Mysterium Entstörwiderstand

Nein, du hast nur gezeigt, dass die im Videos verwendeten Empfangsgeräte nicht gestört wurden. Das ist ein großer Unterschied zu der obigen Behauptung.
Ja und - das reicht doch! Wer soll denn noch gestört werden außer alten UKW-Radios und Autos? Russische Atomraketen? Sorry - das ist typisch deutsch: Ihr macht euch Gedanken über Probleme, die gar nicht existieren!
Wenn, wie MM sagt (was ich ihm gerne glaube), dass modernere BMWs mit ihrer (Primitiv-) Elektronik dadurch gestört werden, dann spricht das nicht für deren Elektronik….
Bei dir merkt man, dass du auf einer Behörde arbeitest.
 
...Bei dir merkt man, dass du auf einer Behörde arbeitest.
Du sollst nicht vom Blick in den Spiegel auf andere schließen. Als Professor ist man doch direkt einem Minister unterstellt - wo ist doch noch der Unterschied zur Behörde? Ich habe mich, bisher zum Glück, rechtzeitig für die freie Wirtschaft entschieden.
 
Vielleicht können wir mal das Schubladendenken in eine andere Spielecke verschieben.

Zur Entstörung: Wenn bekannt ist, dass EMV-Störungen in einem Thema bekannt sind, dann sollten die bekannten Maßnahmen ergriffen werden. Ursachen zu bekämpfen bzw. einzudämmen sind sicherlich bessere Methoden, als darauf zu bauen, dass bei allen anderen Komponenten Sicherungsmaßnahmen ergriffen werden.

Danke.
 
Moin moin,

Ignitech mit Mp08 Doppelzündung, weder Kerzen noch Kerzenstecker entstört lief 10 Jahre problemlos. Jetzt, wegen anderer Probleme, Zündgeschirr getauscht mit entstörten Kerzensteckern. Gefühlt keinen Unterschied.

Bin auf Laborergebnisse mit der MP08 gespannt..

Gruß

Jogi
 
Moin moin,

Ignitech mit Mp08 Doppelzündung, weder Kerzen noch Kerzenstecker entstört lief 10 Jahre problemlos. Jetzt, wegen anderer Probleme, Zündgeschirr getauscht mit entstörten Kerzensteckern. Gefühlt keinen Unterschied.

Bin auf Laborergebnisse mit der MP08 gespannt..

Gruß

Jogi
mach ich

Hans
 
Wie geschrieben, Masse wird immer in Bezug zum Akku gesehen, die Doppelspule hat diesen aber nicht. Beispiel: Würde die Masse als Spannungsbezugspunkt eine Verbindung haben, dürfte mein Prüfstand nicht funktionieren. Denn die Zündkerzen liegen auf einem Potential (Alu-Schiene), haben aber keinerlei Verbindung zur Spannungsversorgung.

Pfeil links: Masseanschluß, nicht angeschlossen

Anhang anzeigen 381109

Hans
Hans, wenn Du ohne Masseverbindung einen Funken erhältst, stimmt dein Versuchsaufbau nicht mit der Realität überein: in Deinem Fall wird die nachgeschaltete Metallmasse die Ladung aufnehmen wie ein Kondensator. Tatsächlich wird bei einem Motor gegen „Masse“ abgeleitet. Die insgesamt freigesetzte Energie ist sehr gering, deshalb brauchst Du keinen physikalischen Masseanschluß.

Vergiß etwas andres nicht: im Motor sind die Druckverhältnise anders als bei Deinem Aufbau. Unter normalen Luftdruck braucht man lediglich ca 2 kV für einen Funken. Bei 9 Bar Druck und einem gesättigten Benzin-Luft-Gemisch sind etwa 10 kV für einen Funken erforderlich. Hier brennt dann aber auch eine Art „Plasma“ ab.

