Kurbelwellendichtring oder Ölpumpendichtringe undicht?

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Hallo zusammen,

ich stelle fest, dass ich mich in der Winterpause nicht um alles gekümmert habe... Fakt ist, meine R 100 S markiert zur Zeit ihr Revier. Aber heftig. So extrem hab ich das noch nie gehabt.

Noch was zur Vorgeschichte
Seit 1984 meine, Km Stand 165000, der Wedi ist drei Jahren drin, die Dichtungen an der Ölpumpe auch, gefahren bin ich seit dem nur ca. 8000 km. Selber eingesetzt beim Einbau meines franconierten Getriebes. (schönen Gruß auch)

Extremes Kupplungsrutschen habe ich nicht festgestellt. Eigentlich gar nicht.

Als Diagnosemöglichkeiten besteht bei eingebautem Getríebe nur der Geruchstest, um einzugrenzen, ob es aus dem Getriebe kommt. Oder? Getriebeöl riecht ja anders - klar. Riecht nach Motoröl, wies schmeckt weiß ich nicht.

Schitte, jetzt war eigentlich Fahren angesagt, nicht schrauben.

Meine Fragen:

Sollte ein Gummiring der Ölpumpe undicht sein: geht dann der Druck in den Keller und die Ölversorgung passt nicht mehr? Kann ich mich auf die Öldrucklampe verlassen? Anzeigeverhalten so wie in den 30 Jahren zuvor auch.

Sollte es dann tatsächlich der Wedi sein, warum hält das Dingen nur 3 Jahre. Der davor aber locker 15 ?

Ich weiß, dass ihr gern Fotos sehen würdet. Ich habe aber in absehbarer Zeit keine Zeit, das Getriebe rauszuholen. Dann würd man ja sehen können, wo es genau herkommt.

Je nachdem, wenn der Öldruck nicht betroffen ist, würde ich provisorisch abdichten, und zwar den Spalt zwischen dem dicken Motorbolzen und der darunterbefindlichen Ölwanne, da kann sich dann ein hübscher See bilden... oder da eine kleine Bohrung setzen, dann läuft das Öl wieder dahin, wo es hingehört...


Gruß

Michael,

der sich Sorgen um den Öldruck macht
 
Je nachdem, wenn der Öldruck nicht betroffen ist, würde ich provisorisch abdichten, und zwar den Spalt zwischen dem dicken Motorbolzen und der darunterbefindlichen Ölwanne, da kann sich dann ein hübscher See bilden... oder da eine kleine Bohrung setzen, dann läuft das Öl wieder dahin, wo es hingehört...


Gruß

Michael,

der sich Sorgen um den Öldruck macht

Ganz ehrlich: Wenn so viel Öl rauskommt, dann nach der Ursache suchen. Die Kupplung als Indikator ist meiner Meinung nach nicht erfolgreich. Wenn durch den Ölverlust dein Öldruck in Gefahr wäre, müsste es eigentlich raussprudeln.
Die Idee mit dem "Auffangbecken" halte ich für gewagt. Denn was passieret, wenn es mal heftig überschwappt und mit deinem Hinterrad in Kontakt kommt?

Du kommst nicht um den Getriebeausbau herum.

Gruss Hans
 
Überprüfe mal als erstes, ob nicht evtl. der Schlauch der Motorgehäuseentlüftung eingeklemmt ist. Dann drückts an allen unmöglichen Stellen Öl aus dem Gehäuse.
 
Hallo Hans u. Detlef

danke für eure Antworten.

Hans, rausgesprudelt kommt das Öl nicht, Im analytischen Denken bin ich nicht so gut, aber deinem Hinweis zufolge müßte in diesem Fall ja die Ölpumpe bei 3 Std. Fahren das Öl komplett nach draußen befördert haben...

Also wage ich vorsichtig die Prognose, dass sich nicht direkt ein akuter Mangel an Öldruck im Motor gebildet hat. Nach aussen gedrungen ist nach meiner Einschätzung bislang ca. 0,1 bis 0,2 l . Aber ein paar Tropfen verursachen ja direkt ganz nette Flecken, wo manch einer (Grundstückseigner) auch berechtigterweise empfindlich reagiert.
Dein letzter Satz: "du kommst um Getriebeausbau nicht rum" ist die schonungslose Wahrheit.
So wird es sein.


Detlef, dein Hinweis verdient es, nachgegangen zu werden. Schon allein weil er so einfach ist. Ich habe Rundluftfilter, mit T-Stück in Rtg. der beiden Vergaser, nix verändert und EIGENTLICH ein gutes Gewissen, dass die Schläche nicht verknickt sind.

