Ventilabriss

motoclub

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Moin zusammen,

bei einem Freund sind binnen 15 Monaten zweimal das Auslassventil abgerissen. Motorrad ist R50/5, umgebaut auf 800cc mit Zylindern / Kolben / Köpfen von R80/7. Zylinderhals abgedreht für /5 Gehäuse.

Wechselt Ihr Eure Ventile prophylaktisch nach einiger Zeit (so wie es bei "1000 Tricks für schnelle BMW empfohlen wird), oder lasst Ihr es drauf ankommen?

Danke für ein paar Tips...
 
Das ist eher ungewöhnlich.

Ist die Ursache für die Abrisse mal analysiert worden ?

Materialfehler ? Kontakt mit dem Kolben ?
 
Materialfehler? Eher unwahrscheinlich, bei 2 gebrauchten Köpfen völlig unabhängig voneinenader angeschafft.

Kontakt mit dem Kolben? Das müsste doch ein Geräusch geben, und eine Ursache, warum das passieren soll, ist mir ebenfalls unklar.

Hmmm. Beide Vermutungen leuchten mir nicht recht ein. Übersehe ich etwas?
 
Das ist eine mögliche Variante - läßt sich allerdings nicht mehr klären, beide Köpfe sind komplett hin...
 
moin moin
ist immer wieder erstaunlich zu lesen, das Ersatzteile nach kurzer Zeit sich ins Himmelbett legen.
Ist die Frage natürlich nach der Made?
Egal von welchem Hersteller, alle lassen im Ausland Produzieren, oder erwerben zumindest Ihre Rohlinge aus Fernost.

Gruß klaus
 
Soviel ich weiß, hat BMW ab einem bestimmten BJ. die Ventile dahingehend geändert, das die Ventile nicht mehr abreißen.
Wenn jetzt beide Köpfe vor diesem Baujahr ohne Revision gekauft wurden, könnte das schon sein!
Ich selbst hatte mit meiner BJ. `82 schon mal einen Ventilabriss, schon bei gut 25.000 KM, als ich das letzte Mal die Köpfe runter hatte, habe ich bei HBS nachgefragt, und da wurde mir gesagt, das ich mir um den jetzt verbauten Satz keine Sorgen machen muss!
Ausreichend Ventilspiel mal vorausgesetzt.
 
Ventilspiel - ist klar. Da gehe ich von aus, daß das ok war.
Der zweite Abriss war bei rund 100km/h, und das motorrad wurde selten schneller als 120km/h gefahren. Kaum Autobahn, fast ausschließlich Landstraße. Achsantrieb ist ein kurzer von der 50/5 - der machte auf der Landstraße Spaß :gfreu:

Herstellung: da wurden gebrauchte Köpfe von 80/7 eingebaut, Arbeitsannahme: da stecken die Ventile drin, die da 1977 / 78 reingebaut wurden.

Das mit den Neueren Ventilen habe ich auch schon mal gehört. In einer BMW Niederlassung hat mir eine Details zu den abrissgefährdeten Nummern gegeben (muss ich zu hause mal nachsehen).

Ich habe für meine /5 deswegen auf der Veterama beim Israel einfach einen Satz neue Ventile gekauft, die ich bei Gelegenheit in mein Motorrad einbauen werde.
 
Zuletzt bearbeitet:
Einfach nur Ventile tauschen halte ich für ein denkbar ungeeignetes Szenario,
ne komplette Kopfüberholung ist da schon angebrachter, wird so um die 300,-€ pro Seite kosten, wenn es komplett und gut gemacht wird!
 
zum "sich 'nen kopf machen" lassen
möchte ich mal den herrn Mader aus Erding ins spiel
bringen. er ist feinmechaniker und macht wohl fallweise
die motoren für BMW-motorsport. die rechnung für meine
köpfe müsste ich mal raussuchen.
 
Beim Helmut hast du Wartezeiten, die durch aus denen der Herren in Seibersdorf gleichen! Ich hab`s irgendwann aufgegeben!
:rolleyes:

ich hab seine arbeiten im kopf. also in beiden drinne. seit märz '12 und bin es zufrieden. allerdings weiss ich, dass er temporär wirklich am rande der belastbarkeit arbeitet.
 
Hallo

Mir stellt sich die Frage, ob beide male die gebrauchten Köpfe unüberholt eingebaut wurden.

