Ölwechsel ohne Filterwechsel - wie handhabt ihr das?

Hier wurde danach gefragt, wie wir es mit dem Ölfilter beim Ölwechsel halten, dazu gibt es Fachmeinungen, Erfahrungen und Vorlieben - ich finde nichts falsches daran, eine Fachmeinung auch mal durch Erfahrung oder Vorlieben zu ersetzen.

Im /6 Handbuch werden 220 Nm Anziehdrehmoment für die Sternmutter am Auspuff empfohlen, halte ich mich daran, ganz sicher nicht!

LG
Rainer
 
ooohkee,

dann gebe ich noch zu Bedenken, dass heutige Öle (auch das olle 20W50 mineralisch) auch Additive haben, die es dem Öl ermöglichen sollen, Schmutzpartikel aufzunehmen und in Schwebe zu halten. Und jetzt trifft so ein frisches, reines Öl auf den ollen schmoddrigen Filterkuchen. Was für ein Fressen :sabber:. Da holt sich das bisher reine Öl schon mal die erste Schlammpackung ab.
Also, wenns irgendwie geht, ich weGSel Öl und Filter gleichzeitig.

Gruss Holger
 
Ne hat er nicht, zumindest was Luftfilter angeht. Ich war selbst 6 Jahre Freigabeingenieur für Ansaugsysteme und habe mit Knecht und Mann& Hummel als Lieferanten Ansaugsysteme entwickelt. Ein neues Filterelement muss über ca. 2000km erst den sogenannten "Kuchen" aufbauen bevor das Papier seinen maximalen Abscheidrgrad erreicht. Um der Frage zuvor zu kommen warum dann nicht gleich ein feinporigeres Papier verwendet wird-> das würde den Druckverlust erhöhen und damit Leistung kosten.

Micha
Mir stellt sich die Frage, ob sich diese Information (vielleicht auch nur teilweise) auf den Ölfilter übertragen lässt. Hat dazu jemand weiterführende Erkenntnisse?

Gruß
Florian
 
Mir stellt sich die Frage, ob sich diese Information (vielleicht auch nur teilweise) auf den Ölfilter übertragen lässt. Hat dazu jemand weiterführende Erkenntnisse? ...
Zwei Stichworte hierzu:

-) Oberflächenfilter

-) Tiefenfilter

Bei Flugmotoren wird gerne der Differenzdruck über dem Filter gemessen. Der ist dann das Kriterium, ab einer gewissen Größe den Filter zu wechseln.
Diese Möglichkeit haben wir bei unseren Motoren nicht. Und eine optische Beurteilung des gebrauchten Filters erlaubt sicher keine qualifizierte Aussage darüber, ob dieser Filter noch verwendet werden kann oder sollte.

Das Argument von Holger bezüglich der Auswaschung von Partikeln aus dem Filter durch die Additive des frischen Öls kann man auch noch in die Waagschale werfen. Insofern tendiere ich eher dazu, den Filter mitzuwechseln.
 
Hallo Florian, ich vermute zum Teil ja.
Filtermedium Papier, OK Papier Spzifikation wir unterschiedlich sein wg. der unterschiedlichen Viskosität der zu filternden Medien.
Die Kuchenbildung wird beim Öl aufgrund der Schmutzpartikel Zusammensetzung deutlich schneller gehen.
Die Physik dahinter ist die gleiche

Micha
 
Ich wechsel den Filter bei jedem zweiten Ölwechsel und einem Ölwechselintervall 10-12 tkm. Da das seit über 200 tkm keine erkennbaren Probleme verursacht hat, mache ich es auch weiter so. Schont Ressourcen und das Konto. Außerdem ist der Ölfilterwechsel jetzt nicht gerade Vergnügungssteuerpflichtig.
 
Hallo Florian, ich vermute zum Teil ja.
Filtermedium Papier, OK Papier Spzifikation wir unterschiedlich sein wg. der unterschiedlichen Viskosität der zu filternden Medien.
Die Kuchenbildung wird beim Öl aufgrund der Schmutzpartikel Zusammensetzung deutlich schneller gehen.
Die Physik dahinter ist die gleiche

Micha
Ist so und hat mit Vorlieben oder Wäschewechsel auch nichts zu tun. Die verbesserte Filterfunktion übernimmt nach Aufbau der Filterkuchen.
 