Ich seh dann mal nach den Schläuchen und dann sind es ja nur noch ein paar Schräubchen und Stündchen Arbeit zusätzlich, bis ich Getriebe und Kupplung in der Hand habe*.

(*typisch rheinische Untertreibung)

Dann werd ich beizeiten mal Fotos von der Schweinerei hier in den Thread reinsetzen. Bei der Unrsachenforschung brauch ich dann noch mal eure Hilfe.

Gruß und gute Fahrt

Michael
 
... oder da eine kleine Bohrung setzen, dann läuft das Öl wieder dahin, wo es hingehört...

Das ist die schlechteste Idee überhaupt!
Im Gehäuse herrscht während des Betriebs ein pulsierender Überdruck.
Wenn du da eine Bohrung einbringst, pustet es dir noch mehr Öl in die Umgebung!

Neben einem Knick in den Entlüftungsschläuchen kann auch eine Verstopfung schuld sein. Also ruhig mal das ganze Geschläuch ausbauen und einzeln mit Luft durchblasen.

Was für einen WeDi hast du an der Kurbelwelle eingebaut?
Hoffentlich den letzten Stand von BMW:

WeDi Schw_scheibe.jpg

Vielleicht hast du bei deinem letzten Einbau einfach leicht gepatzt und die folgen kommen erst verspätet.
 
Ernsthaft - das gleiche Problem verfolgt mich auch seit ca. 4 Jahren.... an meiner G/S
Den WEDI hab ich inzwischen 2 mal erneuert ... einmal kann man ja mal etwas falsch machen - zweimal????
Den O-Ring der Ölpumpe hab ich auch erneuert und mit Hylomar zusätzlich abgedichtet
Selbstverständlich den O-Ring in der Laufscheibe???(das Ding was auf der Kurbelwelle sitzt) erneuert... die Scheibe hat nach Sichtkontrolle keine Riefen
Jetzt sagte mir ein Mechaniker bei BMW es gäb schon mal verzogene Ölpunpendeckel ..... (hat jemand das schon gehört?)
Die Schläuche (Entlüftung) hatte ich auch kontrolliert .... alles durchgängig

Gegen die Folgen der "Inkontinenz" helfe ich mir mit regelmäßiger Säuberung der "feuchten Stellen" mit Bremsenreiniger - damit nichts tropft....

Hat jemand noch eine Idee?
Ach ja -- Haarriss im Gehäuse - - Sichtkontrolle - ausgeschlossen....

Danke für Eure Ideen
 
Gewissheit bekommst du nur, wenn du das Getriebe abbaust.
Man sollte nach Abnahme der Kupplung sehen wo das Öl herkommt.

...Den O-Ring der Ölpumpe hab ich auch erneuert und mit Hylomar zusätzlich abgedichtet...

Was soll das bringen?
Wenn beide Dichtflächen ok sind, macht der O-Ring seinen Job.
Wenn der Pumpendeckel nicht mehr plan ist, sollte er getauscht werden.
 
Hallo,

zur orientierenden Diagnose des Schweregrades würde ich erst einmal einen Lappen in die "Wanne" auf dem Getriebe stopfen. Wieviel Öl auf welcher Strecke saugt der auf?

Verhindert auch schwallartige Entleerung, die einen selbst (und andere!) zu Boden bringen kann.

Grüßle, Fritz. )(-:
 
Hat jemand noch eine Idee?
Ach ja -- Haarriss im Gehäuse - - Sichtkontrolle - ausgeschlossen....

Danke für Eure Ideen

Ausgeschlossen? Mit Sichtkontrolle? Hatten wir letztens erst, ein neues Gehäuse schaffte dann endlich Abhilfe.
Der Riss ging vom hinteren KW-Wedi bis oben zur Motorentlüftung! Sehen, bei ausgebauter Schwungscheibe unter einsatz von gefühlten 2Ltr. Bremsenreiniger, Fehlanzeige. Ja doch, dann irgendwann war der Riss denn doch zu sehen.

Viel Glück
 
Du hast ja so recht.....
aber ich als begeisterter "übermotivierter Gelegenheitsschrauber" hab den Grundsatz aus der "christlichen Seefahrt" nicht beachtet....
der da heißt.....

1.Beobachten
2.Bewerten
3.Entscheiden
4.Handeln

Hab nur ungenau beobachtet - und dann gehandelt ..........
 
