R100R: Mal wieder Vibrationen (aber etwas anders)

alfred_nep

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06. Feb. 2019
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Hallertau (Holledau)
Hallo, Experten-Runde,

ich brauche euren Rat.
Es geht mal wieder um R100R Motor-Vibrationen. Allerdings sind etliche Details anders, als ich sie in den früheren Threads zu diesem Thema gefunden habe.

Die Q habe ich 1997 mit 5000 km gekauft und sie hat jetzt eine Laufleistung von ca. 30000km, also "gerade mal eingefahren". Motor ist Serie.

Dass die R100R nicht gerade ein Muster an Laufruhe ist, weiss ich. Aber:
Meine Q lief ca. fünfundzwanzig Jahre eigentlich sehr ruhig, nur eine mindere Resonanz war bei ca. 3000 U/min.
Das veränderte sich vor etwa 3 Jahren mehr oder weniger schlagartig während einer Tour: Seither vibrierte der Motor eigentlich immer. Besonders auffällig in einem Drehzahlband von 3000 bis 4000 U/min so unangenehm, dass ich immer versucht habe, dieses Band zu meiden - was natürlich kaum funktioniert. Es hat meine Freude am Fahren ziemlich getrübt.
Was habe ich alles versucht:
- Vergaser überholt durch Red Baron, Hallgeber durch Achim (Northpower)
- Zündgeschirr getauscht, Zündkerzen gewechselt,
- X-mal: Ventile eingestellt, Zündung abgeblitzt, Vergaser synchronisiert
(auch viele Versuche mit unsymmetrischer Einstellung)
- Auspuffanlage und Motoraufhängung entspannt, Lenkerresonanz geändert.
Alles was ich halt im Forum gefunden habe. Hat aber Alles leider nur ein bißchen geholfen.
Mehr gebracht hat der Tip vom Kollegen Kairei, die Originalzündspule durch eine 4V-Variante zu ersetzen (im Thread "Verständnisfrage Zündspule"). Seither ist die Resonanzglocke von 3000 bis 4000 Touren weg.
Die Freude darüber war leider verfrüht:
Denn grundsätzlich sind die Vibrationen immer noch da.

Charakteristisch ist Folgendes:
- Die Vibrationen lassen sich mit den Händen am Lenker, den Füßen auf den
Fußstützen, und den Knien am Tank spüren.
Es sind kleine, harte Schwingungen, sie erinnern mich ans Arbeiten mit meinen Schwingschleifer.
Ob man etwas Ungewöhnliches hören kann, weiss ich nicht, dazu sind meine Ohren zu kaputt.

- Die Vibrationen treten lückenlos und gleichmäßig den ganzen Drehzahlbereich auf, über Standgas bis zum roten Bereich.
Ķeine merkbaren Resonanz-Überhöhungen (s. oben).
Die Frequenz steigt proportional zur Motordrehzahl.

- Wenn ich aus eher niedriger Drehzahl (aber über 3000 rpm) viel Gas gebe, werden die Vibrationen deutlich stärker.

- Wenn ich während der Fahrt eingekuppelt das Gas komplett wegnehme,
vibriert es unbeeindruckt weiter.

- Wenn ich während der Fahrt Gas wegnehme und die Kupplung ziehe, sind die Vibrationen sofort weg.

Ich kann nicht mehr glauben, dass das ein Einstellungsproblem ist.
Wäre ich Sherlock Holmes, würde ich sagen, wenn man Alles wegnimmt , was es nicht sein kann, bleibt der wahre Grund über, auch wenn er nicht plausibel ist:
Der Motor hat einen mechanischen Schaden. Vielleicht ein Gleitlager (Pleuel?, Kolbenbolzen?, Nockenwelle?), dessen Beschädigung Unwucht in das Spiel der Massen bringt?
Kann das sein? Als Elektriker rate ich hier nur.

Nur: Ansonsten geht die Q "wia d'Sau" (ja, ich weiß schon, nur Serienmotor).