Wenn ja, ist das durchaus plausibel: Zweimal total ausgelutschte Köpfe verbaut, evtl noch ein geringfügig anderer Nockenhub (weiter?) und evtl.
(kennt man die Übersetzung) trotz "immer nur 120" ein wenig Drehzahl.
Wenn die Köpfe dann noch aus der vor Bleifrei Ära sind, dann wundert mich das nicht.

Wenn dazu dann noch evtl Vergaserprobleme bzw. evtl. irgendwo etwas Nebenluft kommt, dann kann man so ein Ergebniss wohl reproduzieren.


Viele Grüße


Daniel Dicke
 
Hallo Miteinander,
vorhin stand was von neueren Ventilen, die nicht mehr abreissen.
Kann jemand etwas genaueres berichten?
 
Evtl. handelt es sich bei den nicht mehr abreissenden Ventilen um die Variante mit dem 30 Grad Ventilsitz am Auslaßventil die irgendwann ab 87 eingesetzt wurde?
 
...Hmmm. Beide Vermutungen leuchten mir nicht recht ein. Übersehe ich etwas?...

Hohe Drehzahl kann der Auslöser sein - die Ursache ist es nicht.

Die liegt meist an ausgeschlagenen Ventilführungen, die zu Kippspiel führen. Beim Schließen setzt dann - durch den schräg ansetzenden Kipphebel zur Seite gedrückt - das Ventil unsanft und mit hoher Geschwindigkeit ohne Hilfe der Aufsetznocke einseitig neben dem Sitz auf anstatt drin, was natürlich den Ventilteller krummdrückt und die Führung noch schneller verschleißen läßt. Möglicherweise springt das Ventil dabei sogar nach. Zuletzt "schnarrt" der Ventilschaft beim Schließen in der Führung, geht nicht schnell genug aus dem Weg und der Kolben gibt ihm den Rest.
 
Dazu kommt dann noch , dass durch das schiefe Aufsetzen der Ventilteller die Temperatur nich mehr abgeführt werden kann und es noch zusätzlich durch die längst Verbrannten Sitze feuert. Diese glühenden Ventile mit der Bewegung durch das schiefe Aufsetzen lässt jedes Ventil abreißen.
 
- update:
Ja, die Köpfe wurden seinerzeit unüberholt angebaut. Allerdings hatte das Spendermotorrad nur 30tkm auf der Uhr und waren zumindest augenscheinlich ok. Vergaser waren sauber eingestellt, und Nebenluft gab es ebenfalls keine. Kerzenbild wie im Handbuch neben dem Hinweis 'so soll es sein'. Da bin ich sehr sicher, das habe ich selber an dem Motorrad gemacht.

Vor ca 20 Jahren (Mitte der neunziger) hatte ich eine R80/7, mein erster 2-Ventiler, und bin damals zum Freundlichen in meiner Nachbarschaft geeiert und habe mich beraten lassen, wo die Schwachstellen des Motorrades sind (BMW Hürter in Münster, den gibt es nach der 'Flurbereinigung' nicht mehr als BMW Händler). Dort wurde mir gesagt, daß Auslassventile mit Stempelung AUS 1136 latent abrissgefährdet sind, und solche mit dem Stempel AUS 1121 bedenkenlos verwendet werden können. Daraufhin habe ich die Ventile in meiner Kiste ausgebaut, es stand 1136 drauf, und habe neue bestellt, die kamen auch und da stand 1121 drauf (anderes Material, das hat nichts mit den 30° Ventilsitzen zu tun!). Die habe ich auf den Ventilsitz eingeschliffen und ohne weitere Änderung eingebaut. Führungen und Sitze erschienen mir ok. Das Motorrad habe ich noch 3 Jahre gefahren, auch lange Urlaubstouren nach Dänemark und an den Lado Maggiore, und dann verkauft.

Am Wochenende habe ich den Motor mit dem abgerissenen Ventil auf die Werkbank bekommen, und den Kopf zerlegt. Auf dem Schaft war 1136 eingeschlagen :entsetzten:. Ob die Führung Spiel hatte oder nicht ist schwer zu sagen - da gab es jede Menge Kleinholz im Motor, ob da nachher wie vorher war ist unklar. Allerdings hat die Ölpumpe erhöhtes Spiel - dazu mehr in einem neuen Tröd.
 
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