Ich trage mein Wissen mal zusammen und würde mich freuen, wenn Du (oder jemand anderes) aus allen Beiträgen mal eine Zusammenfassung erstellen könntest. Dann wäre das Weiterdiskutieren leichter.

Bis später, Jochen
 
Hans, wenn Du ohne Masseverbindung einen Funken erhältst, stimmt dein Versuchsaufbau nicht mit der Realität überein: in Deinem Fall wird die nachgeschaltete Metallmasse die Ladung aufnehmen wie ein Kondensator. Tatsächlich wird bei einem Motor gegen „Masse“ abgeleitet. Die insgesamt freigesetzte Energie ist sehr gering, deshalb brauchst Du keinen physikalischen Masseanschluß.

Vergiß etwas andres nicht: im Motor sind die Druckverhältnise anders als bei Deinem Aufbau. Unter normalen Luftdruck braucht man lediglich ca 2 kV für einen Funken. Bei 9 Bar Druck und einem gesättigten Benzin-Luft-Gemisch sind etwa 10 kV für einen Funken erforderlich. Hier brennt dann aber auch eine Art „Plasma“ ab.

Ich trage mein Wissen mal zusammen und würde mich freuen, wenn Du (oder jemand anderes) aus allen Beiträgen mal eine Zusammenfassung erstellen könntest. Dann wäre das Weiterdiskutieren leichter.

Bis später, Jochen
Hallo Jochen,
Leider zünden die Kerzen auch mit 8 bar Druck ohne Verbindung zur "Masse". Und nun?

Hans
 
Ich fasse mal zusammen:

Wie mehrfach genannt, soll ein Entstörwiderstand bei der Unterbrecherzündung elektromagnetische Störungen (EMV – elektromagnetische Verträglichkeit) reduzieren, die durch die Zündanlage entstehen. Diese Störungen könten den Radioempfang stören oder elektronische Geräte in der Nähe beeinträchtigen.

Bei der Unterbrecherzündung wird der Zündstromkreis durch einen mechanischen Unterbrecherkontakt geöffnet und geschlossen. Dabei entsteht durch die Sekundär-Spule eine hohe Spannung, die an der Zündkerze den Zündfunken erzeugt.
Beim Öffnen des Unterbrecherkontakts fließt der Strom schlagartig nicht mehr durch die Primärspule: das hat eine plötzliche Spannungsänderung (d.h. eine hohe Spannungssteilheit, dV/dt ) und damit elektromagnetische Störungen (durch Abstrahlen elektromagnetischer Wellen) zur Folge.
Der Entstörwiderstand (im Zündkerzenstecker oder im Zündkabel, bis einige tausend Ohm) dämpft hochfrequente Spannungsimpulse, indem er den Stromfluss bei schnellen Spannungsänderungen etwas begrenzt.

Dadurch werden Funkstörungen verringert. (Angeblich wird gleichzeitig der Verschleiß der Unterbrecherkontakte reduziert, da die Funkenbildung an den Kontakten geringer wird. Ich persönlich glaube, dass ein parallel geschalteter Kondensator hier die bedeutendere Rolle spielt).

Ohne Entstörmaßnahme entsteht beim Öffnen des Unterbrechers ein starker Funke und ein harter Spannungsimpuls → viel EMV-Störung. Mit einem Entstörwiderstand wird dieser Impuls abgemildert → weniger Funkstörungen, längere Lebensdauer der Komponenten.

Die hochfrequenten Schwingungen entstehen bei einer Unterbrecherzündung im genau dem Moment, in dem der Unterbrecherkontakt öffnet. Zündspule (induktiv) und Stromkreis (kapazitiv) bilden einen Schwingkreis. Rückblende Physikunterricht: das Schwingungsverhalten (Frequenz, Amplitude) hängt ab von Induktivität, Kapazität und (!) Widerstand.