Kann es sein, dass ich seit 3 Jahren und ca. 4500km mit einem Lagerschaden unterwegs bin und der Motor das aushält, ohne kaputt zu gehen? Obwohl ich ihn keineswegs schone? (Gelegentlich gehe ich schon an den roten Bereich heran.)
Und bei keinem der etlichen Ölwechsel ist mir irgend etwas aufgefallen.
Der Motor wird auch nicht sonderlich heiß (Öl < 120°).

Hat jemand dazu eine qualifizierte Meinung?

Alfred
 
Hallo, Martin

Meinst du mit eingelegtem 5ten Gang?
Denn Getriebe oder Kardan können es ja nicht sein. Die Vibrationsfrequenz ist Drehzahl- und nicht Geschwindigkeits-linear und mit gezogener Kupplung sind die Vibs weg.

Alfred
 
Hallo, Martin

Meinst du mit eingelegtem 5ten Gang?
Denn Getriebe oder Kardan können es ja nicht sein. Die Vibrationsfrequenz ist Drehzahl- und nicht Geschwindigkeits-linear und mit gezogener Kupplung sind die Vibs weg.

Alfred

Nein, im Leerlauf langsam durchdrehen. Es muß schön gleichmäßig durch gehen.

Von vorne weg was ausschließen habe ich mir abgewöhnt.
 
Hallo, Martin

War grad in der Garage. Das Drehen geht -wie soll ich sagen- "sanft und butterweich". Keinerlei hakeln oder Widerstände zu spüren. Und in meiner gerade recht leisen Garage ist auch nichts zu hören.
Leider?

Alfred
 
Hallo,

da die Vibes unter Last (beide Richtungen) auftreten, würde ich mal den Kardan "staburaxen". Einfach so als Ausschlusskriterium.
Den Auspuff hast du ja schon nachgezogen, entspannt.
Was Du als Verschleißteil noch kontrolleren könntest wären der Steuerkettenspanner und die Gleitschienen.

Gruß

Kai
 
Hallo, Martin

Meinst du mit eingelegtem 5ten Gang?
Denn Getriebe oder Kardan können es ja nicht sein. Die Vibrationsfrequenz ist Drehzahl- und nicht Geschwindigkeits-linear und mit gezogener Kupplung sind die Vibs weg.

Alfred

Hallo Alfred,

so wie du das beschreibst, müsste es eigentlich an der Kupplung liegen.

VG Raul
 
Das verstehe ich jetzt gerade nicht.
Wenn ich die Kupplung ziehe, läuft doch das Getriebe genauso mit, als wenn ich eingekuppelt habe. Aber eingekuppelt hab ich die Vibrationen, ausgekuppelt sind sie weg. Schließt das nicht das Getriebe aus?

Alfred
 
Das verstehe ich jetzt gerade nicht.
Wenn ich die Kupplung ziehe, läuft doch das Getriebe genauso mit, als wenn ich eingekuppelt habe. Aber eingekuppelt hab ich die Vibrationen, ausgekuppelt sind sie weg. Schließt das nicht das Getriebe aus?

Alfred

Den Unterschied macht, ob das im Stand oder bei Fahrt ist.
 
Wenns der Motor ist, besteht das Problem, dass er seit etlichen tausend km ausser den Vibrationen keinerlei Mängel zeigt, sondern immer noch richtig gut geht.
Ich kann mir keinen Schaden vorstellen, der einerseits diese Vibs erzeugt, aber andrerseits so "stabil" ist, dass weiter nichts passiert.

Und wenn ich den Ort des Entstehens nicht einkreisen kann, also Motor, Kupplung, Getriebe und Kardan verdächtig sind, dann müsste ich ja die ganze Hardware zerlegen, bis ich was finde. Das geht weit über meine Fähigkeiten hinaus....

Alfred
 
Nachdem du alle einstellbaren Dinge am Motor offensichtlich gründlich abgearbeitet hast, bleiben eigentlich nur drei Dinge:
- andere Baugruppen wie Kupplung
- ungleiche Kompression re / li
- Gewichtsunterschiede der oszillierenden Teile re / li.

