HAG Monolever Überholung

Ofenrohr

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11. Aug. 2011
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Rhein-Neckar-Kreis
Liebes Forum,
Prost Neujahr!

Ich benötige Euer kompetentes Wissen bei der Bewertung eines Monolever HAG.
Es ist ein 32/10, liegt seit 2 Jahren im Regal und soll nun in eine R80RT Mono Bj. 86 (mit 1000er Zylindern) implantiert werden.
Zur Zeit ist ein 37/11 eingebaut, um einen Vergleich zu erhalten hab ich dann mal das 32/10 eingebaut.

Ich bin dann ca. 30km gefahren, um die Veränderung des Drehzahlniveaus zu "erfahren" und zu dem Schluss gekommen, dass es doch das 32/10 wird.
Allerdings hat das 32/10 Spiel am Hinterrad, welches beim 37/11 nicht vorhanden ist.

Deshalb steht nun erst dessen Überholung an.
Und dazu brauche ich Eure Hilfe, weil gleich eine Ungereimtheit aufgetaucht ist.

Ich traue mir die Arbeit zu, Werkzeug ist auch vorhanden.

Zur Sache:
Ich hab den HAG-Gehäusedeckel geöffnet und im Deckel 2 Scheiben vorgefunden. Laut ETK soll hier eine Scheibe verbaut sein mit einer Stärke von 0,5mm.
Meine Scheiben haben eine Stärke von 0,75mm, bzw. 0,4mm.
Wobei die dünnere eine Nut bzw. "Rille" hat.
DSCN0001.jpg

DSCN0002.jpg

Diese Scheibe zeigt mit dieser Rille in Richtung des großen Rillenkugellagers. Diese Rille hat in etwa die Breite des Aussenrings vom Lager.
Kann mir diesen Sachverhalt jemand erklären?

Ich hab den HAG noch nicht weiter zerlegt und erst einmal recherchiert,um mich mit der Thematik der Ermittlung der Distanzscheiben vertraut zu machen.

Ich habe vor, das Rillenkugellager und das Kegelrollenlager zu tauschen.
Die Lager am Antriebsritzel haben meiner Meinung nach kein Spiel, deshalb wollte ich diese unangetastet lassen.
Ich lasse mich aber gerne eines besseren belehren.

Viele Grüße

Markus
 
Also der ETK kann nichts über die zum Ausdistanzieren benötigte Stärke und Anzahl der Distanzscheiben sagen. Das hängt von jedem einzelnen Fall ab. Die Anzahl der Distanzscheiben resultiert daher, dass die erforderliche Stärke nur mit mehreren Distanzscheiben gemeinsam zu erzielen war. Wenn Du Dir auf der ETK-Grafik mal die erhältlichen Stärken anschaust, wirst Du sehen, dass man mit Kombinieren der Stärken eigentlich alles abdecken kann. Kann aber auch sein, dass der damalige Monteur nicht alle vorrätig hatte und deshalb 2 dünnere verbaute.
Die Eindrückung (Rille) dürfte der Abdruck der Kontaktfläche des Lageraussenrings sein. Warum sich der so verewigt hat...? Vielleicht zuviel Vorspannung = zu dick ausdistanziert? Vielleicht ist das aber auch ganz normal.
Gruß
Wed
MYNKTm2Yb5IAAAAASUVORK5CYII=
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Wed,

laut ETK dürfte an dieser beschriebenen Stelle nur eine Scheibe sein.
Auch gibt es für diese Stelle nur eine einzige Scheibenstärke (0,5mm).
Mein Verständnis müsste mich doch sehr täuschen, aber an dieser Stelle kann ich doch gar nicht ausdistanzieren. Das geschieht doch mit den unterschiedlichen Scheiben unterm Kegelrollenlager. Oder?
Zur "Rille" in der Scheibe:
Wenn diese Rille/Nut durch den Aussenring des Rillenkugellagers entstanden ist, dann müsste sich ja der Aussenring des Lager gedreht haben.
Kann das sein? Eigentlich sitzt der Lageraussenring recht satt im Lagerdeckel.
Ich bin verwirrt.