Eine Zündspule ist nichts andres als ein Transformator mit Primär- und Sekundärwicklung. Die Primärwicklung (Induktivität) möchte den Stromfluss aufrechterhalten. Wenn der Unterbrecher den Stromfluss aber plötzlich unterbricht, erzeugt die Spule eine Gegenspannung, um den Stromfluss weiterzuführen. Die abrupte Stromunterbrechung erzeugt also einen Hochspannungsimpuls (Verhältnis von Primär- zu Sekundärwindungszahl). Der abrupte Abbruch des Stroms erzeugt eine (sehr) hohe Spannungsspitze (durch die erwähnte induktive Selbstinduktion). Und genau dIese Spannungsspitze führt in Kombination mit „parasitären“ Kapazitäten (Verkabelung) zu einem (hochfrequenten) Schwingkreis. Ein elektrischer Widerstand dämpft das Schwingungsverhalten solcher (aller elektrischen) Schwingkreise.

Dieser Schwingkreis wird gebildet aus der Induktivität der Zündspule einerseits und der Kapazität im System (Summe aus Unterbrecherkontakten, Kabel, Gehäuse, u.a.) andererseits. Es handelt sich um einen gedämpften Schwingkreis. Dass er an der Funkenstrecke „offen“ ist, spielt für die Entstehung der hochfrequenten Schwingungen keine Rolle.

Diese Schwingkreise können kurzzeitig extrem hochfrequente Schwingungen erzeugen – typischerweise im kHz- bis MHz-Bereich - die als elektromagnetische Wellen angestrahlt und von Radios „empfangen“ werden.

Es sind mehrere Maßnahmen zur Beseitigung dieser hochfrequenten Wellen bekannt: wie oben erwähnt schluckt ein Entstörkondensator parallel zum Unterbrecher die Hochfrequenten Wellen an dieser Stelle. Ein Entstörwiderstand dämpft schnelle Spannungsänderungen in der Hochspannungsseite (Schwingungsdämpfung). Abgeschirmte Zündkabel verhindern das Abstrahlen hochfrequenter elektromagnetischer Wellen.

Das bis hierhin gesagte In aller Kürze: das System aus Unterbrecher, Zündspule, Kabeln und Kerzen ist ein gedämpfter Schwingkreis, der elektromagnetische Wellen im kHz und MHz Bereich erzeugt und abstrahlt.



Hier habe ich nun mehrfach gelesen, dass diese Problematik angeblich nur für Unterbrecherzündungen gilt, nicht aber für die elektronische (Transistor-) Zündung. Dem möchte ich widersprechen: dem Schwingkreis ist es vollkommen egal, ob er mechanisch oder anderweitig unterbrochen wird. Prinzipiell entstehen auch bei Zündanlagen ohne Unterbrecher hochfrequente Störungen, aber auf andere Weise und oft deutlich geringer, weil die Technik moderner ist.

Bei einer elektronischen Zündung übernimmt ein Halbleiter (Transistor) das Öffnen und Schließen des Stromflusses im Primärkreis. Die Steuerung erfolgt nicht mechanisch (Unterbrecher), sondern durch Sensoren (Hallgeber, Induktivgeber). Aber auch hier wird der Strom zur Zündspule abrupt (!) unterbrochen: dadurch entstehen induktive Überspannungen.

Hinsichtlich der induktiven Energie und dem Aufbau des Schwingkreise unterscheiden sich Unterbrecher- und elektronische Zündung überhaupt nicht (!).

Die Zündspule speichert Energie in einem Magnetfeld. Wenn der Transistor den Stromfluss schlagartig abschaltet, muss diese Energie irgendwo hin: sie erzeugt wie beim Unterbrecher eine hohe Spannung (induktive Spannungsspitze).

Auch bei Transistoren entstehen durch die Verdrahtung, Leiterbahnen, etc. parasitäre Kapazitäten. Aus physikalischer Sicht ist das simpel: „Parasitäre“ Kapazitäten + Induktivität = Schwingkreis. So einfach ist das.

Die blitzartige Spannungsänderung verursacht Schwingvorgänge mit sehr hoher Frequenz.