2 und 3 könnten insoweit zusammenhängen, dass eine ungleiche Kompression auch mehr Ölkohle auf einer Seite produzieren kann.
 
Danke, Michael, für die Idee der Kompressionsmessung. Darauf bin ich noch garnicht gekommen (bin halt Elektriker), obwohl ich das vor 50 Jahren bei meiner Max schon gemacht habe.
Ich werde mir mal so ein Messgerät leihen und rühr mich dann wieder mit Ergebnissen.
Auch schon mal mein Dank an alle bisher Beteiligten.

Alfred
 
Hallo,

da hätte ich doch noch einen Einwand, aus persönlicher Erfahrung.
Ich hab einmal, notgedrungen nach einem Ventilabriss an meiner 80/7 im Urlaub einen Zylinder im 2.Übermaß und einen im Normalmaß paaren müssen. Dabei war ein Zylinder und Kopf logischerweise unangetastet, mit ca. 100 000 km Laufleistung, der Erneuerte mit Übermaß und gereinigtem etwas begradigtem Kopf.
Man hat subjektiv KEINEN Unterschied beim Fahren bemerkt!
Keine untypischen Vibrationen, das Ding lief danach wieder seidenweich!
Unsere Bauernmotoren haben anscheinend so viel Toleranz gegenüber leichten Leistungsunterschieden der Zylinder, allein schon aufgrund der doch recht ungenauen Synchronisation über den gesamten Drehzahlbereich mit zwei Vergasern, dem weiten Ventilspiel, der recht langen Steuerkette etc. etc.
Ich glaube nicht daran, dass man auch als "hochsensibler 2Ventilfahrer," dazu zähle ich mich auch, da einen Unterschied spürt. Da müsste schon einiges richtig Defekt sein, wie z.B. Pleuellager oder Stösselpitting .......


Gruß

Kai
 
Hallo,

da hätte ich doch noch einen Einwand, aus persönlicher Erfahrung.
Ich hab einmal, notgedrungen nach einem Ventilabriss an meiner 80/7 im Urlaub einen Zylinder im 2.Übermaß und einen im Normalmaß paaren müssen. Dabei war ein Zylinder und Kopf logischerweise unangetastet, mit ca. 100 000 km Laufleistung, der Erneuerte mit Übermaß und gereinigtem etwas begradigtem Kopf.
Man hat subjektiv KEINEN Unterschied beim Fahren bemerkt!
Keine untypischen Vibrationen, das Ding lief danach wieder seidenweich!
Unsere Bauernmotoren haben anscheinend so viel Toleranz gegenüber leichten Leistungsunterschieden der Zylinder, allein schon aufgrund der doch recht ungenauen Synchronisation über den gesamten Drehzahlbereich mit zwei Vergasern, dem weiten Ventilspiel, der recht langen Steuerkette etc. etc.
Ich glaube nicht daran, dass man auch als "hochsensibler 2Ventilfahrer," dazu zähle ich mich auch, da einen Unterschied spürt. Da müsste schon einiges richtig Defekt sein, wie z.B. Pleuellager oder Stösselpitting .......


Gruß
.
Kai

Zu den Vibrationen:
Mein R100R Mystic Gespann hat immer mehr vibriert als das R100R Gespann.
Da das Mystic das schönere war, wollte ich es besser haben.
Habe dann in einer sehr guten Werkstatt die Zylinder auf die R80ST bauen lassen, mit der Order die Kolbengewichte zu vergleichen. Waren gut und die ST läuft schön.
Dann den Mystic Motor in die Werkstatt gebracht, Kurbelwelle und Pleuel prüfen. Alles war gut.
Dann mit SR, Doppelzündung und erhöhter Verdichtung aufbauen lassen. Hat weiter vibriert. Nicht schlimm, aber die andere war halt schöner.
 
