Motorrevision 77er R100 /7

Tiefton

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11. Mai 2014
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Ost-Belgien nahe Aachen
Meine alte /7 (belgisches Postmotorrad von 1977 60.000km auf der Uhr) wird gerade von mir überarbeitet. Sie lief und war dicht. Gerade ist der Motor dran. Es ist wohl das erste mal das der Motor geöffnet wurde. Alle Tragbilder sind super. Die Zylinder werden mal kurz durchgehont, er bekommt neue Kolbenringe, Pleuellager, Ventilführungen. Das ist nicht unbedingt notwendig, aber wenn er schonmal offen ist......Achso...ein Stössel hat minimales Pitting, der wird auch ersetzt. Dichtungen und Simmerringe werden auch erneuert. Bis dahin gibts noch keine Fragen, außer die nach der FUßDICHTUNG.
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Weder im WHB noch auf einer Explosionszeichnung kann ich eine finden. Ich wäre auch nicht weiter verwundert, wenn es so wäre wie bei meiner Monolever (die hat nur einen O-Ring). Man sieht es auf dem Foto....hier war eine Dichtung montiert, die von ähnlicher Beschaffenheit ist wie die Kopfdichtung (Alu, beschichtet?) ist. Ein großer O-Ring war nicht verbaut. Im Dichtsatz den ich im BMW Classic Shop nach Fahrgestellnummer bestellt habe, sind neben den ganzen anderen Teilen, nur Kopfdichtungen. Fußdichtungen und/oder O-Ringe sind nicht drin.
Im WHB aus der DB steht was von Flüssigdichtung mit Dirko, Hylomar oder Curil.
Meine Frage ist daher: Wie dichte ich diesen Zylinderfuß nun oberamtlich ab??

Edit: Auf den Kopfdichtungen steht 0.75. sind das vielleicht die Fußdichtungen und die Kopfdichtungen fehlen?
 
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Hallo Bernd,
ich denke da hat die belgische Post schon mal dran gewerkelt. Eventuell wollte man mit der Fußdichtung die Leistung reduzieren oder den Motor für Normalbenzin tauglich machen. Nach dem Honen mit Curil abdichten reicht.

Gruß
Peter
 
Hallo Bernd,
ich denke da hat die belgische Post schon mal dran gewerkelt. Eventuell wollte man mit der Fußdichtung die Leistung reduzieren oder den Motor für Normalbenzin tauglich machen. Nach dem Honen mit Curil abdichten reicht.

Gruß
Peter

Vermutlich!
Mein 88er GS Motor war auch mit einer dicken Fussdichtung versehen. Der war in der Wüste unterwegs - und wurde damit auf das afrikanische Benzin vorbereitet. Er zeigte deutlichen Leistungsverlust, was allerdings nicht nur an der Fußdichtung lag.
 
Hallo!
Ich nehme zur Abdichtung immer Dirko HT, sparsam gleichmäßig aufgetragen! Die 4 kleinen O-Ring zur Abdichtung der oberen Zuganker sollten aber dabei sein im Dichtungssatz!
 
Hallo Bernd,
ich denke da hat die belgische Post schon mal dran gewerkelt. Eventuell wollte man mit der Fußdichtung die Leistung reduzieren oder den Motor für Normalbenzin tauglich machen. Nach dem Honen mit Curil abdichten reicht.

Gruß
Peter

Vielen Dank für deine Antwort. Die Begründung klingt plausibel. Die verbaute Fußdichtung passt perfekt, wurde also, ich sag mal, in Erstausrüsterqualität für genau diesen Motor hergestellt. Das die belgischen Behörden soetwas veranlassen, überrascht mich nicht. Von daher....Super Erklärung👍 .
Es ist m übrigen das erste Mal, dass ich einen 2V- Motor des Baujahrs 03/1977 überhole.

Im Eratzteilkatalog ist aber, abgesehen von dem kleinen am „Ölstehbolzen“, noch ein großer dargestellt. Und eine Tube 3Bond Dichtmasse. Demnach müsste mein Zylinder, zusätzlich zur Flüssigdichtung, noch mit einen O-Ring montiert werden.
 
