Frage zu Nockenwellen

DaCarlo

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27. März 2018
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102
Ort
Passau
Hallo Freunde des gepflegten Boxerfahrens :-)

Ich habe mal bzgl. Nockenwelle zu folgendem Motorrad Fragezeichen im Kopf:

R100S, Baujahr 08/1978
Laufleistung ca. 130tkm
Unterbrecherzündung

Und zwar habe ich am Wochenende das Motoröl abgelassen und dabei eine nicht unerhebliche Menge Späne (Ich sag mal ca. 2 Fingerhut voll) vorgefunden :-(
Allerdings weiß ich jetzt auch nicht, wie lange das Öl schon drin war da ich die Maschine letztes Jahr zwar bekommen habe, aber aus zeitlichen Gründen noch nicht wirklich dazu gekommen bin mich darum zu kümmern.
Sei es wie es ist... Die Frage die mich jetzt beschäftigt ist folgende:
Aufgrund des Abriebs habe ich mich - ohne den Motor bisher genauer untersucht zu haben - einfach mal mit diversen Themen um den Motor beschäftigt und bin bei den Nockenwellen hängen geblieben. Da habe ich gesehen, werksseitig gibt es 306 Grad und 336 Grad.

1. Wo ist da der Unterschied zwischen 306 und 336 Grad?

Und noch eine Frage treibt mich in dem Zusammenhang um:

2. Aktuell ist noch die alte NW mit Keilantrieb der Ölpumpe verbaut. So wie ich das jetzt verstanden habe gibts diese NW nicht mehr, sondern nur noch die mit abgeflachtem Ölpumpenatrieb, was ohnehin einen neuen Ölpumpenrotor bedingen würde. Falls jetzt in Richtung NW Handlungsbedarf wäre, muss ich da in Richtung Zündung auch was ändern? Habe jetzt noch einen Unterbrecher verbaut, passt der auch auf die neuere NW oder müsste ich da auf elektronische Zündung umbauen?



VG
Carlo
 
Wo ist da der Unterschied zwischen 306 und 336 Grad
?
Das sind 30 Grad Unterschied:D
Die 336 ist eine reine Sportnockenwelle. Mit der wirst Du als Normalo keine Freude haben.
Zu den Spänen: Ölwanne ab, beide Zylinder runter und die Stößel ziehen.
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Manfred
 
Hallo Freunde des gepflegten Boxerfahrens :-)

Ich habe mal bzgl. Nockenwelle zu folgendem Motorrad Fragezeichen im Kopf:

R100S, Baujahr 08/1978
Laufleistung ca. 130tkm
Unterbrecherzündung

Und zwar habe ich am Wochenende das Motoröl abgelassen und dabei eine nicht unerhebliche Menge Späne (Ich sag mal ca. 2 Fingerhut voll) vorgefunden :-(
Allerdings weiß ich jetzt auch nicht, wie lange das Öl schon drin war da ich die Maschine letztes Jahr zwar bekommen habe, aber aus zeitlichen Gründen noch nicht wirklich dazu gekommen bin mich darum zu kümmern.
Sei es wie es ist... Die Frage die mich jetzt beschäftigt ist folgende:
Aufgrund des Abriebs habe ich mich - ohne den Motor bisher genauer untersucht zu haben - einfach mal mit diversen Themen um den Motor beschäftigt und bin bei den Nockenwellen hängen geblieben. Da habe ich gesehen, werksseitig gibt es 306 Grad und 336 Grad.

1. Wo ist da der Unterschied zwischen 306 und 336 Grad?

Und noch eine Frage treibt mich in dem Zusammenhang um:

2. Aktuell ist noch die alte NW mit Keilantrieb der Ölpumpe verbaut. So wie ich das jetzt verstanden habe gibts diese NW nicht mehr, sondern nur noch die mit abgeflachtem Ölpumpenatrieb, was ohnehin einen neuen Ölpumpenrotor bedingen würde. Falls jetzt in Richtung NW Handlungsbedarf wäre, muss ich da in Richtung Zündung auch was ändern? Habe jetzt noch einen Unterbrecher verbaut, passt der auch auf die neuere NW oder müsste ich da auf elektronische Zündung umbauen?



