Kelloggs
Blechmann
Abend zusammen,
wenn man auf einer ST eine G/S Sitzbank und einen GS Tank fahren will, dann hat man drei Möglichkeiten:
1. man lebt mit der hässlichen Lücke,
2. man ändert die Sitzbank
3. man ändert den Tank.
Da ich diese Zeilen schreibe, ist wohl Nr. 3 gewählt worden.
Fangen wir also an: Die Linie vom Tank soll also harmonisch in die Sitzbank übergehen. Hierfür muss die Oberseite des Tanks hinten um ein paar cm angehoben werden. Die seitlich am Tank verlaufenden Linien müssen neu positioniert werden. Und in diesem Fall soll das ganze low-budget sein.
Normalerweise würde man die neue hintere Seite des Tanks in den Tank einschweißen, nachdem man das alte Blech herausgetrennt hat. Hierfür muss der Tunnel herausgetrennt werden, da man von innen mit dem Hammer an die Schweißnaht kommen muss, um den Verzug wieder zu glätten. Danach wird der Tunnel wieder eingesetzt. Das ging in unserem Fall nicht. Also habe ich einfach das neue Blech auf das alte gesetzt.
Der entstandene Übergang kann ohne weiteres verspachtelt werden. Zinn empfiehlt sich hier nicht, da die Vorverzinnungspaste Salzsäure enthält, die unter das Blech kriechen und dort für Rost sorgen wird.
Den entstandenen Hohlraum habe ich vor dem Schweißen mit Schweißprimer behandelt und um sicher zu gehen noch mit verdünnter Rostschutzfarbe 'gespühlt', nachdem die Bleche fertig geschweißt waren. Der Hohlraum ist geschlossen, weil ich nicht wollte, dass Wasser eindringen kann.
Im hinteren Bereich habe ich die Bleche durchgängig mit der originalen Rollnaht verschweißt, im vorderen Bereich halten ein paar Schweißpunkte das 'Verkleidungsblech' auf dem Tank.



Alles beginnt wieder mit Papier. In der Seitenansicht sieht man die beiden Linien. Einmal die vom Knieschluss und die Linie zwischen Oberseite und Seitenteil. Ich habe mich dazu entschieden, den Knieschluss da zu lassen, wo er war (wurde nur nach hinten verlängert), die obere Linie habe ich nach oben gezogen und genau an der Ecke der Sitzbank enden lassen. Auf der rechten Schablone kann man sehen, dass ich ein wenig mit dem Knieschluss 'gespielt' hab.





Die Papierschablonen wurden dann auf Blech übertragen und dann die beiden Seiten in Blech geformt. Ich habe hierbei von der Mitte nach Unten gearbeitet, damit alles schön passt. Die Sattellage im Bereich des Knieschlusses wurde so lange bearbeitet, bis sich das Blech vorne schön an den Tank gelegt hat und hinten hab ich sie sanft auslaufen lassen. Man sieht: neben Papier ist Klebeband der beste Freund des Blechners!





Die beiden Seiten werden nun zusammen geschweißt und auf den Tank gepunktet. Die Lücke zur Sitzbank wird bearbeitet nachdem das Blech auch unten mit dem Tank verschweißt ist. Was auf den Bildern schlecht zu sehen ist: Ich habe die Seiten links und rechts unten etwas nach außen geschweift, um einen schöneren Übergang zur Sitzbank zu erhalten.





Dann noch hinten den Abschluss zum Tank hin einschweißen, hier besteht er aus drei Teilen. Fertsch! Ein paar Ansichten mit und ohne Sitzbank.