?(



Markus
 
[...]
Kann das sein? Eigentlich sitzt der Lageraussenring recht satt im Lagerdeckel.
Ich bin verwirrt.

?(


Markus

Hi,
hast du schon mal das WHB konsultiert?

Auszug:
  • Rillenkugellager (Bild 175/ Pos 1) auf ca. 80° C erwärmen
  • Lager auf Tellerrad (175/2) aufpressen.
  • HINWEIS:
  • Distanzring einbauen, um vorläufiges Zahnflankenspiel zu erreichen. Fase am Innendurchmesser muß in Richtung Tellerrand liegen
  • Distanzring (175/4) (2,35 mm Dicke) auf Tellerrad auflegen
  • EI Kegelrollenlager (175/5) auf ca. 80° C erwärmen und aufpressen
  • Ölleitblech (175/3) einsetzen

Hans
 
Hallo Wed,

laut ETK dürfte an dieser beschriebenen Stelle nur eine Scheibe sein.
Auch gibt es für diese Stelle nur eine einzige Scheibenstärke (0,5mm 3 verschiedene Scheiben).
Mein Verständnis müsste mich doch sehr täuschen, aber an dieser Stelle kann ich doch gar nicht ausdistanzieren. Das geschieht doch mit den unterschiedlichen Scheiben unterm Kegelrollenlager. Oder? Mit den Scheiben unter dem Tellerad wird das Spiel der Zahnflanken eingestellt.
Zur "Rille" in der Scheibe:

Gruß
Walter
 
Für die Monolever gibt es hier 18 verschiedene Distanzscheiben in 5/100 mm Sprüngen,von 1,95 bis 2,80 mm.(Nr.4)
Diese dienen zur Eistellung des Zahnflankenspiels.
Unter dem Deckel ist eine Distanzscheibe.(Nr.2)
Siehe Reparaturanleitung für Monolever ab 1985 in der Datenbank.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Walter,
wo finde ich diese 3 verschiedenen Scheiben im ETK.

WHB habe ich zur Hand.


Gruß
Markus
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Fritz, Hallo Walter

Real oEM.com ist mir bekannt.
Hier ein Bild davon.
Die ScheibenNr. 4 sind die, mit denen ich das Zahnflankenspiel / Tragbild einstelle ( 18 verschiedene Abmessungen). Richtig?
Die ScheibenNr. 2 gibt es hier nur als 0,5mm Scheibe. Oder hab ich was übersehen?
R 80 RT Tellerrad_Distanzscheiben.jpg
 
Lt. Reparaturanleitung gibt es die Paßscheibe 2 zur Vorspannung des Kegelrollenlagers in 0,18/0,28/0,38/0,50/0,63/0,75/0,88 mm.
Warum die bei bei Real OEM nicht aufgeführt sind :nixw:
 
Im ETK sind die Scheiben in 0.38, 0.75, 0.1, 0.15, 0.2, 0.3, 0.4, 0.5, 0.6, 0.7, 0.8, 0.9, 1.0, 1.1, 1.2, 1.3, 1.4, 1.5, 1.6 und 1.7mm aufgeführt, wobei die ersten beiden nicht mehr lieferbar sind.
 
Hallo Fritz, hallo Detlev,

ich bin im real oem fündig geworden bei anderen Modellen (R100 RS,RT,GS).
Nochmal zurück zu meinen beiden Bildern am Anfang.
Kann diese Rille in dieser Distanzscheibe tatsächlich vom sich drehenden Aussenring des Kugellagers stammen?
 
Hallo Fritz, hallo Detlev,

ich bin im real oem fündig geworden bei anderen Modellen (R100 RS,RT,GS).
Nochmal zurück zu meinen beiden Bildern am Anfang.
Kann diese Rille in dieser Distanzscheibe tatsächlich vom sich drehenden Aussenring des Kugellagers stammen?