Hallo Bernd,
den großen O- Ring kannst du weglassen, wirklich erforderlich ist der nicht. Du solltest schauen ob die Stößelschutzrohre weit genug eingetrieben sind. Wenn die Fußdichtung entfällt ändert sich die Geometrie etwas. Ansonsten sind die Zylinder zu hohnen, aber das schrubst du ja, da der OT ohne Dichtung weiter oben im Zylinder liegen wird. Aber wem sage ich das...

Da fällt mir ein, dass es in Belgien noch bis Ende der 1980er verbleites Normalbenzin gab. Zu der Zeit war es in D längst nicht mehr erhältlich.

Gruß
Peter
 
...ein weiteres Kabinettstückchen , das mit den Dichtungen. :D

Dann mach ich das so . ...und danke für den Tipp mit den Stösselrohren 👍.

Ich hab 3Bond zur Abdichtung, dass sieht nicht so kacke aus wie das rote Dirko HT , wenn es den Weg nach draußen findet.

Im Moment „krieg ich nen Mittelschweren...“ weil der bek......... hintere Kurbelwellensiri nicht rausgeht. Der sitzt so Bombenfest und wurde zudem noch mit irgendwas „eingeklebt“....Dichtmasse nehme ich an..
Selbstverständlich habe ich nicht das Sündhaft teure Spezialwerkzeug um den blöden Siri auszubauen.... Kein Abzieher den ich habe passt, da der Platz zwischen KW und Siri zu klein ist. Also muss ich mir wohl selbst einen Abzieher bauen. :schimpf: Was ein Mist...
BMW halt. Wie sagt mein Motoreninstandsetzerkumpel......
„Gut instandzuhalten, schlecht instandzusetzen“. Aber so oft muss ich das ja nicht mehr machen (hoffe ich inständig)mmmm
 
Hallo Bernd,
nur ein Wort zum Gebrauch von DirkoH. Ich verwende das Zeug sehr gerne weil sehr erfolgreich. Die bei mir jedesmal ausgetretenen Überstände wische ich nie sofort weg. Ich warte bis zum nächsten Tag bis das Zeug ausgehärtet ist. Dann lassen sich die Reste sehr sauber und leicht wie ein Gummiband abziehen. Sieht dann perfekt aus und alles ist dicht.
 
Spaxschraube in den Siri drehen und mit Kuhfuß am Gehäuse abstützend raushebeln.

Gruß, Frank
 
Der setzt alles an Alteisen und noch älter instand. Gerne alte Britinnen. Alte Rennmaschinen und Oldtimer-Flugzeugmotoren. Indian und BMW macht er zwar, aber nicht gerne. Bei BMW gehts wohl hauptsächlich um den Zusammembau und nicht um die Einzelteilüberarbeitung...
Der kann das, mag es aber nicht :nixw:
 
Ich mags schon:D, da man vieles in bester "Barn-Bulid" Tradition auch ohne teure Spezialwerkzeuge machen kann.
Manche Dinge sind seltsam an diesen Motoren, wobei ich das sage ohne die konstruktiven Zwänge zu kennen, denen die Entwickler in der Zeit unterworfen waren... Ist aber alles kein Vergleich mit z.B. Suzuki in den 80ern. Da waren die "schrägen" Momente beim Schrauben quasi Standard.

Wie dem auch sei, die Familie selbst gebastelter "Spezialwerkzeuge hat durch die Arbeit am alten /7 Motor zuwachs bekommen:
IMG_4199.jpgIMG_4168.jpgIMG_4186.jpgIMG_4188.jpg
Es hat zumindest so gut funktioniert, dass der alte bestialisch festsitzende KW-Siri draussen und der neue drin ist. Den neuen habe ich nicht 2h lang in ÖL gelegt, weil der nicht so ausieht als müsste man das. Der den man im WHB sieht ist wohl von alter Machart.
Zum Einsetzen habe ich ein altes Endstück eines Supertrap Endschalldämpfers umgebaut. Das passte relativ gut. Ich hoffe es ist alles dicht...

