Standschäden

Lieber Günter,

Nehmen wir z.b. die Kardanwelle. Wer hat die erfunden, Honda?

Der nicht, aber auch kein Bayer. :D

:oberl: Schon eher was damit zu tun hatte Gerolamo Cardano. Das war ein ziemlich schlauer Mann, der sicher nicht mit Stäbchen gegessen hat.
Vielleicht Ist er beim Spaghetti-Aufgabeln auf die Idee mit der Umlenkung gekommen. Ich kurbele da auch immer im 45°-Winkel.
 
Übrigens: der Kardanantrieb der XS war eine Konstruktion von ZF. Und die haben es halt damals irgendwie hinbekommen, dass die Maschine nicht aus den Federn kommt beim Gasgeben. Und ich weiß noch, dass die Gemeinde damals vergeblich darauf gewartet hat, dass BMW sich da was abguckt. Das Gleiche gilt für die Schaltbarkeit des Getriebes. Trotzdem will ich eine.
 
Lieber Günter,



Der nicht, aber auch kein Bayer. :D

:oberl: Schon eher was damit zu tun hatte Gerolamo Cardano. Das war ein ziemlich schlauer Mann, der sicher nicht mit Stäbchen gegessen hat.
Vielleicht Ist er beim Spaghetti-Aufgabeln auf die Idee mit der Umlenkung gekommen. Ich kurbele da auch immer im 45°-Winkel.


Vermutlich hat hat er vorher in Bayern eine Lehre gemacht :D
 
Wo ist denn das Problem mit der Kipphebel-Lagerung ?

Das frage ich mich auch. Meine /6 ist Bj. 08/75, bin mal gespannt wann meine Kipphebellagerung den Geist aufgibt. Die Garantiezeit ist, meine ich, schon zu Ende. So zwei, drei Nadellager musste ich leider schon wechseln.
 
Naja, die Sache mit dem auf der Kipphebelwelle wandernden Kipphebel? Und selbst nachträglich reinkonstruierten Axial-Nadellagern als Gegenmittel? (finde gerade den thread nicht).

Aber Getrag stimmt, nicht ZF. Und Porsche hat beim Motor geholfen. Die XS hat BMW damals das Leben echt schwer gemacht. Aber das ist ein anderes Thema.
 
Zu meiner Aussage:
Mein Instinkt sagt mir aber, dass durch den technischen Murks in der Konstruktion sowie die Komplexität mit Kardan und co. bei den 2V Boxern schlechte Wartung und Standschäden schneller und härter durchschlagen.

Bei den Hondas war Getriebe, Kraftübertragung, Elektrik und Motor nie so ein riesen Thema. Hier schon. Entweder ebay & basteln oder zusätzlich Werkstatt zahlen.


=> Ich beziehe mich hier auf meine Hondas. 1986er XBR 500 / 1990er VFR 750F.


(1) Beide Hondas waren durch Kette technisch problemloser, der Zustand konnte direkt überprüft werden. Die Reparatur war hier immer überschaubar.

Beim Paralever scheint die Längsverschiebung ein Thema zu sein.
In das Getriebe der BMW tritt bei nachlässiger Wartung schneller Wasser ein. Wenn dieses Getriebeöl nicht im Turnus mit dem Motoröl gewechselt wird ist der Effekt stärker.

Bei den Hondas gibt es bei nachlässiger Wartung imho weniger Nebeneffekte.

(2) Lichtmaschine bei den o.g. Hondas i.d.R. unkritisch, bei den alten Boxern ein Thema. Beim Boxer ist sowohl die Diodenplatte als auch der Rotor mit der einseitigen Lagerung eine technische Schwachstelle.

Bei der VFR gabs dafür mit der Zündeinheit schon mal Probleme.

(3) Motor. Der VFR Motor ist gut und dabei trotz interessanter Detaillösungen etwas langweilig. Laufzeiten "sehr lang", ohne dass hier viele Reparaturen zu erledigen sind.
Der Eintopf XBR Motor vielleicht nicht ganz so "langweilig" und eine andere - kleinere - Klasse. Zwischen 70.000 und 100.000 km waren die oft fertig. Aber bis dahin liefen die meist ohne viel Reparaturen.

Die BMW (1989er GS 100) hat einen sehr robusten Grundmotor, aber der Zylinderkopf ist durch seine alte Konstruktion schon verschleißanfällig. Auf den Ventiltrieb muss man einfach stärker achten und "aufpassen".

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Ich mag den Charakter der Boxer sehr, gerade auch die Schrulligkeit.
Die Komplexität mit dem Kardan ist einfach höher, das ist für den Käufer ein Bastlerfahrzeugs ein erhöhtes Risiko.

Die Konstruktion ist technisch älter, als es das Baujahr 1989 meiner GS sugeriert. Das setzt sich in der damals schon nicht mehr zeitgemäßen Bremse und dem auch damals schon kritisierten Federbein fort.