Da rotiert nix. Das ist der Anpressdruck, der sich da eingräbt. Schließlich will ja bei jedem Lastwechsel das Tellerrad in Richtung Gehäusedeckel ausweichen und drückt das Lager in die Distanzscheiben.
Don´t panic.
Gruß
Wed
 

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  • Distanzscheiben aus ETK.JPG
    Distanzscheiben aus ETK.JPG
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Hilferuf!

Bin gerade dabei die Lager vom Tellerad abzuziehen.
Kegelrollenlager ohne Probleme.
Beim großen Rillenkugellager bin ich dann gescheitert.
Habe einen 3-Arm Kukko Abzieher 30-10.
Ist eigentlich ein kräftiges Teil.
Da die Abzughaken nicht hinter den Lageraussenring passten, hab ich sie etwas dünner geschliffen.
Aber trotz kräftigem Anziehen der Spindel und kräftiger Prellschläge mit dem Hammer auf den Spindelkopf kommt das Lager nicht.
Nach weiterem Anzeihen der Spindel brach dann einer der "manipulierten"
Abziehhaken ab.:( Typisches Beispiel von selberschuld.

Wer kann mir sagen, am besten mit genauer Bezeichnung, welcher Abzieher dazu geeignet und kräftig genug ist und dessen Abziehhaken hinter das Lager passen.

Oder kann man hier vielleicht noch unterstützend mit Wärme arbeiten?

Grüße
Markus
 
Hilferuf!

Bin gerade dabei die Lager vom Tellerad abzuziehen.
Kegelrollenlager ohne Probleme.
Beim großen Rillenkugellager bin ich dann gescheitert.
Habe einen 3-Arm Kukko Abzieher 30-10.
Ist eigentlich ein kräftiges Teil.
Da die Abzughaken nicht hinter den Lageraussenring passten, hab ich sie etwas dünner geschliffen.
Aber trotz kräftigem Anziehen der Spindel und kräftiger Prellschläge mit dem Hammer auf den Spindelkopf kommt das Lager nicht.
Nach weiterem Anzeihen der Spindel brach dann einer der "manipulierten"
Abziehhaken ab.:( Typisches Beispiel von selberschuld.

Wer kann mir sagen, am besten mit genauer Bezeichnung, welcher Abzieher dazu geeignet und kräftig genug ist und dessen Abziehhaken hinter das Lager passen.

Oder kann man hier vielleicht noch unterstützend mit Wärme arbeiten?

Grüße
Markus

Sind nicht im Tellerrad 2 gegenüberliegende Bohrungen, durch die man mit einem Durchschlag den Lagerinnenring runterklopfen kann?
Gruß
Wed
 
Sehe gerade im WHB, dass die einen Dreiarmabzieher verwenden und einen Druckpilz zur Abstützung der Druckspindelspitze.
Gruß
Wed
 
Zuletzt bearbeitet:
Hab ich auch verwendet.
Einen 3-Arm Kukko und eine 12mm Starke Stahlplatte als Auflage für die Spindel.

Liest sich jetzt etwas wie Murksen, aber wenn Du das Lager sowieso nicht mehr wiederverwendest, könntest Du ja 2 dickere Flachschraubendreher um 180° versetzt in den Spalt zwischen zwischen Lager und Tellerradrückwand klopfen. Wenn dadurch der Spalt größer wird, könntest Du dann einen Abzieher mit dickeren Klauen benutzen. Der müsste das dann aushalten.
Gruß
Wed
 
Scheisele Frau Eisele. Also dann doch mit den Schraubenziehern.
Viel Erfolg.
Gruß
Wed
 
Ich glaube nicht, dass ich mit meinem Abzieher eine Chance habe, auch wenn ich etwas mehr Platz unter dem Aussenring hätte.

Mit diesem Teil hab ich gearbeitet.


Kukko.jpg





Ich bin schon so ziemlich am Ende mit der Kraft, die ich mit dem 17er Schlüssel über die Spindel einleiten kann. Ich denke, es ist auch nicht im Sinn des Abzieher-Erfinders, den Hebelarm des Ringschlüssels zu verlängern. Ich schätze, dann wird das Spindelgewinde die Grätsche machen.


Bin offen für weitere Ideen.

Grüße
Markus
 
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