Dann habe ich mich der Vorderseite der Motors gewidmet. Hier habe ich den alten Steuerkettenspanner und die Feder erneuert. Der neue Kettenspanner sieht anders aus als der alte, was mir sehr sinnig erscheint.
(Den Simplex Umbau mache ich dann in 200.000 km;))
IMG_4194.jpgIMG_4195.jpg
(..bitte entschuldigt die Ausrichtung der Bilder?()
Ansonsten wüsste ich nicht, was ich hier noch erledigen müsste, ausser die Simmerringe im Kettenkastendeckel zu erneuern.

Dazu hätte ich dann eine Frage. Der Siri vom Drehzahlmesserantrieb bereitet mir ein wenig Kopfzerbrechen. IM Handuch steht, dass die Kunsstoffbuchse mit einem geeigneten Haken rausgezogen werden soll um an den kleinen Siri zu kommen, der den DRZ Antrieb abdichtet.
Ich stehe auf dem Schlauch, da dieses Ding so fest sitzt, dass es sich noch nichtmal ein bisschen bewegt. Ich habe keine Ahnung wie das Werkzeug aussehen sollte um die Buchse zu ziehen.
(Es sind oft die einfachen Dinge, die das Leben kompliziert machen;))
IMG_4197.jpg Hat hierzu jemand eine zündende Idee oder eine belastbare Methode?

Eine weitere Frage wirft der Nockenwellensimmerring auf. Muss man den irgendwie vorher "behandeln", oder warum sieht die Vorderseite so aus, als würde sie eine weiter Funkrion haben? Eine weitere Dichtungsebene zur Zündung?
IMG_4196.jpg (hier im verdrehten Bild der obere)

Tipps und Anregungen nehme ich gerne alle an, egal ob gefragt oder nicht;)
 

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    IMG_4142.jpg
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Tipp: Wirf die Gumminuppies unter der Diodenplatte raus und ersetze die durch Gewindestangen über die du entsprechende Rohrstücke stülpst und mit Muttern konterst. So gut wie jetzt kommst du nie wieder dran.

Gruß
Peter
 
Danke für den Tipp, Peter. Machen die irgendwann Ärger?
Weißt du zufällig, warum der Nockenwellendichtring so aussieht wie er aussieht? Ich wollte das morgen zusammenbauen, finde aber nichts dazu.?( Einfach bündig einbauen und gut ist?
 
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Ja, irgendwann reißen die Gummis. Die späteren Modelle hatten alle entsprechende Distanzstücke aus Stahl, die müssten bei den einschlägigen Verdächtigen zu finden sein, kann man aber auch selber basteln.

https://www.swt-sports.de/de/gummilager-ersatz-alu-diodenplatte-bmw

Nockenwellensiri sieht halt so aus... Bündig einpressen und gut. über den Siri für die Drehzahlmesserwelle weiß ich nix, bei mir ist das jeweils ein schwarzes Kabel an der Zündspule...

Gruß
Peter
 
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Hallo Bernd, den Drehzahlmessersiri schlägst Du VORSICHTIG von Unten mit einem Durchschlag zusammen mit dem Antriebsrad raus.

Gruss, Frank
 
Vielen Dank für die Hinweise..dann bin ich wenigstens sicher das dies die Methode der Wahl ist.
....vorsichtig mit einem Durchschlag habe ich gestern schon probiert. Da bewegte sich wenig bis garnix. Vorher habe ich das mit Ballistol eingesprüht und einwirken lassen. Ich hatte ein paar Befürchtungen noch beherzter auf den Antrieb zu kloppen. Ich denke, ich werde ein passendes Rohr in meiner Garage suchen und das an einem Ende so bearbeiten, dass es zumindest mit dem halben Umfang anliegt, wenn ich darauf rumhämmere.

Die Vorderseite des Nockenwellendichtrings sieht wahrscheinlich so aus, damit sie bei Berührung mit der Zündkontaktplatte einen Schutz der Dichtungsebene bietet.
 