VG
Carlo

Hallo,

beim Wechsel den NW mit Keil muß die Kupplung ausgebaut werden, beim abgeflachten nicht mehr. Vorn gibt es verschiedene Ausführungen mit dem Dichtring.

Gruß
Walter
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin...308 (nicht 306) ist die Standardnockenwelle, die 336er eher für Konzepte im höheren Drehzahlbereich. Du hast aber glaube eher ein anderes Problem und solltest dringend, wie schon vorgeschlagen, Zylinder ziehen, Stössel begutachten und definitiv auch die Ölpumpe...

Die 336 Grad gibt es laut BMW noch in der alten Ausführung mit Fliehkraftstummel vorn und Keil hinten, die 308er nicht (oder derzeit nicht).

Eine Umrüstung auf Zweiflach empfielt sich aus meiner Sicht aber ohnehin.

Gruß, Hendrik

PS: Nachtrag...Ich bin mir nicht sicher, ob meine Info mit BMW stimmt, kann auch sein, das es nur noch Nockenwellen mit Zweiflach gibt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Man kann den 2 flach auch nachträglich fräsen.
Aber das mit den 2 Fingerhut Späne dürfte das größere Problem sein
Manfred
 
Erst mal vielen Dank schon mal für die Antworten.
Eigentlich sinds ja zwei Themen die mich beschäftigen.
Das eine, eigentliche Übel - die Späne. Bevor wir da jetzt rum raten versuch ich, die nächsten Tage mal Zeit zu finden um den Motor zu öffnen.
Dsa andere, was muss ich im Falle eines NW-Tauschs noch alles mit umbauen - das aber eher interessehalber.

Was die Späne angeht - ich hätte gesagt, teilweise war da messingfarbenes Material dabei.
 
Das eine, eigentliche Übel - die Späne. Bevor wir da jetzt rum raten versuch ich, die nächsten Tage mal Zeit zu finden um den Motor zu öffnen.

Das klingt auf jeden Fall sinnvoll..falls du Nockenwelle, Stössel oder so dann benötigen solltest, kannst du dich gern melden, ich habe da noch ein paar Teile da.

Lass uns bitte mal wissen, was du vorfindest;)

Grüße, Hendrik
 
Yo, danke. Werd drauf zurück kommen :-)
Bilder folgen, sobald ich dat Dingens auseinanderpflücke, aber vermutlich nicht vorm WE.

VG
Carlo
 
Jep, das fürchte ich auch :D Man hat ja sonst nix zu tun...
Also mir hats keine Ruhe gelassen und hab gestern noch eine Spätschicht eingelegt und zumindest mal den rechten Zylinder demontiert.

Für die 130tkm Laufleistung war ich vom Zustand bisher doch eher positiv überrascht.

Stößel und Nockenwelle machen bisher einen einwandfreien Zustand, kein Pitting. Auch die unteren Pleuellager schauen m.E. noch ganz ok aus bis auf ein paar "einmassierte" Partikel.

Vom obere Pleuellager hab ich jetzt noch kein Foto gemacht, aber da konnte ich jetzt zumindest nix feststellen was nach Pitting oder ähnlichem aussah.

Das einzige was mir aufgefallen ist, ist eine messingfarbene Beschichtung in den Stösseldurchführungen im Zylinderkopf die sich abzulösen scheint - siehe Fotos. Bleibt spannend, was der linke Zylinder noch beizutragen hat. Ölwanne und Ölpumpe steht auch noch an.

Frage: die Stösselstange auf der Auslassseite hat merkelwürdige Marken - sieht nach Berührung aus. Stört das? Ich vermute dass ist auch die Quelle für das ewige Klappern auf der rechten Seite.

Und was meint ihr zum Zylinder? Da sind zwar kleine Riefen sicht- aber nicht fühlbar. Werde Zylinder und Kolben nächste Woche mal zum Vermessen zu einem Motorenschleifer bei uns in der Nähe bringen und wenn die Köpfe eh schon mal ab sind diese auch gleich zum Rabbi zur Überholung einschicken da am Auslassventil schon etwas Spiel in der Ventilführung vorhanden ist.

