Moin,
das folgende ist nicht gedacht als Empfehlung, mit einem kaputten Getriebe rumzufahren, bis die Zahnräder mit den Lagerkugeln Billiard spielen, sondern als Anhaltspunkt für Leute, denen - wie uns - weit weg von nahezu jeder praktikablen Reparaturmöglichkeit ein solcher Schaden passiert.
Vor Abfahrt Getriebeöl abgelassen und peinlichst genau auf Späne kontrolliert. Nix.
ca. 1800 km weiter klackert es im Antriebsstrang beim Schieben im Leerlauf an der polnisch-ukrainischen Grenze. Auf dem Hauptständer vorsichtig das Hinterrad durchgedreht: läuft ohne Widerstände und gleichmäßig. Pray and drive away.
noch ca. 3000 km weiter, noch 2400 km von daheim: wieder Hinterrad durchgedreht - fette Rattermarken. Kardan oder Getriebe? Schwinge raus: Kardan ok, Abtriebswelle mit drei oder vier Widerständen pro Umdrehung.
Dann sitz' ich da und denke nach (was sonst sollte ich tun), denke, daß es der übliche Lagerschaden ist, d.h. das große C3 auf der Abtriebswelle defekt, und beschliesse: der 5. Gang ist ab sofort tabu, gefahren wird max. im 4. Gang. Aus zwei Gründen:
das kleine Zahnrad des 5. auf der Abtriebswelle drückt wegen der Schrägverzahung direkt auf den Innenring von besagtem C3 Lager (das ZR ist verschiebbar, und es gibt nix, wo es sich sonst abstützen könnte). Die ZR des 4. sind geradeverzahnt, und produzieren hingegen keinen Axialschub.
der 5. Gang sitzt direkt vor besagtem C3, belastet also besonders dieses Lager. Der 4. sitzt etwas hinter der Mitte der Welle, so daß der Druck sich einigermaßen gleichmäßig auf das kaputte vordere und das - hoffentlich - intakte hintere Lager der Welle verteilt.
So stelle ich mir das vor, und hoffe, daß es stimmt. Pray and ...
Das Getriebe hält, Mann, Maus & knapp 40 km Gerümpel landen ohne weiteres Problem nach 2400 km in Berlin - ich hätte nicht eine Kopeke darauf gewettet. Wieder was über 'Notlaufeigenschaften' gelernt.
Die Demontage ergibt, daß es tatsächlich das große C3 war. Derbe Rattermarken, aber der Lagerkäfig war noch intakt.
Daß ich beim Ausbau den Flanschabzieher ruiniere ... irgendwas muß ja schließlich schief gehen.
Edit: Formatierung
das folgende ist nicht gedacht als Empfehlung, mit einem kaputten Getriebe rumzufahren, bis die Zahnräder mit den Lagerkugeln Billiard spielen, sondern als Anhaltspunkt für Leute, denen - wie uns - weit weg von nahezu jeder praktikablen Reparaturmöglichkeit ein solcher Schaden passiert.
Vor Abfahrt Getriebeöl abgelassen und peinlichst genau auf Späne kontrolliert. Nix.
ca. 1800 km weiter klackert es im Antriebsstrang beim Schieben im Leerlauf an der polnisch-ukrainischen Grenze. Auf dem Hauptständer vorsichtig das Hinterrad durchgedreht: läuft ohne Widerstände und gleichmäßig. Pray and drive away.
noch ca. 3000 km weiter, noch 2400 km von daheim: wieder Hinterrad durchgedreht - fette Rattermarken. Kardan oder Getriebe? Schwinge raus: Kardan ok, Abtriebswelle mit drei oder vier Widerständen pro Umdrehung.
Dann sitz' ich da und denke nach (was sonst sollte ich tun), denke, daß es der übliche Lagerschaden ist, d.h. das große C3 auf der Abtriebswelle defekt, und beschliesse: der 5. Gang ist ab sofort tabu, gefahren wird max. im 4. Gang. Aus zwei Gründen:
das kleine Zahnrad des 5. auf der Abtriebswelle drückt wegen der Schrägverzahung direkt auf den Innenring von besagtem C3 Lager (das ZR ist verschiebbar, und es gibt nix, wo es sich sonst abstützen könnte). Die ZR des 4. sind geradeverzahnt, und produzieren hingegen keinen Axialschub.
der 5. Gang sitzt direkt vor besagtem C3, belastet also besonders dieses Lager. Der 4. sitzt etwas hinter der Mitte der Welle, so daß der Druck sich einigermaßen gleichmäßig auf das kaputte vordere und das - hoffentlich - intakte hintere Lager der Welle verteilt.
So stelle ich mir das vor, und hoffe, daß es stimmt. Pray and ...
Das Getriebe hält, Mann, Maus & knapp 40 km Gerümpel landen ohne weiteres Problem nach 2400 km in Berlin - ich hätte nicht eine Kopeke darauf gewettet. Wieder was über 'Notlaufeigenschaften' gelernt.
Die Demontage ergibt, daß es tatsächlich das große C3 war. Derbe Rattermarken, aber der Lagerkäfig war noch intakt.
Daß ich beim Ausbau den Flanschabzieher ruiniere ... irgendwas muß ja schließlich schief gehen.
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