R100GS Kardan verdrehung in Torsion

jimmyxrakete

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30. Juli 2011
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Da ich grad meine GS zerlege, hab ich natürlich auch den Kardan überprüft.
Gelenke haben kein Spiel, was mir jedoch aufgefallen ist, ist folgendes:



der gute hat 50tkm runter. Ist das in dem Stadium schlimm? (ca.10Grad)
Wenn er noch 10tkm hält, und dann erst durchdreht, bin ich zufrieden.
Ich hab bei den letzten fahrten auch keine unwucht gespürt, es würde wohl das Vibrieren beginnen.
Erfahrungen?

Gruß
jxr
 
10° ist schon viel, m.W. setzt z.B. Elbe die Wellen nur bis max. 3° instand. Ich habe aber schon eine Welle mit 15° auf dem Tisch gehabt, die hat auch noch unauffällig funktioniert. Nur eingebaut habe ich die nicht wieder!
 
hmm ok 3°... wem fällt sowas auf oO
ich werd mich auch mal an dem BMW Mann meines Vertrauens wenden...
Wenn die mal wieder ausm Urlaub kommen ;)

Sonst noch jemand Erfahrungen gemacht?
 
10° ist schon viel, m.W. setzt z.B. Elbe die Wellen nur bis max. 3° instand. Ich habe aber schon eine Welle mit 15° auf dem Tisch gehabt, die hat auch noch unauffällig funktioniert. Nur eingebaut habe ich die nicht wieder!

Detlev, diese Aussagen solltest du nochmal hinterfragen. 3° Abweichung sind m.M. bereits beim ersten beherzten Beschleunigen erreicht.
Daß die Fa. Elbe evtl. kein Interesse hat die Kardans zu überholen und deshalb solche Werte vorgibt ist m. M. eine andere Geschichte.
 
Manche sagen, dass das Getriebeausgangslager staerker belastet wird, wenn die Staburags-Schmierung nicht mehr so gut ist und durch den verdrehten Kardan die Gelenke nicht mehr fluchten und somit die Welle sich beim Drehen in der Laenge aendert, da sich die Laengenaenderungen der Gelenke bei geknickter Welle nicht mehr gegenseitig kompensieren.

Auf der anderen Seite wird sich der Gummi beim Beschleunigen auch verdrehen. Monolevel haben nur ein Gelenk und aendern deshalb staendig ihre Laenge (und halten trotzdem laenger -- wohl weil die Schwinge voller Oel ist). Zu guter Letzt ist die Welle im normalen Fahrbetrieb relativ gerade (d.h. die Gelenke nicht stark geknickt), womit dieser Effekt wohl fast nicht mehr auffaellen sollte.

Ich glaube, das wichtigste ist die Staburags-Schmierung der Kardan-Verzahnung am HAG -- solange die einwandfrei ist, sollte auch ein verdrehter Kardan keine Getriebeausgangslager vernichten. Meine Welle ist auch verdreht, ich habe sie aber aus Kostengruenden wieder eingebaut. Das naechste mal kommt sie aber raus ;)

Gruss,
--Christian
 
Meine Welle war nach ca. 20 Mm auch so wie auf dem Bild verdreht. (Da musste die Schwinge sowieso runter).
Ich hab sie wieder eingebaut und fahre nun seit weiteren 20 Mm so rum.

Die kann doch schon nach 1 Mm verdreht sein. Je nach Einsatz. ?(
Ich kauf mir doch nicht ständig ne Kardanwelle für das Geld. :---)

Ich weis es liegt an meiner Fahrweise, aber der Spaß muß sein. :D
 
Monolevel haben nur ein Gelenk und aendern deshalb staendig ihre Laenge
Nein. Eingelenkwellen und Doppelgelenkwellen mit unterschiedlichen Knickwinkeln laufen ungleichfömig, aber eine Längenänderung findet nicht statt.
Die Längenänderung kommt beim Mopped erst durch das Einfedern der Schwinge hinzu, und auch nur dann, wenn die Drehpunkte der Kreuzgelenke nicht in der Schwingenachse bzw. im Gelenk Schwinge/HAG liegen.
Wenn das so wäre, würde keine einzige nicht-längenausgeglichene Gelenkwelle im Maschinenbau funktionieren.
 