Die Funkstörung ist bei Transistorzündungen tatsächlich meist weniger stark als bei Unterbrecherzündung. Moderne Schaltungstechniken sorgen nämlich per se für eine bessere Dämpfung im Schwingkreis: (1) Es gibt keinen mechanisch erzeugten Funken an einem Unterbrecher, (2) Transistoren schalten ohne Funken, (3) Elektronische Schaltungen sind in der Regel gut abgeschirmt.
Soweit, was ich (a) hier mitgenommen habe und (b) aufgrund physikalischer und elektrotechnischer Kenntnisse beitragen kann.

Viel Text, tut mir leid. Ein Abend ohne Familie, mit einem Glas Rotwein in der Hand - und niemand da, der einem sagt „Halt endlich den Schnabel“. Muss ja niemand lesen :rolleyes:.

Das Thema finde ich spannend! Viele Grüße, Jochen
 
Hallo Jochen,
Leider zünden die Kerzen auch mit 8 bar Druck ohne Verbindung zur "Masse". Und nun?

Hans
Hallo Hans, es wundert mich nicht, dass der Funke „ohne“ Masseverbindung überschlägt.
Ein Funke kann scheinbar auch ohne direkte Masseverbindung entstehen - das aber nur, wenn es alternative, beispielsweise kapazitive (!) Rückwege für den Strom gibt. Hochspannungen können nicht nur über kapazitive, sondern auch induktive Effekte einen Stromfluss ermöglichen, selbst durch scheinbar isolierte Wege.

Zwei Beispiele: (a) Wenn man eine Zündkerze gegen ein elektrisch isolierendes Kunststoffteil hält, kann sich ein kleiner Strom über die Luft oder andere leitfähige Strukturen entladen. Es entsteht ein Funke. (2) Bei feuchten Wetterlagen kann man Funken an Hochspannungsleitungen knistern hören. Dein Aufbau stellt einen Kondensator dar, dessen große Masse (groß in Bezug auf die minimale Energiemenge) die Aufnahme des Stroms und damit den Funken ermöglicht.

Außerdem ist dein Aufbau elektrisch eben nicht gegen Hochspannungen isoliert: er steht auf Holz (sehr schlechter Isolator: immer etwas feucht, kann bei Hochspannung kleinste Ströme leiten, Stichwort Kriechströme). Bei Hochspannungen und den geringen Entfernungen, die überbrückt werden müssen (Elektrodenabstand 0,7 mm), reichen diese Bedingungen schon für einen Funken.

Es ist einen Frage der Spannung: viele Isolierstoffe sind nur bis zu bestimmten Spannungen zugelassen. Isolatoren an Hochspannungsleitungen sind meist meterlang. Die wirksame Funkenstrecke von Anfang bis Ende des Isolators ist außerdem durch die Faltung auf das dreifache verlängert.

Es gibt Testgeräte, bei denen man auch ohne direkte Verbindung zur Masse einen Funken sieht. Die „Masse“ wird kapazitiv oder induktiv simuliert.
Nachvollziehbar, was ich zu erklären versucht habe? Hochspannung folgt anderen Gesetzen als die Niederspannung, mit der wir es in der Regel zu tun haben.

Viele Grüße, Jochen
 
Hans, wenn Du ohne Masseverbindung einen Funken erhältst, stimmt dein Versuchsaufbau nicht mit der Realität überein: in Deinem Fall wird die nachgeschaltete Metallmasse die Ladung aufnehmen wie ein Kondensator. Tatsächlich wird bei einem Motor gegen „Masse“ abgeleitet. Die insgesamt freigesetzte Energie ist sehr gering, deshalb brauchst Du keinen physikalischen Masseanschluß.