Ausgeschlossen? Mit Sichtkontrolle? Hatten wir letztens erst, ein neues Gehäuse schaffte dann endlich Abhilfe.
Der Riss ging vom hinteren KW-Wedi bis oben zur Motorentlüftung! Sehen, bei ausgebauter Schwungscheibe unter einsatz von gefühlten 2Ltr. Bremsenreiniger, Fehlanzeige. Ja doch, dann irgendwann war der Riss denn doch zu sehen.

Viel Glück

In so einem Fall hilft eine Farbeindringprüfung rot-weiß!
Bremsenreiniger zum Entfetten ist schon mal korrekt;
dann die rote Tinte drauf und nach Pause das weiße Kontrastmittel.

Farbeindringpruefung.jpg
 
Hallo an alle,

vielen Dank für die vielen Hinweise. Ein Riß im Motorblock wäre der Supergau. Wie gesagt, bin ich noch nicht dazu gekommen, nachzusehen. Fest steht, es ist ein deutlich erkennbares Rinnsal, aus Rtg. Wedi kommend, auf der Ölwanne. Ich hab den Spalt zw. Motorbolzen und dem Gehäuse mit Silikon abgedichtet. Jetzt mal beobachtet, wieviel tatsächlich an Öl austritt. Mit der Bezeichnung "See" hab ich natürlich übertrieben.
Einen Lappen klemm ich zusätzlich noch dazwischen, so dass ich Öltropfen auf Hinterrad oder Boden ausschließen kann.

Welchen Dichtring (neuer Bauart, oder nicht) ich verbaut habe, weiß nicht. Bei der Getriebeüberholung habe ich vom Franco ein Rundumsorglospaket, mit allen erforderlichen Dichtungen, auf dem Weg bekommen.
Wie gesagt, könnte ja auch von der Ölpumpe kommen. Oder was beim Einbau falsch gemacht?

Zum Thema Kupplung: ich habe heute morgen bei einer für mich untypischen Geschwindigkeit doch Kupplungsrutschen festgestellt: bei 160, Vollgas, es drehte nur der Motor in die 7000 und kein Vortrieb war vorhanden...
Ob das ölbedingt ist, weiß ich nicht. Muß aber noch nicht mal, vielleicht auch einfach Verschleiß.

P.S.: Ich hoffe, ihr habt es am heutigen Sonntag besser als ich, die Fahrt heute morgen war nämlich der Weg zur Arbeit, und da bin ich heute noch mindestens bis 18:00 Uhr. Bei dem Wetter...

Michael
 
Noch mal die Frage an die Experten....
Ich hab ja ein ähnliches Problem mit dem Ölverlust....
Was passiert denn eigentlich wenn das Kurbelwellenentlüftungsventil nicht öffnet? --- Über geklemmte oder verstopfte Schläuche ist ja schon gesprochen worden - kann ich für mich ausschließen -
Aber das Ventil - hat jemand schon mal den Fall gehabt dass das blockiert ist, bzw. nicht mehr öffnet?
Kann man das Ventil irgendwie überprüfen?
Danke für Eure Antworten und Ideen
 
Hallo Michael,
wenn Du nicht weisst ob der Dichtring neuer oder alter Bauart war, könnte dort das Problem liegen. Die Dichtringe neuer Bauart sehen nämlich anders aus als "normale" Radialwellendichtringe (die mit der Spiralfeder drin. Aber Franco hat Dir sicher einen der neuen Art gegeben). Hast Du den einfach eingepresst, so dass sich die Lippe Richtung Kupplung gebogen hat oder hast Du vorher die Scheibe am Ende der Kurbelwelle abgenommen und die nach der Dichtung montiert, so dass sich die Lippe Richtung Motor biegt.
Das kann man nämlich falsch machen wenn man es nicht weiss. Woher ich das weiss? Hab ich in Zaire Ende der 80er gemacht als ich die Dichtung tauschen musste und so einen neuen als Ersatz dabei hatte aber die Funktionsweise nicht kannte.
Nur so eine Idee.
Gruss Thomas
 
[...]
Welchen Dichtring (neuer Bauart, oder nicht) ich verbaut habe, weiß nicht. Bei der Getriebeüberholung habe ich vom Franco ein Rundumsorglospaket, mit allen erforderlichen Dichtungen, auf dem Weg bekommen.
[...]

Hallo Michael,
wenn Du nicht weisst ob der Dichtring neuer oder alter Bauart war, könnte dort das Problem liegen.
[...]

Hallo,
wenn Franco dein Lieferant ist, wird er dir schon den neuen Dichtring eingepackt haben.

