Naja, nicht wirklich, aber nach ausgiebiger Recherche habe ich mich dann doch ran gemacht.
Zunächst mal ein paar Worte im Vorfeld.
Im Mai dieses Jahres habe ich mir als 2-Ventilerersatz für meine K75S eine R100/7T Bj. 82 gekauft.
Optisch runtergewohnt und technisch so lala, wie sich später herausstellen sollte mit etlichen (typischen) Mängeln.
Zunächst hatte ich mir vorgestellt, dass ich die üblichen Gussräder vom Typ "Snowflake" drin lassen wollte, und um den Charakter der Räder zu betonen habe ich sie weiß pulvern lassen. Das hat mir persönlich recht gut gefallen, von anderen wurde es belächelt, aber da stehe ich drüber.
Leider gab es ein paar Probleme mit den Rädern, das größte davon war, dass die gepulverten Felgen eben nicht, wie ich es mir vorgestellt hatte, leicht zu pflegen sind.
Speziell das Vorderrad ist zwischen den Bremsscheiben kaum zu erreichen und alleine mit dem Wasserstrahl geht da nix. Es bedarf viel Handarbeit, um die Räder im Glanze strahlen zu lassen.
Die polierten Weinmannalufelgen mit den Edelstahlspeichen in den Rädern meines Caferacers auf R90/6 Basis sind dagegen superpflegeleicht!
Nun, beim Hinterrad gestaltet es sich einfach, ein Rad einer /6 passt ohne weitere Modifikationen. /5 und /7 Speichenräder sollten auch passen. Da die R100/7T hinten von Hause aus mit Trommelbremse gesegnet ist, bedarf es also auch keinen Umbau von Scheibenbremse auf Trommel, was aber z.B. bei den RS, CS und RT Modellen problemlos mit geringem Aufwand möglich ist.
Beim Vorderrad aber gibts Probleme. Die Gabel der Maschinen dieser Baujahre (ab 08/80) sind mit den sehr guten Brembo Zweikolbenbremssätteln ausgestattet. In Verbindung mit einem 13mm Handbremszylinder ergibt das eine echte "Zweifingerbremse". Ein Umbau auf ATE-Schwenksattelbremsen wollte ich mir wegen dieser hervorragenden Bremsleistung ersparen.
Serienmäßig gab es von BMW für diese Baureihe auch Räder mit 2 umlaufenden Kühlrippen und einer sehr engen Speichenbasis, die aber wohl aus gutem Grund kurz nach Ablauf der Serie zurückgerufen wurden und gegen die damals begehrten Gußräder getauscht wurden.
Diese Speichenräder mit den 2 Rippen würden tatsächlich "Plug and Play" passen. Sind aber praktisch kaum zu bekommen und wohl auch technisch nicht erste Wahl.
Siehe Anmerkung unten
Ein Versuch meinerseits mit einem /6 Vorderrad (4 Kühlrippen) war sofort zum Scheitern verurteilt, da bei diesen Rädern die Speichenbasis viel zu breit ist und man daher die recht dicken Brembos radseitig nicht unterbingen kann.
Dann kam mir ein Rad einer R80ST mit 19" Felge und 3-Rippen in die Hände.
Zusammen mit zwei Bremsscheiben von ST oder G/S (tiefe Töpfe) passt das Rad aber leider nicht wirklich in die Gabel meiner R100. So gerade eben gehen die Scheiben zwischen die Gabelholme, die benötigten 3mm Luft durch kürzen der Bremsscheibentöpfe zu bekommen klappt leider auch nicht, da dann die Brembosättel an die Speichen kommen würden.
Den entscheidenden Tipp bekam ich dann aber (mal wieder) hier aus dem Forum.
Die Gabelbrücken der R46/R65 Modelle sind bei gleicher Steuerkopflänge 6mm breiter als die R100 Gabelbrücken.
Also habe ich mich der Einkaufsquelle Ebay bedient und einen sehr guten Satz Gabelbrücken zu einem mir angenehmen Preis beschafft.
Heute habe ich nun das Ganze mal zusammengesteckt um zu sehen, was da an Anpassungsarbeiten noch auf mich zukommt.
Hier nun das Ergebnis in Bildern:
Ich habe das ST-Rad mit Hilfe einer R45 Radachse (8mm länger) in die mit der R45 Gabelbrücke verbreiterten Gabel gesteckt und mittig ausgerichtet.
Links 3mm Platz zwischen Bremsscheibe und Gabelholm.
Rechst genauso!
Die Buchse auf der Radachse muss um 8mm verlängert werden.
Hier die obere Gabelbrücke, die einen deutlich stabileren Eindruck macht als die "Blechplatte" der /5 - /7 Modelle und meiner R100.
Irgendwer im Forum schrieb mal, dass der Lenkanschlag nicht passen würde, das ist zum Glück nicht so, passt. Auch die Bohrung fürs Lenkschloss passt.
Sogar der Abstand der beiden Gabelbrücken zueinander ist nahezu kompatibel zu den Lampenhaltern der alten Baureihen.
Und die Instrumente?
Nun, die Bohrungen der Lenkerschellen in den Gabelbrücken sind auf gleichem Abstand und somit muss nur minimal geändert (gebohrt) werden.
Hier die Halterung mal zur Verdeutlichung über die Gabelbrücke geschraubt.