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Der DZM-Simmerring und die Buchse sind draussen. Tatsächlich musste ich das ganze Gelumpe nach der Ballistoldusche noch mit WD40 fluten.
(...das mache ich nicht sooo gerne, wenn Kunsstoffe im Spiel sind. Simmerringe können das Zeug ab, aber viele andere Kunsstoffe, vor allem die damaligen, sollen das nicht gut vertragen.)
Ich habe dann zum austreiben ein Stück Alu-Flachmaterial als Durchschlag mißbraucht, damit die Verzahnung nicht beschädigt wird. Nach ein paar robusten Schlägen kam der Siri zum Vorschein.

IMG_4200[1].jpg


Der neue war schnell, unter Zuhilfenahme einer 10er Inbusschraube flott gesetzt.

IMG_4201[1].jpg(nochmals sorry für die Drehrichtung der Bilder. Mir scheint als würden die Bilder automatisch ins Querformat gedreht. Ich muss bestimmt irgendetwas nerdiges mit meinem Computer oder und Iphone veranstalten, damit das nicht passiert, was? )

Nachdem die neuen Siris verbaut waren, habe ich den heimischen Backofen auf vorsichtige 70°C Umluft geschaltet und den Deckel hineingeschoben.
IMG_4205[1].jpg(Die Flasche Jim Beam im Hintergrund...:entsetzten:Das ist nicht meine. Die ist von einem Freund, der gerne mal Whiskey-Cola trinkt. Das schmeckt zugegebenermaßen mit Isla Whisky zum kotzen.)

Nach einer unbestimmten Zeit, habe ich den Deckel dann wieder aus dem Ofen genommen und montiert. Kein Problem. Die Dichtflächen habe ich hauchdünn mit 3Bond vorbehandelt. Der Kettenkasten wäre höchstwahrscheinlich auch so dicht gewesen. Aber manchmal nach längerer Autobahnfahrt, schwitzt es dort schonmal bei meiner R80. Trotz penibel vorbereiteter Dichtflächen.
Schaden tuts jedenfalls sicher nicht. Der Deckel saß sofort satt im Lagersitz und konnte ohne Weiteres festgezogen werden. Das festziehen habe ich, von der Mitte aus und überkreuz (sicher ist sicher), in mehreren Etappen durchgeführt. Immer mal wieder habe ich dem Deckel um den Lagersitz, ein paar mit dem Gummihammer verpasst, um etwaige Spanungen im KW-Lager zu vermeiden.

Morgen baue ich die neuen vebesserten und haltbaren Ersatzhalter für die Vibrationsdämpfer der Diodenplatte. Obwohl ich davon ausgegangen bin, dass sich BMW etwas dabei gedacht hat, die Frequenz der Vibrationen zu senken, die die Diodenplatte durchrütteln. Ist das wirklich Pott wie Deckel, was die Haltbarkeit der Diodenplatte angeht? Bei mir ist ja noch die 14V 22A verbaut....

Da die Zylinder und die Köpfe noch in Arbeit sind, wende ich mich der Zündung zu. Was mir vorschwebt ist das Beibehalten der Kontaktzündung. Diese soll mit einer Helotronik ergänzt werden. Zuerst wollte ich auf Hallgeber umbauen, was aber aufgrund des Baujahres bzw. der noch nicht verbauten Kontaktdose und der schönen alten vorderen Lichtmaschinenabdeckung nicht möglich ist. Alternativ würde ich die von Rolf S. aus B. vertriebene und angepasste Sachseanlage einbauen, wenn das mit der Konaktzündung, aufgrund irgendwelcher Minderqualitäten oder nicht mehr erhältlichen Ersatzteilen zum Krampf werden sollte.
Man konnte hier lesen, dass die Kontakte die Rabenbauer verkauft von ordentlicher Qualität seien (seit kurzem wohl auch die von BMW im Allgemeinen). Der Kontakt wird ja auch von der Helotronik entlastet, dass es also um rein mechanische Qualitäten geht.
Der Filz, der den Nocken schmiert um des Gleitklötzchen nicht zu sehr zu verschleissen, sollte mal erneuert werden. Ebenso der Kontakt. Normalerweise würde ich den Kondensator ebenfalls erneuern, was bei meinem Vorhaben jedoch Unsinn wäre.
So sieht das alles jetzt aus:

IMG_4209[1].jpg
Auf einen Tipp hin, habe ich die Gummidichtung unten mit Dirko HT behandelt, da man mir sagte diese Dichtung sei nicht mehr zu bekommen.
Das ist lt. Real OEM aber Quatsch. Anscheinend gibt es die doch...allerdings nicht in dem schweineteuren Orginal-Dichtsatz :evil:. Auch wenn es eine andere Baugruppe ist, finde ich das sehr piefig vom BMW.
IMG_4211[1].jpg
IMG_4212[1].jpgDer Fliekraftregler scheint mir in Ordnung zu sein.
Sollte ich den irgenwie vorbehandeln bevor ich den montiere?
Es gab doch bestimmt von Bosch mal ein extra Fliehkraftreglerspezialfett oder sowas.....?

Den Filz finde ich tatsächlich nicht als Ersatzteil. Nur in Verbindung mit der, und das hat mich echt aus den Socken gehauen (es sei denn ich hab mich verguckt)...also nur in Verbindung mit der Unterbrecherplatte für 187$!!!, die aber sowieso nicht mehr erhältlich ist.

Weiß jemand ob der Filz bei den neuen Kontakten vielleicht nicht mehr notwendig ist, weil sich die Gleitstücke vielleicht selbst schmieren, oder wo es diesen Pfennigsartikel zu kaufen gibt?

(Wie gesagt, ich bin für Tipps sehr dankbar :bier:, da ich diesen Motor noch nie an seinen Innereien operiert habe...)
 

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Hi Bernd,

den Filz kannst du lassen, bieg‘ ihn halt etwas, damit er wieder am Nocken anliegt. Dann gibt es tatsächlich ein Bosch- Spezialfett (Ft4v oder so, musst du mal googeln), damit den Filz einreiben. Doch, der Fibernocken braucht etwas Schmierung.

Zum Thema Simmerringe: Stundenlang in Öl legen, ist vollkommener Unfug. Die verwendeten Kunststoffe wie NBR oder FKM denken nicht daran, Öl aufzunehmen! Was man macht: Die Dichtlippe vor dem Einbau mit etwas Wälzlagerfett einschmieren, damit die Dichtlippe eine Erstschmierung hat.

Zum Einbau des großen Kurbelwellen-Dichtrings hilft eine abgeschnittene Cola-Flasche, siehe Datenbank. Habe ich damit gemacht, geht super.

Viele Grüße
Frank


Der DZM-Simmerring und die Buchse sind draussen. Tatsächlich musste ich das ganze Gelumpe nach der Ballistoldusche noch mit WD40 fluten.
(...das mache ich nicht sooo gerne, wenn Kunsstoffe im Spiel sind. Simmerringe können das Zeug ab, aber viele andere Kunsstoffe, vor allem die damaligen, sollen das nicht gut vertragen.)
Ich habe dann zum austreiben ein Stück Alu-Flachmaterial als Durchschlag mißbraucht, damit die Verzahnung nicht beschädigt wird. Nach ein paar robusten Schlägen kam der Siri zum Vorschein.

Anhang anzeigen 286925


Der neue war schnell, unter Zuhilfenahme einer 10er Inbusschraube flott gesetzt.

Anhang anzeigen 286926(nochmals sorry für die Drehrichtung der Bilder. Mir scheint als würden die Bilder automatisch ins Querformat gedreht. Ich muss bestimmt irgendetwas nerdiges mit meinem Computer oder und Iphone veranstalten, damit das nicht passiert, was? )

Nachdem die neuen Siris verbaut waren, habe ich den heimischen Backofen auf vorsichtige 70°C Umluft geschaltet und den Deckel hineingeschoben.
Anhang anzeigen 286927(Die Flasche Jim Beam im Hintergrund...:entsetzten:Das ist nicht meine. Die ist von einem Freund, der gerne mal Whiskey-Cola trinkt. Das schmeckt zugegebenermaßen mit Isla Whisky zum kotzen.)

