm) gibt es bei BMW nicht mehr. Entweder nimmst Du 2x 5mm, oder fragst mal den Onkel, ob er Dir eine schickt. Der hat noch reichlich......:DUnd den kleinen WeDi zu tauschen ist auch nicht schlimm.
 
Passiert hier noch etwas?

Ich lebe noch, ja ... bin aber schwer am Texten und muss immer wieder an die ausgebauten Teile, um sie zu "erfassen" und zu "begreifen". Wenn nur nicht dieser tolle Ölgeruch wäre.

BMW_R100GS_2016-01-12_01.jpg

Wirklich spannend sind die Beilag- bez. Anlaufscheiben. Das Erkennen der Fase ist wirklich nichts für Nachtblinde:

BMW_R100GS_2016-01-11_01.jpg

Das erste neue Ersatzteil hat auch schon den Weg zu mir gefunden (Buchse Wellenausgang Antriebswelle).

BMW_R100GS_2016-01-11_19.jpg

Derzeitiger Zustand des Getriebes:

BMW_R100GS_2016-01-03_30.jpg

Hans
 
Update 17.01.2016

Betreutes Schrauben


Ich schreib es ja immer in die Anleitungen hinein:
Wer zum ersten Mal an der Demontage am xxx arbeitet, sollte sich überlegen, eine erfahrene Person hinzuzuziehen, die "über die Schulter schaut" und mit Rat und Tat hilft. Das kann ein beruhigendes Moment erzeugen.

Beim Erstellen der Bilder, dem nochmaligem Durchlesen aller meiner gesammelten Dokumente und dem eigentlich - zumindest für mich - gutaussehenden Getriebeinhaltes habe ich mir ein Herz genommen und mich für das "betreute Schrauben" entschieden. Da ich eh beim Motorenworkshop war, wurde die Gelegenheit am Schopfe gepackt und der Workshop ging für mich in die Verlängerung.


Drei weitere Interessenten (MM, Q-Michel und Klaus S.) haben noch bei der Begutachtung der Teile sich angeschlossen. Mein Eindruck war wohl richtig, für 'ne Paralever und 91.000 KM sah alles noch recht gut aus. Die Frage war natürlich, warum noch so gut bzw. ist es wirklich das erste Getriebe. Da ich die Kiste neu gekauft hatte, diese im November '91 laut VIN gebaut wurde, im April '92 zugelassen wurde (kam aus der Kiste), konnte ich das insofern mit "ja" beantworten. Alle Werksmarkierungen waren am Gehäuse. Alles Bauteile, die zum Ausbau des Getriebes zu öffnen sind, waren an ihren Stellen unangetastet (hatte ich beim Ausbau vor 2 Jahren beim Abdichten des Motors ja gesehen). Warum würde sich eine Vertragswerkstatt (dort wurde sie immer gewartet) die Arbeit machen, ohne Auftrag das Getriebe zu tauschen?

Die ominöse 2. Unterlagscheibe gab es auch. Aber warum trägt das Gehäuse den Gussstempel 07/90?

guss-90.jpg


Auch im inneren gab es seltsame Spuren. Die Eingangswellendichtung ist wohl keine originale BMW-Dichtung. Ein Seegering am Schaltautomaten ist von anderer Qualität als die normale Ausstattung. Und, so Patrick, das große Kugellager der Abtriebswelle wurde wohl so auch nie verbaut (FAG Germany).

BMW_R100GS_2016-01-17_58.jpgBMW_R100GS_2016-01-18_07b.jpg


Vielleicht ein Getriebe, dass durch die Qualitätssicherung gegangen ist und wieder in die Produktion gelangte? Wie auch immer, ich bin zufrieden mit dem Teil.

Hier die kompletten Teile, mit Ausnahme der Dichtungen, die gewechselt wurden:

BMW_R100GS_2016-01-18_02.jpg


Ob das alles, bis auf die Dichtungen, nötig war, kann vermutlich mit "nein" beantworten. Aber die nächsten 100.000 KM sind wohl damit gesichert.

Mehr später.

Hans
 
Und weiter (17.01.2016)


Zwischenwelle komplett demontieren – mit einem hübschen 5 Tonnen-Knall hat sich das Zahnrad gelöst,

BMW_R100GS_2016-01-17_02.jpgBMW_R100GS_2016-01-17_20.jpg

um kurz darauf auf dem Seziertisch zu liegen. Nach kurzer Reinigung und Ansicht (keine Beschädigungen, Ölbohrungen alle frei) kam es dann gleich wieder unter die Presse und sah aus, als ob nichts passiert wäre. Und gleich die Lager drauf.