Hätte meine R100R von Anfang an vibriert, würde ich es wahrscheinlich akzeptieren. Aber wie in meinem Startbeitrag erwähnt, hat sie fast 24 Jahre eben nicht vibriert (ausser um die 3000 rpm).
Und die letzten drei Jahre vibriert sie nun über das gesamte Drehzahlband, ohne dass an der Technik irgendetwas geändert wurde.
Deshalb hab ich auch anfangs gemeint, ich würde sie wieder so ruhig laufend hinkriegen wie ursprünglich. Aber mit Einstellen allein gehts halt nicht.

Der Übergang von nicht vibrierend auf vibrierend war auch völlig unspektakulär und nicht bemerkbar. Ich weiß noch, dass ich mich bei jeder Fahrt über die Laufruhe gefreut habe, und dann während einer kleinen Tour auf einmal gemerkt habe, dass sie nicht nur bei den 3000rpm, sondern auch drüber und darunter vibriert.
Später habe ich dann gedacht, da wird jetzt bald etwas kaputtgehen. Aber das ist in den seither gefahrenen 3500km auch nicht passiert.
Ich verstehs einfach nicht!

Am Montag oder Dienstag bekomme ich den Kompressionstester. Vielleicht kommt dann etwas Signifikantes heraus.

Alfred
 
Hallo, Kollegen

Ich habe jetzt die Kompressionsmessung gemacht und weiß nicht, ob ich mich freuen oder fluchen soll:
Links 9,2 bar / rechts 9,1 bar

Freuen, weil es nach der Reparaturanleitung "gut" ist, fluchen, weil auch hier kein Ansatz für eine Abhilfe der Vibs ist.
‐---------------‐------------------
Ich habe zwischenzeitlich nochmal die Vibrationen analysiert.
In Beitrag#1 habe ich noch geschrieben, dass bei Fahrt mit gezogener Kupplung und Standgas die Vibrationen verschwinden.
Das stimmt so nicht. Im Stand kann man bei Leerlaufdrehzahl die Vibs schon spüren. Während der Fahrt gehen sie aber in der allgemeinen Unruhe der Maschine unter.
Wenn man im Stand durch sachtes Gasgeben die Drehzahl langsam erhöht, spürt man genau die gleichen Vibrationen wie bei der Fahrt. Egal, ob mit gezogener Kupplung und eingelegtem Gang oder im Leerlauf.
Da Kardan, Getriebe und Kupplungsreibscheibe im ersteren Fall stillstehen, können die Vibrationen nur vom Motor oder den fest mit der Kurbelwelle verbundenen Kupplungskomponenten stammen.
Bitte korrigiert mich, wenn ich mich irre!

Die Kupplung ist ansonsten völlig unauffällig. Sie tut einfach, was sie soll, ohne rupfen oder ähnliches. Gibt es denn etwas, was hier quasi schlagartig kaputtgehen könnte, so dass man nichts davon bemerkt ausser Vibs?
---------
Zum Motor:
Kollege Kairei meint, dass unsere "Bauern"-Motoren sehr unsensibel seien auf Unwucht (sein Beispiel: der eine Kolben Normalmaß, der andere mit 2tem Übermaß. Trotzdem ohne Vibrationen), sodass schon ein größerer Schaden (Pleuellager, Stössel) vorliegen müsste, um Vibs zu erzeugen.
Andrerseits liest man auf der Internetseite des Kollegen Zeebulon, dass er Vibrationen durch Abdrehen des rechten Zylinderkopfs um 0,1mm (!!) auf das gewünschte Maß gebracht hat.
Hmm....?? Verunsichert mich.
Würde ein größerer Schaden tatsächlich 3500km überstehen, ohne offensichtlich zu werden?
--------
Kairei meint auch, ich sollte Steuerkette / Steuerkettenspanner überprüfen.
Kann das nach 30 Tkm Laufleistung schon ein Problem sein?