Nach einer unbestimmten Zeit, habe ich den Deckel dann wieder aus dem Ofen genommen und montiert. Kein Problem. Die Dichtflächen habe ich hauchdünn mit 3Bond vorbehandelt. Der Kettenkasten wäre höchstwahrscheinlich auch so dicht gewesen. Aber manchmal nach längerer Autobahnfahrt, schwitzt es dort schonmal bei meiner R80. Trotz penibel vorbereiteter Dichtflächen.
Schaden tuts jedenfalls sicher nicht. Der Deckel saß sofort satt im Lagersitz und konnte ohne Weiteres festgezogen werden. Das festziehen habe ich, von der Mitte aus und überkreuz (sicher ist sicher), in mehreren Etappen durchgeführt. Immer mal wieder habe ich dem Deckel um den Lagersitz, ein paar mit dem Gummihammer verpasst, um etwaige Spanungen im KW-Lager zu vermeiden.

Morgen baue ich die neuen vebesserten und haltbaren Ersatzhalter für die Vibrationsdämpfer der Diodenplatte. Obwohl ich davon ausgegangen bin, dass sich BMW etwas dabei gedacht hat, die Frequenz der Vibrationen zu senken, die die Diodenplatte durchrütteln. Ist das wirklich Pott wie Deckel, was die Haltbarkeit der Diodenplatte angeht? Bei mir ist ja noch die 14V 22A verbaut....

Da die Zylinder und die Köpfe noch in Arbeit sind, wende ich mich der Zündung zu. Was mir vorschwebt ist das Beibehalten der Kontaktzündung. Diese soll mit einer Helotronik ergänzt werden. Zuerst wollte ich auf Hallgeber umbauen, was aber aufgrund des Baujahres bzw. der noch nicht verbauten Kontaktdose und der schönen alten vorderen Lichtmaschinenabdeckung nicht möglich ist. Alternativ würde ich die von Rolf S. aus B. vertriebene und angepasste Sachseanlage einbauen, wenn das mit der Konaktzündung, aufgrund irgendwelcher Minderqualitäten oder nicht mehr erhältlichen Ersatzteilen zum Krampf werden sollte.
Man konnte hier lesen, dass die Kontakte die Rabenbauer verkauft von ordentlicher Qualität seien (seit kurzem wohl auch die von BMW im Allgemeinen). Der Kontakt wird ja auch von der Helotronik entlastet, dass es also um rein mechanische Qualitäten geht.
Der Filz, der den Nocken schmiert um des Gleitklötzchen nicht zu sehr zu verschleissen, sollte mal erneuert werden. Ebenso der Kontakt. Normalerweise würde ich den Kondensator ebenfalls erneuern, was bei meinem Vorhaben jedoch Unsinn wäre.
So sieht das alles jetzt aus:

Anhang anzeigen 286921
Auf einen Tipp hin, habe ich die Gummidichtung unten mit Dirko HT behandelt, da man mir sagte diese Dichtung sei nicht mehr zu bekommen.
Das ist lt. Real OEM aber Quatsch. Anscheinend gibt es die doch...allerdings nicht in dem schweineteuren Orginal-Dichtsatz :evil:. Auch wenn es eine andere Baugruppe ist, finde ich das sehr piefig vom BMW.
Anhang anzeigen 286922
Anhang anzeigen 286923Der Fliekraftregler scheint mir in Ordnung zu sein.
Sollte ich den irgenwie vorbehandeln bevor ich den montiere?
Es gab doch bestimmt von Bosch mal ein extra Fliehkraftreglerspezialfett oder sowas.....?

Den Filz finde ich tatsächlich nicht als Ersatzteil. Nur in Verbindung mit der, und das hat mich echt aus den Socken gehauen (es sei denn ich hab mich verguckt)...also nur in Verbindung mit der Unterbrecherplatte für 187$!!!, die aber sowieso nicht mehr erhältlich ist.

Weiß jemand ob der Filz bei den neuen Kontakten vielleicht nicht mehr notwendig ist, weil sich die Gleitstücke vielleicht selbst schmieren, oder wo es diesen Pfennigsartikel zu kaufen gibt?

(Wie gesagt, ich bin für Tipps sehr dankbar :bier:, da ich diesen Motor noch nie an seinen Innereien operiert habe...)
 
Und ich dachte immer das Fett kommt hinter den Bakelitnocken der Kontakte?