Nein. Eingelenkwellen und Doppelgelenkwellen mit unterschiedlichen Knickwinkeln laufen ungleichfömig, aber eine Längenänderung findet nicht statt.
Bei eine zusätzlichen Verdrehwinkel der beiden Gelenke wird diese Ungleichförmigkeit noch zusätzlich verstärkt. Somit bekommt man ein stärker pulsierendes Drehmoment im Antrieb.

Greetz
 
Bei eine zusätzlichen Verdrehwinkel der beiden Gelenke wird diese Ungleichförmigkeit noch zusätzlich verstärkt. Somit bekommt man ein stärker pulsierendes Drehmoment im Antrieb.
Ich glaube nicht, dass dieses Pulsieren schonmal jemand gespürt hat.
Zudem ist dieser ungleichförmige Lauf bei allen Monolevern und Zweiarmschwingen ebenfalls vorhanden.
Wenn sich etwas auf das Getriebeausgangslager auswirkt, dann ist das ein schwergängiger Längenausgleich, aber nicht ein verdrehter Ruckdämpfer.
 
Nein. Eingelenkwellen und Doppelgelenkwellen mit unterschiedlichen Knickwinkeln laufen ungleichfömig, aber eine Längenänderung findet nicht statt.
Die Längenänderung kommt beim Mopped erst durch das Einfedern der Schwinge hinzu, und auch nur dann, wenn die Drehpunkte der Kreuzgelenke nicht in der Schwingenachse bzw. im Gelenk Schwinge/HAG liegen.
Wenn das so wäre, würde keine einzige nicht-längenausgeglichene Gelenkwelle im Maschinenbau funktionieren.

Oh. Da habe ich wohl etwas vollkommen falsch verstanden und nie hinterfragt. Längenausgleich ist da, wird schon passen. Peinlich, peinlich... Aber vielen Dank -- wieder was gelernt!

Was bedeutet das jetzt für verdrehte Kardanwellen? Ich würde fast sagen "kein Problem, weil sich die Welle schon ziemlich weit verdrehen müsste, bevor die ungleichförmige Drehung der Welle das Maß der Monolever-Welle erreicht". Richtig? Und immer schön Staburags auf die Verzahnung...

Gruß,
--Christian
 
Zuletzt bearbeitet:
Was bedeutet das jetzt für verdrehte Kardanwellen? Ich würde fast sagen "kein Problem, weil sich die Welle schon ziemlich weit verdrehen müsste, bevor die ungleichförmige Drehung der Welle das Maß der Monolever-Welle erreicht". Richtig? Und immer schön Staburags auf die Verzahnung...

Gruß,
--Christian

gute frage. es gibt die theorie, das zustark (ab 15 grad) verdrehte wellen ein pulsierendes moment an das hag ab geben, welches zu lastspitzen in den nadellagern der kreuzgelenke führen soll, und diese zerstört.
hm ...
Deiner aufgestellten theorie mag ich mich eher anschliessen. zumal ich schon eine welle 80 tkm gefahren habe, die beim ausbau ca 15 grad verdreht war, aber problemlos funktionierte und deren gelenke spielfrei waren.
das problem tritt häufiger bei gs- als bei r-fahrern auf. ich habe die erfahrung gemacht, dass bei zu steil stehendem kardan (gs-federbein) die welle schneller verschleisst. das merkt man sogar beim fahren an einer monotonen stehenden schwingung. seit dem ich den kardan flacher fahre, halten die wellen bei mir und der verdrehwinkel ist mir wurscht.