Die Q-Treiber müssen mit Engagement Unpässlichkeiten ausgleichen, damit sie gut über die Saison kommen. Hierbei vergleiche ich nur die Fahrzeuge der 80er / frühe 90er Jahre. Der Fairness halber muss ich aber auch sagen, dass meine Hondas damals nicht so alt waren, weniger gelaufen hatten und besser gewartet waren, ohne Standschäden.

Das Wort "Murks" ist provozierend und mag nerven, gerade wenn ein Neueinsteiger dies gegenüber Leuten rauslässt, die seit 30 Jahren an den Kühen schrauben und i.d.R. gut damit fahren.

Murks wären für mich tatsächlich Konstruktionslösungen, die nicht zuende gedacht sind, oder die kurzfristig angepasst wurden, um andere Konsequenzen (e.g. Kardan trocken legen gegen plötzlichen Ölverlust) zu vermeiden.

Beispiele
- trockener Paralever mit benötigtem Längenausgleich (Drehpunkt) und fehlender Wartungshinweis von BMW DE (Fokus Vertrieb / Wartungskosten)
- Platzierung der Lichtmaschine ggü Vibrationen und Temperatureinfluss, Lima-Ladeleistung im Kontext zum Fokus Fernreise und Zubehör Heizgriffe.
- Getriebe in einer unzureichenden Auslegung was Bedienung und Haltbarkeit betrifft.
- Federbein mit zu harter (1987er GS), dann zu weicher (1989er GS) und technisch zu schwacher Auslegung (Durchbiegung Kolbenstange, Undichtigkeit)
- Notfall-Kickstarter mit schwacher Auslegung und unpassender Übersetzung
- Blinkschalter (GS alt), bei dem man ohne Hinschauen aufs Display die Position nicht so leicht rückstellen kann (Honda: Klick-Rückstellung, Vespa PX: großer Taste bleibt in Kippung links / mittel / rechts).
- Zündschloß mit Sicherheits-Klappschlüssel über vier Stellpositionen zu schalten, aber Lenkschloss extra.
- Ur-GS ohne Seitenständer-Auslegung, Notlösung am Sturzbügel, Hautständer mit sehr hohen Bedienkräften.

Ich mag meine Kuh und es passt wie es ist. Franco hat gefragt, in welchem Kontext meine provozierende Aussage gemeint war.
Vielleicht sind die Gedanken jetzt etwas nachvollziehbarer.

Mir geht es schon auch darum, dass man mit der Q ein Stück Geschichte kauft. Aber als möglichst problemloses Arbeitsgefährt wirds ggf. schwierig - besonders im Vergleich zu den 80er Jahre Japanern, insbesondere Honda mit der hohen (meist sehr durchdachten) Detail-Qualität.

Historisch nachvollziehbar ist ja auch, dass BMW Motorrad in den 70er / 80ern an der Wand stand und man mit kleinen Mitteln aus dem "Baukasten" etwas leckeres Kochen musste. Damit keiner Verhungert und BMW Motorrad nicht eingestellt wird. Wenn man das so sieht, sind die ersten GS-Baureihen umso interessanter und die Macken (aus dem begrenzten) Bugdet des Baukastens nachvollziehbarer. Dank dem Erfindergeist der normalen BMW-Leute hats ja auch letztlich hingehauen mit der Zukunft.

Aber es sei mir gegönnt, bei einigen Dingen von "Murks" und bei anderen Dingen von für den Käufer von "riskant" zu sprechen. Gerade im Vergleich zu Japanern der 80er.

Schönen Feiertag Euch.

:bitte:
 
Das frage ich mich auch.

Frage nicht dich sondern frage BMW warum sie das bei späteren Baujahren geändert haben.

Und BMW Getriebe sind .... mir fehlen die Worte. Bin heute wieder 300km mit meiner /6 Bj. 9/73 gefahren. Aber das Getriebe ist Scheixxe. Hab mich aber im Laufe der Jahrzehnte damit abgefunden und x Stück im Keller liegen.

Und Paralever Kardanwellen und Bosch Rotoren sind ebenfalls ....
 
Nachdem ich hier lese welche Probleme nach nun über 200.000 problemlosen Kilometern
auf mich noch zukommen könnten ...... :pfeif:

Musst dir keine Sorgen machen. Mit den Geschwindigkeiten, mit denen ihr so unterwegs seid wirst du keine Schäden zu erwarten haben.

:&&&: (ich bin böse, ich weiss, aber es war halt so)
 
Frage nicht dich sondern frage BMW warum sie das bei späteren Baujahren geändert haben.

Und BMW Getriebe sind .... mir fehlen die Worte. Bin heute wieder 300km mit meiner /6 Bj. 9/73 gefahren. Aber das Getriebe ist Scheixxe. Hab mich aber im Laufe der Jahrzehnte damit abgefunden und x Stück im Keller liegen.

Und Paralever Kardanwellen und Bosch Rotoren sind ebenfalls ....

Ich bin ja nicht so der Vielfahrer, aber 80000 km hat meine R100 R jetzt
auch auf dem Tacho. Keine Probleme mit Getriebe, Kardanwelle und
Rotor. Und die ersten 10 Jahre habe ich nicht einmal gewusst, dass es
sowas wie staburagsen überhaupt gibt.
 