Kolben_re.jpgKW_re.jpgPleuellager_re.jpgStoessel_re.jpgStoessel_re_A.jpgZK_Detail_re.jpgZK_re_1.jpgZylinder_re.jpg
 
Meine bescheidene Meinung: Kolben sieht für die Laufleistung gut aus. Kolben+Zylinder ausmessen, wenn noch im Sollmass ev. neue Kolbenringe, Laufbahn hohnen und weiterfahren.
Bild 2 gefällt mir nicht. Die Stößelführungen (Motorblock) haben sichtbare Ringe. Das sollte nicht sein.
Die messingfarbe Beschichtung sieht nach zu heißen Öl aus.
Die Ringe an den Stößelstange stammen von zu hohen Drehzahlen oder von einer verkehrt montierten ZK-Dichtung.
Manfred
 
Ob die Späne magnetisch waren, kann ich leider im Nachhinein nicht mehr beantworten weil ich die Suppe und Spülsuppe mittlerweile ins Altölfass gekippt habe :(
Sollte aber nochmal was zum Vorschein kommen mach ich einen Magnettest.

Gruß
Carlo
 
eine magnetische ablassschraube vereinfacht das ganze ;)
ich hab zwar selbst keine, aber beim nächsten Ölwechsel werde ich das nachrüsten.
würde sich bei dir ja jetzt auch gleich anbieten oder?
 
Was mir besonders auffällt ist die leichte Braunverfärbung der Zylinderköpfe unterm Deckel. Da solltest Du irgendwann über neue Ventilführungen nachdenken.
 
Was mir besonders auffällt ist die leichte Braunverfärbung der Zylinderköpfe unterm Deckel. Da solltest Du irgendwann über neue Ventilführungen nachdenken.

Ne, nicht nur irgendwann - sondern wie oben geschrieben genau jetzt :)
Wenn jetzt schon alles zerrupft ist, dann wirds auch gleich instandgesetzt.

Und ja, über eine magn. Ablassschraube habe ich mittlerweile auch nachgedacht und werde diese in diesem Zusammenhang gleich mit einbauen.

Sollte ich im Rahmen der weiteren Zerlegung noch was anderes als das bisher aufgedeckte auffinden, werde ich das noch hier kundtun ;)
 
Hallo Max,

danke für den Tipp, kannte ich noch nicht - hört sich aber interessant an

VG
Carlo
 
Bild 2 gefällt mir nicht. Die Stößelführungen (Motorblock) haben sichtbare Ringe. Das sollte nicht sein.
Die messingfarbe Beschichtung sieht nach zu heißen Öl aus.
Die Ringe an den Stößelstange stammen von zu hohen Drehzahlen oder von einer verkehrt montierten ZK-Dichtung.
Manfred

Also ZKD war definitiv richtig eingebaut. Die Marken sind auch ein kleines Stück weiter unten, man sieht auch Berührungsstellen im Schutzrohr.
Allerdings hab ich gestern in dem Buch
"BMW Zweiventiler von 1969 bis 1996 - Boxer Technik Bd. 3" etwas rumgeblättert und hab da ein Bild mit einer Stößelstange mit genau demselben Bild gesehen - von daher vermute ich dass das jetzt nix soo unübliches ist und mach mir - zumal die Stangen nicht im geringsten gebogen sind - keinen Kopf drüber. Ich könnte mir jetzt auch eher die Theorie mit hohen Drehzahlen vorstellen da die Stangen dann vermutlich zu Schwingen anfangen.

VG
carlo
 
danke für den Tipp, kannte ich noch nicht - hört sich aber interessant an

Ist es..Der Rolf hat schon das eine oder andere Paar für mich gemacht, auch verschiedene andere Arbeiten wie Quetschkante etc..eine Top-Adresse.

Ich habe auch bisher noch keine Stösselstange ohne diese Marken gesehen, auch bei Neuen habe ich das schon kurz nach dem Einbau beobachtet..

Bin gespannt auf die andere Seite.

Gruß, Hendrik
 
zumal die Stangen nicht im geringsten gebogen sind - keinen Kopf drüber. Ich könnte mir jetzt auch eher die Theorie mit hohen Drehzahlen vorstellen da die Stangen dann vermutlich zu Schwingen anfangen.