Zum Schluss kommt der Rostschutz. Man kann die Löcher sehen, die ich nachträglich gebohrt habe, um den verdünnten Rostschutzlack in den Hohlraum (und wieder raus) zu bekommen. Diese sind mittlerweile wieder verschlossen. Gegen Flugrost auf der Oberfläche bringe ich eine dünne Schicht Rostschutzgrundierung auf. Für den Lackierer meistens kein Problem, wenn man ihm genau sagen kann, auf welcher Basis das Zeug ist. Im Zweifel ist sie schnell wieder entfernt.
Jaaa, Sitzbank anpassen wäre bestimmt auch gegangen, aber mit Leder und Schaumstoff kann ich nunmal nicht!
Und wie gesagt: das neue Blech in den Tank einzuschweißen, also ohne Hohlraum, wäre eleganter gewesen, aber auch teuerer. Mit Hohlraum muss man natürlich Rostprävention betreiben und ein wenig im Auge behalten, dass sich die eingeschlossene Luft bei Wärme ausdehnen wird.
So, das war es erstmal von mir...
Gruß,
Andi.
wenn man auf einer ST eine G/S Sitzbank und einen GS Tank fahren will, dann hat man drei Möglichkeiten:
1. man lebt mit der hässlichen Lücke,
2. man ändert die Sitzbank
3. man ändert den Tank.
Da ich diese Zeilen schreibe, ist wohl Nr. 3 gewählt worden.
Fangen wir also an: Die Linie vom Tank soll also harmonisch in die Sitzbank übergehen. Hierfür muss die Oberseite des Tanks hinten um ein paar cm angehoben werden. Die seitlich am Tank verlaufenden Linien müssen neu positioniert werden. Und in diesem Fall soll das ganze low-budget sein.
Normalerweise würde man die neue hintere Seite des Tanks in den Tank einschweißen, nachdem man das alte Blech herausgetrennt hat. Hierfür muss der Tunnel herausgetrennt werden, da man von innen mit dem Hammer an die Schweißnaht kommen muss, um den Verzug wieder zu glätten. Danach wird der Tunnel wieder eingesetzt. Das ging in unserem Fall nicht. Also habe ich einfach das neue Blech auf das alte gesetzt.
Der entstandene Übergang kann ohne weiteres verspachtelt werden. Zinn empfiehlt sich hier nicht, da die Vorverzinnungspaste Salzsäure enthält, die unter das Blech kriechen und dort für Rost sorgen wird.
Den entstandenen Hohlraum habe ich vor dem Schweißen mit Schweißprimer behandelt und um sicher zu gehen noch mit verdünnter Rostschutzfarbe 'gespühlt', nachdem die Bleche fertig geschweißt waren. Der Hohlraum ist geschlossen, weil ich nicht wollte, dass Wasser eindringen kann.
Im hinteren Bereich habe ich die Bleche durchgängig mit der originalen Rollnaht verschweißt, im vorderen Bereich halten ein paar Schweißpunkte das 'Verkleidungsblech' auf dem Tank.



Alles beginnt wieder mit Papier. In der Seitenansicht sieht man die beiden Linien. Einmal die vom Knieschluss und die Linie zwischen Oberseite und Seitenteil. Ich habe mich dazu entschieden, den Knieschluss da zu lassen, wo er war (wurde nur nach hinten verlängert), die obere Linie habe ich nach oben gezogen und genau an der Ecke der Sitzbank enden lassen. Auf der rechten Schablone kann man sehen, dass ich ein wenig mit dem Knieschluss 'gespielt' hab.





Die Papierschablonen wurden dann auf Blech übertragen und dann die beiden Seiten in Blech geformt. Ich habe hierbei von der Mitte nach Unten gearbeitet, damit alles schön passt. Die Sattellage im Bereich des Knieschlusses wurde so lange bearbeitet, bis sich das Blech vorne schön an den Tank gelegt hat und hinten hab ich sie sanft auslaufen lassen. Man sieht: neben Papier ist Klebeband der beste Freund des Blechners!






Die beiden Seiten werden nun zusammen geschweißt und auf den Tank gepunktet. Die Lücke zur Sitzbank wird bearbeitet nachdem das Blech auch unten mit dem Tank verschweißt ist. Was auf den Bildern schlecht zu sehen ist: Ich habe die Seiten links und rechts unten etwas nach außen geschweift, um einen schöneren Übergang zur Sitzbank zu erhalten.





Dann noch hinten den Abschluss zum Tank hin einschweißen, hier besteht er aus drei Teilen. Fertsch! Ein paar Ansichten mit und ohne Sitzbank.


Zum Schluss kommt der Rostschutz. Man kann die Löcher sehen, die ich nachträglich gebohrt habe, um den verdünnten Rostschutzlack in den Hohlraum (und wieder raus) zu bekommen. Diese sind mittlerweile wieder verschlossen. Gegen Flugrost auf der Oberfläche bringe ich eine dünne Schicht Rostschutzgrundierung auf. Für den Lackierer meistens kein Problem, wenn man ihm genau sagen kann, auf welcher Basis das Zeug ist. Im Zweifel ist sie schnell wieder entfernt.
Jaaa, Sitzbank anpassen wäre bestimmt auch gegangen, aber mit Leder und Schaumstoff kann ich nunmal nicht!

Und wie gesagt: das neue Blech in den Tank einzuschweißen, also ohne Hohlraum, wäre eleganter gewesen, aber auch teuerer. Mit Hohlraum muss man natürlich Rostprävention betreiben und ein wenig im Auge behalten, dass sich die eingeschlossene Luft bei Wärme ausdehnen wird.
So, das war es erstmal von mir...
Gruß,
Andi.
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