Im Getriebe knirscht es.

Garfi

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21. Mai 2008
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Moin, Moin,

wie schon angekündigt, bin ich dabei, meine Q wieder auf die Straße zu bringen. Einen großen Schritt in diese Richtung habe ich diese Woche schon geschaft. Nachdem ich alles wieder gangbar gemacht habe, ein Paar neue Reifen draufgetan habe, und ein bisschen das Gesamtbild zurechtgerückt habe, hat sie nun diese Woche eine neue TÜV Plakette erhalten und wurde auch schon zugelassen.
Heute Nachmittag war es dann endlich soweit, und ich konnte nach eineinhalb Jahren mal wieder mit ihr durch die Lande fegen. Hey, macht das Laune.
Allerdings ist da halt immer noch das Geräusch aus dem Antriebsstrang, welches sich jetzt irgendwie noch deutlicher gibt, als vorher.
Um den Ausgangspunkt im Groben zu ermitteln, habe ich sie auf den Hauptständer gestellt, und im Leerlauf das Hinterrad gedreht.
Hierbei ist ein deutliches Mahlgeräusch aus dem Getriebe zu vernehmen.
Was das sein könnte, keine Ahnung. Habe noch nie so ein Getriebe von innen gesehen. Also werde ich mich morgen wohl an den Ausbau dieses Bauteils machen. Gibt es für diese Tätigkeit irgend etwas, was speziell beachtet werden muß?
Spezialwerkzeuge? Ausbaureinfolge? Oder ähnliches?
Und dann hat mich noch etwas stutzig gemacht, auf dem Endgetriebe ist ein Übersetzungsverhältnis von 32/10 eingestantz, auf dem Tacho aber ist ein Aufdruck "737" abgebildet. Rein vom Gefühl her zeigt die Uhr eine Wahnsinnsgeschwindigeit für ein 50PS Moped an. Ist der Istzustand in Ordnung, oder wurde eins von den Teilen mal falsch getauscht?

Gruß Garfi
 
Moin Garfi,
schön das deine "Q" wieder am Straßenverkehr teil nimmt.
Jetzt zu deinen Problemen. Was genau es ist, kann ich dir leider auch nicht schreiben. Ist auch immer schwer ne Ferndiagnose zu stellen.
Um selber "nur mal eben" ins Getriebe zu schauen ist schon einwenig Schrauberkenntnis erforderlich (meine ich).
Desweiteren auch ein paar wenige Spezialwerkzeuge. Guckst du hier in der Datenbank: http://www.2-ventiler.de/board/jgs_db.php?action=download&download_id=120&sid=

Zu deinem zweiten Problem.
Ich meine, dass alles OK ist. Endantrieb 32/10 paßt zu Tacho-Wegdrehzahl 737.
Guckst du auch hier wieder in der Datenbank:
http://www.2-ventiler.de/board/jgs_db.php?action=download&download_id=186&sid=
http://www.2-ventiler.de/board/jgs_db.php?action=download&download_id=78&sid=
 
Hallo Jürgen,

vielen Dank für die prompte Antwort, allerdings werden da gleich ein paar neue Fragen hervorgerufen.

a)Das Spezialwerzeug in der Getriebebeschreibung, gibt es dazu irgendwelche Maßangaben?

b)Laut der Tabellen müßte der Endantrieb für meine Q (R 80 RT, Bj.85, Monolever) 32/11 betragen und nicht wie Istzustand 32/10. Sehe ich das so richtig? Und wenn ja, dann müßte der Tacho mit 773 und nicht wie Istzustand mit 737 bezeichnet sein.
Also schliese ich daraus, das irgeneiner der Vorbesitzer mal Endantrieb und Tacho getauscht hat. Das wiederrum wirft bei mir die Frage auf, warum?
Wird das Moped dadurch schneller, oder wird der Durchzug damit verbessert?
Kann ich mir das wie bei der Übersetzung am Fahrrad vorstellen, vorne groß, hinten klein = schneller?
Und könnte das ein Grund für ein Getriebedefekt sein?
Fragen über Fragen.

Gruß Garfi
 
Moin Garfi,
helfe gerne, wenn ich kann.
Zum Spezialwerkzeug:
Du brauchts einen Abzieher für den Kardanflansch (siehe Bild).
Kannst du u.a. hier bekommen: http://www.rabenbauer.com/front/index.php
BMW 231700-710 - Abzieher für Mitnehmerflansch Getriebe, R50/5 - R100R EUR 45.00

Zu b.) das kann sein, dass irgendeiner der Vorbesitzer diese beiden Komponenten mal getauscht hat. Warum ? Keine Ahnung.
Fakt ist auf jedem Fall, dass der Endantrieb 32/10 und der Tacho mit der 737 zusammen passen.
Ich meine, dass das Thema sogar vor kurzem hier im Forum abgehandelt wurde.
Einen Grund für ein Getriebedefekt ist der Tausch des Endantriebs meiner Meinung nach nicht.
Warum man nu ganz genau eine andere Übersetzung im Endantrieb wählt, kann ich dir leider auch nicht beantworten.
Dazu gibt es hier im Forum aber absolute Spezis. Die werden sich schon melden, wenn sie hier vorbeischauen.
 

