Radlager hinten KEINE Kegelrollenlager

Boxsack

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08. Feb. 2019
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Guten Mittag,
ich besitze eine Speichenhinterrad/Trommelbremse mit eingeschlagener Jahreszahl 74 und folgender Nummer: 225 232 435

Der Form und Bauart nach müsste es eine /6 Nabe sein.

Meine Radlager sind definitiv normale, gedichtete Wälzlager und keine Kegelrollenlager. Da auch die Wellendichtringe nicht schwarz original BMW sind, sondern aus weißem Kunststoff gedreht sind, vermute ich, daß da mal jemand eine Modifikation vorgenommen hat.

Innen befindet sich also auch nur eine große Distanzhülse statt der Kombi Distanzhülse und Passring.
Klingt ungewöhnlich, ist aber so;-)

Fragen: 1.) Gab es das mal bei BMW als Sonderserie oder was weiß ich??
2.) Gibt es Standard Wälzlager, die in den Lagersitz passen oder hat derjenige welcher bei mir auch die Lagersitze aufgedreht/bohrt/oder fräst?
3.) Spricht etwas dagegen, es so zu lassen?
4.) Das Rad hat ein wenig Spiel (kein Wackelspiel aber ich kann das Rad, wenn ichs außen anfasse, ein klein wenig bewegen, sehe das ganz gut an dem Spalt zwischen Rad und Endantrieb), wenn ich die Achsmutter mit den vorgeschriebenen 45/50Nm anziehe. Dieser Wert gilt aber nur für Kegelrollenlager...bei anderen Motorrädern mit herkömmlichen Lagern kenne ich Drehmomente für die Hinterachsmutter von um die 100Nm...
Wäre es also eine Option, die Achsmutter mit mehr Drehmo anzuziehen...??? Hab jetzt mal vorsichtig auf 60 gesteigert...wird subjektiv empfunden schon stabiler!

Oder ist das alles Murks und ich sollte auf Original zurückbauen??

Ich weiß, schwierig da Antworten zu geben, vielleicht aber weiß jemand was?!?

Danke Euch,
Carsten
 
In die /6-Nabe war nie 225 und vor allem nicht eingeschlagen. Die eingegossene Nummer müßte 1232436 oder so ähnlich lauten.
Mach doch mal Fotos.
Gruß
Wed
 
Hallo Carsten,

diese Kombination wurde in einer /5 Nabe vorgefunden.
2x 4203B Lager mit zwei Hülsen, ist sicher nicht original :oberl:

PS: Bilder wären gut

Viel Erfolg
Alfred
 

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Ich habe schon mehrfach alte Naben mit Radial-Rillenkugellagern auf Kegelrollenlagerung umgebaut. Vorteil dieser Lagerungsvariante ist eindeutig, dass Kegelrollenlager radiale und axiale Kräfte aufnehmen können, also deutlich robuster sind.

Natürlich kann es sein, dass bei deiner Radnabe genau der andere Weg gewählt wurde, ggf. weil vermeintlich einfacher und billiger.

Das zeigt, dass beides möglich ist, wenn man es richtig macht. Ich würde der Kegelrollenlagerung aber immer der Vorzug geben.

Gruß
Volker
 
Ohne jetzt deine Nabe gesehen zu haben, wie viel Wandstärke bei Alu erforderlich sein sollte, wie der "Umbau" gemacht wurde, kann ich als Gespannfahrer mit breiten Reifen (145er Smart ;)) sagen, dass ganz normale Kugellager - am Seitenwagenrad z.B. 6005-2RS - den Belastungen gewachsen sind, obwohl da noch die Seitenkräfte bei Kurvenfahrt dazukommen.
BMW wird allerdings schon gewusst haben, warum Kegelrollenlager serienmäßig eingesetzt wurden. Alle anderen Lager lassen sich nicht spielfrei justieren.
 
Kann ich mir nicht vorstellen, denn ab Modell 85 besteht die vordere Radlagerung ja aus Kugellagern.
Gruß
Wed
 
Sorry, Bilder anhängen übe ich noch...man kann aber ganz gut erkennen hoffe ich, um welche Nabe und welche Lager es sich handelt.

