Multipolrotor

wewo

Aktiv
Seit
19. Dez. 2010
Beiträge
294
Ort
Wetzlar
Hallo,

bin heute beim zwangsweisen Schleichen durch Innenstädte und in Überholverbot und Tempolimit drauf gekommen: die Leistungsabgabe der Lima steigt mit der Drehzahl, also mit Anzahl Rotorpolwechsel/ Zeit. Wenn der Rotor mehr Klauen hätte, würde er bei gleicher Drehzahl mehr Polwechsel pro Umdrehung am Stator erzeugen, also die Lima bei gleicher Drehzahl mehr Leistung abgeben. Bei doppelter Klauenzahl also doppelte Leistung bei gleicher Drehzahl. Richtig? Oder habe ich da einen gravierenden Gedankenfehler drin, bin kein "Elektriker".

Wenn richtig, gibt das viel bessere Frühladecharakteristik, da schon bei 1500/ min wie sonst bei 3000 geladen wird, und darauf kommts mir an.

Wenn richtig, wer baut mir so ein Ding?

Gruß

Wolfgang
 
Für die LiMaleistung sind folgende Faktoren maßgebend:

- Stärke des Magnetfelds
Dadurch, dass das Feld aus der Bordspannung erzeugt wird, geht zwangsläufig diese Grundlast bei der nutzbaren Leistung verloren.
Hier mehr zu erzeugen, hieße gerade im kritischen unteren Drehzahlbereich auch die Nutzleistung schwächen.
Abhilfe: Felderzeugung mit Permanentmagneten (Prinzip Saprisa bzw. Japaner).

- Drehzahl
Es gibt aufwendige Konstruktionen mit nach außen verlegter LiMa, die übersetzt höher dreht -keine Universallösung.
Vorstellbar wäre ein Planetengetriebe auf der Kurbelwelle, das im umgekehrten Prinzip des Valeogetriebes die Drehzahl erhöht. Erfordert aber eine neue Konstruktion der Lichtmaschine.

- Luftspalt
Wegen Wärmedehnung, Toleranzen und vor allem der fliegenden Lagerung ist ein relativ großer Luftspalt zwischen Stator und Rotor nötig. Mit einem zusätzlichen Lager vorne käme man auch einen Schritt weiter.

- Materialien
Mit besseren Eisenkernen und reinerem Kupfer wären ebenfalls geringe Verbesserungen des Wirkungsgrades möglich. Diese Werkstoffe sind aber für eine Großserienfertigung zu teuer.
 
Für die LiMaleistung sind folgende Faktoren maßgebend:

- Stärke des Magnetfelds
Dadurch, dass das Feld aus der Bordspannung erzeugt wird, geht zwangsläufig diese Grundlast bei der nutzbaren Leistung verloren.
Hier mehr zu erzeugen, hieße gerade im kritischen unteren Drehzahlbereich auch die Nutzleistung schwächen.
Abhilfe: Felderzeugung mit Permanentmagneten (Prinzip Saprisa bzw. Japaner).

- Drehzahl
Es gibt aufwendige Konstruktionen mit nach außen verlegter LiMa, die übersetzt höher dreht -keine Universallösung.
Vorstellbar wäre ein Planetengetriebe auf der Kurbelwelle, das im umgekehrten Prinzip des Valeogetriebes die Drehzahl erhöht. Erfordert aber eine neue Konstruktion der Lichtmaschine.

- Luftspalt
Wegen Wärmedehnung, Toleranzen und vor allem der fliegenden Lagerung ist ein relativ großer Luftspalt zwischen Stator und Rotor nötig. Mit einem zusätzlichen Lager vorne käme man auch einen Schritt weiter.

- Materialien
Mit besseren Eisenkernen und reinerem Kupfer wären ebenfalls geringe Verbesserungen des Wirkungsgrades möglich. Diese Werkstoffe sind aber für eine Großserienfertigung zu teuer.
Eins fehlt noch: Immer voll Rohr, dann stimmt auch die Ladebilanz ("Nein, nein, Herr Polizeirat, ich bin nur aus elektrischen Gründen so schnell unterwegs, Spass macht das nicht!") :D
 
Hallo,

eine einfach Lösung ist die Durchmesser die Statorwicklung zu erhöhen. Siehe Pfaffenlichtmaschine. Oder eine gänzliche Neukonstruktion. Ansätze dazu gibt es hier im Forum genug.

Gruß
Walter
 

Anhänge

  • P1040363a.JPG
    P1040363a.JPG
    113 KB · Aufrufe: 87
  • SNV32520a.JPG
    SNV32520a.JPG
    90,5 KB · Aufrufe: 80
Um was für ein Motorrad geht es? Ne RS von vor 1984? Dann bau schon mal den Stator der letzten GS bzw R Modelle ein, die haben eine doppelt so hohe Anzahl Wicklungspakete und laden um einiges früher als die alten Statoren.
Ab etwa 900/min ist die Ladekontrolle aus, deutlich früher als bei den alten Statoren.
 
... Oder eine gänzliche Neukonstruktion. Ansätze dazu gibt es hier im Forum genug.

Gruß
Walter

Was denn konkret?

