Folienkondensator an 75/5 anbauen

Peter75

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14. Sep. 2015
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Südpfalz
Hallo Leute,

ich möchte an meiner 75/5 – 46 Tkm - den alten – anscheinend noch originalen -Zündkondensator durch einen Folienkondensator ersetzen.

Bei meiner letzten Tour kam es nach 120 km – kurz vor dem Ziel so 3–4x zu Aussetzern bei gleichzeitigem Aufblinken der Ladekontrollleuchte. So mit 60 – 70 km/h im 3. Gang kam ich dann die letzten 10 km auch ohne weitere Aussetzer nach Hause. Sie sprang daheim auch wieder an, am nächsten Tag in kaltem Zustand auch.

Jetzt soll vor der nächsten Tour der Kondensator ersetzt werden.

Bisher immer einwandfrei angesprungen und auch ohne Murren gelaufen.
Batterie ok – Vergaser eingestellt – Ventile eingestellt

Fliehkraftregler und Unterbrecher wurden überprüft, Abstand 0,4 mm, statischer Zündzeitpunkt auch soweit in Ordnung.
Bei auf Zylinder aufgelegten Zündkerzen im Kerzenstecker rechts u links Zündfunke vorhanden.

Bereits hier im Forum verschiedene Freds mit Stichwort „Kondensator“ durchgemacht und auch in der Datenbank schon gestöbert, so dass ich auf den Kondensator tippe, dass der jetzt allmählich den Geist aufgibt.

Jetzt wären noch folgende Fragen zu klären:


  • Folienkondensator 0,22 Mikrofarad = 220 Nanofarad u 400 V ?
  • muss der Kondensator wieder unter dem Limadeckel befestigt werden oder kann er auch an anderer Stelle, z.B. unter den Tank an die Zündspulen wandern
  • wie befestige ich den Kondensator am besten am Rahmen – kleben, verschrauben ...
  • Anschluß der Kondensator-“Füße“ mit angelötetem Kabel u aufgecrimpten Flachsteckern 1x am Unterbrecher u 1x an der Zündspule
  • wie bringe ich den Masseanschluß des Kondensator am Rahmen an

Ich freue mich auf Eure Tipps. Vielleicht läßt sich daraus ja eine kleine Anleitung für die DB machen.

Gruß Peter
 
Hallo Peter,
wenn Du einen Fuß des Kondensators am Unterbrecher anbringst und den zweiten an der Zündspule, hat er keinerlei Funktion, er ist parallel zu dem Verbindungskabel Unterbrecher>Zündspule geschaltet. Ein Bein muss am Unterbrecher, dort wo das Kabel welches zur Zündspule geht, und das zweite an Masse geklemmt werden, also parallel zum Unterbrecher.
Viel Erfolg
Gruß Egon
 
Zur Frage des Einbauortes könnte ich mir denken, dass der möglichst nahe am Kontakt liegen sollte. Aber dazu kann unser Experte sicher auch noch was sagen.
 
Das Thema hatten wir vor ein paar Tagen hier: http://forum.2-ventiler.de/vbboard/...mer-wieder-defekt/page2&highlight=kondensator
Da gibt es verschiedene Meinungen. Meine lautet: ob an der Zündspule oder am Kontakt, dürfte keinen Unterschied an der Funktion machen. Lediglich die Hochfrequente Abstrahlung dürfte über die Verbindung zur Zündspule größer sein, man hört das ev. in Audiogeräten als Prasseln.
Gruß Egon
 
Der Kondensator hat mehrere Funktionen. Eine Funktion ist, das der Strom in den Kondensator geht, wenn der Kontakt öffnet. Wenn der Kondensator weit weg vom Kontakt ist, dann bildet das Kabel eine Induktivität. Und Induktivität ist Strombremse und der Kontakt brennt schneller ab.

Also Kondesator an den Unterbrecher dran.

VG Michael
 
Das wird wohl nur mit einem Oszilloskop geprüft werden können, oder in einem Praxistest.

Gruß Egon
 
wenn der Kontakt zu ist, dann ist der Kondensator leer, d.h. 0 Volt.
jetzt geht der KOntakt auf und der ganze Strom, der in der Zündpulenprimärseite gespeichtert ist geht in den Kondensator. Wenn da eine lange Leitung dran ist, dann gibt es da einen Spannungfall U=L*di/dt. Diese Spannung sorgt für einen Funken beim Kontakt.
 