Nochmals die Frage: Kann ich da jetzt mit mehr Drehmoment rangehen oder bringt das keine Verbesserung?
Bin die Kiste noch nicht gefahren mit dem Rad, geht auch grad nicht weil noch ein paar Dinge zu tun sind!

Danke,
Carsten
 
Da steht doch (1)232435. Die 1 müßte auch noch dastehen. Keine Ahnung was 225 sein soll. Das ist eine /6 Nabe.
Gruß
Wed
 
ICH kann keine 1 erkennen;-)...aber wenn Du meinst, ja, /6 hab ich auch schon in der Datenbank eruiert!
 
Ja ganz einfach, vergleiche die Traglasten der Lager, z.B. bei SKF.
Original ist ein 30203 verbaut, bei dir 6203 ...
 
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Meine Radlager sind definitiv normale, gedichtete Wälzlager und keine Kegelrollenlager. ...

Fragen: 1.) Gab es das mal bei BMW als Sonderserie oder was weiß ich??
2.) Gibt es Standard Wälzlager, die in den Lagersitz passen oder hat derjenige welcher bei mir auch die Lagersitze aufgedreht/bohrt/oder fräst?
3.) Spricht etwas dagegen, es so zu lassen?
4.) Das Rad hat ein wenig Spiel (kein Wackelspiel aber ich kann das Rad, wenn ichs außen anfasse, ein klein wenig bewegen, sehe das ganz gut an dem Spalt zwischen Rad und Endantrieb), wenn ich die Achsmutter mit den vorgeschriebenen 45/50Nm anziehe. Dieser Wert gilt aber nur für Kegelrollenlager...bei anderen Motorrädern mit herkömmlichen Lagern kenne ich Drehmomente für die Hinterachsmutter von um die 100Nm...
Wäre es also eine Option, die Achsmutter mit mehr Drehmo anzuziehen...??? Hab jetzt mal vorsichtig auf 60 gesteigert...wird subjektiv empfunden schon stabiler!

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Zunächst zu den Begrifflichkeiten:
Wälzlager sind das alles, sowohl Kegelrollen- wie Rillenkugellager oder zahlreiche andere Bauarten.

BMW hat ganz früher Rillenkugellager in den Rädern verwendet.
In den Modelljahren 55 bis 84 ist man dann auf Kegelrollenlager umgestiegen; seit 85 werden wieder Kugellager verwendet.
Soweit zur Serie; von abweichenden Sonderkostruktionen ab Werk ist nichts bekannt.
Das hier erkennbare 6203 hat die gleichen Durchmesser wie das originale Kegellager, passt also in den Sitz. Die bei BMW seit 85 verwendeten Lager sind 6005, also zwei Dimensionen größer.
Grundsätzlich sind Kegellager der Königsweg, aber auch der teuerste. Einfache Kugellager vertragen erheblich weniger Axialbelastung -daher auch die größere Dimensionierung ab 85.
Auch das Kippspiel ist bei den Kugellagern systembedingt (wenn nicht die Sitze in der Nabe auch schon zu viel Luft haben). Das Anknallen der Steckachse ist da keine gute Lösung aus meiner Sicht; wird nur die Lager schneller zerstören.
Ob und wie lange das gut geht -keine Ahnung. Ich würde auf Originalzustand gehen.
 
Mit grösserem <drehmoment anziehen machst Du nur die Lager kaputt,
wie MM schreibt. Bau zurück auf Kegelrollen. Siehst Du schon Spiel beim Bremsenschild, kannst Du ausrechnen wie gross das Seitenspiel aussen am Rad ist.
 
Wenn zwischen den beiden Inneren Lagerschalen eine Distanzhülse (so hab ich das verstanden) mit der passenden Länge ist, macht er beim festziehen garnichts kaputt, warum auch?

Trotzdem würde ich aber auch die Lager tauschen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn zwischen den beiden Inneren Lagerschalen eine Distanzhülse (so hab ich das verstanden) mit der passenden Länge ist, macht er beim festziehen garnichts kaputt, warum auch?

Trotzdem würde ich aber auch die Lager tauschen.

