Mein Engländer hat das serienmäßig. Die Erfahrung sagt mir, wann ungefähr welcher Druck anliegen sollte.
Bei groben Abweichungen würde ich die Karre abstellen. Das wäre dann weit bevor beim 2-Ventiler die Öldruckkontrolle leuchtet.
Läuft übrigens seit 45Jahren völlig unauffällig und ohne Defekte an Geber und Instrument.
Achtung: es folgt Schwank aus meiner Jugend. Wer nur die Conclusio lesen will, lese den letzten Abschnitt.
Ich hatte vor vielen Jahren mal einen Triumph Spitfire 1500. Damals fand man Mini Cooper S auf dem Schrott (lang lang ist's her, so etwa 1980), von dem hab ich mir den Smiths Öldruckmesser geholt. Der war mechanisch und brauchte ein Röhrchen zum Motor mit Öldruck. Aus dem Druckluftbereich gab es ein passendes Messingstück mit Innen- und Aussengewinde des Öldruckschalters, das hab ich angebohrt und ein Kupferröhrchen reingelötet. Daran hing der Öldruckmesser.
Im Armaturenbrett (Nussbaum...) mit der Laubsäge gewisse Anpassungen gemacht. Der Lichtschalter lag zwischen Tank- und Temperaturanzeige, da kam der Öldruckmesser rein und der Lichtschalter wanderte nach oben. Wenn ich die Fähigkeit gehabt hätte, das Loch für den Öldruckmesser stufig (und rund...) zu machen, hätte das ausgesehen, als müsse das so sein. So saß der Chromrand des Instruments auf dem Armaturenbrett auf, statt bündig zu sitzen... sah aber geil aus, so drei Rundinstrumente mit Chromrand nebeneinander.
Worauf ich raus will: dieser Öldruckmesser zeigte bei kaltem Motor (immer brav 20W50 drinnen, IIRC alle 5000km 4.5l frisches Öl) > 5bar an, bei warmem Motor sank das dann auf knapp 4 bar. Eines Tages fuhr ich auf der A5 Richtung N. Hinter FFM fiel die Autobahn ganz sanft ab, was mich in meinem jugendlichen Unverstand dazu verleitete, den Spiti (offen natürlich) mal so richtig laufen zu lassen. Fünf Minuten Vollgas im leichten Gefälle brachte so 170 auf den Tacho und den Drehzahlmesser an den roten Bereich. Der Öldruck (ja, da hab ich ab und an mal hingeschaut) wie angenagelt bei 3.75 bar. Bis es dann passierte.... heftig ratterndes Geräusch von vorne. Gang raus, Leerlauf, Öldruck weg, Motor blieb stehen. Bin mit dem letzten Schwung in Butzbach die Ausfahrt raus. Genau da kam mir ein ADAC-Mann entgegen. Den angeblinkt und gewinkt, der blieb stehen und schaute sich mein Autochen an. Motor sprang an, nagelte wie blöd und wollte mit Gas am Leben gehalten werden. Der ADAC-Mensch meinte "hört sich nach Pleuellager an". Spiti abgestellt, per pedes zum Bahnhof und nach LU heimgefahren. Am nächsten Tag mit dem schrottreifen B-Kadett meiner Schwester (ein 45PS-Kraftpaket) hingefahren und mit ihr zusammen Spiti heimgeschleppt. Das war ein eigenes Abenteuer.
Zu Hause Motor raus, Ölwanne ab. Alles voller Späne. In der Tat, Pleuellager. Das war jetzt doppelt so breit wie vorher und quoll rechts und links an den Kurbelwellen-Wangen raus. Kurbelwelle raus, zur Zylinderschleiferei gebracht. Die haben dann (für sehr bezahlbares Geld) die Welle zwischen Spitzen geschliffen und neue Lager (Untermass) beschafft. Alles wieder zusammengebaut, gleich mal neue Kupplung eingebaut. Ja, wenn mir einer gesagt hätte, daß die so symmetrisch aussehende Kupplungsscheibe minimal asymetrisch ist.... die Federn des Ruckdämpfers stehen auf einer Seite 1/2mm weiter raus. Wenn man das ganze falschrum einbaut, bleiben die dann an den Köpfen der Schwungscheiben-Schrauben hängen und die Kupplung trennt nicht. Ask me how I know... später ist mir dann das Wort "Front" aufgefallen. Da hatte ich das Getriebe schon zum zweiten Mal raus. Bei der Gelegenheit ebenfalls mal das Kreuzgelenk an der Kardanwelle erneuert, ach da kam das Klappern im Schiebebetrieb her...
Conclusio: Mit den neuen Lagern hatte der Motor im kalten Zustand >6 bar, im Betrieb dann 5. Beides, die 3.75 bar vor dem Lagerschaden und die 5 bar danach waren nicht abwegig
und der Lagerschaden hat sich am Öldruck NICHT angekündigt.
Ach ja, der Spiti. Sehr nettes Zweipersonen-Etui. Leider (wie bei allen Kampfflugzeugen) ca. 7 Wartungsstunden auf eine Betriebsstunde. Aber Schlossern (mit Zollschlüsseln...) lernt man.
Martin (der neulich mal einen Spiti stehen sah und sich gewundert hat, daß er da jemals reingepasst hat)