Leider habe ich für solche Eingriffe weder eine passende Garage, noch sonderlich viel Werkzeug. Wartung und Einstellungen finden im Freien statt (deshalb Saisonkennzeichen).
Ich bin Elektriker, mechanisch nur Autodidakt, ausserdem misstraue ich mittlerweile meiner altersbedingten Schusslichkeit.
Maximal würde ich mir wohl das Abnehmen von Zylinderköpfen und Zylindern zutrauen. Aber auch mit Bauchweh. Staburaxen?...oje!
Das hieße also, die Q zu den Profis zu bringen. Das würde ich schon machen, aber ich scheue mich aus Kostengründen davor, eine langwierige, womöglich erfolglose Suche nach dem Auslöser der Vibs zu beauftragen.

Am liebsten wäre mir, jemand sagt mir "Ich hab das auch schon gehabt. Dreh an dieser und jener Schraube, und die Vibrationen sind weg" (man soll die Hoffnung nie aufgeben).
Am zweitbesten wären weitere Tips zu einer tieferen Analyse. So, wie schon die leider ergebnislose Kompressionsprüfung. Aber das kann schnell zu aufwendig werden. Siehe oben.

Ich wäre auch daran interessiert, wie ein Profi bei der Suche nach solchen verborgenen Defekten vorgehen würde. Hat hier jemand Erfahrung?

Aber vielleicht erwarte ich einfach zu viel.

Alfred
 
@alfred_nep
"Dass die R100R nicht gerade ein Muster an Laufruhe ist, weiss ich."

Wie kommst Du zu dieser Aussage Alfred?

Der 2-Zylinder-Boxer hat keinerlei Massekräfte/Freie Kräfte, auch nicht höherer Ordnung.
Und aufgrund des geringen Versatzes zwischen Zylinder 1 und 2 halten sich auch die Massenmomente im Rahmen.

Wenn Alles richtig eingestellt ist, läuft eine BMW Boxer sehr ruhig.
AgF
 
Hallo, KlausvonK

Ich hab nur die R100R und deshalb keinen Vergleich. Deshalb kolportiere ich hier nur, was in den älteren Threads zum Vibrationsthema geschrieben wurde.
Soweit ich es verstanden habe, haben die BBW-Ingenieure den Massenausgleich für die 750 oder 800 optimiert und später für die 1000er nichts mehr geändert. Deshalb haben etliche ihre 1000er beruhigt durch Einbau leichterer Kolben ("Wössner-Kolben).
Aber wie gesagt, in mechanischen Dingen bin ich Diletant.

Gruß Alfred
 
Hallo Alfred,
lass doch einfach mal einen
erfahrenen Foristen mit dem Ding fahren!
Klar, die Moppeds werden durch das Fahren nicht besser und wir werden auch nicht jünger!
Wenn Du "böse" Vibes hast, die einen Schaden ankündigen wird man das merken.
Wenn es einfach Verschleiß ist von alle.möglichen Komponenten, von dem Steuerkettenspanner bis zu den Ventilführungen, den Ventilsitzen bis zu den Stössel, den Getriebelagern bis zu den Kardangelenken, den man irgendwann halt in der Summe merkt.... :nixw: dann warte bis was richtig kaputtgeht! Das kann allerdings dauern...

Gruß

Kai
 
Hallo Gemeinde
ich hab das gleiche Problem wie Alfred.
Meine R100 GS PD vibriert seid einiger Zeit einiger Zeit manchmal richtig ekelhaft und ich weiß nicht mehr weiter.
Vergaser zerlegt nach Anleitung aus dem Forum, leben Teile vermessen, ins Ultraschallbad gesteckt und mit neuen Dichtungen wieder zusammen gebaut, zum 100ten Mal synchronisiert, Auspuff nach dem Warmfahren alle Schrauben und Verbindungen gelöst, entspannt und wieder angezogen. Zündzeitpunkt überprüft (Doppelzündung von Q-Tech) passt.
Trotzdem vibriert die Kuh. Swen ich bei 100 km/h die Kupplung ziehe und die Drehzahl langsam von Leerlauf auf 4000/min erhöhe. Irgendwas vibriert und ich find den Fehler nicht. Köpfe wurden erst vor Kurzem überholt, aber das vibrieren war schon vorher da.
@ Alfred. Konntest du den Fehler schon finden?