Die Sache mit dem Filterkuchen und dem sich aufbauenden zusätzlichen Druckverlust habe ich in einem Versuch ermittelt. Hierbei ging es um die Eignung eines Papier-Ölfilters im ANSAUGBEREICH von alten Einzylinder-BMWs.
Verwendet wurde hier ein Ölfilter einer Honda (der für das Projekt halt passte) und Altöl aus meiner BMW R25/3 mit hinreichendem Feststoffanteil.
Der Versuch lief kontinuierlich über 7 Tage bei einer äquivalenten Motordrehzahl von 6.000 UpM bei Normaltemperatur plus einen Tag bei der Öltemperatur von 80 °C.
Das Ergebnis war eindeutig - über den gesamten Zeitraum hat sich der Öldurchsatz nicht verändert, das Ölfilter hatte einen deutlichen Filterkuchen aufgebaut ohne dass sich das negativ auf den Durchsatz ausgewirkt hat.
Aufgrund dieser Ergebnisse haben viele Kollegen dann in den Ansaugbereich, einen solchen Papierfiter verbaut ohne dass es bisher zu Problemen gekommen ist.
Ich würde, bei einem Motor der eingefahren ist und bei dem die in dieser Phase anfallenden "groben" festen Rückstände weitgehend draussen sind, das Wechselintervall des Papierfilter deutlich erhöhen.

Grusz

Bernd
 
Es leuchtet mir ein, dass ein stetig mit Partikel zusetzender Filter immer undurchlässiger wird bis er ganz zu macht. Ich gehe aber auch davon aus, dass ein neuer Ölfilter seine Aufgabe von Anfang an korrekt erfüllt und nicht erst nach 2.000km, ich habe noch nie den Hinweis bekommen oder davon gehört - lass es langsam angehen, du hast einen neuen Ölfilter drin!

Ich wechsle den Ölfilter bei jedem Ölwechsel, auch wenn es aus technischer Sicht vielleicht unnötig ist. Den Vergleich mit frischer Kleidung nach dem Duschen finde ich sehr passend, so fühle ich mich nach jedem Ölwechsel :gfreu:

LG
Rainer
 
Hallo Rainer, du hast einen Denkfehler. Die von mir genannten 2000km beziehen sich auf einen Luftfilter, davon hab ich Ahnung.
Beim Öl wird das viel schneller gehen..... anderes Medium in Verbindung mit anderen Partikelgrößen und Zusammensetzung.

Micha
 
Hallo Micha,

danke für die Richtigstellung :gfreu:

Damit spricht noch weniger gegen einen Wechsel bei jedem Ölwechsel - Prio für mich ist, dass die Ablagerungen aus dem Ölkreislauf entnommen werden.

LG
Rainer
 
Immer wenn es so viele konträre Meinungen gibt, die alle funktioniern, ist das Ergebnis das gleiche.
Es ist völlig egal.

Ich mache das so wie es mir in den Kram passt, fast immer mit Filter, oft jährlich, manchmal alle 2 Jahre, (die 3 scheidet völlig aus) je nachdem wie ich wo wieviel gefahren bin.
Dem Motor ist das völlig egal.
Ok, wenn man nur alle 8 Jahre Ölwechsel macht vermutlich nicht mehr, aber das würde ein anständiger Mensch ja niemals machen.

Streitet euch ruhig weiter, ich glaube ich geh' mal ein bissi in die Sonne. :D:bier:
 
Jep, mein alter Meister hat mir schon '83 erklärt....wenn du den alten Filter drin lässt löst das frische Öl erstmal den alten Schmodder aus dem Filter. Fachlich nicht ganz sauber ausgedrückt aber korrekt.
Lässt du den alten Filter drin lässt beschleunigt du die Alterung des frischen Öl's

Micha
 
Hihi Luse, so um die 8 Jahre hatten wir beim Polo eines Kumpels (ist immer "Letztnutzer" von Fahrzeugen). Der musste übern TÜV und wir hatten ihm den TÜV zum Geburtstag geschenkt. Beim Ölwechsel (warmer Motor) kam das Öl raus wie 20/50 bei -5 Grad. Also Ölwanne ab und den Schmodder mit dem Spachtel rausgekratz. Danach 3 Ölwechsel innerhalb 1500km....er schnurrt wieder.

Micha
 
Ach, diese Wechselangaben ab Werk...
Meine Guzzi von 1975 hatte die Vorschrift "Öl alle 5000, Ölfilter alle 15.000 km", wobei Letzteres wg. der schlechten Zugänglichkeit gerne genommen wurde.
Ansonsten lasse ich lieber den gesunden Menschenverstand entscheiden. Mein Motorrad ohne Ölfilter kriegt alle 1500 km neues Öl, die Boxer je nach Einsatz auf Langstrecke oder Zeiträumen individuell. Manchmal entscheidet das schlechte Gewissen ("Was, ich habe das jetzt 4 Jahre nicht gewechselt?), aber in HAG und Getriebe ist seit 6 Jahren das gleiche Syntheseöl drin. Und Autos kriegen eine lifetime-Füllung an gleicher Stelle...
Und die Radlager an der Einzylinder baue ich auch nicht alle 5000 km aus, um nachzufetten, sondern eher alle 60.000 km.
 