Sorry, stimmt so nicht. Zumindest nicht wenn Du wie Hans die BMW Doppelzündspule vorraussetzt.
Dort brauchst Du keine Masse. Es reicht wenn die beiden Zündkerzengewinde über einen elektrischen Leiter verbunden sind.


mfg GS_man
 
Oder jede andere Doppelzündspule, bei denen an jedem Ende der Sekundärwicklung eine Kerze hängt.
Z.B. PVL, MP08/10, BMW 4V, ....
 
Sorry, stimmt so nicht. Zumindest nicht wenn Du wie Hans die BMW Doppelzündspule vorraussetzt.
Dort brauchst Du keine Masse. Es reicht wenn die beiden Zündkerzengewinde über einen elektrischen Leiter verbunden sind.


mfg GS_man
Ne, muss ich widersprechen.

Eine Funkenentladung setzt immer (!) zwei unterschiedlich geladene Pole voraus. Ein Funke geht nicht einfach ins Nirwana. Darin unterscheiden sich auch Einzel- und Doppelzündspulen nicht. Wirklich nicht. Zündfunken sind Gewitterblitze „in klein“. Und auch dort fliegen die Funken zwischen zwei Polen mit unterschiedlichen Spannungen. Selbst Blitze innerhalb von Wolken sind Entladungen zwischen unterschiedlich geladenen Polen.

In der Praxis sind alle Zündspulen geerdet und der Funke fliegt vom hochspannungsführenden Pol zum Gegenpol, eben der Masse (=Motorblock).
Wie ich schrub, reicht (bei sehr hohen Spannungen) schon eine sehr kleine faradaysche Kapazität als Gegenpol: sie nimmt die Ladung auf und führt sie in der Regel (über verschiedene Wege) ab. Bei dem beschriebenen Szenario nur die Masse zweier Zündkerzen einer Doppelzündung miteinander zu verbinden, hast du schon genug Kapazität, damit der Funke fliegen kann (genau so, wie ich es für die Einzelzündung beschrieben habe). Auch bei einer Doppelzündung wird in der realen Welt die Zündkerze an Masse (Motorblock) gelegt, eben dem Gegenpol zur Hochspannung führenden Kerzenelektrode.

Hochspannendes Thema, in wahrsten Sinne

Viele Grüße, Jochen
 
Nö. Die Kerze hängt mit einem Ende an der Sekundärwicklung, mit dem anderen an der (Motor)masse.
Aus meiner Sicht drehst Du Dich mit Deiner Argumentation im Kreis.
Du sagst:
Eine Funkenentladung setzt immer (!) zwei unterschiedlich geladene Pole voraus. Ein Funke geht nicht einfach ins Nirwana.
Ein Funke setzt eine Potentialdifferenz zwischen zwei Polen voraus.
Diese Potentialdifferenz kann auftreten, wenn beide Pole Teil eines Stromkreises sind.
Oder auch zwischen beliebigen Polen bei kapazitiven Aspekten.

In der Praxis sind alle Zündspulen geerdet und der Funke fliegt vom hochspannungsführenden Pol zum Gegenpol, eben der Masse (=Motorblock).
Und das trifft auf die Doppelspulen eben nicht zu. Der Sekundärkreis ist galvanisch von der Masse getrennt.
Die leitende Verbindung zwischen den Zylinderköpfen bilden den Gegenpol, aber nicht weil sie auf Massepotential liegt.
Sondern weil der Stromkreis der Sekundärwicklung durch die leitende Verbindung zwischen den zwei Zylinderköpfen geschlossen wird.
Das absolute Potential ist dabei unerheblich.
Und daher reicht IMHO zum Test auch eine Alu-Schiene als leitende Verbindung zwischen den Kerzen völlig aus.

Wir könnten ja einen Gegentest machen.
Wenn Hans jetzt diese Schiene auf Masse legt, müsste sich dann die Funkenintensität deutlich erhöhen?
 