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Hallo Jürgen,

nochmals vielen Dank für die Turboantworten.

Werde mich wohl ersteinmal bemühen, einen Abzieher zu organisieren, bevor ich das Getriebe herausmurkse.

Gruss Garfi
 
Hallo Garfi,

wie Jürgen schon schrieb: eine Ferndiagnose ist wohl eher nicht möglich.

Aber ich will kurz berichten, dass ich vor einigen Jahren ein Deiner Beschreibung ähnliches Mahlgeräusch an meiner Q zunächst auch aus dem Getriebe kommend wähnte.

Ein erfahrener Schrauber kam gleich bei der Hörprobe auf die richtige Ursache: die Kardanwelle war getriebeseitig defekt.

So oder so: gute Besserung!

Gruß! Ulf
 
Nehm mal nen Schraubenzieher, drücke den mit der Eisenseite auf das Getriebe (so nah wie möglich an der Lärmquelle) und halte den Griff direkt an dein Ohr- am besten mit Hautkontakt- ! Aber nich ins Ohr rammen :D

Danach mache das selbe am Kardantunnel..

wirst einen Unterschied der Lärmqualität feststellen !!

Ergebnis . Wenn Getriebe lauter dann Endlager, sonst Kardan Kreuzgelenk
 
Es kann nicht schaden, wenn auch ein Praktiker in der Nähe ist.

:applaus:
 
Original von Garfi




b)Laut der Tabellen müßte der Endantrieb für meine Q (R 80 RT, Bj.85, Monolever) 32/11 betragen und nicht wie Istzustand 32/10. Sehe ich das so richtig? Und wenn ja, dann müßte der Tacho mit 773 und nicht wie Istzustand mit 737 bezeichnet sein.
Also schliese ich daraus, das irgeneiner der Vorbesitzer mal Endantrieb und Tacho getauscht hat. Das wiederrum wirft bei mir die Frage auf, warum?
Wird das Moped dadurch schneller, oder wird der Durchzug damit verbessert?
Kann ich mir das wie bei der Übersetzung am Fahrrad vorstellen, vorne groß, hinten klein = schneller?
Und könnte das ein Grund für ein Getriebedefekt sein?
Fragen über Fragen.

Gruß Garfi
Es gab die 32/10er Übersetzung auch als Alternative vom Werk, da hat wahrscheinlich der Erstbesitzer gleich richtig bestellt. Das Mopped wird (theoretisch) schneller, der begehrtere Effekt ist aber das gesunkene Drehzahlniveau. Mir wars bei meiner ehemaligen (nackige R 80 Mono) doch noch eine Spur zu hoch... ?(
Grund für Defekt ist das sicher nicht, da BMW die gleichen Getriebe für andere Hubräume hernimmt, mit den selben Übersetzungsverhältnissen und nur im Endantrieb dann die Unterschiede in der Gesamtübersetzung liegen.
Edit: Die "fabelhafte" Geschwindigkeitsanzeige könnte auch daran liegen, daß die Instrumente von BMW öfter mal statt korrekten Werten alttestamentarische Schätzungen zum Besten geben.
 
Moin, Moin,

war heute morgen zu einem Schrauber meines Vertrauens gefahren, und habe mir sein Urteil eingeholt.
Wie schon angenommen, ist die Ursache für die Geräuschbildung das Hauptlager vom Getriebe. Zusätzlich sorgt die Steuerkette für weitere unschöne Töne.
Das Getriebelager ist wohl schon so am Ende, das mir der freundliche Schrauber empfohlen hat, keinen Meter mehr zu fahren, da die Möglichkeit besteht, das sich eine Kugel aus dem Lager verabschiedet und somit das Getriebe komplett zerstören könnte, bis hin zu blockierendem Hinterrad, Sturtz, Totalschaden.
Auf meine Frage über wieviel Geld wir momentan reden, habe ich zur Antwort ca. 600 - 700 € bekommen. Ca. 400 € für das Getriebe, ca. 200 € Steuerkette, ca. 100 € für Einstellarbeiten.
Sind die Preise im grünen Bereich?
Über notwendige Schraubererfahrungen verfüge ich schon, sonst würde ich erst garnicht auf die Idee kommen, solche Arbeiten in Erwägung zu ziehen.
Aber wenn ich erst Spezialwerkzeuge, Ersatzteile wie Lager, Dichtungen, Steuerkette, evtl. Zahnräder für die Kette besorgen muss, da erscheint mir der Preis für die Reparatur durch einen Profi doch eigentlich recht in Ordnung, oder nicht?

