Ausgehend aus dem Thread Zündkerzenstecker können wir ja mal versuchen, was es mit dem/den Entstörwiderständen auf sich hat. Im Normalfall (auch immer wieder von mir) wird gesagt, dass entweder die Kerze oder der Kerzenstecker mit 5 kOhm ausgestattet sein sollen. Und es gibt von vielen die Aussage, dass eine Doppelentstörung, d.h. Kerzenstecker UND Kerze zu keinerlei Problemen führt bzw. im Alltag funktioniert.
Wenn wir uns die Widerstandsreihenfolge einer Doppelzündspule ansehen, sieht die wie folgt aus (die Kontaktwiderstände setze ich mit 0 Ohm an)
Gut, hier gilt eben nicht die normale Grundsätze von linearen Widerständen, denn eine Spule verhält sich ja durch das Schalten anders. Außerdem wurde ein ganz wichtiger Aspekt unterschlagen: Der offene Kontakt der Zündkerze, welcher Ohmwert ist hier anzusetzen? Eigentlich doch unendlich hoch.
Dazu gute Internet-Quellen zu finden, ist nahezu aussichtslos. Ich versuche mal, meinen Wissensstand darzulegen (was nicht richtig sein muss).
Warum benötigen wir eigentlich die Entstörung? Überall wird nebulös das Thema Radio angesprochen, wir wissen, dass die Tastblinker der Para ebenfalls negativ drauf reagieren. Aber was genau stört denn bzw. durch was wird es erzeugt? Lange habe ich gesucht, ausgegangen bin ich vom Zündfunken. Das aber ist es nicht, sondern das Ausklingen des Zündfunken ist der zu betrachtende Teil. Sobald die Spule aufgeladen wurde, wird (hier vereinfacht dargestellt) durch das Abschalten der Primärspannung und der Erhöhung der Spannung auf der Primärseite eine Spannung auf der Sekundärseite induziert. Diese muss so hoch sein, dass der Abstand an der Zündkerze "übersprungen" werden kann. Bis zu dem Zeitpunkt, an dem diese hohe Spannung erzeugt wird, besteht auf der sekundären Seite kein Stromkreis, d.h. die Spannung liegt überall gleich an, es fließt kein Strom. Erfolgt die Zündung, wird mittels eines Lichtbogen die "Verbindung" hergestellt, der Stromkreis ist geschlossen. Der anliegende Strom ist jedoch sehr klein (10 bis 50 mA). Diese Zündungszeit, d.h., die Zeit, an dem der Lichtbogen anhält, wird mit Brenndauer beschrieben.
So weit, so gut. Nun ist die Spule nahezu entladen, die Spannung fällt zusammen, der Lichtbogen bricht ebenfalls zusammen. Das jedoch passiert schlagartig, dabei nochmal hohe Spannungsspitzen, die dann alternierend ausschwingt und zum erliegen kommt. Genau zu diesem Zeitpunkt, Funkenabriss genannt, entstehen die Störquellen, die im Radio gehört werden. Und genau hier kommt nun der Entstörwiderstand zum tragen: Es geht darum, dass beim Funkenabriss diese Spannung "eingedämmt" und das Abschwellen etwas verlängert wird.
NGK hat einen für mich ganz guten Aufsatz dazu: Zündleitungen
Hier nochmal die Messungen an der Spule, zwischen 3 und 4 die Brenndauer, nach 4 (die ausklingende Welle) meiner Meinung nach dann das abklingen nach dem Funkenabriss.