Hallo allerseits
bevor das Ding einschläft meine vorgehensweise seit 1979 bis jetzt.
Anfangs brav alle 7500 km Ölwechsel. Filter jedes 2. mal.
Dann mit der Zeit die Intervalle etwas gestreckt. Irgendwann waren die Intervalle groß genug, daß ich bei jedem Ölwechsel auch den Filter mitwechselte. Inzwischen bin ich bei 50Mm Wechselintervall angekommen. Beim Wechsel nehm ich 20W 50. Da ich auch manchmal etwas nachschütten muss, wird Sommers 10W 60 oder auch 15W40 ode 20w Traktorenöl verwendet. Winters schütt ich 5W30 oder 5W40 nach.je nach verfügbarkeit rein.
Wer gut schmiert fährt gut.
Vitus
 
Hallo allerseits
bevor das Ding einschläft meine vorgehensweise seit 1979 bis jetzt.
Anfangs brav alle 7500 km Ölwechsel. Filter jedes 2. mal.
Dann mit der Zeit die Intervalle etwas gestreckt. Irgendwann waren die Intervalle groß genug, daß ich bei jedem Ölwechsel auch den Filter mitwechselte. Inzwischen bin ich bei 50Mm Wechselintervall angekommen. Beim Wechsel nehm ich 20W 50. Da ich auch manchmal etwas nachschütten muss, wird Sommers 10W 60 oder auch 15W40 ode 20w Traktorenöl verwendet. Winters schütt ich 5W30 oder 5W40 nach.je nach verfügbarkeit rein.
Wer gut schmiert fährt gut.
Vitus

Hallo Vitus,

ob jetzt noch jemand antwortet ?
Soviele Illusionen zerstört :D und das Unmögliche möglich gemacht :gfreu:.

Gruß Wolfgang
 
Hi,

hat mir bereits vor einigen Jahren ein Castrol-Techniker erklärt. In den aktuellen Ölen sind Additive drin, die Schadstoffe in der Schwebe halten. Das erste was sie also mit einem alten Ölfilter machen, sie lösen so viele Rückstände wie möglich aus dem Filter und bringen sie wieder in den Kreislauf. Da hätte man sich das neue Öl auch sparen können!
 
Hi,

hat mir bereits vor einigen Jahren ein Castrol-Techniker erklärt. In den aktuellen Ölen sind Additive drin, die Schadstoffe in der Schwebe halten. Das erste was sie also mit einem alten Ölfilter machen, sie lösen so viele Rückstände wie möglich aus dem Filter und bringen sie wieder in den Kreislauf. Da hätte man sich das neue Öl auch sparen können!
Wenn die Additive etwas in der Schwebe halten, dann Feststoffe. Wenn die im Filter zurück gehalten werden, werden sie auch nicht wieder "gelöst".
 
.... Du solltest allerdinGS erwähnen, dass Du der "sehr intensive Langstreckenfahrer" bist.
Nicht dass Deine Vorgehensweise von Mitlesern mit 1.000 km pro TÜV-Intervall, welche Dich nicht kennen, adaptiert wird.

Bei großen Nutzfahrzeugen gibt es inzwischen Ölwechselintervalle von 80-120 tkm. Das sind heute durchweg hochaufgeladene Diesel deren Literleistungen unseren Boxern nicht wesentlich nachstehen.

Edit: Link repariert nach Hinweis von Florian

...In den aktuellen Ölen sind Additive drin, die Schadstoffe in der Schwebe halten. Das erste was sie also mit einem alten Ölfilter machen, sie lösen so viele Rückstände wie möglich
Da hättest du gleich fragen sollen, wieso sich dann überhaupt etwas auf dem Ölfilter festsetzt. Ist doch völlig unlogisch, dass das Öl etwas absetzen lässt und es dann wieder ablöst und es sich dann wieder absetzt und wieder ....
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich wechsle immer mit Filter, halte mich aber an Km Leistung, außer der letzte Wechsel ist länger als 3 Jahre her.
 
Sollte nicht aber bei der Diskussion beachtet werden, das unsere 30 Jahre alten Motoren auch mit Ölen versorgt werden "mußen", die den technischen Entwiclungsstand von vor 30 Jahren hatten? Ohne die Frage abschließend beantworten zu können, habe ich (und meine BMW) keine Sorge, mit heutigen Ölen auch mal nach 10.000 Km das Öl (mit Filter) zu wechseln.
 
Sollte nicht aber bei der Diskussion beachtet werden, das unsere 30 Jahre alten Motoren auch mit Ölen versorgt werden "mußen", die den technischen Entwiclungsstand von vor 30 Jahren hatten? ...
Absolut! Wobei die Motoren von Ausnahmen abgesehen eher zu selten oder zu wenig gefahren werden, um das Öl über die Laufleistung zu "verschleißen". Vitus würde ja nicht so weit kommen, wenn das Öl vorher "kaputt" wäre.
 
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