steilerer kardan heisst größerer knickwinkel der gelenke. mich würde mal interessieren was die erdferkelfraktion dazu sagt. die müssten den kardan doch sehr steil fahren wegen der bodenfreiheit und mit drehmomentspitzen die gelenkwellen malträtieren.

gruß
claus
 
mich würde mal interessieren was die erdferkelfraktion dazu sagt. die müssten den kardan doch sehr steil fahren wegen der bodenfreiheit und mit drehmomentspitzen die gelenkwellen malträtieren.

gruß
claus

Hallo Claus,

meine GS hat jetzt vielleicht roundabout 170tkm runter.

M.W. ist das immer noch die erste Kardanwelle und zwar in top Zustand.:gfreu:

Und die Lotte wurde wunter den 50tkm mit mir bisher nicht geschont.
 
Was bedeutet das jetzt für verdrehte Kardanwellen? Ich würde fast sagen "kein Problem, weil sich die Welle schon ziemlich weit verdrehen müsste, bevor die ungleichförmige Drehung der Welle das Maß der Monolever-Welle erreicht". Richtig? Und immer schön Staburags auf die Verzahnung...

Gruß,
--Christian

Hallo zusammen,

als meine verdrehte Welle bei Elbe war haben die mir gesagt, dass alles, was >3 Grad verdreht ist von ihnen nicht mehr bearbeitet würde. Schädlich sei das aber nur für die (gerade neu eingebauten) Kreuzgelenke. Dort würde eine höhere Belastung und damit höherer Verschleiß entstehen.

Grüße Thomas
 
Hallo Claus,

meine GS hat jetzt vielleicht roundabout 170tkm runter.

M.W. ist das immer noch die erste Kardanwelle und zwar in top Zustand.:gfreu:

Und die Lotte wurde wunter den 50tkm mit mir bisher nicht geschont.

tja, fertigungstoleranzen oder schlecht verstemmte nadellager sind auch noch einflußparameter. mein ersten beiden wellen hielten < 20tkm. seitdem den kardan flacher gefahren und ich habe ruhe.

gruß
claus
 
Der Kardangelenkwinkel dürfte keine wesentliche Rolle auf die Lebensdauer spielen. Wenn ich mit die Knickwinkel von Zapfwellen in der Landwirtschaft anschaue, die teilweise mit recht hohen Drehzahlen arbeiten und sehr hohe Drehmomente übertragen müssen... Ausfälle gibts da so gut wie nie.
Bei einer defekten Boxerkardanwelle (R1150R) hatte ich seinerzeit deutlich spürbare Brummschwingungen festgestellt. Ob da allerdings die Welle verdreht war oder sich die Lager in Auflösung befunden hatten, weiß ich nicht.
 
Hallo Detlev,

da muß ich Dir aus eigener Erfahrung widersprechen. Der große Knickwinkel hat m.E. einen ganz erheblichen Einfluß auf die Lebensdauer.

Ich darf bei dieser Gelegenheit vielleicht noch mal kurz auf meine gekürzte Paralever-Strebe aufmerksam machen:
DSC_2668.jpg

Der Kardanwellenverschleiß hat sich durch diese Änderung erheblich in Richtung "nicht mehr kaputtzukriegen" reduziert. Obwohl meine Welle deutlich sichtbar und deutlich mehr als 3° Verdrehung hat.

Gruß,
Markus
 
Der große Knickwinkel hat m.E. einen ganz erheblichen Einfluß auf die Lebensdauer.
Auf jeden Fall. Und vor allem ist Kreuzgelenk nicht gleich Kreuzgelenk.
Die Kardanwellen an dem BMWs haben nicht sonderlich viel Freiraum, der einen großen Knickwinkel zuließe.
Wenn der Knickwinkel durch Veränderungen an der Fahrwerksgeometrie so weit vergrößert wird, dass die Gelenkgabeln mit ihren Kanten aneinanderstoßen können (z.B. bei vollem Einfedern), dann kommt eine Belastung auf die Kreuzgelenke und die Nadellager, die das Teil nicht oft wegsteckt.
 