Den Filz lieber ölen oder trocken lassen?
 
@Frank
ich glaube bei meiner mit dem schweren alten Schwungrad braucht man keinen Colaflaschenboden, weil hier das Schwungrad in einem Stück montiert wird…
Das Boschfett ist nur schwer zu bekommen. Ich google aber nochmal…
Das mit den Siris sehe ich genauso…


@Manfred
Das Teil ist sauber und hat nicht allzu viel Horizontalspiel auf den Achsen. Klemmen tut auch nichts. Die Federchen sehen ebenfalls unter der Lupe top aus. Die könnte man natürlich erneuern…. Zudem ist die Laufleistung von 60.000 mehr als nachvollziehbar. Das macht Hoffnung 😃. Wenn du das aus deinem mehr an Erfahrung mit diesen Kälbchen, anders siehst, dann immer raus mit der Sprache …..

Eine kleine Anmerkung zur Geschichte des Arbeitsbienchen:
Die Maschine wurde von dem Postboten, der damit Post ausgefahren hat, von eben dieser übernommen und bis zum Ende gehegt und gepflegt. Dann wurde die Gute verkauft… Verkauft an jemanden der zuerst umbauen und dann schlachten und in Einzelteilen verkaufen wollte. Zum Glück konnte ich das Motorrad, was eigentlich nur noch ein „Rolling Chassis“ in fragwürdigem Zustand war, erlösen und in demnächst neuen und angemessenem Gewand neues Leben einhauchen. Das wird aber bestimmt eine eigene Geschichte….
 
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Das Teil ist sauber und hat nicht allzu viel Horizontalspiel auf den Achsen
An den Bolzen wo die Federchen eingehängt sind bildet sich nach einiger Zeit eine Abflachung, nämlich da wo sie an die Aussparung knallen Ist das zu viel stimmen der Zündzeitpunkt (F) nicht mehr.Demontieren und mit dem Boschfett einfetten. Dann läuft nix trocken.
Manfred
 
An den Bolzen wo die Federchen eingehängt sind bildet sich nach einiger Zeit eine Abflachung, nämlich da wo sie an die Aussparung knallen Ist das zu viel stimmen der Zündzeitpunkt (F) nicht mehr.Demontieren und mit dem Boschfett einfetten. Dann läuft nix trocken.
Manfred
Das werde ich beherzigen. Man sieht gaaaanz leichte Kerben an dieser Stelle.
Diese beiden "ominösen" Boschfette gibts bestimmt in unserer Dorf-Autowerkstatt. Da kann ich mir bestimmt etwas "abzapfen". Der Autoteilehändler auf dem Nachbarort, hatte das nicht. Vielleicht gibt es für die Produkte ja irgendwelche Ersatzstoffe...?
 
Ich habe da wohl etwas falsch verstanden.
Das Ft1v26 soll auf die Innenseite des Nockens, das heißt innen auf den Konus der Fliehkraftreglerwelle. Das Fett ist dann zwischen Nockenwelle und der des Fliehkraftreglers.
Das müsste eigentlich auch jedes andere gute Lagerfett können....

Das ist schon Lustig...waren sowas wie Kontaktzündungen, deren Instandsetzung und Einstellung, damals Mitte - Ende der 80er noch Alltag in der Werkstatt in der ich zu der Zeit gearbeitet habe, fällt es mir heute schwer mich an diese Sachen hinreichend genau zu erinnern. Beim Einstellen des Kontaktabstandes und „abpiepen“ des Zündzeitpunktes, kamen langsam die Erinnerungen hoch.
Verrückt.......Macht aber viel Freude :gfreu:
 
Hatte es schon mal an anderer Stelle erwaehnt...
Ein Kuenstler aus dem XS Forum hat sone Zuendung entwickelt,
die nur eingeschleift wird, d.h. die U brechecher werden nur als Impulsgeber verwendet, laeuft also nur Strom im milli A Bereich. Hab se selbst verbaut.
Laeuft au im Kaefer. Anspringen nur scharf angucke laeuft. Ein Freund baut sie im Gehauese auf, kl als Zigarettenschachtel. Kosten glaub so um 60€
 
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