Ich selbst habe da nahezu Null Ahnung, aber ein Kumpel hat jahrzehntelange Erfahrung mit dem Bau von E-Motoren, Drosseln etc. im Bereich Schienenfahrzeuge (im eigenen Betrieb). Der ist jetzt auf dem Altenteil und nur noch in der Welt als Berater unterwegs. Vielleicht kann ich den für das Thema begeistern.
 
Ich versuche den mal die Woche ans Telefon zu bekommen. Hoffentlich kommt er nicht mit einer Kapselung und Trafoölkühlung. :schock:
 
Männer,

ich hatte ja kaum auf so viel Resonanz gehofft, aber das Forum ist halt Klasse.

Daß es so einfach werden würde, wie gedacht, hatte ich kaum zu hoffen gewagt, dann hätte sicher schon jemand vor mir die Idee gehabt.

Der ganze Spaß muss unter den Original-Limadeckel meiner 78er RS passen (und im Idealfall unter jeden Limadeckel jeder 2V). Also nix aussenliegend. Planetengetriebe hatte ich auch schon dran gedacht, wird aber nicht gehen, da es sich ja nur innen an der KW "abstützen" kann und ist viel Aufwand.

Daß es von den üblichen Verdächtigen diverse Angebote zum Thema Limaleistung gibt, ist mir bewusst. Brauche aber am Ende keine 400 Watt, da weder Gespann noch Heizgriffe noch Navi, und will auch nicht so viel Geld ausgeben. Problem ist Zuckeln bei niedrigen Drehzahlen, Stadtverkehr oder Stau in Verbindung mit dem 690 Gramm LiFePO-Akku. Der Motor gibt sehr niedertouriges Fahren selbst im fünften ab 1500/ min her, aber da lädt der Akku dann nicht richtig, so daß es beim nächsten Startversuch nur KlickKlick macht. Fahre beim Zuckeln schon jetzt wie vorgeschlagen, daß immer 2500 bis 3000/ min anstehen, aber das ist nicht schön. Hausstrecke ist nicht das Problem ;)

Werde es also mal mit dem neuen Stator versuchen. Mein jetziger ist schon von einem Elektromaschinenmeister optimiert gewickelt (dünnerer Draht?). Bin gespannt, ob ich eine Verbesserung merke. Vielen Dank für Eure ganzen Kommentare.

Wünsch euch ne schöne Saison

Gruß

Wolfgang
 
Hi
Ich kann Detlevs Kommentar nur bestätigen: R100R: Ich hatte noch nie Probleme mit der Ladespannung (kleine Kung Long (danke für den Tipp hier aus dem Forum; hätte ich alleine nicht eingebaut), Doppelzündung mit zwei Seriezündsteuereinheiten). Die geringfügige Modifikation im Zuge der Modellpflege hat die Leistung der Lima um genau den Wert erhöht, der zuvor schon mal für Ärger sorgte. Wenn man nicht haufenweise Extraverbraucher montiert hat, dann reicht das allemal.
Ich gehöre allerdings auch nicht zu denjenigen, die stundenlang unter 1500 Umdrehungen herumeiern. Dafür ist die Kuh viel zu schade...
sonnige Grüße aus Ostbelgien
Zoltán
 
Um was für ein Motorrad geht es? Ne RS von vor 1984? Dann bau schon mal den Stator der letzten GS bzw R Modelle ein, die haben eine doppelt so hohe Anzahl Wicklungspakete und laden um einiges früher als die alten Statoren.
Ab etwa 900/min ist die Ladekontrolle aus, deutlich früher als bei den alten Statoren.

:fuenfe:

Seit diesem kleinen Umbau hat meine 81er Q, mit der ich hauptsächlich in der Großstadt unterwegs bin, keine Ladeprobleme mehr. Dieses Forum hat mich darauf gebracht. Soweit ich mich erinnere, war es ein früherer Beitrag von Detlev - Danke dafür!
 
Hallo Miteinander,
wer sich da ein wenig einlesen will, sollte den Fred "Llichtmaschine ca. 500W, was darf......" von mir durchlesen, da gibt es zu Hauf Infos zu Alternativen.
 
Nach fünfzehn Seiten bin ich mal schnell auf die letzte gesprungen und finde das von dir:

Das Thema wird aber weitergeführt:

Erfahrung mit dicker Lichtmaschine.
Betrachtung des Wirkungsgrad verschiedener Lösungen.
Umsetzung der Idee "Lima ca. 500W"

Um rege Beteiligung in den Freds wird gebeten.

Wo finde ich diese Threads?
 
Detlev,

mein Stator hat 36 Schltze, das ergibt 3 x 12 Windungen. Doppelt hieße 72 Schlitze? Das wird ja mikroskopisch. Hast Du mal ein Photo?

Gruß

Wolfgang
 

Anhänge

  • Stator_1.jpg
    Stator_1.jpg
    299,6 KB · Aufrufe: 23
Die Zahl der "Schlitze" verdoppelt sich nicht, aber die Zahl der Wicklungen. Bei den alten Limas sinds 18 und bei den neuen sinds 36 die sich überlappen.
 
Zurück
Oben Unten