Welchen Einfluß hat nun aber ein oder mehrere Entstörwiderstände? Nimmt man mal alle Daten zusammen haben die Widerstände beim Entzünden (Funkenbildung) nahezu keinen EInfluß, wärend der Brenndauer möglicherweise. Das Bilder oben sind mit zwei entstörten Steckern entstanden. Hier würde ich mal weitere Experimente starten.
Es wurde ja schon mal angesprochen, dass bei Kontaktzündungen sich die Entstörwiderstände bemerkbar machen. Die oben gemachten Aussagen beziehen sich ausdrücklich erstmal nur zu unseren Transistorzündungen.
Alt und nicht gültig:Bei einer Kontaktzündung muss der Stromkreis genauer betrachtet werden:
Zündspule - Zündkabel - Zündkerzenstecker - Zündkerze - Motorgehäuse - Kondensator der Kontaktzündung - Zündspule Klemme 1 primär - Zündspule Knotenpunkt sekundäre Spule
Nehmen wir mal Zündkabel und Motorgehäuse als ideal an, kommt nur noch der Kondensator zum tragen. Und der ist als weiteres Brems-glied in dem Stromkreis zu betrachten. Hier macht es auf jeden Fall Sinn, nur genau einen Entstörwiderstand einzusetzen. Da es auch Stecker mit 1 kOhm gibt, kann man damit auch mal bei Einsatz einer Kerze ohne Widerstand experimentiereren, sollten Zündungsprobleme auftreten.
Mit Bitte um rege Diskussion
Hans
Wenn wir uns die Widerstandsreihenfolge einer Doppelzündspule ansehen, sieht die wie folgt aus (die Kontaktwiderstände setze ich mit 0 Ohm an)
- Spule sekundär 13 kOhm (Bosch Doppelspule)
- Zündkabel 1 mit 0 Ohm angenommen
- Zündkerzenstecker 1 nicht entstört mit 0 Ohm, entstört mit 5 kOhm
- Zündkerze 1 nicht entstört mit 0 Ohm, entstört mit 5 kOhm
- Zündkerze 2 nicht entstört mit 0 Ohm, entstört mit 5 kOhm
- Zündkerzenstecker 2 nicht entstört mit 0 Ohm, entstört mit 5 kOhm
- Zündkabel 2 mit 0 Ohm angenommen
- Im Falle nichts entstört: 13 kOhm
- Im Falle Kerzen ODER Kerzenstecker entstört: 23 kOhm
- Im Falle Kerzen UND Kerzenstecker entstört: 33 kOhm
Gut, hier gilt eben nicht die normale Grundsätze von linearen Widerständen, denn eine Spule verhält sich ja durch das Schalten anders. Außerdem wurde ein ganz wichtiger Aspekt unterschlagen: Der offene Kontakt der Zündkerze, welcher Ohmwert ist hier anzusetzen? Eigentlich doch unendlich hoch.
Dazu gute Internet-Quellen zu finden, ist nahezu aussichtslos. Ich versuche mal, meinen Wissensstand darzulegen (was nicht richtig sein muss).
Warum benötigen wir eigentlich die Entstörung? Überall wird nebulös das Thema Radio angesprochen, wir wissen, dass die Tastblinker der Para ebenfalls negativ drauf reagieren. Aber was genau stört denn bzw. durch was wird es erzeugt? Lange habe ich gesucht, ausgegangen bin ich vom Zündfunken. Das aber ist es nicht, sondern das Ausklingen des Zündfunken ist der zu betrachtende Teil. Sobald die Spule aufgeladen wurde, wird (hier vereinfacht dargestellt) durch das Abschalten der Primärspannung und der Erhöhung der Spannung auf der Primärseite eine Spannung auf der Sekundärseite induziert. Diese muss so hoch sein, dass der Abstand an der Zündkerze "übersprungen" werden kann. Bis zu dem Zeitpunkt, an dem diese hohe Spannung erzeugt wird, besteht auf der sekundären Seite kein Stromkreis, d.h. die Spannung liegt überall gleich an, es fließt kein Strom. Erfolgt die Zündung, wird mittels eines Lichtbogen die "Verbindung" hergestellt, der Stromkreis ist geschlossen. Der anliegende Strom ist jedoch sehr klein (10 bis 50 mA). Diese Zündungszeit, d.h., die Zeit, an dem der Lichtbogen anhält, wird mit Brenndauer beschrieben.
So weit, so gut. Nun ist die Spule nahezu entladen, die Spannung fällt zusammen, der Lichtbogen bricht ebenfalls zusammen. Das jedoch passiert schlagartig, dabei nochmal hohe Spannungsspitzen, die dann alternierend ausschwingt und zum erliegen kommt. Genau zu diesem Zeitpunkt, Funkenabriss genannt, entstehen die Störquellen, die im Radio gehört werden. Und genau hier kommt nun der Entstörwiderstand zum tragen: Es geht darum, dass beim Funkenabriss diese Spannung "eingedämmt" und das Abschwellen etwas verlängert wird.
NGK hat einen für mich ganz guten Aufsatz dazu: Zündleitungen

Hier nochmal die Messungen an der Spule, zwischen 3 und 4 die Brenndauer, nach 4 (die ausklingende Welle) meiner Meinung nach dann das abklingen nach dem Funkenabriss.

Welchen Einfluß hat nun aber ein oder mehrere Entstörwiderstände? Nimmt man mal alle Daten zusammen haben die Widerstände beim Entzünden (Funkenbildung) nahezu keinen EInfluß, wärend der Brenndauer möglicherweise. Das Bilder oben sind mit zwei entstörten Steckern entstanden. Hier würde ich mal weitere Experimente starten.
Es wurde ja schon mal angesprochen, dass bei Kontaktzündungen sich die Entstörwiderstände bemerkbar machen. Die oben gemachten Aussagen beziehen sich ausdrücklich erstmal nur zu unseren Transistorzündungen.
Alt und nicht gültig:
Zündspule - Zündkabel - Zündkerzenstecker - Zündkerze - Motorgehäuse - Kondensator der Kontaktzündung - Zündspule Klemme 1 primär - Zündspule Knotenpunkt sekundäre Spule
Nehmen wir mal Zündkabel und Motorgehäuse als ideal an, kommt nur noch der Kondensator zum tragen. Und der ist als weiteres Brems-glied in dem Stromkreis zu betrachten. Hier macht es auf jeden Fall Sinn, nur genau einen Entstörwiderstand einzusetzen. Da es auch Stecker mit 1 kOhm gibt, kann man damit auch mal bei Einsatz einer Kerze ohne Widerstand experimentiereren, sollten Zündungsprobleme auftreten.
Mit Bitte um rege Diskussion
Hans
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