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Hässliche Geräusche... Steuerkette??

1000 Kuhbig

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22. Apr. 2017
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219
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Kurpfalz
Hallo zusammen,

ich wollte hier nicht den 199. Steuerketten-Thread aufmachen, aber jetzt halt doch (hab mich grad wieder im Forum angemeldet, wurde wohl wegen zu langen Nicht-Schreibens rausgekegelt):

Seit meiner Süditalien-Tour 2018 stand die Kuh trocken. Habe mir in der Zwischenzeit (2019) eine F 650 (1995) dazugekauft, damit die Große nicht so allein in der Garage steht... Mit der Kleinen bin ich letztes Jahr die "Route des Grandes Alpes" nach Nizza gefahren und die "Route Napoléon" zurück.

Nun habe ich die Kuh nach einem Standjahr in der Werkstatt gehabt, weil beim Stehen (!) Öl aus allen möglichen Dichtungen und Simmerringen gelaufen war, außerdem hatte sie zuletzt nur noch sporadisch geladen.

Jetzt habe ich sie wieder, alles gut, aber es gibt ein fieses Geräusch, das vorher nicht da war: vor zwei Jahren (vor der Italientour) habe ich aus Klacker-Gründen die Steuerkette ersetzt, mit Erfolg, seitdem ca. 5 tkm gefahren. Jetzt klingt es wieder nach Steuerkette, der Ventiltrieb ist es definitiv nicht (Spiel stimmt, Kipphebel haben kein Axialspiel; Stethoskop war unauffällig). Die Werkstatt war am Kettengehäuse nicht dran. Kann das sein, dass die Steuerkette nach 5 tkm schon wieder hin ist? Ich hab mir damals die Kettenräder angesehen und für gut befunden, also nur die Kette erneuert. Ist es theoretisch möglich, die Steuerkette, den Spanner oder die Gleitschiene zu ruinieren, indem man den Motor verkehrt rum dreht und den Kettentrieb quasi in die falsche Richtung belastet? Was z.B. passieren kann, wenn man mit dem Inbus-Schlüssel am LiMa-Rotor dreht? Was kann das sonst noch sein, eine kaputte Nockenwelle? Pitting auf den Stößeln? Von jetzt auf gleich?? Es klingt wirklich nicht gut, es ist auch kein Klickern oder Rasseln, das fände ich ja okay, es ist ein helles, metallisches Klackern, einerseits drehzahlabhängig, aber nie wirklich weg. Und sehr präsent, vor allem im Leerlauf und bei niedrigen Drehzahlen. Leistung und Laufruhe ansonsten ok. Bin ratlos bis verzweifelt und möchte nur ungern die ganze Elektrik wieder rausbauen, um an den Steuerkettenkasten zu kommen. Wer weiß Rat?

Dank´ euch schon mal sehr!
Gruß, Martin
 
Hallo Martin,

Beschreibungen von Geräuschen sind ein echtes Problem.
Sie sind zwangsläufig subjektiv und schlecht für andere bewertbar.
Wenn du die Steuerkette nach dem Wechsel mit den Spannern komplett montiert hast, kannst du den Motor von Hand beliebig vor- oder rückwärts drehen ohne etwas zu zerstören; außerdem ist ein ernsthafter Verschleiß der Kette nach 5000 km eigentlich unmöglich.
Die Kette hält auf jeden Fall länger als die Spanner.

Wo ist die Kurpfalz konkret?
Ich weiß, dass dort einige 2V zuhause sind um mal zu horchen.
Wenn gar keiner kann oder will, komm ich mal vorbei.
 
Danke, Michael,

konkret ist das Ladenburg am Neckar, genau zw. Heidelberg und Mannheim. Ich hatte ein paar Mal mit dem Martin aus Mannheim hier aus dem Forum zu tun, aber ich glaube, der ist umgezogen?!

Ich könnte auch zu dir kommen - fahren tut sie ja :gfreu:

Gruß, Martin
 
Der Martin ist jetzt auch Pfälzer, quasi eingemeindet. :D

Bevor du der Q Schaden antust, komme ich aber besser zum Horchen zu dir.
Schlag mir per PN einen Termin mit Adresse ab morgen (ach so ist ja schon heute...) nachmittag vor.
 
H...Ich hab mir damals die Kettenräder angesehen und für gut befunden, also nur die Kette erneuert. Ist es theoretisch möglich, die Steuerkette, den Spanner oder die Gleitschiene zu ruinieren, indem man den Motor verkehrt rum dreht und den Kettentrieb quasi in die falsche Richtung belastet? ...