Gruß Stephan
 
Ich bin da ja ein Anhänger von Ockhams Gesetz - die einfachste Erklärung ist meist die richtige - bei einer Paralever wäre das die Kardanwelle. Weil man die sowieso regelmäßig schmieren sollte wäre das auch keine unnütze Mühe, die Welle zu überprüfen.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Kairei
Hallo, Kai
Danke für deinen Tip.
Ich zweifle aber an der Idee, einen erfahrenen Kollegen fahren zu lassen.
Was könnte er mir sagen?
Entweder: "wow, die vibriert vielleicht". Das weiss ich ja selber.
Oder: "die geht doch ganz gut". Sie ging aber 25 Jahre viel besser.

Gewöhnlichen Verschleiss würde ich fast ausschließen, weil ja der Übergang von nicht vibrieren zu vibrieren schlagartig passiert ist, ohne dass ich was bemerkt hätte.
Und dass es lange dauern kann, bis die Vibrationsursache dazu führt, dass etwas kaputt geht: Ich warte ja schon 3 Jahre darauf.
Leider!

Alfred
 
@remsper

Dass die Kardanwelle sowas wie eine Achillesferse der Paralever sind, hab ich schon oft hier im Forum gelesen.
Ich kann aber nicht glauben, dass es daran liegt: Die Vibrationen habe ich auch, wenn ich die Q im Stand hochdrehe. Der Kardan also nichts zu tun hat.

Nun könnte man wirklich mal ein Auge drauf werfen. Es gibt auch anscheinend jede Menge Foristen, die das -oder das Staburagsen- mal schnell zwischen Aufstehen und Früstück durchführen können.
Ich gehör leider nicht dazu. Mir fehlt die Werkstatt/Garage, das Werkzeug und die Fertigkeiten dazu.
Und für einen Besuch in einer professionellen Werkstatt ist mir das auf Verdacht zu teuer.
Trotzden danke. Ich hab schon gemeint, das interessiert kaum jemanden.

Alfred
 
@Stephan (Kochi67)
Leider bin ich auch nicht weiter. Unser Problem scheint auch nicht weit verbreitet zu sein, weshalb es nicht viele spezifische Tips gibt.

Diese Tips zielen hauptsächlich auf Resonanzen, bei denen irgend eine Baugruppe des Motorrads mit dem Motor mitschwingt und durch Resonanzaufschaukelung eine lästig große Amplitude bewirkt. Das erkennt man daran, dass es in einem nicht zu breiten Drehzahlband ("schmalbandig") eine erkennbare Verstärkung der Vibrationen gibt. Dann kann man suchen, welches Teil der Maschine mitschwingt, sei es der verspannte Auspuff oder ein falsch abgestimmter Lenker etc.
Bei einer sehr "breitbandigen" Vibration, die ohne erkennbare Maxima das ganze Drehzahlband abdeckt, zweifele ich daran, dass da irgendetwas mitschwingt.
Was hast du denn für eine Charakteristik: Einzelne Drehzahlbereiche, in denne man ein Maximum erkennen kann, oder generelles Vibrieren über den ganzen Bereich vom Standlauf bis 7000upm?

Alfred
 
@Euklid55

Hallo, Walter,
auf so eine Aussage habe ich gewartet.
Lief denn der Motor ansonsten problemlos? Bei mir sind ja jetzt schon 3 Jahre, dass ausser Vibrationen weiter nichts passiert ist.

Und: könnte man diesen Pleuelschaden identifizieren, wenn man nur die Zylinder zieht? Ich bin leider ziemlich beschränkt!
Geistig sowieso;-) aber vor allem bei passender Örtlichkeit und Werkzeug. Mehr Aktionen würde ich mir nicht zutrauen.

Alfred
 
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