Achso:

landwirtschaftliche Maschinen haben eine Zapfwellen-Nenndrehzahl von 540 1/min. Nur wenige ausgesuchte und speziell dafür freigegebene Maschinen dürfen mit 1100 1/min betrieben werden (und längst nicht alle Schlepper haben die Umschaltmöglichkeit).

So 'ne Q-Gelenkwelle macht (wenn ich mich nicht verrechnet habe) bei Vollgas auf der Bahn über 5000 1/min :schock:.
 
Hallo,
1000er Zapfwelle ist heutzutage Standard bei den Traktoren.
Aber was vergessen wird, die einfachen Kreuzgelenke dort müssen alle ACHT
Betriebssstunden abgeschmiert werden.
Grössere Knickwinkel führen sehr schnell zum Ausfall.
 
Achso:

landwirtschaftliche Maschinen haben eine Zapfwellen-Nenndrehzahl von 540 1/min. Nur wenige ausgesuchte und speziell dafür freigegebene Maschinen dürfen mit 1100 1/min betrieben werden (und längst nicht alle Schlepper haben die Umschaltmöglichkeit).

So 'ne Q-Gelenkwelle macht (wenn ich mich nicht verrechnet habe) bei Vollgas auf der Bahn über 5000 1/min :schock:.


Wenn deine bepackte Kuh (auf dem Avatar Bild) mit Vollgas über die Bahn geht, dann stehen etwa 170 km/h an. Das bedeutet, das Hinterrad macht dabei 47,2 m/s an Wegstrecke. Wenn der Reifenumfang eines 17"ers etwa 1,90 m beträgt, dann dreht dabei das Hinterrad mit 25 Umdrehungen pro Sekunde.

Bei der HAG Übersetzung von 34/11 dreht damit die Kardanwelle mit 77 Umdrehungen pro Sekunde, entsprechend 4640 Umdrehungen pro Minute.

Also die 5000 1/min passen schon.

Zur Fragestellung: Meine Kardanwelle an der 80 GS war bei der ersten Überprüfung (nach 59.000 km) etwa 5° - 8° verdreht. Die Kreuzgelenke waren vollkommen in Ordnung. Ich habe die Welle natürlich wieder eingebaut und bin seit dem problemlose 8000 km gefahren.
 
Der Fahrstil spielt ganz sicher eine grosse Rolle für die Verdrehung. Meine PD hat knappe 70 Mm runter und die Kardanwelle hat nicht die Spur einer Verdrehung. Auch an dieversen anderen Details ist die äusserst schonende Nutzung des Vorbesitzers zu erkennen.
 
Also ich hatte den Kardan vor 2 Jahren schonmal draußen und da ist mir nichts aufgefallen. Hatte damals auch schon das Kreuzgelenkspiel überprüft, das unverändert ist.

Allerdings hab ich mich vor 2 Jahren noch nicht so gut ausgekannt und evtl. auch was übersehn ;)
 
Also ich hatte den Kardan vor 2 Jahren schonmal draußen und da ist mir nichts aufgefallen. Hatte damals auch schon das Kreuzgelenkspiel überprüft, das unverändert ist.

Allerdings hab ich mich vor 2 Jahren noch nicht so gut ausgekannt und evtl. auch was übersehn ;)
Dann kann es ja sein, Du fährst schon zwei Jahre so rum.
Wenn ich nicht gerade zufällig Ersatz rumliegen hätte, würde ich persönlich den wieder einbauen.
Ich bin aber nicht der erfahrene BMW-Schrauber, ich bin nur jemand, der wegen einiger nicht bewiesener grauen Theorien und unkaputtbarer Legenden nicht gleich den Teufel an die Wand malt ;)
 
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