Schaue Dir nochmal Deine Ersatzschaltung genau an, die ist so nicht richtig, denn die "Streukapazität" liegt zwischen Klemme 1 und U-Kontakt, also in Reihe mit dem U-Kontakt und nicht in Reihe mit dem Kondensator, oder ?

Zum besseren Verständnis einer Kontaktzündung lese mal das hier durch:
https://pic.mz-forum.com/lothar/ELEKTRIK/U-Z.pdf
besonders den letzten Absatz auf Seite 3
Gruß Egon
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Egon, der MZ Bericht geht aber davon aus, dass die Leitungen ideal sind - das ist, was Michael durch die Länge des Kabels zum Kondensator in Frage stellt.

Hans
 
Hallo Hans, das habe ich schon verstanden. Er geht aber von falschen Voraussetzungen aus, siehe sein Schaltbild. Male Dir mal ein Ersatzschaltbild auf, ohne Kondensator. Da ist der Draht von Klemme 1 zum Unterbrecher ein Widerstand und eine Induktivität. Jetzt schließe den Kondensator an Klemme 1 an und Du erkennst den Unterschied zu seinem Bild.

Nach meinem Verständnis des letzten Absatzes auf Seite 3, soll der Kondensator das Zusammenbrechen der Spannung an Klemme 1 verhindern. Daher wäre es sogar günstig direkt da anzuschließen ohne den Widerstand und die Induktivität des Kabels.

Ob das letztendlich wirklich einen Unterschied im Abbrand ergibt, läßt sich ohne Messung nicht ermitteln.

Gute Nacht Miteinander
 
Hallo Hans, das habe ich schon verstanden. Er geht aber von falschen Voraussetzungen aus, siehe sein Schaltbild. Male Dir mal ein Ersatzschaltbild auf, ohne Kondensator. Da ist der Draht von Klemme 1 zum Unterbrecher ein Widerstand und eine Induktivität. Jetzt schließe den Kondensator an Klemme 1 an und Du erkennst den Unterschied zu seinem Bild.

Nach meinem Verständnis des letzten Absatzes auf Seite 3, soll der Kondensator das Zusammenbrechen der Spannung an Klemme 1 verhindern. Daher wäre es sogar günstig direkt da anzuschließen ohne den Widerstand und die Induktivität des Kabels.

Ob das letztendlich wirklich einen Unterschied im Abbrand ergibt, läßt sich ohne Messung nicht ermitteln.

Gute Nacht Miteinander

moin,

die induktivität in meinem Bild ist die parasitäre induktivität des Kondensators, bzw. dessen Kabel. Nicht die von der Zündspule, die in dem MZ Bild ist.

Wenn man ein langes Kabel an einen Kondensator macht, dann wirkt er nicht.

Ich mach so einen SchXXX jeden Tag.
Vg michael
 
Hallo Michael,

nochmal eine Rückfrage zu den WIMA Snubber Kondensatoren:

kriegt man anscheinend nur über ebay oder ?

welchen nehme ich da konkret:
0,22 µF -1.250 V oder 0,33 µF - 850 V oder den billigsten ??? ?(
 

Mahlzeit,

ich würde den nehmen:

0,22 µF -1.250 V


Ich finde die Dinger gut, weil man sie schrauben kann. Es funktioniert aber auch jeder andere 220nF. Aber dann habe ich keine Idee zum festmachen.

VG Michael

 
Hallo Peter,
wenn Du einen Fuß des Kondensators am Unterbrecher anbringst und den zweiten an der Zündspule, hat er keinerlei Funktion, er ist parallel zu dem Verbindungskabel Unterbrecher>Zündspule geschaltet. Ein Bein muss am Unterbrecher, dort wo das Kabel welches zur Zündspule geht, und das zweite an Masse geklemmt werden, also parallel zum Unterbrecher.
Viel Erfolg
Gruß Egon

Hallo Egon,

nochmal in meinen Worten als Nicht-Elektriker:

beim alten Kondensator kommt ein Anschluß vom Zündunterbrecher und der andere Anschluß geht an die Zündspule - der ganze Kondensator ist an der "Rückwand" verschraubt = Masse

der neue Kondensator wird genauso angeschlossen u einer der Anschlüsse an der Rückwand verschraubt

Richtig so ?