Nach meiner Erfahrung verschleißen der Spanner und die Gleitschiene stärker als die Kette. Ich habe vor einiger Zeit eine Kette mit mindestens 130 tkm Laufleistung gewechselt. Die war noch ganz OK, das Spanngelumpe aber völlig verschlissen.

Wenn Kettenwechsel, denn immer mit neuem Spannzeug. Die Gleitschiene muss satt am Kettentrum anliegen, es aber nicht mehr als 0,5 mm nach innen drücken.

Den Motor per Hand rückwärts zu drehen, macht nichts kaputt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich meine, ich hab das damals, vor zwei Jahren, sehr gewissenhaft gemacht. Hat ja auch die Geräuschkulisse bewiesen, hinterher. Und jetzt, plötzlich, nach einem Jahr Standzeit und ´nem Werkstattaufenthalt... Misteriös :schock:
Der Werkstattmann fand das Geräusch nicht besorgniserregend, ich aber schon ?(

Die ersten paar Minuten nach dem Kaltstart ist noch Ruhe, dann, beim Warmwerden, fängt es an... Und am stärksten ist es zwischen 1500 und 3000 U/min. Darüber wird es wohl vom Motorenlärm überdeckt.

Gruß, Martin
 
Es hat mir keine Ruhe gelassen. Drum habe ich das jetzt aufgemacht, um es mir anzusehen (leider hat es beim Hochladen die Bilder gedreht).

Frage 1: darf der Kettenspanner-Bolzen/Stößel sooo weit herausschauen, darf das lose Kettentrum so "durchhängen"??
Frage 2: darf das Kettenrad auf der KW so aussehen? Das unten auf der NW sieht komplett anders aus.

Wenn es das obere Rad ist, brauche ich nur noch jemand, der mir das abzieht und das neue wieder aufpresst...

Schade, dass man sie so nicht laufen lassen kann :schock:

Und vor allem: würde ein verschlissenes Antriebsrad ein derart hartes, helles metallisches Schlagen verursachen?
 

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Ich meine, ich hab das damals, vor zwei Jahren, sehr gewissenhaft gemacht. Hat ja auch die Geräuschkulisse bewiesen, hinterher. Und jetzt, plötzlich, nach einem Jahr Standzeit und ´nem Werkstattaufenthalt... Misteriös :schock:
Der Werkstattmann fand das Geräusch nicht besorgniserregend, ich aber schon ?(

Die ersten paar Minuten nach dem Kaltstart ist noch Ruhe, dann, beim Warmwerden, fängt es an... Und am stärksten ist es zwischen 1500 und 3000 U/min. Darüber wird es wohl vom Motorenlärm überdeckt.

Gruß, Martin

Hallo,

ist das Geräusch mehr stumpf, poldern? Pleuellager links.

Gruß
Walter
 
Hallo,

das deutlichste Indiz für ein Pleuellager ist das verstärkte Klappern in dem Verstellbereich auf maximale Vorzündung, also etwa bei 2500 bis 3000 Touren.
Das klingt dann wie ein losgeschlagener Kipphebel. Das dumpfe Poltern ist das Anfangsgeräusch, das steigert sich schnell zum metallischen Schlagen bzw. Klappern.

Gruß

Kai
 
Hallo Martin,
tut mir sehr leid aber bin in Urlaub. Ich bin ja ganz in deiner Nähe zu Hause. Aber der Michael hat dir ja schon angeboten mal reinzuhören.
Liebe Grüße Ralf
 
Dank' dir trotzdem! Ist bestimmt nicht das letzte Mal, dass mir mein Rindvieh Sorgen macht! Wenn sie wieder läuft, können wir uns ja mal treffen :-)
 
Hallo,

das deutlichste Indiz für ein Pleuellager ist das verstärkte Klappern in dem Verstellbereich auf maximale Vorzündung, also etwa bei 2500 bis 3000 Touren.
Das klingt dann wie ein losgeschlagener Kipphebel. Das dumpfe Poltern ist das Anfangsgeräusch, das steigert sich schnell zum metallischen Schlagen bzw. Klappern.

Gruß

Kai

Oje, wenn es wirklich ein Pleuellager wäre, kann ich das aber bei eingebautem Motor reparieren, oder?
 
Das kommt auf den Schadensfortschritt, auch hinsichtlich der Hubzapfen an der KW an.