Hans
 
Hallo Hans,
davon gehe ich auch aus.
Hatte ich weiter unten auch geschrieben.
Bitte erst ganz lesen.:-)
Gruss Thomas
 
Hallo zusammen,

wie bereits erwähnt, verläuft die Ursachenforschung sehr zögerlich.
Als erstes habe ich eben mal nach dem Entlüftungsschlauch gesehen, ob dieser freigängig ist. Da mir hier im Moment das Werkzeug und die Zeit fehlt, hab ich nur eine Hälfte meines Rundluftfilters geöffnet, mit der Taschenlampe unter die Anlasserhaube geleuchtet: der Schlauch (das Teilstück, das vom Ventil zum T- Stück geht) beschreibt eine extreme S-Kurve, ist sehr spröde und nimmt auch keine andere Form an. Ich denke, die Duchgängigkeit ist mindestens halbiert.

Ich suche jetzt hier nach Fotos, wie der richtig verlegt und geformt aussehen muß.

Gruß

Michael
 
Hallo zusammen,

weil ich kein aussagekräftiges Foto von der richtigen Einbaulage des Entlüftungschlauches gefunden habe, hier mal ein paar Fotos von meiner Entlüftung.

Die wilden Kurven dürften nicht richtig sein. Der scheint ja zu lang zu sein. Nach fast 30 Jahren fällt mir das jetzt auf...

Frage: Ob dadurch auch ein zu hoher Gegendruck entstehen könnte, mit der Folge von Ölaustritt, so wie von Detlev und Michael (MM) schon beschrieben?
Es kommt durch den Schlauch jedenfalls immer auch etwas Öl in den Vergasern an.

Zur Erläuterung der Fotos : auf einem Bild sieht man den von Öl aufgeweichten Lappen.


Gruß,

Michael
 

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Hallo Michael,

der Schlauch ist auf deinem Foto ist auf jeden Fall kürzer, und ich glaube auch: etwas dicker!

Danke für das Foto. Ich habe nur Zeichnungen im Ersatzteilkatalog gefunden, die nicht so aussagefähig sind. Wobei mein Motor ein Zwitter ist: mechanisch eine ATM von 1983, mit der Peripherie (vor allem die Elektrik, wie z.B. Unterbrecher) von `79. Weiß daher nicht, ob damals ein falscher Schlauch genommen wurde.

Gruß vom Namensvetter
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Schlauch sieht aus wie der von den Modellen mit Plattenluftfilter. Evtl. kannst du den einfach passend kürzen, so dass der Knickfrei verläuft
 
Hallo Bernhard,
ja so sieht es aus. Ich denke, der Schlauch für Rundluftfilter ist kürzer, aber auch etwas dicker.
Kennt sich hier jemand mit den Entlüftungsschläuchen im Originalzustand aus? Haben ja auch viele den Verlauf geändert (z.B. raus aus dem Luftfilter).
Das habe ich nicht vor. Aber vielleicht hat ja noch jemand nach Umbau den kurzen (für Rulufi) zuhause rumfliegen.
Ich starte mal eine Anfrage unter "Suche".

Den alten Schlauch kürzen ginge evtl. auch, aber ich versuche es erst mal mit einem Original. Übrigens ist der Schlauch, den ich glaube zu benötigen, scheinbar nicht (mehr) erhältlich. Habe bei Rabenbauer u.Ä. nachgesehen.


Gruß
Michael
 
Hab jetzt nicht nachgesehen, ob der noch erhältlich ist. Sollte es aber tatsächlich so sein, dann kannst Du Dir mit einem handelsüblichen Schlauch für Autogasanlagen behelfen, die sind ölbeständig. Was Du nicht nehmen solltest sind Schläuche aus EPDM, wie sie z.B. für Kühlwasser Verwendung finden, die lösen sich auf.
 
Hallo Hubi,
danke für den Tip. Ich sehe aber ein Problem, dem geraden Schlauch die erste Kurve von fast 360 Grad (am Gehäuseanschluß) beizubringen.
Trotzdem im Hinterkopf abgespeichert.

Gruß, Michael
 
Hallo Hubi,
danke für den Tip. Ich sehe aber ein Problem, dem geraden Schlauch die erste Kurve von fast 360 Grad (am Gehäuseanschluß) beizubringen.
Trotzdem im Hinterkopf abgespeichert.

Gruß, Michael

"360 Grad" - Vollkreis?

Meinst du vielleicht 180 Grad - Halbkreis?

Schlauch in warmes Wasser legen, damit er geschmeidiger wird?
 
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