So einen Quatsch habe ich schon lange nicht gelesen. :schock:

Jetzt lässt ihn halt bewusst auflaufen.

Aus der Quelle Boxer, Band 2, Andy Schwietzer folgendes Zitat, S. 81:

"Das erste Kardanmotorrad, das mit Parallelogrammschwinge auf den Markt kam, war die vierzylindrige Wilkinson im Jahre 1905
...
BMW-Konstrukteur Alex von Falkenhausen stattete 1955 die BMW-Werksrennmaschinen mit einer Doppelgelenkschwinge aus, um das Fahrverhalten störende Kardanreaktionen zu elimieren..."


Paralever-Wurzeln laut dieser Quelle

;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Abseits der Emotionen, die hier immer wieder mitschwingen:
Natürlich basieren unsere 2V wesentlich auf technischen Konzepten, die 1923 bereits festgelegt wurden. Dass diese Konzepte über Jahrzehnte nachweislich erfolgreich waren, muss auch nicht diskutiert werden.
BMW hat durchaus erkannt, dass ein weiteres Festhalten an der Tradition nicht reicht und Anfang der 80er mit den K-Modellen zeitgemäße Technik angeboten. Es waren die eingefleischten Boxerfans, die dafür gesorgt haben, dass die 2V-Boxer noch bis 1996 gebaut wurden.
Von "Murks" zu reden ist nicht angebracht, weil die meisten genannten Schwächen eben dem technisch überholten Konzept geschuldet sind. Die Bezeichnung würde ich dagegen gelten lassen für Details wie z. B. die Befestigung der Seitendeckel bei /6 und /7 mit Gummibändern... :D
 
Ich bin ja nicht so der Vielfahrer, aber 80000 km hat meine R100 R jetzt
auch auf dem Tacho. Keine Probleme mit Getriebe, Kardanwelle und
Rotor. Und die ersten 10 Jahre habe ich nicht einmal gewusst, dass es
sowas wie staburagsen überhaupt gibt.

Ich bin schon Vielfahrer und habe allerdings auch keine schonende Fahrweise. Bei einer GS ist die Kardanwelle bei irgendwas um 70Tkm anfangs 2000 in Italien um die Ohren geflogen. Beim Getriebe ist die Schaltfeder gebrochen und die Lager mussten gewechselt werden. Federbein undicht, Rotor tot usw.
 
Ich bin schon Vielfahrer und habe allerdings auch keine schonende Fahrweise. Bei einer GS ist die Kardanwelle bei irgendwas um 70Tkm anfangs 2000 in Italien um die Ohren geflogen. Beim Getriebe ist die Schaltfeder gebrochen und die Lager mussten gewechselt werden. Federbein undicht, Rotor tot usw.

Du solltest etwas "gefühlvoller" fahren..... ;);););)
 
Guten Abend Klaus,

das Problem hier ist doch nicht, daß wir die Schwächen der 2V-BMWs hier rosarot anpinseln würden - davon zeugen inzwischen Tausende von - kompetenten - Beiträgen in den technikbezogenen Unterforen.

Was zumindest mich inzwischen nervt, ist, daß hier jemand, der erkennbar weder Ahnung noch Erfahrung mit unseren Mühlen hat, den Fred zutextet mit allerhand Halb--Garem, völlig Falschem und sonstigen Trivia.

Kopfschüttel ...
 
Von "Murks" zu reden ist nicht angebracht, weil die meisten genannten Schwächen eben dem technisch überholten Konzept geschuldet sind. Die Bezeichnung würde ich dagegen gelten lassen für Details wie z. B. die Befestigung der Seitendeckel bei /6 und /7 mit Gummibändern... :D

:gfreu:

Wenn jemand neu im Forum ist und gleich am Anfang pauschal "Murks" rauslässt, denken die anderen User - dann soll er woanders was passendes Suchen. Nicht hier. Man beleidigt ja auch nicht den geliebten, jedoch schielenden Hund des Gastgebers. ;)

Bei mir war es mit "Murks" wohl konkret auch auf meine aktuelle Emotion / Situation bezogen mit:

ölendem Federbein, zuvor Wasser im Getriebeöl, zudem heute bei 110 Grad Öltemperatur ein stärker werdendes Ladelicht. Zwischendurch das leise Heulen im Motor / Getriebe - vom beschlagenden Tacho, dem Blinkerschalter der nicht geht, wenn man den Daumen leicht nach links gedrückt hält, noch nicht gesprochen.

Klar haben alle anderen problemlose 200.000 km auf dem 2V-Boxer absolviert, aber ich bin Realist und schreibe von guten und schlechten Dingen.

Gerade auch dann, wenn jemand vor einer Kaufentscheidung - billiger "jetzt" oder etwas besser "später" steht.

(Aber ich mag meine schielende Q. Und die Andere, momentan deutlich bravere auch.)
 
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