@ Hubi

So ganz leuchtet mir das noch nicht ein. Wenn die Übersetzung vorne verkleinert wird (von 32/11 auf 32/10), dann müßte es doch eigentlich zu Gunsten einer besseren Beschleunigung beitragen, beziehungsweise müßte doch die Drehzahl im Verhältniss zur Geschwindigkeit höher sein, oder?

Gruss Garfi
 
Original von Garfi


@ Hubi

So ganz leuchtet mir das noch nicht ein. Wenn die Übersetzung vorne verkleinert wird (von 32/11 auf 32/10), dann müßte es doch eigentlich zu Gunsten einer besseren Beschleunigung beitragen, beziehungsweise müßte doch die Drehzahl im Verhältniss zur Geschwindigkeit höher sein, oder?

Gruss Garfi
Entweder habe ich da was falsch im Kopf, oder Du hast es falsch abgelesen: Serienübersetzung der RT ist 37/11, dazu passt auch die Wegkennzahl 773. Für 32/10 ists die 737 .Die 37/11 ist in der Tat für eine bessere Beschleunigung verantwortlich. Die 32/11, die Du hier schreibst wäre für eine niedrigere Drehzahl/höhere Geschwindigkeit da. 32/11 war meines Wissens nach nie in der Monolever-RT verbaut, sondern in der 100S und hätte die Wegkennzahl 669.
 
Moin Garfi,
der Preis scheint mir persöhnlich OK.
Wenn man bedenkt, was man alles selber besorgen müßte (Spezialwerkzeuge)
neue Lager, Dichtungen und und und, dann ist man bestimmt schon bei 2/3 des Preises.
...und dann geht man meist mit einem gefährlichen Halbwissen dabei.
Der Profi schaut auch mal etwas nach links und rechts.
Vom Profi bekomme ich auch ne Garantie auf die ausgeführten Arbeiten.
Habe ich natürlich Zeit, bin nicht ganz ungeschickt im Schrauben, habe das nötige (Spezial)-Werkzeug,
keine Angst vorn eventuellen Folgeschäden und will etwas dazu lernen, dann würde ich es selber machen.

Bei der Diagnose, auf jedem Fall sofort dabei gehen. Wer auch immer.

Hier noch mal ein Link in Sachen Getriebe-Info etc.
http://www.zeebulon.de/Mot/bmw_allg.htm
 
@Hubi

Sorry, der Fehler liegt bei mir.

Original ist 37/11, daraus habe ich kurzehand 32/11 gemacht.
Dann macht das auch Sinn, mit der geänderten Übersetzung.

Gruss Garfi
 
Moin Jürgen,

genau so sehe ich das auch, also werde ich das Moped zur Werkstatt schaffen.
Trotzdem nochmal Dank für die Informationen.

Gruss Garfi
 
Original von Garfi
Ca. 400 € für das Getriebe, ca. 200 € Steuerkette, ca. 100 € für Einstellarbeiten.

Was für "Einstellarbeiten"?

Bei einem Lagertausch die Getriebewellen neu auszudistanzieren kann man sich sparen, weil die Lager in so engen Toleranzen gefertigt werden, daß sich da nix ändert. Das braucht nur gemacht zu werden, wenn Wellen neu eingebaut werden.
 
Original von Jörg
Original von Garfi
Ca. 400 € für das Getriebe, ca. 200 € Steuerkette, ca. 100 € für Einstellarbeiten.

Was für "Einstellarbeiten"?

Bei einem Lagertausch die Getriebewellen neu auszudistanzieren kann man sich sparen, weil die Lager in so engen Toleranzen gefertigt werden, daß sich da nix ändert. Das braucht nur gemacht zu werden, wenn Wellen neu eingebaut werden.


Ja und nein!

Getrag hat diese Getriebe zum Teil äußerst gräuslig zusammen geschuster oder andere Schrauber haben zur besseren Schaltbarkeit das Getriebe zu stramm ausdistanziert.

Also Pauschal nein sagen kann man da nicht.
Ich persöhnlich mache das ganze eher nach Gefühl.....eher ein wenig zu lose als zu stramm.......

Gruß
Patrick
 
Ich habe bei den Getrieben, die ich bisher auseinander hatte (o.k., das waren nur zwei) die Distanzierung immer schön in Ruhe gelassen und das bis jetzt nicht bereut. Wenn mit der Distanzierung was nicht stimmt, dann schon vor einem eventuellen Lagerwechsel, das hätte man schon vorher merken müssen.
 
Moin, Moin,

Die Einstellarbeiten sind obtional angesetzt.
Ich denke, die Notwendigkeit dieser Arbeit wird man erst beurteilen können, wenn man das offene Getriebe vor sich hat.
Aber alleine die Tatsache, hier etwas verkehrt zu machen, bestätigt mich darin, die Arbeiten von einem Profi machen zu lassen, da hierfür meine schrauberischen Kenntnisse doch etwas mangelhaft sind.

Gruss Garfi
 
Hallo Garfi,

kontaktier mal den User OEZ hier im Forum. Schnell und supergut, er ist der Getriebepapst.

Gruss
Baxter
 
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