Man kann die Lagerschalen bei eingebautem Motor gut wechseln, aber das beseitigt ja den Schaden nicht ursächlich.

Gruß, Hendrik
 
Wichtig wäre dann, was ursächlich für den möglichen Pleuellagerschaden ist herauszufinden.
Ich hatte das mal an einem Motor vorgefunden, bei dem der Ölfilter falsch herum montiert war (Ölfilterversion).
Die Hubzapfen waren unbeschädigt, ein wenig Materialauftrag von der Pleuellagerschale ließ sich wegläppen. Neue Pleuellager rein und dann war Ruhe.
 
Hallo,

die Pleuellager sind ein unterschätztes Problem, tritt meist im Zusammenhang mit mehr als 900cm³ Zylindern auf. Bei den Motorgehäusen vor 1980 wird das Pleuellager nur über die 2 Bohrungen vom Hauptlager versorgt. Später wurde das Hauptlager geändert zu einer besseren Versorgung vom Pleuellager.
P1060092.jpg

Neue Ausführung, alte Ausführung

Gruß
Walter
 
Wichtig wäre dann, was ursächlich für den möglichen Pleuellagerschaden ist herauszufinden.
Ich hatte das mal an einem Motor vorgefunden, bei dem der Ölfilter falsch herum montiert war (Ölfilterversion).
Die Hubzapfen waren unbeschädigt, ein wenig Materialauftrag von der Pleuellagerschale ließ sich wegläppen. Neue Pleuellager rein und dann war Ruhe.
Ich habe jüngst einen neuen Ölfilter eingebaut, den mit dem Knick in der Mitte, also den, für den der Krümmer nicht weggebaut werden muss. Da habe ich mich auch gefragt, wie rum der rein muss, aber ich meine, der hätte von beiden Seiten gleich ausgesehen, und es gab keine Markierung zum Einbauen. Kann ich damit meine Pleuellager ruiniert haben?
 
Nur die lange Filterversion für Motoren mit Ölkühler sind unsymmetrisch, die kürzeren, ohne Rechteckring, sind symmetrisch. Wenn man die unsymmetrischen falsch herum montieren will geht das auch nur unter Überwindung eines erheblichen Widerstandes.
 
Oje, wenn es wirklich ein Pleuellager wäre, kann ich das aber bei eingebautem Motor reparieren, oder?

Hallo,

offensichtlich sind von den Pleuellagerschäden nur die alten Motorgehäuse betroffen. Zum ausdistanzieren muß die KW senkrecht hängen.

SNV32924a.jpg

Der Ölkreislauf wurde 81? geändert.

Gruß
Walter
 
Zuletzt bearbeitet:
Meine ist EZ 3/81 und gebaut mutmaßlich 10/80. Das ist die Modellpflege mit dem flachen Kunststoff-LuFi-Kasten. Da müsste ich doch schon die geänderten Hauptlager haben, oder?
 
So, dann will ich mich mal über die Pleuellager hermachen. Aber wie geht das mit dem Läppen bei eingebautem Motor?
 
Das kommt auf den Schadensfortschritt, auch hinsichtlich der Hubzapfen an der KW an.

Man kann die Lagerschalen bei eingebautem Motor gut wechseln, aber das beseitigt ja den Schaden nicht ursächlich.

Gruß, Hendrik

Naja, vielleicht hab ich ja Glück, und es sind wirklich nur die Lagerschalen und die KW ist (noch) nicht angegriffen :rolleyes:
 
So, ich hab jetzt mal den linken Zyl. runter. Folgendes fällt auf: die Kontaktfläche vom Auslassventil ist eingeschlagen. Hier hatte ich vor zwei Jahren den Kipphebel ersetzt, aber da war das Material wohl schon so weich, dass es jetzt nachgegeben hat:
 

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Das Einlassventil sieht dagegen ganz gesund aus, und die Kipphebel auch, beide.
 

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Dann diese riesigen Außen-Seegerringe am Kolbenbolzen. Ich dachte, da müssten so kleine drin sein, die in Nuten in der Bolzen-Bohrung sitzen?!
Da gibt es natürlich keine Einbaurichtung, denn die drehen sich mit dem Kolbenbolzen frei mit:
 

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Und zu guter Letzt: kann mir jemand die SW der Vielkerbschraube am Pleuelfuß sagen? Ich hab genau einen hier, aber der ist zu klein. War für die Antriebswellen vom T3 :D
Wär´auch zu schön gewesen.mmmm
 

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