Rudi, was moderne Doppelzündungsspulen angeht, hast Du Recht (für die Doppelzündung sind noch ganz viele Lösungen mit "klassischen" Spulen auf dem Markt). Aber auch bei dieser Art der Doppelzündung fließt Strom von einem zum anderen Pol, weil zwischen beiden Polen eine Spannung besteht. Bei modernen Spulen braucht es dazu keinen Massenanschluss, weil die beiden Zündkerzen in Reihe (und nicht parallel) angeordnet sind:. Ich hab's mal aufgemalt:

Beim Zusammenbruch des primärseitigen Magnetfeldes entsteht ein Gleichstromimpuls auf der Sekundärseite. Ich habe die Spulenenden willkürlich mit "+" und "-" bezeichnet, kann man auch umkehren. Ist letztlich egal. Die Zündkerzen bilden mit der Spule, den Zündkabeln, dem Motorgehäuse und den beiden (sind 2 in Reihe!) Funkenstrecken einen geschlossenen Stromkreis. Die Elektronen fließen dabei von "+" nach "-". Damit überwinden sie zweimal die Funkenstrecke, und zwar einmal ganz normal von der Mitten-Elektrode auf die "Masse-Elektrode" und bei der nächsten Kerze springen sie aus der "Masse-Elektrode" auf die Mitten-Elektrode.

Steht in keinem Widerspruch zu dem, was ich oben gesagt habe. Die Masse ist der Minuspol auf der Sekundärseite. Und der Strom fließt entlang einem Spannungsgefälle.

Einverstanden?

Zurück zum Thema: ein Entstörwiderstand würde den starken Hochfrequenten Impuls dämpfen und müsste in den geschlossenen Stromkreis eingeschaltet werden.

Jo

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Rudi, was moderne Doppelzündungsspulen angeht, hast Du Recht (für die Doppelzündung sind noch ganz viele Lösungen mit "klassischen" Spulen auf dem Markt). Aber auch bei dieser Art der Doppelzündung fließt Strom von einem zum anderen Pol, weil zwischen beiden Polen eine Spannung besteht. Bei modernen Spulen braucht es dazu keinen Massenanschluss, weil die beiden Zündkerzen in Reihe (und nicht parallel) angeordnet sind:. Ich hab's mal aufgemalt:
Hallo Jochen,
danke für die Erklärung. Aber ich hatte es ja schon vorher begriffen.

Aber schön, dass wir jetzt einen gemeinsamen Nenner gefunden haben.
 
Es geht bei dem Hin und Her nur um den Begriff "Masse", der für die Sekundärspule keine Bedeutung hat.

Der Begriff "Masse" heißt doch nur so, da man damit ein Bezugspotential für die elektrische 6v oder 12v Anlage bezeichnet. Dadurch muss nur ein Pol der Versorgungsspannung zu den Lampen und Hupen und sonstwas gezogen werden. Es ist auch egal, ob Plus oder Minus an Masse liegt.

Rahmen und Motor bilden also für das 12v System Masse. Das hat aber nix mit der Entladung der Sekundärspule zu tun.

Einfachzündspulen gibt es auch heute noch in hochmoderner Ausführung, oft direkt im Kerzenstecker.
Je ein Ende der Primärspule und ein Ende der Sekundärspule sind mit Rahmen und Motor verbunden. Bei unseren alten Spulen geht das auf Klemme 1.
Das andere Ende der Sekundärspule ist über die Kerze mit dem Motor verbunden. Also sind die Spulenenden über den Motor und eine Kerze verbunden. Der Begriff "Masse" hat keine Bedeutung für die Sekundärspule.
 