Die einzige Frage die noch bleibt ist, wie sich das Fahrverhalten der Maschine ändert durch das andere Gabeloffset der R45 Brücken. Die Gabelholme kommen 20mm weiter nach vorne, dadurch verringert sich der Nachlauf um etwa diesen Betrag. Vermutlich wird das Fahrverhalten handlicher, möglicherweise auch nervöser, ich werde es sehen.
Hier die beiden Gabelbrücken im Vergleich:
An weiteren Änderungen müssen noch 3mm Distanzen für die Schutzblechhalterung gefertigt werden und 4,5mm für die Bremssättel.
Dazu noch Bohrungen für die Instrumentenhalterung in die obere Gabelbrücke sowie Bohrungen für die Spannstifte (Entlüftung Faltenbalg, Fixierung Blinkerhalter) in die untere Gabelbrücke.
Die Räder und die Gabel werde ich jetzt aufarbeiten, die Felgen polieren, neue Edelstahlspeichen, die Radnaben und die Gabeltauschrohre glasperlstrahlen, Radlager und Wedis erneuern usw.
Der Winter wird schön.... ;-JJJ
Anmerkung: Wie ich inzwischen erfahren habe, laufen die 2-Rippennaben wohl völlig problemlos. Mehrere User hier aus dem Forum haben das bestätigt.
Zunächst mal ein paar Worte im Vorfeld.
Im Mai dieses Jahres habe ich mir als 2-Ventilerersatz für meine K75S eine R100/7T Bj. 82 gekauft.
Optisch runtergewohnt und technisch so lala, wie sich später herausstellen sollte mit etlichen (typischen) Mängeln.
Zunächst hatte ich mir vorgestellt, dass ich die üblichen Gussräder vom Typ "Snowflake" drin lassen wollte, und um den Charakter der Räder zu betonen habe ich sie weiß pulvern lassen. Das hat mir persönlich recht gut gefallen, von anderen wurde es belächelt, aber da stehe ich drüber.
Leider gab es ein paar Probleme mit den Rädern, das größte davon war, dass die gepulverten Felgen eben nicht, wie ich es mir vorgestellt hatte, leicht zu pflegen sind.
Speziell das Vorderrad ist zwischen den Bremsscheiben kaum zu erreichen und alleine mit dem Wasserstrahl geht da nix. Es bedarf viel Handarbeit, um die Räder im Glanze strahlen zu lassen.
Die polierten Weinmannalufelgen mit den Edelstahlspeichen in den Rädern meines Caferacers auf R90/6 Basis sind dagegen superpflegeleicht!
Nun, beim Hinterrad gestaltet es sich einfach, ein Rad einer /6 passt ohne weitere Modifikationen. /5 und /7 Speichenräder sollten auch passen. Da die R100/7T hinten von Hause aus mit Trommelbremse gesegnet ist, bedarf es also auch keinen Umbau von Scheibenbremse auf Trommel, was aber z.B. bei den RS, CS und RT Modellen problemlos mit geringem Aufwand möglich ist.
Beim Vorderrad aber gibts Probleme. Die Gabel der Maschinen dieser Baujahre (ab 08/80) sind mit den sehr guten Brembo Zweikolbenbremssätteln ausgestattet. In Verbindung mit einem 13mm Handbremszylinder ergibt das eine echte "Zweifingerbremse". Ein Umbau auf ATE-Schwenksattelbremsen wollte ich mir wegen dieser hervorragenden Bremsleistung ersparen.
Serienmäßig gab es von BMW für diese Baureihe auch Räder mit 2 umlaufenden Kühlrippen und einer sehr engen Speichenbasis, die aber wohl aus gutem Grund kurz nach Ablauf der Serie zurückgerufen wurden und gegen die damals begehrten Gußräder getauscht wurden.
Diese Speichenräder mit den 2 Rippen würden tatsächlich "Plug and Play" passen. Sind aber praktisch kaum zu bekommen und wohl auch technisch nicht erste Wahl.
Siehe Anmerkung unten
Ein Versuch meinerseits mit einem /6 Vorderrad (4 Kühlrippen) war sofort zum Scheitern verurteilt, da bei diesen Rädern die Speichenbasis viel zu breit ist und man daher die recht dicken Brembos radseitig nicht unterbingen kann.
Dann kam mir ein Rad einer R80ST mit 19" Felge und 3-Rippen in die Hände.
Zusammen mit zwei Bremsscheiben von ST oder G/S (tiefe Töpfe) passt das Rad aber leider nicht wirklich in die Gabel meiner R100. So gerade eben gehen die Scheiben zwischen die Gabelholme, die benötigten 3mm Luft durch kürzen der Bremsscheibentöpfe zu bekommen klappt leider auch nicht, da dann die Brembosättel an die Speichen kommen würden.
Den entscheidenden Tipp bekam ich dann aber (mal wieder) hier aus dem Forum.
Die Gabelbrücken der R46/R65 Modelle sind bei gleicher Steuerkopflänge 6mm breiter als die R100 Gabelbrücken.
Also habe ich mich der Einkaufsquelle Ebay bedient und einen sehr guten Satz Gabelbrücken zu einem mir angenehmen Preis beschafft.
Heute habe ich nun das Ganze mal zusammengesteckt um zu sehen, was da an Anpassungsarbeiten noch auf mich zukommt.
Hier nun das Ergebnis in Bildern:
Ich habe das ST-Rad mit Hilfe einer R45 Radachse (8mm länger) in die mit der R45 Gabelbrücke verbreiterten Gabel gesteckt und mittig ausgerichtet.
Links 3mm Platz zwischen Bremsscheibe und Gabelholm.