Ist aber offensichtlich nicht, sonst würde sich das Spiel ja nicht verkleinern:

Hab jetzt mal vorsichtig auf 60 gesteigert...wird subjektiv empfunden schon stabiler!
 
"Innen befindet sich also auch nur eine große Distanzhülse statt der Kombi Distanzhülse und Passring."

Also zumindest ist eine drin.
 
Wenn die Distanzhülse drin ist und die richtige Länge hat, spricht nichts gegen 100Nm oder mehr. Wenn die Hülse zu kurz ist, gibt´s Schrott.
Ich würde aber ebenfalls wieder auf Kegelrollenlager zurückbauen.
 
Zur Klärung:
Natürlich ist innen eine Distanzhülse, gegen die sich die inneneren Lagerringe abstützen, vorhanden.
Ich denke, ich werde das Drehmoment mal vorsichtig steigern, bin aber skeptisch, denn wenn die Lager in sich etwas Spiel haben, nützt es auch nichts, den inneren Ring anzuknallen.
Es ist aber (wie gesagt) kein Wackelspiel, sondern fühlt sich so an, als sei das ganze Konstrukt ein ganz klein wenig flexibel...
Ich weiß nur, daß diese Lager in allen anderen Motorrädern grundsätzlich mehr Vorspannung bekommen...wenn Achse und Gewinde das mitmachen..warum nicht?

Wenn sich nichts bessert, gehe ich auf KRL, ansonsten erst nächsten Winter! ;-)
 
Wenn Achse und Gewinde das mitmachen, schreibst Du. Warum nicht?
Ich frage mich warum, wenn es eh nichts nützt.
Und wenn es sich flexibel anfühlt würde ich nicht damit fahren wollen. Auf der Strasse rumeiern will ich nicht.
Mit Kegelrollenlager wird das Ganze stabil, wie es sein soll.
 
Sorry, ich kanns nur so mit den Bildern...


Bitte mal die Bilder schauen.
Hab mich heute entschlossen, das ganze mal zu öffnen und genauer zu betrachten.
Ist das so normal, daß das Lager und der zugehörige Dichtring an der Antriebsseite auch von der Bremsseite aus eingeführt werden muß??
Ich war immer stillschweigend davon ausgegangen, daß es ähnlich wie beim Vorderrad zwei Lagersitze gibt und beide Lager sich von außen mit ihren Außenschalen dagegen abstützen?!?

Wie kann ich die Lager am besten ausziehen? Geht das ohne Spezialwerkzeug?

Danke,
Carsten
 
Du steckst die Achse in die Nabe und fügst Distanzhülsen/Rohrstücke auf die Achse bis Du alles mit der Mutter festziehen kannst. Dann erwärmst Du die Nabe auf Spuckezischtemperatur und klopfst alles zur Außenseite raus. Durch das Auffädeln und Festziehen auf der Steckachse verhinderst Du ein Verkanten der Lager und damit auch eine Beschädigung des Lagersitzes. Du kannst auf diese Weise auch das Lagerspiel der Kegelrollenlagerung schon vor dem Wiedereinbau einstellen. Voraussetzung dafür sind parallele Buchsen und das richtige Anzugsmoment der Achsverschraubung.
Gruß
Wed
 
Ok, danke Euch, hab alles verstanden.

Nächste Frage: Wenn ich jetzt Kegelrollenlager bestelle, brauche ich ja zum Ausdistanzieren wieder (wie beim Vorderrad auch) eine längere Abstandshülse und den kleinen 'wedding-ring' (Passring), den es in 5/100 Abstufungen gibt (hab Deine noch hier WED, Vorderrad hab ich soweit fertig;-) )

In meinem Rad sitzt aber nur eine Abstandshülse zwischen den Rillenkugellagern, die natürlich zu lang sein wird...kann mir jemand bitte sagen, wie lang die längere Abstandshülse für die KRL sein muß, zu der dann noch der Passring kommt?!

Danke,
gute N8,
Carsten
 
Hallo,

bei den neuen Rillenkugellager ist der Abstand der Lager größer und damit etwas stabiler und kostengünstiger. Der Simmerring entfällt. Die Kegelrollenlager halten an und für sich ewig bis die verrostet sind.

Gruß
Walter
 
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