Einfachzündspulen gibt es auch heute noch in hochmoderner Ausführung, oft direkt im Kerzenstecker.
Je ein Ende der Primärspule und ein Ende der Sekundärspule sind mit Rahmen und Motor verbunden. Bei unseren alten Spulen geht das auf Klemme 1.
Das andere Ende der Sekundärspule ist über die Kerze mit dem Motor verbunden. Also sind die Spulenenden über den Motor und eine Kerze verbunden. Der Begriff "Masse" hat keine Bedeutung für die Sekundärspule.
Nein, ist nicht ganz so einfach. Mein Auto (Suzuki JImny, 4 Zylinder) hat zwei moderne Doppelzündspulen. Je zwei Zylinder zünden gleichzeitig, deren Kerzen sind wie zuvor von mir beschrieben in Reihe geschaltet. Das trifft auch auf die meisten Kerzensteckerzündspulen zu. Diese Zündkreise haben keine Verbindung mit Masse. Meine früheren Autos hatten klassische Zündspulen, die Zündkerzen waren parallel geschaltet, die Sekundärspule auf Masse gelegt. Damit waren Rahmen und Motor ("Masse") elektrische Leiter.

Du schreibst zu den Einfachzündspulen völlig richtig "Je ein Ende der Primärspule und ein Ende der Sekundärspule sind mit Rahmen und Motor verbunden". Ja, klar! Über diese "Masse" wird die leitende Verbindung zum Gegenpol der Zündkerze hergestellt. Rahmen, Motor und Zylinderkopf sind elektrische Leiter - so einfach ist das. "Der Begriff "Masse" hat keine Bedeutung für die Sekundärspule" ist demnach falsch: ohne diesen Masse-Leiter gäbe es bei den einfachen Zündspulen (ein Wicklungsende der Sekundärspule an Masse) keinen Funken.

Denkt sich Jochen
 
Hi Jochen.

Was zeichnet denn "Masse" gegenüber einem normalen Leiter aus?

Was ist bei der Verbindung der Sekundärspule zum Motor ohne Kerze anders als mit?
 
In der Praxis sind alle Zündspulen geerdet und der Funke fliegt vom hochspannungsführenden Pol zum Gegenpol, eben der Masse (=Motorblock).

Sorry NEIN! Bitte, sieh dir mal die Funktion der Doppelzündspule wie sie hier beschrieben wird an.
Du brauchst keine Masse, solange die Gewinde der beiden Zündkerzen elektrisch leitend verbunden sind. Das ist in der Theorie so und in der Praxis millionenfach bewiesen worden.

mfg GS_man
 
Andre, wir mißverstehen uns vielleicht?

"Masse" ist ein elektrischer Leiter, der unerlässlich ist, wenn Strom fließen soll.



Ich verstehe nicht, was Du meinst.

Jochen
Hi Jochen.

Der Motor ist der elektrische Leiter, der beide Enden der Sekundärspule verbindet.
Bei der Doppelzündspule gibt es zwei Funken.

Überbrückt man eine Kerze mit einem Kabel hat man sofort eine Einfachzündspule, eben nur eine Kerze. Das andere Ende ist ein Kabel. Beide Enden der Sekundärspule sind immer noch durch den Motor als elektrischem Leiter verbunden.

Also ein identischer Energiefluss bei Einfachzündspule und Doppelzündspule während des Funkenschlags. Einmal mit zwei Kerzen und einmal mit einer Kerze.
 
Sorry NEIN! Bitte, sieh dir mal die Funktion der Doppelzündspule wie sie hier beschrieben wird an.
Du brauchst keine Masse, solange die Gewinde der beiden Zündkerzen elektrisch leitend verbunden sind. Das ist in der Theorie so und in der Praxis millionenfach bewiesen worden.

mfg GS_man
Stimmt! Ich war auf dem falschen Dampfer unterwegs.
 
Hi Jochen.

Der Motor ist der elektrische Leiter, der beide Enden der Sekundärspule verbindet.
Bei der Doppelzündspule gibt es zwei Funken.

Überbrückt man eine Kerze mit einem Kabel hat man sofort eine Einfachzündspule, eben nur eine Kerze. Das andere Ende ist ein Kabel. Beide Enden der Sekundärspule sind immer noch durch den Motor als elektrischem Leiter verbunden.

Also ein identischer Energiefluss bei Einfachzündspule und Doppelzündspule während des Funkenschlags. Einmal mit zwei Kerzen und einmal mit einer Kerze.