Rechst genauso!

Die Buchse auf der Radachse muss um 8mm verlängert werden.

Hier die obere Gabelbrücke, die einen deutlich stabileren Eindruck macht als die "Blechplatte" der /5 - /7 Modelle und meiner R100.

Irgendwer im Forum schrieb mal, dass der Lenkanschlag nicht passen würde, das ist zum Glück nicht so, passt. Auch die Bohrung fürs Lenkschloss passt.

Sogar der Abstand der beiden Gabelbrücken zueinander ist nahezu kompatibel zu den Lampenhaltern der alten Baureihen.

Und die Instrumente?
Nun, die Bohrungen der Lenkerschellen in den Gabelbrücken sind auf gleichem Abstand und somit muss nur minimal geändert (gebohrt) werden.
Hier die Halterung mal zur Verdeutlichung über die Gabelbrücke geschraubt.

Die einzige Frage die noch bleibt ist, wie sich das Fahrverhalten der Maschine ändert durch das andere Gabeloffset der R45 Brücken. Die Gabelholme kommen 20mm weiter nach vorne, dadurch verringert sich der Nachlauf um etwa diesen Betrag. Vermutlich wird das Fahrverhalten handlicher, möglicherweise auch nervöser, ich werde es sehen.
Hier die beiden Gabelbrücken im Vergleich:

An weiteren Änderungen müssen noch 3mm Distanzen für die Schutzblechhalterung gefertigt werden und 4,5mm für die Bremssättel.
Dazu noch Bohrungen für die Instrumentenhalterung in die obere Gabelbrücke sowie Bohrungen für die Spannstifte (Entlüftung Faltenbalg, Fixierung Blinkerhalter) in die untere Gabelbrücke.
Die Räder und die Gabel werde ich jetzt aufarbeiten, die Felgen polieren, neue Edelstahlspeichen, die Radnaben und die Gabeltauschrohre glasperlstrahlen, Radlager und Wedis erneuern usw.
Der Winter wird schön.... ;-JJJ
Anmerkung: Wie ich inzwischen erfahren habe, laufen die 2-Rippennaben wohl völlig problemlos. Mehrere User hier aus dem Forum haben das bestätigt.