Gruß Peter
 
Hallo Michael,

super - Danke für Deine schnelle Antwort !

Jetzt sehe ich klarer - vorher nur Dschungel )(-:

Gruß Peter
 
Hallo Egon,

nochmal in meinen Worten als Nicht-Elektriker:

beim alten Kondensator kommt ein Anschluß vom Zündunterbrecher und der andere Anschluß geht an die Zündspule - der ganze Kondensator ist an der "Rückwand" verschraubt = Masse

der neue Kondensator wird genauso angeschlossen u einer der Anschlüsse an der Rückwand verschraubt

Richtig so ?

Gruß Peter


Nicht ganz: Eine Seite des Anschlusses geht sowohl an die Zündspule UND an den Kontakt, die andere an Masse (Klammer mit Gehäuse). Das musst du mit dem neuen auch machen. Das, was an dem alten Kondensator wir zwei Anschlüsse aussieht, ist ein durchverbundener Verteiler (Paralellschalteung).

Hans
 

Mahlzeit,

ich würde den nehmen:

0,22 µF -1.250 V


Ich finde die Dinger gut, weil man sie schrauben kann. Es funktioniert aber auch jeder andere 220nF. Aber dann habe ich keine Idee zum festmachen.

VG Michael


Hallo Michael - muß nochmal auf Deinen Beitrag zurück kommen.

Hab den ganzen Mittag nach der o.g. Größe im I-net gesucht u nix gefunden.

An Snubber-Kondensatoren hab ich nur die gefunden:
0,68 µF - 1.000 V
1 µF - 630 V
3,3 µF - 630 V

Geht davon auch einer ?
Ansonsten kämen nur die anderen nichtschraubbaren in o.g. Größe in Frage.

@ Hans:
Danke für Deine Erläuterungen zum Anschluß.

Gruß Peter
 
So, der neue Folienkondensator ist eingebaut.

Nachdem ich mir bei Reichelt 6 verschiedene WimaFolienkondensatoren 220 nF von 400 - 1.000 V mit den kleinen "Beinchen" bestellt hatte (bei Bürklin gibts die Wima Snubber nur in Großmengen :( ) für zusammen 2,03 Euro (gegenüber 13,50 Euro bei Rabenbauer für den Originalen) gings gestern mittag ans Basteln:

  • an das eine Bein ein Kabel mit angecrimbten Ringkabelschuh gelötet
  • an das andere Bein 2 Kabel mit angecrimbten Flachstecker gelötet
  • das ganze mit Hilfe einer Blechschelle aus dem Kruschtelkasten anstelle des alten Kondensators angeschraubt - sitzt fest und wackelt nicht
  • Ringkabelschuh als Masse mit festgeschraubt
  • ein Kabel mit Unterbrecher und das andere mit der Zuleitung zur Zündspule verbunden
Motor ist sofort angesprungen :hurra: und wie immer im Stand gelaufen - Probefahrt steht jetzt noch aus

Wie das ganze jetzt aussieht, könnt ihr auf folgenden Fotos sehen.

HINWEIS: Bitte von gut gemeinten Kommentaren zur Ausführung/Qualität der Verlötungen absehen - das war erst die 2. Verlötung in meiner "Elektriker-Laufbahn" - ich bin noch "Azubi" mit Ambitionen zur Verbesserung und feste am Üben ......
Aber den Zugtest und ersten Probelauf haben die Lötstellen sehr gut verkraftet :gfreu:

vorher:

IMG_20180525_164226.jpg

nachher:

IMG_20180526_174118.jpg

Folienkondensator komplett:

IMG_20180526_163713.jpg

Gruß Peter
 
Um Vibrationsschäden vorzubeugen, würde ich die Lötstellen sowie den Kondesator in der Schelle noch mit Heißkleber entlasten bzw. sichern.
 
Hi,
topp. Schön zu sehen, dass der Erfolg gleich hörbar war.

Das mit dem löten bekommst du noch hin.

Weiterhin viel Erfolg.

Hans
 
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