Hallo Andre,

Hi Jochen.

Der Motor ist der elektrische Leiter, der beide Enden der Sekundärspule verbindet.
Bei der Doppelzündspule gibt es zwei Funken.
Ja, das ist so

Überbrückt man eine Kerze mit einem Kabel hat man sofort eine Einfachzündspule, eben nur eine Kerze. Das andere Ende ist ein Kabel. Beide Enden der Sekundärspule sind immer noch durch den Motor als elektrischem Leiter verbunden.

Jein.
Ich habe zum Verständnis mal drei Varianten gezeichnet.

"A" entspricht meiner R100R und meiner R1150R. Bei Motoren mit einer geraden Anzahl von Zylindern ist das die technische einfachste Lösung. Eine Doppelzündung, die auf zwei Zylinder verteilt wird. Ich habe meine Boxer-Zündspulen soeben noch einmal durchgemessen: zwei vollkommen getrennte Wicklungen, keine Verbindung untereinander, keine Verbindung zur Masse.

"B" Du schreibst, dass man eine klassische Einzelzündung erhält, wenn man eine der beiden Zündkerzen aus "A" überbrückt. Kann man machen. Aber das Zündkabel zwischen der überbrückten Kerze und der Sekundärspule darf man nicht entfernen: sonst funkt auch die andere Kerze nicht mehr. Das Zündkabel ist (mit der Verbindung zwischen den beiden Kerzen über den Motor) der Rückleiter zur Sekundärspule.

"C" wäre demgegenüber eine klassische Einzelzündung. Ein Zündkabel von der Spule bis zur Kerze, Rückweg über die Motormasse. Zweiter Ausgang der Sekundärspule an Masse. So ist es bei meinen Einzylindern gelöst.

Sind wir uns jetzt einig?

"A" ist eine Verbindung ohne Masseanschluß der Sekundärspule. Daran habe ich ich zu Beginn meiner Ausführungen nicht gedacht: hatte gerade eine Royal Enfield und deren einfache Zündspule unter den Fingern. Unstrittig ist, dass Strom immer zwischen zwei Punkten mit unterschiedlicher Spannung fließt und für diesen Fluß Leitungen/Kabel erforderlich sind, die durch Rahmen/Motor u.a. ersetzt werden können. Ist die Spannung ausreichend hoch, kann sogar ein Luftspalt überbrückt (Zündfunke :)) werden.

Viele Grüße, Jochen

Zündspulen.jpeg
 
Einzelzündung. Ein Zündkabel von der Spule bis zur Kerze, Rückweg über die Motormasse. Zweiter Ausgang der Sekundärspule an Masse. So ist es bei meinen Einzylindern gelöst.
Hi,
Ganz sicher nicht. Dein Beispiel zeigt eine Einzelfunkenspule neueren Datums, wobei noch eine Diode eingebaut sein muss.

Eine klassische Einzelspulendiode hat das eine Ende der Sekundärspule an Klemme 1, alternativ an Klemme 15. Aber nie direkt an Masse.

Hans
 
Sind wir uns jetzt einig?
Denke schon. Wenn du in B das Kabel durch den Motor ersetzt ist es identisch zu C ;)

Eine klassische Einzelspulendiode hat das eine Ende der Sekundärspule an Klemme 1, alternativ an Klemme 15. Aber nie direkt an Masse
Wieder was gelernt, danke Hans.

Wenn Wikipedia recht hat:
Bei Kontaktzündung geht die Sekundärseite auf 15 und über den Kondensator auf "Masse". Das erklärt, warum der Kondensator kritisch ist.
Bei Transistorzündung ist die Sekundärseite an "Masse" gelegt.

Wobei in beiden Fällen "Masse" ja nur die Verbindung zur zweiten Seite mit Kerze ist.

Nun doch viel diskutiert und dem Ziel, dem Entstörwiderstand, kaum näher gekommen. Entschuldigung dafür.

 
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