BMW_R100GS_2016-01-17_24.jpgBMW_R100GS_2016-01-17_33.jpg

Als nächstes wurde die Antriebswelle in ihre Einzelteile zerlegt. Da ich ja den Simmering heftig „zerlegt“ hatte, war das dann doch etwas Arbeit. Eine neue Buchse hatte ich noch letzte Woche besorgt. Soll ja wie neu aussehen.
Auch noch eben die Ausgangswelle zerlegt, alles in den Frittenkorb, meinte natürlich den Waschkorb, und zusammen mit dem Gehäuse in die Waschmaschine.

BMW_R100GS_2016-01-17_40.jpgBMW_R100GS_2016-01-17_42.jpgBMW_R100GS_2016-01-17_43.jpg

Das Ergebnis ist schon beachtlich: Ich hatte ursprünglich vor, die Unterseite von Hand zu machen …

Alle Einzelteile der Antriebswelle für den Fotomenschen auf den Tisch:

BMW_R100GS_2016-01-17_44.jpg

Und gleich wieder zusammengebaut. Nun mit neuer Buchse, wunderschönem Dichtring und neuem Lager.

BMW_R100GS_2016-01-17_52.jpgBMW_R100GS_2016-01-17_53.jpg

Der letzte Akt war der Einstich für das große Lager

BMW_R100GS_2016-01-17_54.jpgBMW_R100GS_2016-01-17_56.jpgBMW_R100GS_2016-01-17_57.jpg

Welle zusammenstecken. Dabei ein kleines Lagerspiel der Buchse des 1. Gangs entdeckt (minimal, aber spürbar) und gewechselt, Lager aufpressen und eine Seite mit einem Seegering das "Update" abschließen.

BMW_R100GS_2016-01-17_59.jpgBMW_R100GS_2016-01-17_60.jpg

Wellen wieder ins Gehäuse

BMW_R100GS_2016-01-17_64.jpgBMW_R100GS_2016-01-17_65.jpg

und die Schaltbox wieder anschließen.

BMW_R100GS_2016-01-17_83.jpg

Zwischendurch den Kickstarter zerlegen und neu abdichten.

BMW_R100GS_2016-01-17_71.jpg

Nun ging es ans Ausdistanzieren:

BMW_R100GS_2016-01-17_75.jpg

Dabei wurde um die Wette gemessen. Wer wohl gewonnen hat? Ein Bild meiner Messung:

BMW_R100GS_2016-01-17_76.jpg

Dichtring des Wellenausgangs, Verschraubung, Dichtung Schaltwelle, neuer Leerlaufschalter, Einbau Tachoantrieb und Dichtung des Welleneingangs schließen die Arbeiten ab.

BMW_R100GS_2016-01-17_86.jpgBMW_R100GS_2016-01-17_87.jpgBMW_R100GS_2016-01-17_88.jpg

Und hier die Zusammenstellung der ersetzten Teile:

BMW_R100GS_2016-01-18_02.jpg

5 Lager: zu gut zum wegwerfen
1 Tonnenlager: auch viel zu gut
1 Buchse Antriebswelle: Deformation Hans
1 Buchse 1 Gang: Grenzwertig
1 Leerlaufschalter: sah völlig verölt aus, war meiner Meinung nach dicht, dennoch Tausch
2 Federn Schaltautomat: noch wirklich gut, brachen nicht beim Biegetest, aber etwas lahm
1 Seegering: gehörte da eigentlich nicht in dieser Qualität hin
1 Schaltrolle: auch noch gut, nun gelagert
1 Dichtung Welle Eingang: Defekt und falsch
1 Dichtung Welle Ausgang: Defekt, lies leicht Ölnebel raus
1 Dichtung Schaltwelle: OK
1 Dichtung Kickstarter: OK
1 Dichtung Kupplungsstange: OK
1 Dichtung Kupplungsbetätigung: Defekt

Es ist dann doch interessant, wie schnell so ein Getriebe wieder zusammengebaut werden kann. Besten Dank nochmals an dieser Stelle an Patrick, der seinen Sonntag geopfert hat, meine vielen Fragen beantwortete und mir geduldig Zeit für die Bilder (runde 100 Stück) ließ. Dann hieß es zusammenpacken, alles Verpackungsmaterial (sah wie Weihnachten aus) wieder ins Auto und Abfahrt gen Süden.

Hans
 
ich sag nur

"wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen" )(-:

Gruß Holger

P.S. ich hoff, das Getriebe bewährt sich in der Praxis, gem. meinem Motto "never change a running system"
 
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