In der Datenbank stehen die Toleranzen und wie man sie ermittelt.
Und die Stangen schwingen nicht sondern verbiegen sich.
Manfred
 
...ein Bild mit einer Stößelstange mit genau demselben Bild gesehen - von daher vermute ich dass das jetzt nix soo unübliches ist und mach mir - zumal die Stangen nicht im geringsten gebogen sind...

Hallo Carlo,

ist es nicht, man kann das bei der Q schon als normal ansehen. die 4 im Bild sind Tip-Top in Ordnung, haben aber alle diese Umlaufende Abschürfung.
vor über 30 Jahren habe ich den ersten 2V Motor zerlegt, und seit dem sehe ich das immer wieder. Mal ist es mehr, mal weniger. Und jetzt kommt´s:

Keiner konnte mir bisher die Ursache erklären


Wenn einer auch nur eine halbwegs vernünftige Theorie hat, immer raus da mit, so langsam werde ich neugierig :D

gruss peter
 

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Wenn einer auch nur eine halbwegs vernünftige Theorie hat, immer raus da mit, so langsam werde ich neugierig :D
Wenn Du Dir mal genau anschaust, wo diese Markierungen sind, wirst Du sehen: Sie kommen vom Überstand der Kopfdichtung. Wenn diese falsch herum montiert wird, die Dichtungen sind keinesfalls symmetrisch, ist der Abdruck noch ausgeprägter.
 
Hallo Detlev,

du bekommst diese Abnutzungen aber auch mit korrekt montierter Dichtung!
Ich kenn das auch nur so....auch bei der Demontage von Zylinderköpfen die noch niemals ab Werk demontiert waren!!!!
Ich vermute deswegen (auch) "Resonanzschwingungen" hochfrequenter Art.
Die Teile sind ja lang genug, drehen sich, werden unter bestimmten Betriebszuständen eventuell leicht gestaucht, verbogen.
Warum sollten die nicht bei bestimmten Frequenzen leicht "schwingen... und dann eventuell am Überstand der korrekt montierten K-Dichtung hängenbleiben"??

Gruß

Kai
 
Zuletzt bearbeitet:
So, hab jetzt den 2. Zylinder auch abgebaut, Stößel haben die gleichen Marken und Dichtung war ebenfalls richtig rum drin. Hab sie testhalber mal umgedreht - sieht man dann aber sofort dass sie falsch rum drin sind.
Ich persönlich bleibe bei meiner Schwingungstheorie - wie gesagt - die Marken sind auch zu weit unten als dass sie mit der Dichtung kollidieren könnten und ich kann mir auch nicht erklären wie es die Dichtung schaffen sollte genau 4 Ringe da rein zu kriegen. Ausserdem sieht man ja - wie erwähnt - die Kontaktstellen in den Schutzrohren - was ebenfalls für die Schwingungstheorie spricht. Oder Sie geraten etwas extrentrisch wenn im Betrieb die Halbkugel vielleicht etwas aus dem Kipphebel abhebt wenn die Nocke zurück geht und das Ventil vielleicht nicht mitkommt (vielleicht ein Anzeichen für ermüdete Ventilfedern?). Dann wäre die Stößelstange ja für einen ganz kurzen Moment praktisch "schwebend".

Ansonsten hab ich nach dem Abbau des 2. Zylinders keine weiteren Erkenntnisse gewonnen, ausser dass die oberen Pleullaugen einen etwas ausgenudelten Eindruck erwecken - aufgrund farblicher Unterschiede - keine Ausbrüche oder Riefen. Werd bei unserem Motorinstandsetzer in der Nähe die Buchsen wechseln und die Pleuel winkeln lassen.

Die unteren Pleuellagerschalen zeigen auch etwas stärkere Verschleißerscheinungen wie die linken - aber auch nicht weltbewegend.

Ausserdem habe ich beim Abbau der Ölwanne noch ein paar Partikel gefunden, teilweise magnetisch, teilweise Kunststoff. Das brachte mich auf die Gleitschiene und Steuerkette, aber soweit bin ich noch nicht.

Soweit zum aktuellen Zwischenstand.

Muss jetzt erstmal das Spielhaus meiner Kinder fertig machen bevor ich am Moped weiter schraube sonst gibts Ärger mit den Kleinen ;)
 
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